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Kampf den Hooligans und Rassisten

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Yoda
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Yoda » 20. Nov 2012, 15:44

FC Luzern nimmt Stellung zur Umsetzungsempfehlung der Bewilligungspflicht für Fussballspiele

Der FC Luzern hat Kenntnis genommen von der Empfehlung der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und –direktoren (KKJPD) und stellt sich im Wesentlichen hinter die Stellungnahme der Swiss Football League (SFL).

Der FC Luzern weist darauf hin, dass es betreffend Auflagen für die Heim- und Auswärtsspiele des FCL bereits einen laufenden Vertrag mit den Luzerner Behörden gibt. FCL-Präsident Mike Hauser: „In unserem Vertrag mit der Luzerner Polizei sind viele Punkte ausführlich und bereits genügend geregelt." Dieser Vertrag läuft noch bis Ende 2015. Nach der heutigen Kommunikation werden nun die bereits geplanten Gespräche mit den Behörden geführt, um das gemeinsame Vorgehen mit ihnen zu besprechen.

Der FC Luzern stellt sich grundsätzlich hinter die Ausführungen in der Stellungnahme der Swiss Football League (SFL) und des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), welche auf friedliche Spiele ohne Gewalt und auf zielführende, umsetzbare und verhältnismässige Lösungen setzen.

publiziert: 20.11.2012
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Windfahne
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Windfahne » 20. Nov 2012, 16:00

Danke! :thumbleft:

Zum Glück hat sich hier der Schattenpräsident offensichtlich nicht durchgesetzt.
"Even if you fall flat on your face - at least you are moving forward."
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Yoda
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Yoda » 20. Nov 2012, 16:11

Stellungnahme des Grasshopper Club Zürich zur Umsetzung der Bewilligungspflicht für Fussballspiele

Der Grasshopper Club Zürich hat vom Entscheid der KKJPD zu den Empfehlungen zur Umsetzung der Bewilligungspflicht von Fussball-Matches Kenntnis genommen. Der GC nimmt wie folgt Stellung:

Der Grasshopper Club Zürich will friedliche Spiele ohne Gewalt.
Verschiedene Punkte des revidierten Konkordates werden bereits heute schon umgesetzt und von GC mitgetragen.

Täter sollen konsequent verfolgt und strafrechtlich belangt werden. Repressive Massnahmen sollen sich immer gegen Täter richten, nicht aber gegen sämtliche, sich korrekt verhaltende, Matchbesucher. Die Massnahmen müssen immer zielführend, verhältnismässig und umsetzbar sein und nicht zu einer Eskalation führen.

Die Fans zum Erwerb von Kombitickets zu zwingen, um ein Spiel im Gästesektor verfolgen zu können, erachten wir als eine Einschränkung der persönlichen Freiheit. Zudem werden Fans, die anderswo als in Zürich leben, vom Gästesektor praktisch ausgeschlossen.

Ein Alkoholverbot bei Hochrisikospielen wird bei GC-Heimspielen jetzt schon umgesetzt. Auch diese Bestimmung bestraft vor allem den friedlichen Fan, für den "Bratwurst und Bier" im vernünftigen Rahmen zu einem Fussballspiel dazugehört. (ado/afe)
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hackejunge
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von hackejunge » 20. Nov 2012, 16:19

Nachgefragt - bei Mike Hauser

Mike Hauser, die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und –direktoren (KKJPD) fordert strengere Auflagen für Risikospiele. Diese wurden heute in einer Empfehlung kommuniziert. Dabei geht es unter anderen um den Umgang mit Alkohol, generelle ID-Kontrollen und ein obligatorisches Kombiticket für die Reise und Stadioneintritt bei Auswärtsspielen. Was heisst dies für den FC Luzern?
Mike Hauser: „Der FC Luzern hat bereits heute viele wichtige Punkte mit der Luzerner Polizei vertraglich geregelt. Dieser Vertrag ist noch bis Ende 2015 gültig und wird nun in den entsprechenden Punkten ergänzt."

