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FCL för ALLI!

the clou
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von the clou »

Auf Zefix.ch findest jeweils, wer als VR eingetragen ist
damit ihr es einfacher habt:
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 12.620.948
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 14.827.561
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 12.539.619
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 14.506.967
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 14.665.146

auch noch interessant; Zibung seine FCL-Funktionärskarriere auch schon gesichert
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 15.105.364

und dann sehr interessant; Sieber immer noch irgendwie beim FCL dabei,
https://lu.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 64.115.699
dafür sich bei der Geldwaschmaschine ORASCOM mit den Ägyptischen Despotengelder verabschiedet
https://ur.chregister.ch/cr-portal/ausz ... 14.029.051
https://www.luzernerzeitung.ch/wirtscha ... ld.2124545 definitiv weg vom Fenster. Zeigt wohl auf, dass FCL eher als "Privates-Sau-(sorry) Schaufenster missbraucht wurde und die Männer-(VR-Ämtlifreundschaft) nicht so stark verbindet ist. Immerhin.
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von the clou »

und der Filz besteht anhand den HR-Auszügen halt immer noch beim FCL.
Mit Blicke auf die "Zuträger" Firmen (Stiftungen und Stadion AG) scheint Ehrenpräsident Walti Stierli mit seinen (seinem Jünger Sandro Wyss) und Jüngerin Rosie Bitterli (hat doch längst Rücktritt als städtische Kultur- und Sportchefin geben) schon noch nahe (sehr nahe) zu sein. Zum Filz zähle ich auch den guten Dave. Der hat seine hoch dotieren FCL-Verträge zum überaus grössten Teil ja auch dem guten Walti zu verdanken (gesicherte Quelle) und dafür die Stimmungslage der Rasenakteure als Botengänger direkt in den Vorstand "gemeldet". Und warum der gute Bernhard Traugott Alpstaeg zur Stadionmehrheit kam, Bitterli sei Dank! Immerhin zahlt jetzt der gute Milliardär Bernhard einen Teil der Steuern der Stadt und nicht mehr Horw und muss ein Teil des Stadt-Deals gewesen sein.
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LU-57
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von LU-57 »

tolle aktion am samstag-morgen! grande velo-, lastenrad-, elektromobil-, töff-, trotti-, auto- und wohnmobilcorso. die EUFORIE ist def. wieder etwas zurück. die anzeichen stehen in verschiedener hinsicht relativ positiv. jetzt einfach auf keinen fall göppsieger werden, ansonsten könnte das glaubs wirklich gut kommen in absehbarer zeit. oooooohohohohohhooooo *sing*

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greez
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«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von the clou »

Jetzt wird es so richtig Interessant FCL Aktionär zu sein.
Mit dem Sonntagsblick und gar der "seriösen" NZZ am Sonntag wurde am letzten Sonntag hingewiesen, wie schlecht es der Super League wirklich geht!
Wirklich.? Besonders miserabel steht der FCL laut den Journis da. Sind Sportjournis und darum auch äs bitzeli entschuldigt.
Nehmen wir den FCL. Die Blätter schreiben von einem Minus Kapital von CHF 0.5 Mio. Hinterfragt wird dies nicht.
So kommt der FCL auf die Überholspur und mit ein wenig cleverem Vorgehen könnten wir bald zu den Bienen aus Bern aufschliessen (Finanziell meine ich).
Wie das?. Dem FCL stehen auf der Minus Seite noch rund CHF 6 Mio in den Büchern, welche jedoch durch den Kapitalschnitt längst zu Eigenkapital geworden ist. Aus dem Minus wird plötzlich ein saftiges Plus.
Das wirkliche Geschenk kommt jetzt aber vom Bund. Still und Heimlich (offenbar auch an den Wirtschaftsjournis und Kulturjournis vorbei) wurde am 31.03.2021 das bestehende Gefäss zu den A-Fonds-perdu-Beiträge zu Gunsten FCL ein klein wenig angepasst. Das heisst dann so auf der offiziellen Website des Bundesamt für Sport BASBO https://www.baspo.admin.ch/de/aktuell/c ... raege.html:
Um die Strukturen im Schweizer Mannschaftssport in der Covid-19-Pandemie aufrechterhalten zu können, wollen Bundesrat und Parlament professionelle und semiprofessionelle Klubs mit A-Fonds-perdu-Beiträgen unterstützen. Das Parlament hat am 19. März 2021 die entsprechenden gesetzlichen Grundlagen angepasst. Der Bundesrat hat am 31. März 2021 die dazugehörigen Verordnungsanpassungen verabschiedet.
DANKE BUNDESRAT. Der FCL bekommt jetzt neben dem rückzahlbaren Kredit noch A -Fonds-perdu-Beiträge von schätzungsweis CHF 6-7 Mio.. Dies verdanken wir blau weissen einem kleinen Passus in der Berechnung der Lohnsumme 2019/2020, welches für die Lohnkriterien nicht die ausbezahlten Löhne nimmt, sondern der maximal vertraglich vereinbarte Lohn. Das heisst also, der FCL kann als Basis den Schweizer-Meister-Titel für 2019/2020 mit allen Prämien (Meisterprämie, 36 x die Siegprämien, Zschämpiensleague-Quali, Göpp-Siegprämie usw. für alle Spieler, Trainer und Bonusberechtigten Geschäftsstellen-Mitarbeiter in die Lohntabelle nehmen und diese in den Vergleich zu den heute ausbezahlten Löhne nehmen. Der FCL muss "nur" die Zahlen korrekt in die offengelegte EXCEL Liste eintragen und muss so auch die nächsten 5 Jahre sicher keine Lohnreduktion machen. Ich hoffe einer der cleveren Verwaltungsräte sieht das Bundesgeschenk. Im Minimum erwarte ich aber, dass die FCL Finanzabteilung jetzt zugreift und das richtige Formular mit den richtigen hochgerechneten Lohn Zahlen 2019/2020 eingibt. (EXCEL vom BUND mit der Spalte 19/20 vertraglich vereinbarte Löhne) Also die best Case Zahlen für den Arbeitnehmer eintragen mit allen möglichen Prämien und sicher nicht den ausbezahlten Lohn)
So fliesst Gratis-Bundes-Gelder zum FCL und der FCL kommt trotz COVID in Gewinn-Zonen. Die fehlenden Zuschauer werden ja jetzt vom Bund ä fonds perdu bezahlt und Kosten für den Spielbetrieb sind ja praktisch Null. Es lebe die Krise.
Hochgerechnet dürfte der FCL mit dem (Rückzahlbaren) Bundes-Darlehen, dem Kapitalschnitt Bieri/Alpstaeg und den oben beschriebenen Gelder A -Fonds-perdu-Beiträge vom Bund zwischen CHF 15'000'000 und chf 20'000'000 auf der hohen Kante bringen. :-D :-D :-D :-D :-D
Ich freue mich schon auf die nächste GV, wo und wie uns Kleinaktionären der CASH-Bestand erklärt wird. Nach dem Versammlungsverbot dürfte uns eine sehr, sehr, sehr grosse Bratwurst zustehen. Wir können dann sicher Solidarität vom Club verlangen und nicht umgekehrt. ZÄME FÖR DÄ FCL :D
ALPSTAEG und BIERI scheinen einmal mehr ein gutes Business-Näschen gehabt zu haben.
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von LU-57 »

kennt sie jemand? was ist sie für eine?

auf den ersten blick bitzeli viel (zu viel) unterwaldner-background (nidwalden, engelberg(er), buochs, igitt igitt...).

besteht eine verwandschaft mit dem legendären albert?
fcl.ch hat geschrieben:Ursula Engelberger-Koller komplettiert FCL-Verwaltungsrat

Bild

Ab sofort ist der Verwaltungsrat der FCL Holding AG komplett: Ursula Engelberger-Koller stösst zum Team um FCL-Präsident Stefan Wolf. Die 46-jährige, aus Buochs (NW) stammende Anwältin führt eine eigene Anwaltskanzlei mit Notariat in Luzern, Stansstad und Weggis.

