Geburtstag 16.03.1986
Nationalität Serbien
Grösse 187 cm
Gewicht 77 kg
Position Verteidiger
Trikotnummer 17
Im Verein seit 26.01.2008
Fussball, Super League: FC Luzern - FC Zürich (So 16.00, Allmend)
Drei Monate Zeit für Veskovac
Dusan Veskovac ist einer der neuen Innenverteidiger beim FC Luzern. Der 21-jährige Serbe wusste bis jetzt durchwegs zu gefallen. Aber das soll erst der Anfang sein.
Zuerst kommt das Lob, dann der schnelle Ausblick Richtung Sommer. «Luzern hat in drei Spielen keinen Gegentreffer kassiert, das spricht auch für Dusan», sagt Martin Rueda. Dann: «Wenn er so weitermacht, nehme ich nicht an, dass er zu uns zurückkehrt. Er hat die Qualität, sich in der Super League durchzusetzen.»
Rueda, das ist der Trainer des FC Wohlen. Und Dusan, das ist Dusan Veskovac, 21-jährig, Innenverteidiger, seit Januar beim FCL, der seine drei Rückrundenspiele alle verlust- und gegentorfrei hinter sich gebracht hat. Der Serbe hat nur einen Halbjahresvertrag unterschrieben. Im Juli müsste er zurück nach Wohlen, wo sein Vertrag bis 2009 läuft. Müsste, denn Luzern möchte Veskovac binden. Basel und Aarau haben ihr Interesse auch schon deponiert. Veskovac hat drei Monate Zeit, um zu beweisen, wie gut er wirklich ist - und sich so persönlich in eine günstige Ausgangslage zu bringen.
Dusan Veskovac. Scheu sitzt er an einem Tisch, die Fragen lässt er sich grösstenteils von Agron Krasnici, seinem Berater, übersetzen. Seit einem Jahr erst ist er in der Schweiz, womit sich seine Verständigungsschwierigkeiten erklären. Aufgewachsen ist er in Krusevac, 200 Kilometer südlich von Belgrad, und schon als Bub wusste er, was er später werden wollte: Fussballer.
Das Debüt gegen Roter Stern
Seine Eltern verliessen die Heimat in den Achtzigerjahren. Sie zogen nach Kerns, und Dusan wuchs bei seiner Grossmutter auf. Kaum hatte er die Schule beendet, wurde er Profi. Mit 17 Jahren debütierte er in Serbiens 1. Liga bei Napredak Krusevac, die Premiere erlebte er ausgerechnet gegen Roter Stern Belgrad. Der sechsfache U-19-Nationalspieler begegnete Nikola Zigic, dem 2,02 Meter grossen Schlaks, der heute für Valencia stürmt. Und darum erschrickt Veskovac nicht vor Stürmern in der Super League: «Ich habe als ganz Junger gegen Zigic gespielt. Nervös werde ich selten.»
Veskovac verliess Krusevac nach nur neun Einsätzen für seinen Stammverein. FK Obilic war die nächste Station, Borac Caca eine dritte. Als er in den Sommerferien bei seinen Eltern weilte, lernte er Agron Krasnici kennen. Er vermittelte Veskovac nach Wohlen - und war auch Schaltstation, als der 1,87 Meter grosse und 78 Kilo schwere Verteidiger mit dem FC Luzern in Verbindung gebracht wurde. Im letzten Sommer schon war Veskovac ein Thema, der Transfer freilich wurde erst in der Winterpause perfekt. «An ihm», prophezeit FCL-Trainer Ciriaco Sforza, «werden wir noch viel Freude haben.» Sportchef Bruno Galliker gesteht: «Ich bin positiv überrascht, wie schnell er sich zurechtgefunden hat.» Und: «Gegen Aarau war er für mich der beste Mann auf dem Platz.»
Sforza hat den Wechsel forciert
Veskovac hat sich auf die Super League gezielt vorbereitet. «Ich habe den FCL genau verfolgt», sagt er, «ich wusste, was auf mich zukommen würde.» Bewusst ist ihm auch, dass er mit Ciriaco Sforza einen Trainer hat, der ihn unbedingt wollte und nun auch entsprechend fördert. «Sforza», sagt Veskovac, «ist sicher eine grosse Hilfe, dass es bis jetzt gut geklappt hat.» Und doch ist es bemerkenswert, wie schnell der Neue sich integrierte und wie er im Duo mit Boubacar Diarra funktioniert. Diarra ist der Chef, Veskovac der zuverlässige Assistent: «Von Diarra kann ich nur profitieren.» Steigerungspotenzial sieht er im Offensivspiel, schränkt aber gleich ein: «Meine primäre Aufgabe besteht darin, Tore zu verhindern.»
Der Besuch der Landsleute
Veskovac ist in den ersten drei Runden unerschrocken aufgetreten und auch mit seiner Schnelligkeit aufgefallen. Dass dreimal in Serie kein Gegentor fiel, erklärt der Serbe auch so: «Wir haben in der Vorbereitung taktisch viel gemacht. Die gute Bilanz bis jetzt ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft.»
Am Sonntag nun kommt der FC Zürich auf die Allmend. Der Meister kämpft zwar mit seinen Problemen, trägt aber doch noch einen anderen Namen als Xamax, Aarau oder Thun. Gänsehaut wird Veskovac aber nur wegen der Ambiance auf der Allmend bekommen - wie vor zwei Wochen, als er gegen Aarau im eigenen Stadion seinen Einstand gab. Immerhin muss er sich nicht einsam fühlen im Stadion. Mindestens 20 Zuschauer werden einzig und allein seinetwegen auf der Tribüne sitzen. Es sind alles Landsleute aus Krusevac. Und das macht Veskovac besonders stolz.
Von Peter Birrer