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Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Sammler
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Sammler » 4. Jun 2016, 07:07

Garfield hat geschrieben: Die nächsten Wochen werden mehr als nur interessant!
:prayer:

Skischueh
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Skischueh » 4. Jun 2016, 10:56

Konituität. Konuität. Konität. Oder wie das heisst

raven
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von raven » 5. Jun 2016, 12:42

Master hat geschrieben:
jossen hat geschrieben:Wie ich "üse FCL" kenne, wird das erfolgreiche, attraktive und sympathische Konzept (solche Anzeichen sieht man aktuell zumindest) genug früh wieder über den Haufen geworfen und man muss sich wieder aufregen.


Amen!
stänkerer gegen oben

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jossen
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von jossen » 6. Jun 2016, 11:37

Ging jetzt schneller, als ich erwartet hatte. Walti, auf dich ist halt schon Verlass. Man darf davon ausgehen, dass diese Entscheidung mal wieder von den alten Herren eingeleitet wurde und nicht fair mit der Person umgegangen wurde, wie so üblich beim FCL. So hört man zumindest. Ich frage mich, ob es den Herren bewusst ist, dass ein Fringer, Frei, Hauser oder Stäger durch ihre Tätigkeit durchaus ein Netz rund um den Fussball oder potentiellen Geldgebern aufgebaut haben. Ob jeder einzelne nur positiv über seinen ehemaligen Arbeitgeber redet, wage ich mal zu bezweifeln. Gut möglich, dass hier bereits in der Vergangenheit das eine oder andere Geschäft gescheitert ist. Einfacher wird es bestimmt nicht für einen intrigerischen Verein Geld zu sammeln.

Der Zeitpunkt für solche Entscheidungen löst zudem einmal mehr Verwunderung aus. Nicht dass es so wäre, dass es einen idealen Zeitpunkt gäbe. Die Art und Weise ist schlussendlich entscheidend. Sollte man aber in die Gruppenphase der EL vorrücken, eine ähnlich starke Vor- wie zuletzt Rückrunde spielen und nach der EM (da werden mittlere Clubs sich wieder auf den kleinen Märkten bedienen) ein zwei Spieler verkaufen, ist der neue Präsi schon halb aus dem Schneider. Kommt hinzu, dass die nächste ordentliche GV bereits ein halbes Jahr früher ist und mögliche Verluste, dann ganz bestimmt mit dieser Änderung erklärt werden. Ein Schelm der Böses denkt. Und gemacht hat er dafür dann eigentlich nichts. Das finanzielle Kartenhaus wird aber früher oder später trotzdem zusammenbrechen. Dafür hat man nicht nur mit dem Geldfresserstadion, sondern auch mit der Aufhebung des ehrenamtlichen Posten des Präsidiums gesorgt. Ganz zu schweigen vom Imagewandel, welchen man seit dem neuen Stadion durchgemacht hat. Sehr unsympathisch. Denn erfolgreich werden kann man nur dann, wenn man sich endlich zu dem bekennt was der FCL ist.

Es wäre zu schön um wahr zu sein, dass hier endlich ein Schritt in die richtige Richtung gegangen wird. Dass der Personalaufwand im Marketing reduziert wird. Dass man sich wieder auf alte Werte beruht und nicht einfach die alternative zu einem Kino-Besuch sein will usw. Aber so wie ich den FCL einschätze, wird genau jetzt, wo eine gute Mannschaft mit Einheimischen und Kämpfern entstanden ist, eine Mannschaft hinter der die Leute aus der Region stehen können und die sie ins Stadion lockt, an der falschen Stelle gespart und man zerstört das ganze Gebilde und verscherbelt die jungen Einheimischen. Die Zuschauer springen wieder ab und die Marketingfuzzis bleiben und versuchen dem mit noch schlimmeren Aktionen entgegenzuwirken. Dann beginnt man nicht von 0, sondern von vor 5 Jahren. Den Weg könnt ihr dann öbbe ohne mich gehen...

Was Studhalter angeht, habe ich auch noch nichts schlechtes gehört. Einzig seine Verbindungen zu den alten Männern löst beinahe Brechreiz aus. Meine Haltung gegenüber ihm kommt allerdings darauf an, wie der ganze Wechsel vonstatten ging. Wer sich für eine Intrige einspannen lässt, muss von mir keinen Goodwill erwarten.

