Lubamba hat geschrieben: ↑11. Mär 2024, 17:54
Zur Causa Sportchef:
Langsam frag ich mich, ob wirs nicht gleich ganz lassen sollten - und voll auf die Ausbildung setzen.
Gute Transfers waren: Verkauf Müller auf Schalke, Nomination Intern Pasci zur Nr.1 - seht mal den Buchgewinn jetzt schon punkto Marktwert - Jesper Löfgren aufgrund spätem Abgang Marco Burch und Kreuzbandriss Beka (übrigens auch Benito auf dem Kunstrasen in Lausanne
). Löfgren hat sich sofort etabliert, Stammspieler und seither steht die Defensive realtiv sicher. Nomination Mario Frick nach dem Celestini Volldebakel (scheint sich in Basel bereits nach 4 Monaten zu wiederholen...) Tja aber sonst...keiner besser als das, was unsere Fussballjugend auch hergibt. Der absolute Tiefpunkt war damals Holger Badstuber...
Da halte ich ziemlich dagegen. Wie ich auch schon gesagt habe, bin ich nicht einer der blindlings Remo Meyer feiert. Im Gegenteil. Ich finde schon, dass auch Kritik da und dort angebracht ist. Und er hat schon auch viele Böcke geschossen. Gerade in diesem Sommer ziemlich daneben gelangt. Aber jetzt zu sagen, dass man Transfers gänzlich lassen sollte, finde ich dann auch bisschen dreingeschossen. Einerseits weil ich der Meinung bin, dass es nur mit Jungen nicht geht. Die jungen Spieler brauchen erfahrene und gestandene Profis, um sich an deren Seite weiterzuentwickeln. Da gibt es zig Beispiele. Zum einen sagte damals ein Alex Frei, dass er wohl nicht zu diesem Top-Stürmer geworden wäre, wenn er damals nicht in Luzern von Kubi so viel hätte lernen können (Finger in die Hüfte bei Kopfbällen, seitliches Abdrehen und Umfallen im Strafraum etc.
). Oder siehe Jashari jetzt. Er sagt ganz klar, dass er mega viel von Gentner profitieren und lernen konnte und er für ihn eine Art Ziehvater war. Solche Entwicklungen passieren nicht, wenn du keine gestandenen Spieler mit Erfahrung und Leadership neben den Jungen im Team hast. Dazu kommt noch, dass die arrivierten Spieler in der Regel auch ihre jungen Mitspieler besser machen, weil sie ihnen Druck und Verantwortung nehmen. Die Jungen müssen nicht von der ersten Minute an vorangehen und in eine Leaderrolle schlüpfen, obwohl sie das mit 19 oder 20 noch gar nicht können.
Dazu kommt, dass gewisse Transfer in den letzten drei - vier Jahren durchaus funktioniert haben. Gerade im vorletzten Sommer war das Bombe. Leider fehlt halt auch hier die Konstanz. Sommer 22. Grande Remo. Sommer 23 richtig übel.
Aber schauen wir uns Spieler an wie Beka, Dorn, Beloko, Löfgren, Frydek, Meyer, Müller, Schaub oder Simani. Alles Spieler die kamen und mehr oder weniger von Anfang an Stammspieler waren und das Team erheblich verstärkt haben. Bei allen genannten kommt hinzu, dass die Spieler initial kaum Transferkosten generiert haben. Entweder waren sie ablösefrei oder haben kleinere Ablösen gekostet. Bei Spielern wie Beka, Dorn oder Beloko kamen durch deren Leistungen sogar auch erhebliche Marktwert Steigerungen dazu, was auf lange Sicht unserem klammen FCL zusätzlich gut tun kann. Einfach, dass man das nicht vergisst. Dem gegenüber stehen dann halt Transfers wie von Alounga, Alabi oder Ardaiz die alle irgendwo um eine Million gekostet haben und halt gar nix gebracht haben. Halt "üse FCL".