Konkret geht es dabei unter anderen um den Alkoholausschank bei Risikospielen.
Mike Hauser: „Auch dieser Punkt ist bereits geregelt. Die Luzerner Polizei kann schon jetzt ein Alkoholverbot für einzelne Spiele aussprechen. Davon hat sie bisher aber noch nie Gebrauch gemacht."

Gefordert wird neu ein Kombiticket für Auswärtsspiele. Anreisende Fans werden nur noch mit einem kombinierten Ticket für den Eintritt und den Transport ins Stadion eingelassen.Mike Hauser: „Diese Auflage lehnen wir wie die Swiss Football League ab. Sie ist nicht zielführend und kaum durchsetzbar. Das würde höchstens dazu führen, dass die Fans individuell zu den Spielen anreisen und sich beim Match nicht mehr im Gästesektor befinden, sondern in anderen Sektoren."

:thumbleft:

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Master » 20. Nov 2012, 16:19

sind ja deutsche verhältnisse :thumbleft:

und auch züri rockt..

News vom 19. November 2012
Sammeleuphorie in Zürcher Fankreisen
Nach dem ersten Sammelwochenende wurden in Zürcher Fankreisen bereits über 2000 Unterschriften gesammelt (nötig sind 3000)!

Dies obwohl von den Klubs der höchsten Fussball- und Eishockeyspielklasse lediglich der FC Zürich ein Heimspiel austrug und die in politischen Sammelaktionen noch unerfahrenen Fans ihr Vorgehen erst noch effizient auszugestalten lernen müssen. Das Zustandekommen des Referendums in den nächsten Wochen ist bereits absehbar!

http://www.kollektivbestrafung-nein.ch/news#newsid_2


weiter so
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..



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dragao
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von dragao » 21. Nov 2012, 01:01

Im Grunde sind wir in der Öffentlichkeit Geiseln von Ausnahmefällen. Die Medien fokussieren auf den Extremzustand. Sie skandalisieren ihn als Teil der Gesamtwelt – das ist nicht nur bei uns, sondern auch in der arabischen Welt so. Eine sehr prononcierte Position oder gar militante Aktion wird als repräsentativ interpretiert; so sehen sich die Protagonisten ja auch gerne selber. Mein Anliegen ist es, etwas dagegen zu steuern: Es gibt auch den Normalfall, und der ist genau so medienrelevant.


Offensichtlich wird der Nachrichtenwert davon abhängig gemacht, wie der Konsument eine Nachricht bewertet. Wenn er sie goutiert, dann ist es eine gute Nachricht – und umgekehrt. Der Skandal wird meist goutiert, wodurch der Skandal einen höheren Nachrichtenwert erhält als eine unspektakuläre Nachricht. Diese konsumorientierte Vermittlung führt zu einer Umstrukturierung der Nachrichten, vom Aufbau bis zum Inhalt.


Quelle: http://medienwoche.ch/2012/11/19/die-me ... mefaellen/

Sehr interessante Aussagen von Schulze über den Medienzirkus. Auch wenn er in diesem Fall nicht von Fussball spricht, sind diese Aussagen 1:1 auf die "Fanproblematik" anwendbar.

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Camel
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Camel » 21. Nov 2012, 09:08

http://blog.tagesanzeiger.ch/steilpass/ ... -falschen/

Dazu kommt die Frage: Was ist ein Risikospiel? Nach den unrühmlichen Vorfällen mit Luzerner Radaubrüdern am letzten Samstag in Zürich muss man sagen: FCZ gegen FCL gehört ab sofort zu dieser Kategorie.


Schletzigrund ohne Punch :pale:

Ildrial
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Ildrial » 21. Nov 2012, 09:55

Camel hat geschrieben:http://blog.tagesanzeiger.ch/steilpass/index.php/6085/es-trifft-immer-die-falschen/

Dazu kommt die Frage: Was ist ein Risikospiel? Nach den unrühmlichen Vorfällen mit Luzerner Radaubrüdern am letzten Samstag in Zürich muss man sagen: FCZ gegen FCL gehört ab sofort zu dieser Kategorie.