Ursula Engelberger stösst ab sofort zum Verwaltungsratsteam der FCL Holding AG und komplettiert damit das Gremium, das die neue Strategie des Gesamtunternehmens FC Luzern vorgibt und vorlebt. Die Anwältin und Notarin stammt aus Luzern, lebt aber seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Buochs im Kanton Nidwalden. Als Eigentümerin ihrer Anwaltskanzlei steht sie einem vielköpfigen Team vor und ist sich gewohnt, rasche und dennoch vorausblickende Entscheidungen zu treffen. Die im Kanton Nidwalden stark vernetzte Unternehmerin wird unter anderem ihre juristische Kompetenz in das Gremium einbringen können.

Ursula Engelberger ist die erste Frau in einem Verwaltungsrat in der FCL-Geschichte. Ihre künftigen Themenfelder lassen sich jedoch nicht allein auf das Thema der Stärkung des weiblichen Elements im FC Luzern verengen. Wichtig wird ihr die so genannte Corperate Governance – das Einhalten einer guten, gewissenhaften Unternehmensführung – sein und damit ein Einbringen ihrer beruflichen Kompetenzen.

«Ich begrüsse Ursula Engelberger herzlich im Verwaltungsrat der FCL Holding AG und freue mich ausserordentlich auf die Zusammenarbeit mit ihr», sagt FCL-Präsident Stefan Wolf. «Mit der erfolgten Wahl von Ursula Engelberger durch die beiden FCL-Aktionäre Bernhard Alpstaeg und Josef Bieri beweisen diese, dass es ihnen ernst ist, die Unternehmensführung auf ein neues Level zu heben und den FC Luzern als Organisation für die künftigen, anspruchsvollen Aufgaben fit zu machen. Als gesellschaftliche Institution der Innerschweiz steht es dem FCL gut an, eine so ausgewiesene, tatkräftige und unternehmerisch denkende Frau im Verwaltungsrat zu haben.»

Damit ist der Verwaltungsrat der FCL Holding AG komplett, wie es die Verantwortlichen an der Antrittsmedienkonferenz vom 11. Februar 2021 versprochen hatten. Er besteht neu aus Präsident Stefan Wolf, Josef Bieri, Ursula Engelberger, Laurent Prince und Bruno Affentranger.

Der FC Luzern begrüsst Ursula Engelberger ganz herzlich beim FC Luzern und wünscht ihr alles Gute und viel Erfolg.
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«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von hoermae »

Hallo zämä

Kenne sie persönlich...ist ne ganz flotte...und ja es gibt übrigens sehr viele Nidwaldner mit viel Herzblut für Blau-Weiss!

Grüsse aus...Stans

:D
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harud
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von harud »

hoermae hat geschrieben: 1. Jul 2021, 14:37 Hallo zämä

Kenne sie persönlich...ist ne ganz flotte...und ja es gibt übrigens sehr viele Nidwaldner mit viel Herzblut für Blau-Weiss!

Grüsse aus...Stans

:D
Danke für deinen Beitrag, Questo.
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von Master »

hoermae hat geschrieben: 1. Jul 2021, 14:37 und ja es gibt übrigens sehr viele Nidwaldner mit viel Herzblut für Blau-Weiss!
Birgerfront ist heikles Thema! :-k :confused2: :pale:

:lol:
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben: 4. Mär 2021, 10:55 Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von Aufwindfahne »

https://www.sportschau.de/fussball/mdr- ... ry100.html
System unter Druck: Forscher untersuchen Investorenmodelle
Von Patrick Franz

Dass immer mehr Fußball-Klubs in Investorenhände geraten, beschäftigt nun auch die Wissenschaft. Eine Wirtschaftsstudie der Universität Jena untersucht dank 235.000 Euro Förderung vier Jahre lang die Entwicklung.

Prof. Dr. Mike Geppert hat mit seinem Team einen Berg Arbeit vor sich. Als Teilprojekt einer breitangelegten Wirtschaftsstudie geht es den Forschern um die Problematik, wem die populärste Sportart der Welt gehört. "Fußball ist ein soziales Produkt, dadurch stellt sich die Frage, ob es zugänglich für alle ist, die Interesse daran haben. Denn andererseits ist es immer mehr zu einem ökonomischen Produkt geworden. Manche Fans finden das gut, weil durch Investoren Top-Spieler in ihre Mannschaften kommen. Andere sehen eine zu große Kommerzialisierung. Dadurch sind wir mitten im Konflikt", erklärt Prof. Geppert dem MDR.

These 1: "Private Besitzer versuchen immer mehr, Einfluss auf ihre Vereine auszuüben"
Daher werden die Jenaer Forscher vor allem die veränderten Eigentumsverhältnisse von Fußballklubs in den Blick nehmen. In einer quantitativen Analyse wollen sie Zahlen beschaffen, wie sich die Besitzverhältnisse in den fünf großen Ligen Europas - England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich - verändert haben. Statt einer mitgliedergeführten, demokratischen Struktur gehen die Wissenschaftler heute von der These aus, dass die meisten ehemaligen Vereine durch Investoren und Anteilseigner fremdbestimmt werden.

Prof. Geppert verrät: "Wir nehmen an, dass es eine fortlaufende Professionalisierung, Kommerzialisierung und Privatisierung des Fußballs gibt. Dazu wollen wir international Daten sammeln, inwiefern Profiabteilungen in GmbHs ausgegliedert wurden und sich die Eigentumsstrukturen gewandelt haben. Mehrheitseigentümer setzen sich im Profifußball in den letzten Jahren immer mehr durch und private Besitzer versuchen immer mehr, Einfluss auf ihre Vereine auszuüben."

Corona-Situation und gescheiterte Super League belegen Forschungsinteresse
Das Forschungsinteresse begründen die Thüringer mit zwei konkreten Beispielen. Einerseits geht es dabei um die Frage, warum der Profi-Fußball in Corona-Lockdowns so frühzeitig und dauerhaft weiterspielen durfte. Lag es daran, dass der Fußball ein Geschäftszweig wie viele andere Berufe ist, was eher der kommerziellen Ausrichtung entspricht oder lag es daran, dass die Regierung der Bevölkerung Unterhaltung bieten wollte, was eher dem sozialen Charakter des Fußballs entspricht?