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Hebi » 6. Jun 2016, 12:40

Ist es jetzt gut oder schlecht dass Ruedi gehen muss?

Die von Dir angesprochenen Probleme wie Marketing (der Personalaufwand ist hier noch das kleinste Übel), Kommunikation, zu hohe Ausgaben und fehlenden Werte konnte er ja auch nicht lösen...
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von jossen » 6. Jun 2016, 14:29

Die Argumente, welche für die Entlassung sprechen sind nüchtern betrachtet absolut korrekt aber kaum sehr weitsichtig. Sie waren es auch damals bei Hauser. Beide hatten in gewisser Hinsicht keine Eier interne Strukturen zu überdenken. Die Frage ist allerdings was nachher kommt. Die Probleme müssten seit dem neuen Stadion bekannt sein. Stäger war damals die "Lösung" und Antwort der senilen Räuberbande. Ob jetzt die gleichen Leute eine bessere Lösung für die gleichen Probleme gefunden haben wage ich stark zu bezweifeln. Von grossem Fachverstand zeugen die Frisurenexperten und Fan-Austauscher nämlich nicht gerade und mit Schnauzi hat man sich intern auch schnell verkracht. Noch mehr bezweifle ich, dass die Herren die wahren Probleme überhaupt erkannt haben. Dass nun jemand aus dem direkten Umfeld die Lösung sein soll(, welche deren Geld verwaltet,) macht mir ziemliche Angst. In meinem Hinterkopf war schon immer das Horror-Dosen-Szenario. Weiter weg ist es nun nicht gerückt.
Das oder etwas ähnliches ist hoffentlich weit weg. Klar ist nur, dass nun überall von vorne begonnen werden muss. Stäger hat nun mittlerweile fast zweieinhalb Jahre Erfahrung und Know-How eingesammelt. Durch seine Arbeit und durch Gespräche mit Medien, Mitarbeitern, Sponsoren oder den Fans. Schlussendlich steht man mit einer der sympathischsten Mannschaft der letzten Jahre auf dem dritten Platz und kann sich auf der europäischen Bühne präsentieren. Auch in anderen Themen hat man sich verbessert. Nicht in dem Tempo, wie ich es mir wünschte, aber immerhin waren Anzeichen der Besserung zu sehen. Schlussendlich muss man sich intern zuerst einmal durchsetzen und da wird von oben viel mehr geblockt als man meinen mag. Das kann man allerdings erst, wenn man das Umfeld richtig einzuschätzen weiss. (Vielleicht passt das den Alten nicht). Aber auf diesen kleinen sportlichen Erfolg hat man hingearbeitet. Darauf kann man aufbauen. Ein Neuanfang mitten im Aufbau ist doch eine etwas seltsame Strategie. Man kann sich natürlich auch die grundsätzliche Frage stellen, wie lange jemand negativ wirtschaften kann, wann sich der Erfolg einstellen muss und wann die Reissleine gezogen wird. Die Antwort kommt aber hier aus heiterem Himmel und lautet: "Bis jetzt". Ich bin davon überzeugt, dass je mehr Details bekannt werden, desto klarer wird es, wie planlos diese Absetzung war. Natürlich lasse ich mich gerne eines besseren belehren. Aber wer glaubt das ernsthaft?

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Splinter » 6. Jun 2016, 14:32

Nur mal so zum sichergehen: Stäger war ja FCL-Präsident und CEO in einem 60%-Pensum. Studhalter ist jetzt neu Präsident der Holding und vom FCL, dafür gibt es neu einen im 100%-Pensum angestellten CEO? Ist Studhalter jetzt auch CEO ad interim?

So mal als grobe Rechnung: wenn sich Stägers Pensum zu 1/3 aus Präsident-Sein und 2/3 aus CEO-Sein zusammengesetzt hat(Zahlen jetzt einfach mal so angenommen), würde das ja ein 40%-Pensum als CEO rechtfertigen. Wird jetzt einfach mal angenommen, dass Stägers fehlende 60% Zeit als CEO (im Vergleich zu einer 100%-Stelle) der Grund für fehlende neue Investoren war? Find ich noch lustig. Dann hätte man ja einfach ihn behalten können, aber neu zu 100% anstellen. Wenns aber an ihm selbst gelegen haben soll, dann hätte man doch einfach einen neuen 60%-Präsi/CEO holen können, der es besser kann... :roll:

Edit: kosten Präsidenten so viel mehr als CEOs?
FCL-PK hat geschrieben:Zudem könne man sich keinen 60Prozent-Präsident mehr leisten.