Schletzigrund ohne Punch :pale:


DAS stört dich an diesem Statement?
Some people just need a high five. In their face. With a chair.

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Camel » 21. Nov 2012, 09:58

Ildrial hat geschrieben:
Camel hat geschrieben:http://blog.tagesanzeiger.ch/steilpass/index.php/6085/es-trifft-immer-die-falschen/

Dazu kommt die Frage: Was ist ein Risikospiel? Nach den unrühmlichen Vorfällen mit Luzerner Radaubrüdern am letzten Samstag in Zürich muss man sagen: FCZ gegen FCL gehört ab sofort zu dieser Kategorie.


Schletzigrund ohne Punch :pale:


DAS stört dich an diesem Statement?

Ja :roll:

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Yoda » 21. Nov 2012, 11:01

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Schalker jung » 21. Nov 2012, 11:51

Yoda hat geschrieben:http://www.bild.de/sport/fussball/bundesliga/gewalt-tabelle-wie-schlimm-sind-die-fans-in-meinem-verein-27283440.bild.html

Hurra platz 3 und ich fühle mich trotzdem sicher im Stadion
1000 Trainer schon verschliessen, Spieler kommen Spieler gehen
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von LU-57 » 21. Nov 2012, 16:07

Tageswoche vom 20.11.2012 hat geschrieben:Fanverhalten

Fesseln für die Fans

20.11.2012, 18:59 Uhr

Es wird als «Empfehlung» angedient, was die KKJPD am Dienstag zur Umsetzung der Bewilligungspflicht für Fussball- und Eishockeyspiele veröffentlicht hat. In Wahrheit birgt das Papier ein gewaltiges Instrumentarium, mit dem nicht nur bei Hochrisikospielen Zuschauern begegnet wird.

Von Christoph Kieslich

Ein Punkt verschwand noch kurz vor der Niederlegung der neuen, strengen Auflagen für Sportveranstaltungen, er verschwand an mystischem Ort in Flüeli-Ranft. Im Kanton Obwalden hatte sich vergangene Woche die Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) getroffen, um die letzten Federstriche an das umfassendste Massnahmenpaket zu legen, das der Schweizer Sport beim Thema Sicherheit bisher gesehen hat. Gestrichen wurde der Passus, wonach bei Spielen der Risikostufe grün und gelb, was tiefes oder mittleres Risiko bedeutet, der Ausschank von Getränken mit mehr als drei Volumenprozent Alkohol verboten ist.

Die VIPs dürfen weiterhin bechern

Geblieben ist das Alkoholverbot für Hochrisikospiele, und bei diesem Thema, das viele Stadionbesucher tangiert, die gerne ein normales Bier trinken, hebt die KKJPD in ihrer Muster-Bewilligung eine bemerkenswerte Ausnahme hervor: Im VIP-Bereich, also in den Logen und Lounges der Schweizer Stadien, darf weiter fröhlich gebechert werden – egal, welche Risikostufe ausgerufen wurde.
Die Erklärung, die von der KKJPD am Dienstag

In Basel liegt das verschärfte Konkordat auf Eis

Es könnte noch ein weiterer Weg sein, als es sich die Justiz- und Sicherheitsbehörden ausmalen. Bis heute sind lediglich die Kantone St. Gallen und Appenzell Innerrhoden beigetreten. Noch keine Rechtskraft haben die Beitrittsentscheide der Kantonsparlamente Luzern, Aargau, Neuchâtel und Uri. Andernorts, wie in Zürich oder Bern, wurde das Referendum ergriffen, und in Basel Stadt etwa liegt die Angelegenheit auf Eis. Der scheidende Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass hat das Papier erst mal in der Schublade verschwinden lassen, und sein potentieller Nachfolger Baschi Dürr hat bereits angekündigt, dass er eigentlich nicht gedenkt, es dort wieder hervorzuholen.