Prof. Geppert ordnet das so ein: "Auch wenn es gesundheitspolitische Bedenken gab, ist es Fakt, dass der Amateurfußball anders als der Profisektor keine gute Lobby hatte. Wahrscheinlich zeigt sich eine Vermischung von Interessen. Die Politik weiß, dass man die Bevölkerung so ablenkt." Das zweite Beispiel ist die gescheiterte Einführung der europäischen Super League, welche vor allem viele investorengeführte Klubs vorantrieben.

These 2: Die wahren Machtverhältnisse im Fußball
Daraus ergibt sich die zweite These der Studie, die in Form einer qualitativen Analyse in Form von Gesprächen mit den verschiedenen Interessensgruppen im Fußball untersucht wird. Prof. Geppert erläutert: "Hierbei geht es um das öffentliche Interesse an Fairness im Fußball, das dem der Eigentümer entgegensteht. Es ist die sogenannte Konfliktthese.

Das heißt, was es für unterschiedliche Anspruchsgruppen im Fußball gibt, welche gegensätzlichen Interessen sie vertreten, wie groß ihre Teilhabe an Entscheidungen ist und wie sie ihre Macht verteidigen." Zur besseren Überschaubarkeit wird sich hier auf England und Deutschland konzentriert, weil sich in diesen Ländern der Fan-Einfluss besonders konträr darstellt.

"Fußball-Systeme sind unter Druck"
Während sich laut Prof. Geppert auf der britischen Insel, angefangen mit Roman Abramowitsch beim FC Chelsea, zunächst russische Oligarchen, später arabische Scheiche und neuerdings immer mehr chinesische Investoren den Besitz von Klubs erkauft haben, gilt in der Bundesliga trotz bestimmter Härtefälle die 50+1-Regel weiter.

Der Wirtschaftswissenschaftler sagt: "Dass gewählte Gremien wie bei Union Berlin, dem SC Freiburg oder Dynamo Dresden Spielertransfers absegnen müssen oder dabei zu Wort kommen, ist in England unmöglich." Trotzdem bemerkt Prof. Geppert: "Beide Systeme sind unter Druck, es gibt aus unterschiedlichen Richtungen Dynamiken, die wir uns anschauen werden." So steigt im deutschen Profi-Fußball seit Jahren die Anzahl investorengeführter Vereine, welche die 50+1-Regel entweder umgehen oder offen abschaffen wollen.

Das komplexe Beispiel RB Leipzig
Neben den Bundesligisten Hoffenheim und RB Leipzig tummeln sich allein in der 3. Liga zahlreiche Klubs wie u.a. Türkgücü München, Viktoria Berlin und Viktoria Köln, die zum Sprung nach oben ansetzen wollen. Prof. Geppert beschreibt vor allem die Verhältnisse bei RB als bezeichnend: "In Leipzig wird nicht versucht, die Mehrheitsverhältnisse zu ändern, sondern durch exklusive Zugänge zur Mitgliedschaft die Mitbestimmung begrenzt."

Formal hätten die Mitglieder also das Sagen. Da sie aber ungewöhnlich hohe Beiträge leisten müssen oder auch eine Verbindung zum Unternehmen Red Bull bestehen muss, ist es praktisch eingeschränkt. "Man versucht über komplizierte Strukturen, die Machtverhältnisse bei RB Leipzig zu klären. Das kennt man so auch aus anderen Wirtschaftszweigen und Firmen", ordnet Geppert die Lage ein.

Englische Fans fordern 50+1-Regel für die Premier League
In England vernimmt der Ökonomie-Experte nun die gegenteilige Entwicklung. Nachdem die Fans mit scharfen Protesten auf der Insel den Rücktritt ihrer Klubs von der Super-League-Gründung geschafft haben, wittern sie Morgenluft. Prof. Geppert: "Neuerdings wird dort eine 50+1-Regel diskutiert, die Anhänger vieler Vereine wollen dafür kämpfen und orientieren sich an Deutschland. Doch die Ausgangslage in den englischen Machtverhältnissen ist schwieriger."

Undemokratische Anfälligkeiten der Verbände im Auge
Vier Jahre haben die Forscher Zeit, die Rollen der Akteure zu beleuchten – auch die von DFB, UEFA und FIFA. "Es gibt Aussagen von beteiligten Funktionären, dass die kleineren Vereine keine gleichberichtige Stimme gegenüber den großen Klubs haben. Dadurch stellt sich die Frage, wie demokratisch diese Verbände aufgebaut sind. Offensichtlich gab es da die letzten Jahre einige bedenkliche Probleme und das werden wir uns anschauen", meint Prof. Geppert. "Dabei ist es gut möglich, dass die Kommerzialisierung etwas damit zu tun, wenn sie sich gegen das öffentliche Interesse oder das von Amateurvereinen richtet."

Insgesamt steht im Fokus, hochkomplexe Lagen zu systematisieren – so auch den zunehmenden Einfluss chinesischer Geldgeber, die allein vier der zwölf UEFA-Sponsoren bei der diesjährigen Europameisterschaft ausmachten, während nur ein europäisches Unternehmen darunter war. "Es steht im Fünf-Jahres-Plan der kommunistischen Partei, dass Fußball in den nächsten Jahren ganz oben angesiedelt werden soll und China dort große Erfolge vorhat", weiß Prof. Geppert. Die Ergebnisse dürften für Ende 2025 Spannung versprechen und Fakten schaffen, die zumindest Teile der Fußball-Welt erschüttern.
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ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von Aufwindfahne »

Was.für.eine.Saison.
Aufwindfahne hat geschrieben: 11. Feb 2021, 15:44 Wie erwartet ein paar Anfängerfehler gemacht, aber insgesamt in meinen Augen sehr, sehr vielversprechend. Eventuell bin ich ja noch der einzige, der auf solches Zeugs aufspringt, aber wenn ein antretender FCL-Präsident seine Rede so beginnt, dann krieg ich spontan feuchte Augen, dagegen kann ich mich einfach nicht wehren. Und ein paar Minuten später dossiersicher die Sache mit dem Kredit präzisiert und selbstverständlich zu verstehen gegeben, dass man nicht nebenbei noch Geschäfte macht (herrlicher Kontrast zum abtretenden Präsidenten :mrgreen: ), sowas macht mir Eindruck.
Dem neuen VR, Präsidium und Team alles Gute und hoffentlich sind die während der PK eingegangenen E-Mails tatsächlich so etwas wie erste Vorzeichen auf bessere Zeiten und breite Unterstützung. Dass der Fussball mehr an Bedeutung gewinnen wird, ist für mich mit dieser Besetzung garantiert und das ist gut so. Next steps: Strukturen vereinfachen (Holding, I-AG, seag, etc...) und die Fans einbinden, aber bitte richtig.
15 unfassbar bewegende Monate sind seit der bemerkenswerten PK vom 11. Februar 2021 vergangen. Von Himmel (Cupsieg) bis Hölle (...) war einfach alles drin. Vor allem: Viel Fussball und noch mehr Emotionen. Das ist per se schon mal richtig geil.