Was das ewige Schreien im Forum wegen Marketing angeht: die Abteilung macht ja weit mehr als sich Cüpli-Specials überlegen und Föteli für die neue Saisonabo-Kampagne machen. Unter dem Strich (die werden ja auch nach Zahlen bewertet) geht die Rechnung im Marketing ja vielleicht auf, das weiss hier wohl keiner so genau.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von timtim » 6. Jun 2016, 14:59

jossen hat geschrieben:...

Nichts mehr hinzuzufügen :applaus:

Splinter hat geschrieben:Was das ewige Schreien im Forum wegen Marketing angeht: die Abteilung macht ja weit mehr als sich Cüpli-Specials überlegen und Föteli für die neue Saisonabo-Kampagne machen. Unter dem Strich (die werden ja auch nach Zahlen bewertet) geht die Rechnung im Marketing ja vielleicht auf, das weiss hier wohl keiner so genau.

Nicht, dass hier wieder die ganze Identifikations-Geschichte aufwärmen möchte. Aber geschrien wird ja hauptsächlich gerade wegen der Tatsache, dass es nur noch um die Rechnung unter dem Strich geht. Doppelt ärgerlich, wenn nicht mal das gelingt. Natürlich wissen wir das nicht genau. Aber angesichts der immer wiederkehrenden Auswüchse können die damit doch unmöglich über die Radio-Pilatus-Hörerschaft hinaus Erfolg haben?

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Windfahne » 6. Jun 2016, 15:33

Und der Fussball hat weniger ein Kostenproblem, sondern ein Ertragsproblem

Das ist einer seiner Sätze von heute. Ganz ungeachtet, ob ich diese Meinung teile: Nach zweieinhalb Jahren eine ziemlich bemerkenswerte Erkenntnis, wenn man daran denkt, dass er vor kurzem einräumte, "bisher schlicht" noch keine Zeit gehabt zu haben, um sich auch noch um diese Aufgabe zu kümmern.

Unter dem Strich (die werden ja auch nach Zahlen bewertet) geht die Rechnung im Marketing ja vielleicht auf, das weiss hier wohl keiner so genau.

Diese Rechnung will ich sehen. Verstohlene Blicke auf die Entwicklung der Saisonkarten und Zuschauerzahlen genügen, um das zu widerlegen.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Splinter » 6. Jun 2016, 15:39

timtim hat geschrieben:Nicht, dass hier wieder die ganze Identifikations-Geschichte aufwärmen möchte. Aber geschrien wird ja hauptsächlich gerade wegen der Tatsache, dass es nur noch um die Rechnung unter dem Strich geht. Doppelt ärgerlich, wenn nicht mal das gelingt. Natürlich wissen wir das nicht genau. Aber angesichts der immer wiederkehrenden Auswüchse können die damit doch unmöglich über die Radio-Pilatus-Hörerschaft hinaus Erfolg haben?


Natürlich geht es um die Rechnung unter dem Strich. Wenn Abteilung X mehr bringt, als sie kostet, wird da wohl nicht abgebaut. Was Radio Pilatus angeht: die werden wohl die Hörerschaft/Leserschaft/Zuschauer der für sie relevanten Medien etwas kennen. Vielleicht ist bei Radio Pilatus der Streuverlust am geringsten? Radiowerbung dürfte zudem auch deutlich günstiger sein als TV-Werbung.

So oder so: es sind absolut alle (ich eingeschlossen) hier drin nur am mutmassen, was diesbezüglich läuft. Wenn mehr oder weniger nach wirtschaftlichen Prinzipien gearbeitet wird (woran ich zumindest unter Stäger geglaubt habe), dann machen die das schon nicht komplett verkehrt - auch wenn manche Aktionen vielleicht etwas merkwürdig scheinen. Hin und wieder darf ja auch was danebengehen, mit dem wird wohl auch gerechnet. Würd den Ball flach halten.

Windfahne hat geschrieben:
Unter dem Strich (die werden ja auch nach Zahlen bewertet) geht die Rechnung im Marketing ja vielleicht auf, das weiss hier wohl keiner so genau.

