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Kampf den Hooligans und Rassisten

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LU-57
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Beitrag von LU-57 » 26. Jul 2007, 15:46

appenzeller sind von natur aus gewalttätig...fakt!
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.

chief
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Beitrag von chief » 26. Jul 2007, 16:00

zum glück ist die güller polente so auf zack, hätte für uns wohl übel geendet...

Schmedi
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Beitrag von Schmedi » 26. Jul 2007, 16:41

Zurecht Hooligan-Fotos im Netz veröffentlicht

26.07.2007 | 16:05:07

LUZERN – Die Luzerner Kantonspolizei handelte rechtmässig, als sie die Fahndungsfotos von fünf mutmasslichen Fussball-Rowdys im Internet veröffentlichte. Zu diesem Schluss ist der kantonale Datenschutzbeauftragte gekommen.


Obwohl gegen die fünf Personen ein Strafverfahren eröffnet wurde und das Datenschutzgesetz deshalb nicht anwendbar sei, habe er den Fall untersucht, teilte der Datenschutzbeauftragte Amédéo Wermelinger mit. Dies wegen des grossen öffentlichen Interesses am Fall und dessen Präjudizcharakter.

Gesamthaft beurteile er das Vorgehen der Polizei als rechtmässig. Die Veröffentlichung von Fahndungsfotos sei bei Verdacht auf schwere Vergehen vorgesehen. Landfriedensbruch, Gewalt und Drohung gegen Beamte und weitere Delikte wie im vorliegenden Fall würden ausreichen.

Die Beteiligung an einem Fanclub genüge indes nicht, um im Internet angeprangert zu werden. Vor der Veröffentlichung von Fotos müssten zudem mildere Mittel erfolglos ausgeschöpft worden sein.

Die Luzerner Polizei hatte am 22. Juni auf ihrer Internetseite Fotos von fünf mutmasslichen Fussball-Rowdys veröffentlicht. Sie sollen am 19. Mai 2007 nach dem Spiel FC Luzern – FC Basel randaliert haben. Drei Gesuchte stellten sich selber, die zwei anderen wurden nach Hinweisen aus der Bevölkerung identifiziert. (SDA)

Yves82

Beitrag von Yves82 » 26. Jul 2007, 16:56

Schmedi hat geschrieben:
Zurecht Hooligan-Fotos im Netz veröffentlicht

Die Beteiligung an einem Fanclub genüge indes nicht, um im Internet angeprangert zu werden. Vor der Veröffentlichung von Fotos müssten zudem mildere Mittel erfolglos ausgeschöpft worden sein.


Finde ich wichtig, nur eine Zugehörigkeit zu einem Fanclub darf nicht ein Grund sein, um Fotos zu publizieren.

Kameltreiber
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Beitrag von Kameltreiber » 27. Jul 2007, 11:36

http://www.zisch.ch/navigation/top_main ... OID=240898
Euro 08: Polizei will online nach Chaoten fahnden
boeme am 23.10.09 hat geschrieben:Kameltreiber schreibt klar und gut!
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Beitrag von Thomas1365 » 27. Jul 2007, 15:29

Fakt.

Sicher interessant, wenn einer wegen anwesenheit bei "Krawallen" seinen Job verliert.

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Beitrag von Wiesel » 27. Jul 2007, 17:21

LU Cops mit ihrer Aktion wohl kurz vor der Heiligsprechung :!: Vorbild für die ganze Schweiz..ne für die ganze Welt :D
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Beitrag von TEMPEL-GOTT » 30. Jul 2007, 12:58

Hier noch was,bin nicht sicher ob es schon gepostet wurde

http://www.handelsblatt.com/pshbpda/fn/ ... 0/depot/0/
Heut komm ich,heut geh ich auch
Und morgen ist es dann vorbei
Vielleicht bleib ich auch
Gestern das liegt mir nicht
Heute brauch ich Liebe die endlos ist

Wer ständig seinen Senf dazu gibt,kommt in den Verdacht ein Würstchen zu sein.......

Wessun
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Beitrag von Wessun » 30. Jul 2007, 19:59

Und nicht nur in der Schweiz!!!!!!!