Der kompromisslose Support der Fans – selbst bei langanhaltenden Negativphasen - ist selbst bei Aussenstehenden nicht unbemerkt geblieben. Das war nicht nur hier im Forum häufig zu lesen, sondern auch sonst fleissig wahrzunehmen. Pasci Schürpf nannte das «FCL-Familie», ich gebe zu, ich mag diesen Begriff sehr - dem Kitschpotenzial zum Trotz. Diese Saison geht in die Geschichte ein als diejenige, in der die Kurve so viel positive Energie, so viel Leidenschaft und bedingungslosen Rückhalt für die Mannschaft reingebracht hat, wie es nur möglich war für den FC Luzern. Das wird auf Ewig in Erinnerung bleiben. Ich bin jetzt noch beeindruckt, wieviel Disziplin, Geduld, Hartnäckigkeit, Glauben, Fleiss und maximale Motivation der harte Kern und alle drumherum Woche für Woche mitgebracht haben und feiere es unendlich hart, dass sich das für alle Beteiligten am Ende absolut ausgezahlt hat. Das alles war so viel mehr Ultra als irgendein voll krasser, austauschbarer Platzsturm es je sein könnte. Das esch Lozärn!

Ich hatte immer furchtbaren Respekt, nein, eher Angst davor, dass der Cupsieg auch vieles wieder kaputt machen würde, dass die Erwartungen im Umfeld sofort in unerreichbare Höhen geschraubt würden. Dass die Fans bei Misserfolgen sofort nervös werden, zu pfeifen beginnen. Im Extremfall Chaos stiften würden. Dass von aussen gerne Unruhe geschürt wird, besonders medial. Dass die Führung Uneinigkeit demonstrieren könnte. Dass die Mannschaft Risse bekommt, die man nicht mehr reparieren kann. Mir sind kaum Beispiele geläufig, bei denen mit dem ersten Titelgewinn einer neuen Generation die Geduld im Umfeld nicht rascher schwindet als ohne.

Bei uns ist nach meiner Wahrnehmung exakt das Gegenteil passiert. Die «FCL-Familie» ist unverkennbar noch näher zusammengerückt. Und sie ist gewachsen. Die Zuschauerzahlen steigen endlich stetig, die Stimmung leidet nicht, der FCL löst auch bei den Kids und ihren Eltern wieder eine gewisse «Coolness» aus. Ist es der Zeitgeist, ist es Zufall, ist es Glück, ist es vielleicht tatsächlich, weil Luzern anders tickt? Ich weiss es nicht genau, es ist spekulativ, zu argumentieren, woran das vor allem gelegen hat. Aber der Gedanke an den einen oder anderen möglichen Grund zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht.

Mannschaft: Ich bilde mir ein, dass die Spieler in dieser Saison oft froh waren, bei Luzern zu kicken. Nicht, weil die Summe im Vertrag hier höher ist als anderswo. Nicht, weil es karrieremässig ein cooles Sprungbrett ist. Nicht, weil wir eine Erfolgsgarantie geben könnten. Sondern weil sie spürten, dass wir ihren Kampfgeist wertschätzen. Dass wir sie auch im Abstiegskampf nicht davonjagen, wenn sie verlieren. Voraussetzung: Der Einsatz, der Wille muss einfach stimmen. Das Resultat, die Belohnung kommt dann schon. Vielleicht nicht heute, nicht diese Woche, vielleicht auch nicht nächste Woche. Aber «eeeeergendwenn». Es hat auch keiner der Mannschaft den Eindruck hinterlassen, sich wegen des ausschliesslich positiven Supports zurückzulehnen und zu denken «mer passiert ja nüd, wemmer abstieged». Ich bilde mir ein, dass sie diese Harmonie, diesen Rückhalt tatsächlich nicht nur schätzten, sondern als moralische Verpflichtung sahen, für Luzern zu kämpfen, möglicherweise den Platz 8 noch zu erreichen und sonst halt in der Barrage den Sieg zu erzwingen.

Führung: «Die Nähe zur Basis», wie oft habe ich das gehört in diesen Tagen. Ich darf festhalten, bislang sind das alles andere als die gewohnten Plattitüden. Nicht, weil z.B. Stefan Wolf dies gebetsmühlenartig sagt oder weil es irgendwo geschrieben steht. Man spürts – und zwar regelmässig. Da tigert der Präsident in den Minuten zwischen dem Pre-Game-TV-Interview und dem Anpfiff nochmals hinter der Fankurve durch. Er trägt ein blaues T-Shirt, kein Hemd mit Krawatte. Er steht mal auswärts im Block und schlachtet es in den Tagen danach nicht medial aus, sondern «die, die es wissen müssen, wissens». Medial geht man trotzdem punktuell voran, aber mit Themen, die die Basis ebenso beschäftigt wie der nächste Spieltag. Der Modus. Die positive Wahrnehmung der Fankurve. Der FCL hat eine Meinung, er prescht vor, er versucht, weitere Stakeholder für ihre Ideen zu begeistern. Er gibt nicht sofort auf, er kämpft weiter. Immer im Interesse des Fussballs und um die FCL-Familie zu stärken.

Sportchef: Man darf Meyer selbstverständlich für die Vorrunde kritisieren, sollte dabei aber auch fairerweise in die Waagschale werfen, dass er – zusammen mit Wolf – im Winter mehrere sehr unpopuläre Entscheide fällen musste und im Nachhinein eindeutig richtig gehandelt hat. Die Rechnung ist gerade nochmal aufgegangen – uff. Die Selbstkritik bleibt nicht aus, Fehler werden zugegeben. Die Verantwortung, die Schuld wird nicht abgeschoben, sondern auf sich genommen. Man ist gewillt, daraus zu lernen.

Demut, Bescheidenheit, all das ist immer wieder zu hören und dies in den Minuten vor und nach dem existenziellen Kampf um den Ligaerhalt. In den Stunden des Sieges, der Erleichterung geht das nicht vergessen. «Uf em Bode bliibe» - das ist wichtiger denn je. Der Umbruch ist nicht aufzuhalten, es wird vermutlich mindestens eine, zwei oder mehr Saisons Geduld brauchen, vielleicht gibt’s ausnahmsweise kein geiles Cupjahr, vielleicht wird die Durststrecke länger, bis wieder Europokal-Feeling angesagt ist.

What’s next? Auch ausserhalb des anstehenden sportlichen Umbruchs sind immer noch etliche Pendenzen nicht erledigt. Es ist noch längst nicht alles so, wie es sein müsste. Die aktuellsten Anekdoten: ALLI IN BLAU, aber das Team spielt in Weiss und der Fanshop hat bei Sommertemperaturen fast nur noch blaue Winterpullis im Angebot. Die Social Media-Abteilung sorgt standesgemäss für regelmässige Lacher usw - alles schon gehabt. Aber inzwischen sind wir wieder in dem Stadium angelangt, in dem wir diese Dinge eher als "sympathisch, der Wille zählt, der Einsatz stimmt" abtun und froh sind, dass wir nicht der durchgestylte, perfekte Club sind. Trotzdem: Da ist noch viel Luft nach oben.