Diese Rechnung will ich sehen. Verstohlene Blicke auf die Entwicklung der Saisonkarten und Zuschauerzahlen genügen, um das zu widerlegen.


Wäre sicher interessant, aber Eintritte/Abos sind ja nur ein Teil der ganzen Story. Wenn du zB den Family Corner anschaust, bringen die Kids da wohl kaum die grosse Menge an Cash rein. Wenn du einen Teil ebendieser Kids dann aber später während 10 Jahren als Saisonkartenbesitzer rechnen darfst, haben die plötzlich einen ganz anderen Wert. Wenn du jetzt also irgend so ein Kinderspecial weissnichtwas machst, ist das für dieses eine Spiel vielleicht defizitär, aber auf lange Sicht rentierts.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Windfahne » 6. Jun 2016, 15:57

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von locärne » 8. Jun 2016, 11:47

Wenn wirklich das Konstrukt das Problem ist und nicht stäger, dann hätte man zugeben können, dass die Entlassung von mike und Anstellung eines 60% Präsidenten ein fehler war. aber jetzt wieder von Professionalisierung zu sprechen, wenn man das rad um 2 jahre zurückdreht, ist dann doch vermessen!

abgesehen davon, ist der Zeitpunkt einmal mehr, mehr als unglücklich. und wie bereits erwähnt, hätte man die Anstellung stägers auf 100% erhöhen können. vielleicht hätte er dies abgelehnt, aber ein Angebot wäre fair gewesen.

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Sammler » 8. Jun 2016, 13:35

Der Versuch war es aber wert @locärne. Von daher kann ich das ganze Geschehen zumindest nachvollziehen. Absolut einig bin ich mit Dir aber über den ungünstigen Zeitpunkt. Der Verkauf der Saisonabos ist angelaufen und nun gibt es wieder eine Veränderung, die nach aussen hin zuerst mal kein gutes Licht auf den FC Luzern wirft. Immerhin demonstriert man im Verein, die Verschlankung vor allem im administrativen Bereich voranzutreiben und so den Sparwillen umzusetzen. Vielleicht hätte man es schon im Winter getan, doch angesichts der Entlassung Fringers wäre dieser Zeitpunkt möglicherweise noch unpassender gewesen. Vor allem wäre Stägers Freistellung zum damaligen Zeitpunkt einer Verbeugung vor dem medialen Druck, der seine und Babbels Entlassung WEGEN Fringers Beurlaubung gefordert hatte, gleichgekommen. Wie man es beim FCL macht, ist es sowieso verkehrt :mrgreen:

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Heiri » 8. Jun 2016, 14:07

Sammler hat geschrieben:Wie man es beim FCL macht, ist es sowieso verkehrt


Das trifft es wohl recht gut. Oder auch WAS der FCL macht, gewissen Personen passt es ja sowieso nie. Ob diese Veränderung nun gut oder schlecht und nötig oder nicht ist, kann man natürlich diskutieren. Ich habe keine Ahnung und ehrlich gesagt ist mir das auch ziemlich egal wer nun Präsident ist. Hauptgrund und entscheidend ob die Zuschauerzahlen und das Image in der Öffentlichkeit stimmen ist (zum Glück) immernoch das was auf dem Rasen passiert.

Aber ich (als Medienlaie) finde in Sachen Kommunikation und Vorgehen kann man da dem FCL für einmal nicht viel vorwerfen. Oder was wurde gemäss den Experten falsch gemacht?
Auch den Zeitpunkt finde ich vom Verein nicht so schlecht gewählt, durch die anstehende EM ist der Vereinsfussball (und die Berichterstattung darüber) momentan eher auf Sparflamme. Auch hat man jetzt einigermassen Zeit und Ruhe um das Personal zu suchen und einzuarbeiten bevors wieder mit Vorbereitung und vorallem Spielbetrieb losgeht. Auf jeden Fall ist es jetzt besser als irgendwann während der Saison, dann wär das Theater in den Medien doch erst recht wieder losgegangen...
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Windfahne » 8. Jun 2016, 15:51

Heiri hat geschrieben:Aber ich (als Medienlaie) finde in Sachen Kommunikation und Vorgehen kann man da dem FCL für einmal nicht viel vorwerfen. Oder was wurde gemäss den Experten falsch gemacht?

