weil der text früher oder später garantiert überarbeitet wird, hier das ungekürzte glanzstück:
Spielbericht FC Luzern - BSC Young Boys 2:3 (2:1)
df / rs - Die Berner Young Boys gewinnen unter gütiger Mithilfe des exorbitant schwachen Unparteiischen. Wiederum starteten die Leuchten ausgezeichnet ins Spiel und gingen mit zwei Toren früh in Führung. Das Spiel kehrte, als sich Hochstrasser zehn Meter vom effektiven Geschehen im Strafraum fallen liess, unter der mit Abstand Schwächste auf dem Feld darauf hereinfiel. Es folgten Tumulte und schlussentlich in der Neunzigsten das Berner Siegestor. Doch auch der FCL muss sich an der eigenen Nase nehmen wie vor Wochenfrist in Neuenburg. Möglichleiten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden, wären genügend vorhanden gewesen. Gratulation nach Bern - der SFV und YB konnten sich die drei Punkte gutschreiben lassen.
Neuling Etter lancierte das Spiel
Elf Minuten waren gespielt auf der Allmend, die sich bei herrlichem Sonnenschein absolut schneefrei präsentierte, als der junge Lior Etter sich im Mittelfeld den Ball eroberte, drei Berner narrte und diesen geschickt in die Tiefe spielte. Joetex Frimpong verwertete die Vorlage des frisch gebackenen Maturanten in seiner typischen Manier zur verdienten Führung. Die Richtung war nun vorgegeben und die Luzerner verstanden es, mit ihrem gefälligen Kombinationsspiel YB unter Druck zu setzen. Und es kam noch besser für die Platzherren. Der überragende Scarione spielte João Paiva im Strafraum an, eine Drehung und der fleissige Portugiese marschierte jubelnd mit erhobenen Armen in Richtung der Luzerner Fans. Die Gäste mussten sich bis zur 24. Minute gedulden, bis sie erstmals durch Captain Raimondi vor dem Innerschweizer Gehäuse für Gefahr sorgen konnten. Vier Minuten darauf dann aus praktisch heiterem Himmel der Anschlusstreffer: Christian Schwegler überlief Nelson Ferreira, flankte zur Mitte und plötzlich lag das Lader vor Hochstrasser und wenige Augenblicke später im Netz. Obwohl sich die Young Boys langsam von ihrem Fehlstart erholten, waren es die Einheimischen, die weiter nach vorne spielten. Vorallem Nelson Ferreira scheiterte Sekunden vor dem Halbzeitpfiff mit einer Riesenmöglichkeit am glänzend reagierenden Wöfli, der in dieser Situation eindrücklich zeigte, dass er zu einem der Besten seiner Zunft in der Schweiz gehört.
Dann folgte der grosse Auftritt von Studer
Der Match flachte ab nach dem Seitenwechsel, obwohl YB mit fortlaufender Spieldauer immer vehementer den Ausgleich suchte. Schiedsrichter Studer verteilte weiterhin auf Luzerner Seite eine Karte nach der anderen, dann der Aussetzer des Jahres des völlig neben den Schuhen stehenden Unparteiischen. Weit ab des Geschehens hackte Hochstrasser irgendwo im Niemandsland des Luzerner Strafraums bei Roland Schwegler ein. Sogar der übernächtigste Zuschauer auf der Allmend sah, dass es sich bei dieser Aktion um alles, aber keinen Strafstoss handelt. Dass irgendeiner der abwesenden Offiziellen an der das Missverständnis aufklärte, durfte man von diesen nicht erwarten. Studer brachte es sogar noch fertig, Schwegler mit einer gelben Karte zu bestrafen. Es war die Vierte und der Seetaler muss am Mittwoch gegen Sion eine Sperre absitzen, wie Lustenberger, der für eine schlichtweg harmlose Aktion in der 40. Minute auch mit Gelb bestrafft wurde. So folgten tumultartige Szenen, Hochstrasser provozierte Adán Vergara, dieser machte mit seinem Kopf eine Bewegung in Richtung des Kopfes des Berners, der theatralisch und scheinbar schwer verletzt zu Boden ging. Vergara musste vom Feld, Hochstrasser durfte bleiben und Raimondi verwandelte den Phantomelfer ohne Mühe. Es kam noch dicker für den FCL. YB Selection suchte nun den Sieg und fand diesen auch. Der FCL konnte mit vier Mann weniger auf dem Feld gegenüber dem vereinten Gegner keine Reaktion mehr zeigen, obwohl es am Ende noch heiss zu her ging vor dem Tor der Mutzen.
Alle kochten - nur Fringer äusserte sich diplomatisch
„So schlau muss man erst Mal sein, diesen Strafstoss zu pfeifen", beschrieb Rolf Fringer nach dem Spiel die Szene, die die Gemüter erhitzte und den FCL arg dezimierten. „Wir haben viel zu wenig für unseren Aufwand zurück erhalten", bilanzierte er das Passierte weiter. Roland Schwegler bezeichnet den Elfer gar als Witz: „Ich weiss beim besten Willen nicht, was ich genau gemacht habe. Irgendwie haben wir es aber auch verpasst, den Sack mit dem 3:1 vorzeitig zu zumachen." Der Innenverteidiger hatte mit seinen beiden Aussagen Recht. Nur wenn seitens der Spielleitung wirklich alles unternommen wird, hätte auch Tor Nummer drei nichts geholfen. Schiedsrichter Studer hätte auch hier sicherlich einen Weg gefunden für die Berner. So muss man sich beim Verband nicht wundern, wenn erneut die Forderung nach Profischiedsrichter im Profifussball aufkommen - vorallem, wenn die Amateure diesem Status nicht annähernd erreichen. Die Herren aus Muri sind aufgerufen, dieses Thema ernsthaft zu diskutieren und diesen gewichtigen Missständen Einhalt zu gebieten.