Die Nähe zur Basis, der Dialog, der steht – darauf lässt sich definitiv aufbauen. Der Fussball steht wieder vermehrt im Vordergrund. Das ist gut – und das haben wir den jetzigen «Köpfen» des Clubs zu verdanken. Aber eins ist sicher: All dies fällt wieder zurück, im schlimmsten Fall auf Level Null, wenn diese Köpfe ausgetauscht werden. Und das wird früher oder später wieder der Fall sein. Darum ist es wichtig, die jetzige romantische Phase nicht einfach nur zu geniessen, sondern die weiterhin offenen Punkte abzuarbeiten. Und zwar personenunabhängig – um den «FCL FÖR ALLI» nachhaltig in die Realität zu überführen. Dazu gehört, wie letztes Jahr erwähnt (siehe oben, Posting vom Februar 2021): Vereinfachung der Strukturen, die konkrete, institutionalisierte Einbindung der Fans in die Organisation, eine für alle klar verständliche Strategie. Das Paradies muss noch ein wenig warten…

«eeeeeergendwenn» … Auf jetzt!
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von LU-57 »

Aufwindfahne hat geschrieben: 31. Mai 2022, 10:53 Was.für.eine.Saison.

[...]
PUNKT.

plus

DANKE!

plus
Aufwindfahne hat geschrieben: 31. Mai 2022, 10:53 Darum ist es wichtig, die jetzige romantische Phase nicht einfach nur zu geniessen, sondern die weiterhin offenen Punkte abzuarbeiten. Und zwar personenunabhängig – um den «FCL FÖR ALLI» nachhaltig in die Realität zu überführen. Dazu gehört, wie letztes Jahr erwähnt (siehe oben, Posting vom Februar 2021): Vereinfachung der Strukturen, die konkrete, institutionalisierte Einbindung der Fans in die Organisation, eine für alle klar verständliche Strategie.
AUF JETZT!

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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von raven »

Aufwindfahne hat geschrieben: 31. Mai 2022, 10:53 Was.für.eine.Saison.

...

«eeeeeergendwenn» … Auf jetzt!
Wenn ichs gekonnt hätte, hät ichs etwo so geschrieben.
:salut: :thumbleft: \:D/ :headbang: :hello1:
stänkerer gegen oben
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von LU-57 »

umfragerergebnisse mit einer einzigen zahl präsentieren find ich ziemlich agil. :wink:

aber der weg stimmt definitiv. so nahe am "fcl för alli", einem club, bei dem nicht mehr einzelpersonen sondern die ganze fanbasis das sagen hat, waren wir noch nie (bzw. seit der ag-gründung nicht mehr). doch erst wenn die letzten schritte getan und die strukturen effektiv und "unumkehrbar" angepasst sind, kann dieser gemeinsame weg von club und fans nachhaltig d.h. personenunabhängig sowie langfristig funktionieren.

daher: jetzt einfach zackig vorwärts- und nägel mit köpfen machen!
fcl.ch hat geschrieben:Der FC Luzern präsentiert Ergebnisse der Fan-Umfrage

Im Rahmen der zukünftigen Ausrichtung des FC Luzern hat der Verwaltungsrat zusammen mit einer Kerngruppe von Fans mit verschiedenen Hintergründen eine breit angelegte Fanbefragung lanciert. Die Ergebnisse dieser Umfrage bestärken den Verwaltungsrat auf seinem Weg - zeigen aber auch Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Mit 1845 abgegebenen Stimmen kann die grosse Fanbefragung des FC Luzern als voller Erfolg gewertet werden. Es hat sich klar gezeigt, dass es ein grosses Bedürfnis der ganzen FCL-Familie ist, sich in die Geschicke des Klubs einbringen zu können, um in Zukunft einen «FCL för alli» zu gestalten.

Neben klaren und eindeutigen Bekenntnissen wie z.B. zum Klubnamen oder zu den Vereinsfarben gab es auch verschiedene Erkenntnisse, die vom Verwaltungsrat zeitnah und mit der nötigen Sorgfalt angegangen werden müssen. Dazu werden nun verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, die sich aus Mitarbeitenden des FC Luzern, aber auch aus Fans zusammensetzen.

Der Verwaltungsrat wurde in seiner grundsätzlichen Strategie bestärkt, weiterhin kompromisslos auf den Nachwuchs zu setzen. Die Umfrageteilnehmer sprachen sich mit klarer Mehrheit für diesen Weg aus und so wird der FC Luzern auch in Zukunft den Weg der Ausbildung und Integration von Zentralschweizer Fussballtalenten in die 1. Mannschaft konsequent weiterverfolgen.

Die Umfrage hat auch gezeigt, dass sich der FC Luzern noch stärker als gast- und familienfreundlicher Gastgeber präsentieren muss. Als erster Schritt in diese Richtung kann bereits festgehalten werden, dass der FC Luzern beschlossen hat, die Ticketpreise für die kommende Saison nicht zu erhöhen und insbesondere für Familien und Jugendliche neue und günstigere Angebote zu schaffen. Dies allein reicht jedoch nicht aus, weshalb sich eine Arbeitsgruppe explizit mit der Thematik «Gastfreundschaft / Familienfreundlichkeit» auseinandersetzen und Verbesserungen umsetzen wird.

Bereits geplant sind zudem Arbeitsgruppen zu den Themen «Lokale Verankerung» und dem Themenbereich «Haltung / Werte / Gleichstellung». Eine weitere Arbeitsgruppe wird sich ausserdem mit dem Thema «Mitspracherecht aller» befassen. Hier geht es insbesondere darum, Themen und Lösungen zu erarbeiten, wie der FC Luzern für die Zentralschweizer Bevölkerung noch erlebbarer und in seinen Besitzverhältnissen offener werden kann.

«Diese Umfrage ist für uns als Verwaltungsrat von unschätzbarem Wert», sagt FCL-Präsident Stefan Wolf. «Einerseits wollen wir die ganze FCL-Familie auf unserem Weg mitnehmen - ihr aber auch die Möglichkeit geben, diesen Weg aktiv mitzugestalten und sich offen, ehrlich und konstruktiv einzubringen. Mit dieser Umfrage geht für uns aber auch die Verpflichtung einher, die geäusserten Meinungen ernst zu nehmen und in der täglichen Arbeit, aber auch in strategischen Diskussionen stets im Bewusstsein zu haben.»

Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG wird sich nun gemeinsam mit den verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv austauschen und in regelmässigen Abständen über die weiteren Ergebnisse und Resultate informieren.

https://fcl.ch/publication/der-fc-luzer ... rgebnisse/
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
lucerne
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von lucerne »

FCL för ALLI!

Rund 4 Jahre alt ist dieser Thread. Ursprung war im ersten Corona-Sommer der Aktionärsstreit und ein befürchteter Verkauf des FCLs an ausländische Investoren.
Seither folgte eine emotionale Achterbahn unseres FCLs, obwohl seit Jahren schwer krank, wird um ihn gekämpft, er schien mehrmals bereits verloren, aber er wird nicht aufgegeben, denn er gehört zur Stadt Luzern, zum Kanton Luzern, zur Zentralschweiz, er gehört allen.