Bin zwar nicht der Experte und hätte mich bei dem Thema zurückgehalten, aber wenn Du schon so fragst... Alleine schon die Tatsache, dass man am Donnerstag das Personal informiert und allen Ernstes glaubt, dass man bis am Montag das auferlegte Stillschweigen gegen aussen strikt einhalten kann, ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Immerhin konnte man dann innert zwei Stunden (?) nach dem ersten Leak gleich eine vorgefertigte Medienmitteilung hinten nachschieben, das verdient eine kleine Portion Respekt. :mrgreen:
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von LU-57 » 8. Jun 2016, 16:12

ehr wössed alli gar ned, wi professionell mer bim fcl send ond wi no fell professioneller mer no wärdet!!

zu stägers abschied: schade, ein paar monate (und eine gv :D ) hätt ich ihm noch gegeben, um mich davon überzeugen zu lassen, dass er nicht bloss warme luft produziert, sondern seinen (zumeist) überlegten worten auch taten folgen lässt.
jetzt stehen wir halt wieder vor einer ungewissen zukunft, was der oder die neuen bringen. wie so oft befürchtet der gemeine fcl-fan, dass es dabei wahrscheinlich eher schlechter als besser kommt. beflügelt wird dieses gefühl damit, dass aktuell gar ein ganz direkt mit den sogenannten investoren verbandelter den chefposten des vereins übernimmt. dies ist allerdings auch ein vorteil des neuen all-inclusive-präsidialsystem: die operative führung kann sich nicht mehr länger hinter den eigentlichen verantwortungsträgern verstecken. entweder geht's nun also (hoffentlich) etwas rassiger vorwärts mit verschiedentlichen fananliegen, oder aber gar nicht. zumindest auf schnellere entscheide (ob positiv oder negativ) hoffe ich daher schon.

alles andere ändert sich doch sowieso nie. diejenigen, welche die fäden ziehen, sind ja schon jahrelang dieselben. schade konzentriert sich die konstanz beim fcl einzig (und gerade) auf dieser ebene.

greez
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\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne » 20. Jun 2016, 16:47

http://www.watson.ch/Sport/Fussball/962692146-Traum-TV-Vertrag-f%C3%BCr-die-Super-League--Unser-Klubfussball-wird-vergoldet

Gut 50 Millionen für Nationalliga-Klubs

Alles in allem dürfte aus den TV- und Marketingrechten eine Gesamtsumme pro Jahr von nahezu 50 Millionen Franken zusammenkommen, die unter den Nationalliga-Klubs aufgeteilt wird. Es ist beinahe eine Verdoppelung der bisherigen Einnahmen aus medialen Rechten und zentraler Vermarktung.

Da sollten also schätzungsweise CHF 1-2 Mio. p.a. für den FCL drinliegen und damit wäre ein Grossteil des strukturellen Defizits weg.

Als Vergleich:
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jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt


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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne » 22. Jul 2016, 08:40

lucerne hat geschrieben:Das Kalenderjahr 2016 steht vor der Türe nach einem einmal mehr positiven ungeraden Kalenderjahr 2015.

Hat man aus den Fehlern der Vorjahre gelernt, wo nach einem positiven 2011 und 2013 ein Rückfall im 2012 und 2014 folgte?

Situation Winter 2011/12:
Erste Saison im neuen Stadion. Erfolgs- statt Erlebnisfussball unter MY spült uns auf den 2. Platz in der Vorrunde.
Im Winter verabschiedet sich Hakan ins Tessin. Walti hat das Geld zusammen für Bobadilla, der zieht dann aber die Bundeshauptstadt-Kohle dem FCL vor. Als Ersatz - da man ja das Geld zusammen hat - holt man einen gewissen Dario Lezcano, der aber 3 Jahre brauchen wird um in Luzern anzukommen. Stahel wird Captain (nach 6 Monaten in Luzern), während dem zum ersten Mal öffentlich an Pulijc gezweifelt wird. Und Murat Yakin scheissts wohl jetzt schon an, da Hakan nicht mehr dabei ist und ihm sein Wunschtransfer Bobadilla nicht erfüllt wurde...

Resultat: Der 2. Platz kann zwar gehalten werden und ihm Cupfinal scheitert man überaus knapp. Danach ist jedoch die Luft vollends draussen und MY erzwingt kurz nach Saisonstart 2012/13 seinen Abgang. Hätte man dies nicht bereits im Winter erwarten können/müssen?