Heimspiele des FC Basel unterliegen schon seit längerer Zeit einer Bewilligungspflicht und die involvierten Parteien – Behörden, Stadionbetreiberin und Club – betonen immer wieder, dass die gängige Praxis sich bewährt habe. Dazu gehört unter anderem seit Februar 2011 auch das Gebot, im Stadion nur noch Leichtbier auszuschenken. Insofern bietet das neuen KKJPD-Papier sogar eine fröhliche Botschaft für Freunde des Gerstensaftes mit üblichen Umdrehungszahlen. Die Diskussion auf der Facebook-Seite der TagesWoche zeigt, dass das Thema nicht kalt lässt.

Nur noch mit der ID in der Tasche zum Spiel

Alles andere in dem von der KKJPD ausgeheckten Katalog allerdings ist eine noch nicht da gewesene Flut von Vorschriften, die den Clubs und ihren Fans gemacht werden können. Die KKJPD streicht zwar heraus, dass es vor allem für Hochrisikospiele strengere Auflagen geben soll, aber schon die Einführung einer elektronischen Zutrittskontrolle, die generell bei allen Spielen möglich wäre, birgt Zündstoff.

Demnach müsste ein Stadiongänger künftig seine ID-Karte in der Tasche habe, um nicht bei einer allfälligen Kontrolle hängen zu bleiben – und im Zweifelsfall wieder nach Hause geschickt zu werden. In den Sektoren der Gästefans und in den Kurven soll ein Abgleich stattfinden mit der sogenannten Hoogan-Datei, in der Fans registriert sind, denen Stadion- oder Rayonverbot auferlegt wurde. In den Kurven soll diese Kontrolle «lückenlos» sein und in allen anderen Zuschauerbereichen entweder stichprobenartig oder ebenfalls lückenlos durchgeführt werden.

Riesenaufwand um wenige Personen zu entdecken

Das alles unter der gesetzlichen Massgabe, dass in der Schweiz eigentlich niemand verpflichtet ist, seine Identitätskarte mit sich zu führen. Was die KKJPD zum Alkoholverbot bemerkt, dass «leider alle Personen» betroffen sind – mit Ausnahme der Hospitaltykunden natürlich – so gilt das auch für die Einlasskontrollen. Und das, um aus rund 1200 Fans, die in der Hoogan-Datei gespeichert sind, diejenigen herauszufiltern, die ein Stadionverbot umgehen wollen.

Szenekenner gehen davon aus, dass etwa fünf Prozent dieser sanktionierten Fans versuchen, dennoch in ein Stadion zu gelangen. Der Aufwand – samt Anschaffung der von der KKJPD auf unter 10'000 Franken pro Club bezifferten Anschaffung der Lesegeräte – wird also vorgeschrieben, um bei einem mit 30'000 Zuschauern besetzten Stadion 60 Leute zu entdecken, die sich unerlaubt Zutritt verschaffen wollen.

Leibesvisitationen bis in den Intimbereich

Eine weitere markante Vorschrift, die die Bewilligung von Spielen mit Beteiligung von Clubs der obersten Fussball- und Eishockeyliga vorsieht, ist die Anreise von Fans des Gastclubs zu einem Auswärtsspiel. Mit dem sogenannten «Kombiticket» sollen die Clubs bei Spielen ab Risikostufe «mittel» verpflichtet werden können, Extrazüge oder Busse zu chartern und dafür zuständig zu sein, dass nur noch Fans in einen Gästesektor gelangen, die mit diesen Transportmitteln in eine andere Stadt gelangen. Dazu ist eine Änderung des Personenbeförderungsgesetzes PBG auf den Weg gebracht worden, die ähnlich kontrovers diskutiert wird wie nun das neue Bewilligungswesen.