Was auf dieser Achterbahn seither passiert ist und wo der FCL heute steht hätte ich mir nicht in den kühnsten Träumen erhofft - und dabei denke ich nicht an die sportliche Situation. Der vergangene Freitag Abend war in dieser Hinsicht sowas von erfreulich.

Der FCL gehört aktuell ALLEN und er ist für ALLE - dies wurde an der 1. MV der FCL-Basis deutlich. An der MV waren alle anwesend, vom komplett anwesenden VR zu vielen Ultras, vom 11-jährigen Buben zu Pensionären. Vom Frauenfussball, über die Inklusion, zur Kultur (Hinweis auf Merchandising, Jodellied zum Abschluss), selbstverständlich der Nachwuchs (Leuebandi, Leitung und Nachwuchsstiftung), bis zur 1. Mannschaft, etc.. Und es hatte genügend Platz zur Mitwirkung (kreativ umgesetzt mit der Abstimmung), Vielzahl von auch kritischen Fragen zur finanziellen Situation.

Bezüglich Finanzen ist der FCL weiterhin krank, er ist hoch defizitär (wohl so hoch wie noch nie): Aber er ist nun (endlich) am gesunden. Es ist inzwischen allen klar, dass, wenn der FCL unabhängig, breit in der Zentralschweiz verankert bleiben soll, dann muss er seine Kosten in den Griff kriegen. Dann darf er nicht (viel) mehr ausgeben, als er via Kerngeschäft (Tickets, Sponsoren, Businessplätze) einnehmen kann. Weder dürfen wir uns auf den Traum Europa, noch auf die Hoffnung auf x Jashari-Transfers verlassen. Und auch (sport-)politisch ist eine Besserung nicht absehbar (Billet-Steuer, Sicherheitskosten, Verteilung Gelder SFV, etc.)

Dieser Weg ist nicht einfach, aber was waren die letzten 4 Jahre? Der FCL ist bereits so einen weiten Weg gegangen, dann schaffen wir auch noch die nächsten Schritte. Es ist wichtig, dass alle im Umfeld vom FCL verstehen, was wir dafür kriegen. Wir haben endlich einen "FCL för ALLI". Und nur ein "FCL för ALLI", mit dem man sich identifizieren kann, für den man ins Stadion geht, für den die lokalen Unternehmen werben, hat eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft (sportlich und wirtschaftlich) in Luzern.

Es ist m.E. wichtig, dass diese Story nun auch weiter positiv in jedes Tal der Zentralschweiz getragen wird. Leider wird dies aktuell noch von zu wenigen begriffen. So sind noch zu wenige Mitglied bei der FCL-Basis, es waren noch viel zu wenige an der MV. Der FCL-Basis VR hat es letzten Freitag so schön gesagt, dass es die Verantwortung eines jeden FCL-Basis Mitglied ist, dass wir dieses "Luzerner Modell" nun zum Erfolg machen. Wir alle sind in der Verantwortung möglichst viele FCL-Sympathisanten von einer Mitgliedschaft bei der FCL-Basis zu überzeugen, Leute (& Firmen) ins Stadion zu bringen, sich einzubringen.

So viele haben die letzten Jahre derart intensiv dafür gekämpft. Nun haben wir die einmalige Chance im Schweizer Fussball erhalten mit der Mitwirkung in unserem Fussballclub Luzern för ALLI.
Nutzen wir diese Möglichkeit "FCL för ALLI metenand".
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von lucerne »

Danke, Sepp!

(Eigentlich käme jetzt eine Paywall. Denn lange Recherchen wie diese kosten Geld. Heute aber lassen wir die Schranke ausnahmsweise weg. Wenn dir der Artikel gefällt, versuche es doch mit einem Probeabo: https://www.zentralplus.ch/abo-angebote/)
„Joel Dittli, zentralplus“ hat geschrieben: Sport / FC Luzern
JOSEF BIERI, SO PERSÖNLICH WIE NOCH NIE
Vom einfachen Bauernsohn zum schwerreichen FCL-Investor

Josef Bieri hat vor drei Monaten im FCL das Präsidium ad interim übernommen. Seine Liebe zum Fussballclub reicht aber bis in die Kindheit zurück. Dazwischen erwirtschaftete der bald 68-Jährige ein Vermögen.

Bernhard Alpstaeg bezeichnete sich gern als Patron des FC Luzern. Der Titel gefiel ihm, das Rampenlicht auch. Doch spätestens seit er den Aktionärsstreit zum Eskalieren brachte und kurz vor der Absetzung des ihm unliebsam gewordenen Verwaltungsrats in extremis faktisch entmachtet wurde, steht ihm der Titel nicht mehr zu.

Der neue starke Mann im FCL heisst Josef Bieri. Anders als Alpstaeg will Bieri nichts wissen von der Rolle des FCL-Patrons. «Ich bin nur eines von vielen Rädchen im System», betont er im Verlauf des über zweistündigen Gesprächs mit zentralplus immer wieder.

«Ich weiss, wie es im Saustall riecht»

Als Josef Bieri in Schenkon aufwuchs, konnte niemand ahnen, dass er dereinst – schwerreich und in der Innerschweiz weit vernetzt – zum mächtigsten Mann im FCL werden würde. Es sei ein einfaches Leben gewesen, das er als Bauernsohn geführt habe, sagt er.

Nach der Schule musste er auf dem Hof mit anpacken. «Ich weiss, wie es im Saustall riecht, und habe Kühe gemolken», erinnert er sich. «Vieles war ein Müssen, aber Traktor fuhr ich gern.»

Den Hof wollte er nie übernehmen. «Doch ich weiss, wo ich herkomme.» Daher rühre auch der Respekt, den er seinem Gegenüber aus Prinzip stets entgegenbringe – unabhängig davon, wer vor ihm stehe. Es gebe keinen Grund, sich für etwas Besseres zu halten, nur weil man etwas Geld oder Einfluss habe, ist Bieri überzeugt.

Mit dem Töffli von Schenkon auf die Allmend

Nachdem er als 14-Jähriger mit Sackgeld sein erstes Zweitakt-Töffli erworben hatte, bretterte er mit seinen Freunden aus der Nachbarschaft ins Stadion auf der Luzerner Allmend. Dort zog ihn der FC Luzern immer stärker in den Bann.

Bieri erzählt von einem Heimspiel, das er Ende der 70er mit seiner damaligen Freundin und heutigen Ehefrau Luzia besuchte. Nicht nur an den FCL-Torschützen Hans-Peter Kaufmann erinnert er sich, sondern auch daran, dass der Matchball damals vom Samichlaus mit dem Helikopter ins Stadion geflogen wurde. Fast 20’000 Fans wohnten dem Spektakel bei.


Die 2011 eröffnete Swissporarena fasst nur noch rund 15’500 Zuschauerinnen. Beim letzten Heimspiel gegen den FC Basel war sie zum zweiten Mal in dieser Saison ausverkauft. (Bild: Martin Meienberger/freshfocus)
Noch immer verstehe er wenig vom Fussball, sagt Bieri. Obwohl er selbst als Junior beim FC Sursee kickte.