Aber alle Transfers und die Transferpolitik gänzlich zu hinterfragen, lass ich nicht gelten. Da gab es durchaus auch Lichtblicke. Und was man auch oft vergisst. Der Markt für uns ist halt sehr klein. Einerseits zeitlich, wie auch finanziell. Richtig gute Spieler wollen zu Beginn einer Transferphase nicht zum FCL, sondern warten, ob sich noch eine "bessere" Tür öffnet. Wenn man sie früh haben will, kosten sie mehr. Das können wir uns aber nicht leisten. So gesehen, wird der Markt für uns erst interessant, wenn es gegen Ende der Transferphase geht oder wir müssen Risiken finanzieller Natur eingehen, die wir uns in der aktuellen finanziellen Schieflage nicht erlauben können. Und so ist es dann auch schwierig immer eine goldene Nase zu haben bei der Suche nach bezahlbaren Perspektivspielern gepaart mit der Hoffnung, dass sie sofort wachsen und einschlagen. Eine Strategie ist zum Beispiel die "Challenge League Strategie". Man holt überdurchschnittliche Spieler aus unserer unteren Liga. Die wollen eine Liga höher spielen. Für die ist der FCL interessant. Sie können mehr verdienen, sind in einem grösseren Schaufenster und sind aber für uns bezahlbar und die Chance besteht, dass sie auch in der Super League funktionieren, da man den Sprung von CL zu SL kennt und man einigermassen einschätzen kann, ob es einem Spieler reichen könnte oder nicht. Trotzdem ist das ein gewaltiger Unterschied. Nicht jeder Spieler, schafft den Sprung. Siehe Spadanuda, Okou, Ardaiz, Alounga etc. Alle in der CL überperformt (grässliches Wort, ich weiss), in der SL aber nie angekommen, weil zu wenig Biss, zu wenig Tempo, zu wenig Geduld, zu übersteuerte Selbsteinschätzung oder was auch immer. Spieler wie Beloko, Beka oder Dorn hingegen sind ehrliche Arbeiter, hatten sofort das richtige Mindset. So kann es funktionieren. Aber eben, auch da ist ein Risiko vorhanden. Eine Million für einen Ardaiz zu bezahlen ist dann für mich halt ein Fail. Zu grosses Risiko finanziell für zu grosses Risiko, dass es nicht klappt. Spieler wie Pollero, Labeau oder Demhashaj haben in der Vergangenheit gezeigt, dass man Torschützenkönig sein kann in der Challenge League und dann in der Super League halt ein anderer Wind weht. So wie bei Ardaiz. Ist dann vielleicht auch manchmal bisschen Glückssache.
Grundsätzlich glaube ich, dass wir momentan eine gute Balance haben von Jungen und arrivierten Spielern. Spieler wie Haas, Frydek oder Simani sind durchaus wichtig damit sich die Jungen gut entwickeln können. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz. Leader braucht es. Davon haben wir vielleicht den einen oder anderen zu wenig. Leider. Ich würde aber bergüssen, wenn man lieber zwei richtige Leader und Stammspieler verpflichtet, welche auch wirklich helfen und sonst auf die Jugend setzt. Mit Okou, Spadanuda, Grbic, Ademi oder Ulrich hat man sehr durchschnittliche Super League Spieler geholt, welche auch noch mehr kosten als eigene junge Spieler. Für mich völlig unnötig. So passiert es nun zum Beispiel, dass ein Ademi (so halb), Klidje oder Grbic plötzlich vor Villiger spielen. Für mich kompletter Schwachsinn und völlig unnötig. Anstatt einen jungen Spieler wie Villiger zu forcieren und spielen zu lassen (notabene immer noch zweitbester Torschütze bei uns und U21 Natistürmer) spielen plötzlich Spieler, welche kein Entwicklungspotential mehr haben, zum Teil nicht mal uns "gehören" und in vielerlei Hinsicht den Beweis schuldg geblieben sind, besser zu sein als Villiger. Ja. Villiger hatte vielleicht eine Formdelle. Aber mein Gott, was erwartet man? Dass ein Junge im Alter von 19 oder 20 in die erste Mannschaft kommt und die ganze Liga abschiesst? Ist doch logisch, dass er irgendwann mal auch in ein Loch fällt. Siehe Ugrinic damals oder Jaquez zu Beginn, um mal nur zwei zu nennen. Mal abgesehen davon, dass gewisse Spieler in einem permanentenLoch sind seit sie zu uns gekommen sind. Da erwarte ich auch mehr Courage und bin in diesem Punkt absolut bei dir Lubamba. Wieso holt man irgendwelche Spieler, welche kosten und nix bringen und dann auch noch einem Jungen den Platz weg nehmen? Da muss RM über die Bücher. Das macht null Sinn und bringt am Ende auch noch die Kabine und die Motivation der jungen Spieler durcheinander. Dann lieber weniger Spieler, sprich einen richtig geilen 9er, von welchem Villiger lernen und profitieren kann und wir endlich einen haben, der auch mal 15mal die Hütte trifft pro Saison, als 5-6 Spieler, die nix bringen und nur den Kader aufblähen. Zusammengefasst nicht "Keine Transfer" sondern eher "wenige, dafür qualitative gute Transfer".
Ich hoffe, dass diese Selbstreflektion bei RM stattfindet und die Strategie da auch kritisch beäugt wird und allenfalls angepasst wird. Und wenn es dann eben keinen Markt gibt um diesen 9er mit Qualität zu holen, dann spielt eben Villiger. Wo liegt das Problem? Und dann sind wir dann halt da, wo wir jetzt sind. Im Mittelfeld der Super League. Da wo wir hingehören und wohl auch mit wenigen Ausnahmen sein werden.
Aber am Ende wird unser FCL auch immer unser FCL bleiben. Gerade deswegen so liebenswert - weil Chaos meistens interessanter ist, als wenn alles langweilig nach Plan läuft. Oder will hier wirklich jemand Serienmeister sein / werden? Aso ich nicht.
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„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“
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Hoffen wir, dass wir die Ouchies nicht noch zu einem Schlussfurioso angestachelt haben, sodass sie den Ligaerhalt noch schaffen... 