Während die KKJPD im Kombiticket «keine unzulässige Einschränkung der persönlichen Freiheit» erkennt und die «kleine Einschränkung» als zumutbar bezeichnet, sehen das Rechtsexperten ganz anders. Wie übrigens auch die Leibesvisitationen an den Eingangstoren. Unter Punkt 21 «Einlassverfahren» in der Mustervereinbarung heisst es, dass das Sicherheitspersonal in einem Stadion ermächtigt ist, Besucher «unabhängig von einem konkreten Verdacht über den Kleidern durch Personen gleichen Geschlechts am ganzen Körper nach verbotenen Gegenständen abzutasten».

Auf der Suche zum Beispiel nach pyrotechnischen Gegenständen kann die Polizei bei «konkretem Verdacht auch unter den Kleidern durchsuchen». Dafür müssen geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden, in denen dann auch Intimkontrollen möglich sind – unter Beizug von medizinischem Personal, wie es heisst.

Fanarbeiter finden keinen Gehör

Die Bewilligungen samt Auflagen sollen künftig nach Bekanntwerden des Spielplans für eine komplette Saison und nicht nur von Spiel zu Spiel erteilt werden, darüber ist die Swiss Football League (SFL) zunächst einmal froh. Sie hält in einer Stellungnahme fest, dass sich «viele Punkte der Muster-Rahmenbewilligung mit den Sicherheits- und Präventionsanforderungen von SFL und SFV decken» und schon heute von den Clubs umgesetzt werden.

Anders sieht die SFL das bei den «betrieblichen Auflagen», vor allem beim Kombiticket und bei der lückenlosen ID-Kontrolle. Die Liga bezweifelt, dass die Auflagen «zielführend, verhältnismässig und umsetzbar» seien, sie befürchtet eher, das die Auflagen zu einer Eskalation führen könnten: «Repressive Massnahmen sollen sich immer gegen Täter, aber nicht gegen alle Matchbesucher oder gar gegen die Sportarten Fussball oder Eishockey richten.»

Ins gleiche Horn stösst FanArbeit Schweiz, der Dachverband der Fanprojekte der Clubs. Sie bemängelt, dass die Fanarbeiter – und offenbar auch die Fachverbände – mit ihren Argumenten und Bedenken «kein Gehör» gefunden hätten, als sie in eine Koordinationsgruppe eingeladen wurden. «Verhandlungsspielraum» etwa beim Kombiticket oder bei der Ausweispflicht habe es nicht gegeben.

Widerstand aus Basel

Mit der von der Plenarversammlung der KKJPD am vergangenen Freitag verabschiedeten Fassung der Rahmenbewilligung sieht FanArbeit Schweiz «die verfassungsmässigen Grundlagen, Grundrechte und Verhältnismässigkeit kaum berücksichtigt». Man erwarte von einem liberalen Rechtsstaat, «das er auch in der Fan-Thematik «verfassungsrechtlich korrekte und deeskalierende Lösungen» suche.

Neben dieser fundamentalen Kritik an dem Papier fordert der Dachverband die kantonalen Parlamentarier auf, das verschärfte «Hooligan-Konkordat» kritisch zu prüfen. Und FanArbeit Schweiz sieht noch einen weiteren Punkt, um sich zu wundern: Dass dieses Konkordat bereits vor der Veröffentlichung der Rahmenbewilligung den Kantonsparlamenten zur Ratifizierung vorgelegt worden ist.

Ausser im Kanton Basel Stadt, wo im Grossrat eine Mehrheit für das Konkordat nur schwer vorstellbar ist, deutet sich bisher noch kein grösserer Widerstand gegen die Konkordatsverschärfung an. Zu Wort gemeldet hat sich am Dienstag der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen, der die Massnahmen zum Teil begrüsst, Kombiticket und Alkoholverbot aber als «Papiertiger» bezeichnet. Cédric Wermuth, Aargauer SP-Nationalrat findet zum Alkoholverbot einen kurzen, knackigen Kommentar.