Vom Bauernhof ins World Trade Center

Die Aussage ist bezeichnend. Aus dem Umfeld des FCL heisst es, Josef Bieri sei bescheiden, bodenständig, demütig. Einer, der das Rampenlicht nicht suche, wie andere in seiner Position es vielleicht tun würden. Darum weiss auch kaum jemand, wie Bieri zu Geld kam. Und zu wie viel.


Der Schenkoner machte bei der Luzerner Kantonalbank in Sursee eine KV-Lehre, bevor er zum Schweizerischen Bankverein, einem Vorgänger der heutigen UBS, wechselte. Dort stieg er immer höher auf – und kam dabei ordentlich herum. Von Sursee nach Luzern, zur Aufbesserung seines Französischs nach Lausanne, später nach England, und schliesslich ins New Yorker World Trade Center führte ihn sein Job bei der Bank.

«Ich wurde gefordert, gefördert und befördert», sagt Bieri. Wegen Zerwürfnissen mit dem inzwischen verstorbenen Marcel Ospel kündigte Bieri «im besten Alter», mit 40. Ospel wurde kurz darauf Chef der UBS.

So wurde Josef Bieri reich

Bieri hingegen stieg 1997 als einer der ersten Partner überhaupt mit gut einer Million bei der Partners Group ein. Damals war die Zuger Private-Equity-Firma noch ein Start-up.

«Acht Jahre lang musste ich Kreide fressen», sagt Bieri rückblickend auf die Zeit, während der er den Kredit für das Investment abzahlen musste. Seine Frau habe ihn dennoch bedingungslos unterstützt – obschon sie beide auch mal auf Ferien verzichten, den Gürtel enger schnallen mussten.

«No pain, no gain», sagt Bieri lächelnd. Das Risiko hat sich ausgezahlt. Die Partners Group ist längst über 100 Milliarden schwer. Bieris Vermögen wird von Insidern im dreistelligen Millionenbereich verortet.


«Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte viel Glück», so Bieris Analyse seines Lebens.

«Eigentlich wollte ich gar nicht Aktionär werden»

Vor seinem Einstieg als Aktionär analysierte Josef Bieri auch den FCL – und zwar gründlich. Grossaktionär Marco Sieber habe ihn ins Aktionariat holen wollen. Ihm gehörten zeitweise zehn Prozent des FCL (zentralplus berichtete). «Er hat mich bearbeitet wie ein Wadenbeisser», sagt Bieri, «denn eigentlich wollte ich gar nicht Aktionär werden.»

Irgendwann habe es ihm dennoch den «Ärmel reingezogen». Er habe mit dem damaligen Sportchef Alex Frei, Nachwuchschef Andy Egli und allen Aktionären gesprochen. Überzeugt habe ihn letztlich das «riesige Potenzial» der Juniorenabteilung.

2014 stieg Bieri mit zehn Prozent ein. Zwischenzeitlich gehörte ihm – je nach juristischer Auslegung – gar die Aktienmehrheit. Doch vor zwei Jahren hat Bieri rund 30 Prozent seiner Anteile an alte und neue Investoren verkauft. Er hält darum derzeit nur noch rund 17 Prozent der FCL-Aktien (zentralplus berichtete).

Bald sollen neue Aktionäre einsteigen

Dass Josef Bieri neue Aktionäre für seine Vision begeistern konnte, ist alles andere als selbstverständlich. Denn als sie einstiegen, war der Aktionärsstreit mit Bernhard Alpstaeg bereits eskaliert. Dennoch schaffte es Bieri, das Vertrauen der Innerschweizer Investoren zu gewinnen und sie davon zu überzeugen, ihr Geld zur solidarischen Deckung des millionenschweren strukturellen Defizits zur Verfügung zu stellen.

Noch dieses Jahr sollten neue Aktionärinnen dazustossen und dazu beitragen, dass der FCL noch breiter verankert sei und unabhängig bleibe, sagt Bieri.

Dass ihm die Unabhängigkeit des Clubs wichtig ist, stellte er bei seiner wohl flammendsten Rede überhaupt klar. Er hielt sie auf der Luzerner Allmend nach dem Cupsieg 2021 vor 10’000 FCL-Fans – und unfreiwillig.

Kriminalgericht steht kurz vor einem wegweisenden Entscheid

Der damalige Captain Christian Schwegler und die umstehenden Spieler und Funktionäre hätten ihn dazu gedrängt, ein paar Worte an die versammelte Anhängerschaft zu richten. Ohne Vorbereitung (und mutmasslich mit dem einen oder anderen Gläschen Alkohol intus) schrie Bieri ins Mikrofon: «Wir wollen keine Russen, keine Chinesen und keine Amerikaner – der FCL bleibt in Innerschweizer Händen!» Die ohnehin schon ekstatische Menge tobte.

2021 schrieb der FCL Geschichte und gewann zum zweiten Mal den Schweizer Cup. Vor den Messehallen stieg die grosse Party nach dem Sieg.
Ähnlich werden die Fans wohl reagieren, wenn Bieri den immer noch schwelenden Aktionärsstreit für gewonnen erkären kann. In den nächsten Monaten erwartet er ein erstes Urteil des Kriminalgerichts Luzern. Die Richter müssen entscheiden, ob bei der Übertragung der Aktien des Ex-FCL-Präsidenten Walter Stierli auf Bernhard Alpstaeg alles mit rechten Dingen zuging (zentralplus berichtete).

So gut kommt Josef Bieri mit dem Aktionärsstreit klar

Die Streitereien zwischen Bernhard Alpstaeg und dem FCL-Verwaltungsrat haben alle Beteiligten nicht nur viel Geld, sondern auch viel Energie gekostet. Der ehemalige FCL-Präsident Stefan Wolf ist während seiner Amtszeit sichtlich gealtert. Und auch an Josef Bieri, der sich als ehemaliger Banker ein raues Betriebsklima gewohnt ist, hinterliess der Aktionärsstreit Spuren. «Ich bin auch nur ein Mensch», sagt Bieri, «und sicher kein harter Hund.»

Geholfen habe ihm der Rückhalt seiner Famile, insbesondere seiner Frau, der drei Söhne und der drei Enkel, mit denen er jüngst an der Fasnacht war. Geholfen habe ihm aber auch der Rückhalt der Fanbewegung «Zäme meh als 52 Prozänt», die sich mit fast 20’000 Unterzeichnenden aus der ganzen Innerschweiz demonstrativ hinter Bieri, Wolf und Co. stellte. «Die Fans haben verstanden, dass der Club nicht von einer einzigen Person abhängig sein darf», sagt Bieri, «und eilten dem FCL – wie ein Phönix aus der Asche – zur Hilfe.»

Die Metapher mag vielleicht etwas gar pathetisch rüberkommen. Doch gilt es zu bedenken, dass Bernhard Alpstaeg im Herbst 2022 kurz davor stand, Sportchef Remo Meyer, Präsident Stefan Wolf und schliesslich den gesamten FCL-Verwaltungsrat rauszuwerfen. Für den beherzten Widerstand sei Bieri und dem Verwaltungsrat ein Denkmal zu setzen, sagt einer der FCL-Aktionäre gegenüber zentralplus.