Situation Winter 2013/14:
Alex Frei mit Carlos Bernegger auf der Erfolgsspur, man scheint ein Konzept zu erkennen, welches endlich Kontinuität bringen könnte. Zum Abschluss der Vorrunde verhindert ein Ausgleich der Basler im Joggeli den Wintermeistertitel.
Frei möchte verhindern, dass der übliche Schlendrian einkehrt und verkündet wohl zu früh geplante Änderungen für die nächste Saison. Auf Rangelov, Pulijc, Stahel, Gygax und auch ein Renggli soll ab der nächsten Saison verzichtet werden (Renggli kriegt dann doch noch ein Jahr). Dafür verpflichtet Frei Affolter und Freuler.

Resultat: Die Mannschaft hat ein Alibi, der Einbruch folgt sofort und nur dank eines guten Endspurtes erreicht man knapp die europäischen Plätze. Daraufhin folgt ein unglücklicher Saisonstart und daraufhin der Absturz in der Vorrunde 14/15 mit dem Abgang von zuerst Bernegger und danach Frei.

Meine Einschätzung zur aktuellen Situation:
Statt die internen Probleme wieder einmal aufgrund der gerade erfolgreichen Phase vor sich hinzuschieben (à la Problem MY Ende 2011/ Problem geplanter&kommunizierter aber noch nicht vorgenommener Umbruch Ende 2013), hat man dieses Jahr proaktiv gehandelt. Einerseits das Problem Fringer-Babbel gelöst sowie die abwanderungswilligen Spieler Lezcano und Freuler ziehen lassen. Ebenfalls war man scheinbar doch vorbereitet die gewichtigen Abgänge (hoffentlich) adäquat zu ersetzen.
Inwiefern dieses Jahr der bereits kommunizierte aber noch nicht vorgenommene Abschied von Vrabec sowie weitere Abwanderungsgelüste (z.B. eines Jantschers) der Mannschaft als Alibi dienen werden, wird man sehen.
Falls die Spieler jedoch nicht nur hinter Vrabec sondern tatsächlich auch Babbel stehen, sollten sie genügend Anreize haben ihn nicht im Regen stehen zu lassen. Ebenfalls ist der interne Konkurrenzkampf viel grösser als in den Vorjahren und erhoffe ich mir auch positive Impulse (auch für das Innenleben der Mannschaft) von den drei Neuzugängen.

Eine neue Saison in einem geraden Kalenderjahr steht bevor und die Spannung steigt:
Nach dem starken Aufbäumen in der vergangenen Rückrunde und trotz der Turbulenzen um Fringer, Stäger etc. sind die Erwartungen sehr hoch für die kommende Saison.
Normalerweise folgt nun ein für den FCL typisch verknorzter Saisonstart mit Niederlagen, sofortigem Ausscheiden aus Europa, Ernüchterung allenthalben, Medienschelte, interne Dispute, etc. - wie immer gefolgt von einer baldigen Trainerentlassung (er giesst ja heute sogar selber Öl ins Feuer im lokalen Käseblatt bzgl. Stäger und Strukturen im Verein).
Oder hat die Mannschaft - die grösstenteils zusammenbleibt - tatsächlich so viel Qualität bzw. Erfahrungen gesammelt zuletzt, dass sie für einmal mit einem guten Saisonstart den Fluch vergessen macht?
Es kann in alle Richtungen gehen die nächsten Wochen...
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Sammler » 22. Jul 2016, 20:52

lucerne hat geschrieben:... etc. - wie immer gefolgt von einer baldigen Trainerentlassung (er giesst ja heute sogar selber Öl ins Feuer im lokalen Käseblatt bzgl. Stäger und Strukturen im Verein). .


Babbel hat im besagten Interview gesagt, dass er seine Meinung sagt, wenn er gefragt wird. Vom Käseblatt wurde er gefragt. Wo also Problem? Ich denke, es ist ihm auch egal. Wenn er wegen seiner Aussagen mit internen Sanktionen belangt werden sollte, dann zeigt das nur, dass er recht hatte. Öl ins Feuer gisst höchstens die reisserische Überschrift des Artikels. Bei der NLZ werde ich nie das Gefühl haben, dass sie zum FCL steht. Aber eben: Kritische und dennoch seriöse Berichterstattung ist offenbar eine schwierige Kunst - vor allem wenn man nicht bereit ist, sie zu lernen.

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