Der Gang vors Bundesgericht

Auf nationaler Parlamentsebene hat bisher noch keine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema Fans und Sicherheit stattgefunden. Das könnte sich mit dem Personenbeförderungsgesetz ändern. Und aus Basel könnte demnächst ein erster Vorstoss für eine verfassungsrechtliche Überprüfung des Konkordats kommen, eine sogenannte abstrakte Normenkontrolle.

Wie SP-Grossrat Tobit Schäfer auf Anfrage bestätigt, werden schon seit einiger Zeit in Absprache mit der Muttenzerkurve Vorbereitungen getroffen, gibt es einen Anwalt, der sich der Sache annimmt und ein Memorandum. Aus Basel könnte geklagt werden, auch wenn das Konkordat im Kanton gar nicht ratifiziert wird, weil der Gang ans Bundesgericht jeder potentiell betroffenen Person eingeräumt ist. Und dazu gehören Basler Fans, die zu einem Auswärtsspiel reisen.

Darüberhinaus stehen die Kurven der grösseren Schweizer Clubs in Kontakt, findet ein szeneninterner Diskurs statt, der die Rivalität für einmal aussen vor lässt und zum Ziel hat, wie man gemeinsam der verschärften Gangart der Behörden begegnen soll. So sind dem Vernehmen nach auch die Südkurvenfans des FC Zürich dabei, eine Klage vor Bundesgericht zu prüfen.
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.


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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Wiesel » 21. Nov 2012, 20:05

Yoda hat geschrieben:http://www.bild.de/sport/fussball/bundesliga/gewalt-tabelle-wie-schlimm-sind-die-fans-in-meinem-verein-27283440.bild.html


Hoffenheim??
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Windfahne
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Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Windfahne » 21. Nov 2012, 20:58

Wie bewertet die ZiS die Tatsache, dass laut eigener Angaben deutlich weniger als durchschnittlich 1,6 Personen pro Spieltagswochenende (1. und 2. Bundesliga) zu schaden kamen?

diese frage ist ja total tendenziös :mrgreen:
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Taylor Bourbon
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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Taylor Bourbon » 21. Nov 2012, 21:33

dragao hat geschrieben:http://www.spiegel.de/sport/fussball/spon-fragen-zum-zis-katalog-a-868425.html


Sähe in der Schweiz wohl ähnlich aus, wenn nicht sogar noch extremer. Inwiefern der kontinuierliche Anstieg der Straftaten und Verletzten mit der unverhältnismässigen Repression in Zusammenhang steht, ist offensichtlich und wird bewusst ausgeklammert. Die Radikalisierung gemässigter Menschen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten wird munter und mit voller Kraft vorangetrieben.

Was dabei von sogenannten Sicherheitspolitikern und Repressions-Fanatikern leider übersehen wird ist, dass sie es bisher meistens mit einem etwas spontanen «Gegner» zu tun hatten. Gar nicht auszudenken, wenn sich die zu meist alkoholisierten Chaoten jetzt auch noch organisieren. Womöglich solidarisieren sich Lutscher und Juden, Stricher und Bauern. Wie unterhaltsam und einfach ein Spiel mit den Männern in blau ist, haben wir in der Vergangenheit bereits gesehen.

Solange die Repression weiterhin zunimmt wird auch die Gewaltbereitschaft der Fussballfans ansteigen. Wenn diese Entwicklung auf Dauer anhält, wird man sich irgendwo mal wünschen, man hätte an diesem Tag nur den schwarzen Block zu Gast gehabt.



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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von Yoda » 22. Nov 2012, 09:33

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Re: Kampf den Hooligans und Rassisten

Beitrag von risto » 22. Nov 2012, 09:56

Yoda hat geschrieben:http://www.bild.de/sport/fussball/1-bundesliga/gewalt-fans-pruegeln-im-drogenrausch-27301310.bild.html


Ui zum Teil ganz schlimm. Da wurde echt ein Schiri Assistent von einem Bier getroffen? ganz ganz schlimm
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