«Niemand steht über dem FCL»

Inzwischen sei er zu tief drin, um seinen Herzensverein im Aktionärsstreit hängen zu lassen, sagt Bieri. Aus seinem anfänglich stillen Engagement wuchs er in seine heute tragende Rolle hinein. Dabei sträubte er sich anfänglich gegen den Einstieg ins Aktionariat, weil er sich nicht öffentlich exponieren wollte. Doch der Unwille, den FCL in diesen turbulenten Zeiten dem Schicksal zu überlassen, habe ihn quasi dazu gezwungen, Verantwortung zu übernehmen.

Hört man sich im Umfeld des FCL um, wird schnell klar, wie beliebt Bieri ist. Die Aktionäre, mit denen zentralplus spricht, loben ihn in den höchsten Tönen. Seine Bescheidenheit sei keineswegs vorgegaukelt, sondern echt, sagt der eine. Für einen anderen ist unbestritten, dass Bieri sein mantraartig wiederholtes Credo, «niemand steht über dem FCL», tatsächlich lebe. Bei jeder Zusammenkunft der Aktionäre rezitiere er diese Worte.

Entsprechend zurückhaltend kommuniziert denn auch das Aktionariat. Für «Polteris» und Selbstdarsteller scheint kein Platz mehr zu sein.

Warum Josef Bieri als Präsident funktioniert

Auch bei den Fans kommt Bieri mit seiner bodenständigen Art gut an. Andreas Grüter, Präsident der FCL-Basis, bezeichnet ihn und Wolf als treibende Kräfte hinter der Gründung des Vereins, der den Fans mehr Mitsprache garantiert (zentralplus berichtete). Grüter spricht Bieri zudem präsidiale Qualitäten zu. «Er ist, wie Wolf, ein super Aussenminister», sagt er und begründet dies mit Bieris gewinnender Art. Er hole alle ab – von den Sponsoren in der Loge über die Kinder im Familiensektor bis zu den Fans aus der Kurve.

Ein langjähriger Anhänger beschreibt Bieri als blau-weiss-verrückt – im positiven Sinne. Der FCL habe ein unfassbares Glück, diesen «Premium-Fan» in den eigenen Reihen zu wissen. Auch, weil er den Verein und die Menschen lebe.

Was er damit meint, wird klar, als Bieri von seinen Auswärtsfahrten mit dem Extrazug erzählt. Er steige im hintersten Wagen ein und marschiere während der Fahrt einmal durch den ganzen Zug hindurch. Unterwegs plaudere er mit den Fans. «Das ist hochinteressant, denn im Extrazug sitzt ein Spiegelbild der Gesellschaft», erklärt Bieri.

So will sich der FCL gesund sparen

Ein weiterer FCL-Fan nennt Bieri einen «liebä Cheib». Manchmal sei er vielleicht fast etwas zu lieb. Obschon Bieri dies gar nicht erst abstreitet, griff er vergangenen Herbst zusammen mit dem Verwaltungsrat rigoros durch. Nach umfassenden Sparmassnahmen seien die Ausgaben der laufenden Saison um rund 2,7 Millionen Franken reduziert worden.

Weitere Einsparungen werden gemäss Bieri folgen, weil der Club seit Jahren Verluste im Millionenbereich schreibt. Dieses strukturelle Defizit soll weg, der FCL ab übernächster Saison schwarze Zahlen schreiben.

Der Sparkurs hatte unschöne Personalentscheide zur Folge. Langjährige und verdienstvolle Mitarbeiter mussten den FCL verlassen. Von der sechsköpfigen Geschäftsleitung blieb einzig Sportchef Remo Meyer übrig. Simon Laager ersetzte Stefan Wolf als CEO (zentralpuls berichtete).

«Fast zu lieb» – aber eben auch ein Unternehmer

Bieri wird nachdenklich, als zentralplus ihn auf die freiwilligen und unfreiwilligen Abgänge im vergangenen Herbst anspricht. «Ich hatte enormen Respekt vor den Mitarbeitergesprächen und schlief während dieser Zeit definitiv nicht gut», sagt er. Die Entscheide seien ihm schwergefallen – aber letztlich nötig gewesen.

«Wir wurden uns in den entscheidenden Punkten nicht einig», erklärt Bieri mit Blick auf die Mitarbeitergespräche. Die harten Entscheide habe der Verwaltungsrat zum Wohle des Fussballclubs fällen müssen.

Josef Bieri kündet seinen Abschied an

Zurück in der Gegenwart sagt Bieri: «Auch ich habe ein Ablaufdatum.» Er werde bald 68, wolle im FCL in «absehbarer Zeit» kürzertreten. Präsident bleiben wollte er ohnehin nie. Darum arbeitet er derzeit mit dem Verwaltungsrat eine inzwischen auf etwa zehn Personen geschrumpfte «Shortlist» mit möglichen Nachfolgern – aber auch Nachfolgerinnen – ab.

Wer am Schluss übrig bleiben und Bieris Amt übernehmen wird, soll noch in diesem Jahr bekannt werden.

Einen Teil seiner Verantwortung wird Josef Bieri dann abgeben können. Doch seinen endgültigen Abschied knüpft er – wie könnte es anders sein – nicht etwa an seine persönlichen Befindlichkeiten. Stattdessen sagt Bieri ein letztes Mal: «Das Wohl des Clubs steht über allem und allen.» Darum werde er gehen, sobald der FCL die bestmögliche Nachfolgelösung fürs Präsidium gefunden habe.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Re: FCL för ALLI!

Beitrag von LU-57 »

grande sepp. an der fcl-gv im casino anno november 2018, als der anwesende kleinaktionär-fanpöbel den studi (nach-)gemacht, und sich bei allen abstimmungen enthalten hat, bist du aufgestanden, hast fragen gestellt und den fans zugehört. und seither nicht mehr aufgehört damit.

was dadurch möglich geworen ist, ist längst vereinsgeschichte. fans und vereinsführung haben na-dis-na begonnen, hand in hand zu arbeiten. und plötzlich wurden dinge möglich, von denen man jahr(zehnt)e lang nur geträumt hatte.

"FCL för ALLI" war dafür der effektive startschuss. bald 5 jahre ist es her. wenn man die ersten seiten dieses threads nochmals durchliest ... einfach krass. und unglaublich schön. schön auch, dass man dank sepp (und seinen mitstreitern) heute beim fcl wieder "führungspersonen" hat, zu denen man vertrauen haben kann. die dunklen zeiten der machtgetriebenen arschloch-egomanen-shows ist beim fcl passé. dank zuhören. dank engagement. dank mut. (und dank des besten sonntagblick-interviews aller zeiten).

mit dengleichen tugenden gilt es, den weg weiter zu führen. damit in dieser fast schon kitschig anmutenden verwandlung des (offiziellen) fcl vom totalen drecksclub zum sympathischen ausnahmeverein das gute dereinst auch endgültig gewonnen hat. es gibt weiterhin viel zu tun, viel zu bewegen, viele hinternisse zu überwinden.

schön macht man dies heute gemeinsam. hopp lozärn!

greez
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
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