Randale bei RB vs. LASKTatsachenbericht ein Linzer Fans vom Match in Salzburg, gegenüber den gesteuerten Medienberichten:


zu den vorkommnissen nach dem spiel. wir wurden ca. 45 minuten nach dem spielende von ca. 50 schildkröten in den bus geschoben. alles verlief friedlich und wir waren schon im abfahren. da kam einer drauf das wir zwei leute vergessen hatten. der bus blieb noch mal stehen um auf die zurückgelassen zu warten.

der busfahrer machte die tür auf und schon gings los. jeder, der auch nur in die nähe der tür kam, wurde von der polizei aus dem bus gerissen und sofort verhaftet. ( selbst den busfahrer, der die türe mit der manuellen schaltung zumachen wollte, war kurz in der gewalt der polizei ). sämtliche versuche des busfahrers die türe automatisch zu verschliesen wurde von der polizei unterbunden. die türe wurde dauernd von der polizei wieder aufgerissen. was zur folge hatte, das die türe am ende ziemlich lädiert war.

natürlich liesen sich die leute im bus das ned gefallen. leider reagierte einer der typen hinten im bus total über und schlug ein BUSFENSTER ein. zum glück ging nur die innere scheibe zu bruch. der bruch dieser scheibe veranlaßte die polizei den bus zu stürmen !!! wahllos wurden die leute verhaftet. für mich sah es so aus, das alle leute die am gang saßen dran waren ( ich saß zum glück am fenster ).

meinem spezl, der neben mir saß, also am gang, ging es leider nicht so gut. die polizei war schon wieder im abrücken. da fragte einer nach aussen.
"soll ma nu einen mitnehmen, oder reichts ?" die antwort von einem der in türe stand.
"naja, einen nehmen wir nu mit. den da vorne kinna ma ja nu mitnehmen. is eh scho wurscht."

daraufhin wurde mein spezl, der die ganze zeit so wie ich friedlich im bus saß, von hinten mit dem würgegriff gepackt und aus dem bus gezerrt. obwohl er keinen widerstand leistete wurde er draussen zu boden geworfen und mit dem knie ins kreuz "bearbeitet".

er bekommt jetzt eine anzeige wegen "Zivilen Ungehorsam" (IMG:style_emoticons/default/frage.gif) . Da mein Spezl ein junglehrer ist, hoffen wir mal das diese anzeige keinen schaden auf seine zukünfitge karriere nehmen wird.


wenn man solche sachen wie gestern erlebt, beginnt man zu bereuen das wir die em08 bekommen haben. unglaublich wie rücksichtlos von seiten der polizei vorgegangen wurde. wieder mal wurden fans in einer praxisübung kriminalisiert und niedergemacht.

schon klar, im bus waren keine "waserl". und es waren sicher einige jahre an häfngeschichte an board, aber gestern ging die aggression eindeutig von seiten der staatsmacht aus.

die restlichen 20 leute im bus, wurden dann übrigends von ca. 50 polizeibeamten nach linz begleitet ...

echt traurig das ganze.

SCHEISS EM !!!

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Beitrag von TEMPEL-GOTT » 31. Jul 2007, 15:05

A.C.A.B. :idea:
Heut komm ich,heut geh ich auch
Und morgen ist es dann vorbei
Vielleicht bleib ich auch
Gestern das liegt mir nicht
Heute brauch ich Liebe die endlos ist

Wer ständig seinen Senf dazu gibt,kommt in den Verdacht ein Würstchen zu sein.......

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Beitrag von Master » 31. Jul 2007, 17:27

vermisse mal wieder die einträge der gesetzestreuen fanatiker um yves82 und glenvilet..
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

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Beitrag von Master » 1. Aug 2007, 12:52

Master hat geschrieben:vermisse mal wieder die einträge der gesetzestreuen fanatiker um yves82 und glenvilet..
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

glenlivet
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Beitrag von glenlivet » 1. Aug 2007, 12:53

glenlivet hat geschrieben:ps: an der Diskussion werde ich mich trotzdem nicht weiter beteiligen...

Stecki

Beitrag von Stecki » 6. Aug 2007, 12:00

Ausschreitungen überschatten LASK-Sieg

Mit Siegen für Aufsteiger LASK und den SV Mattersburg hat am Sonntagabend die fünfte Runde der T-Mobile-Bundesliga geendet. Die Linzer besiegten im Duell um die Nummer 1 in Oberösterreich Vizemeister SV Ried mit nur zehn Mann völlig verdient 1:0, die Burgenländer schlugen im Pappel-Stadion den SCR Altach klar mit 4:1. Während bei den Mattersburgern die Freude über die erfolgreich verteidigte Tabellenführung groß war, sah der LASK seinen Sieg mit einem weinenden Auge. Rabiate Fans der Linzer warfen Rauchbomben und Pflastersteine auf ihre Konkurrenten aus Ried, die Polizei musste zwei Krawallmacher festnehmen.

In Linz spielten sich Szenen ab, die man sonst hauptsächlich aus England kennt. Grölende, völlig betrunkene LASK-"Fans" zogen - eskortiert von einem Großaufgebot der Polizei - mit Rauchbomben, Flaschen und Pflastersteinen bewaffnet durch die Stadt. So wurden auch etwa 300 Fans aus Ried, die per Schiff anreisten, empfangen - Hass-Parolen inklusive. Erst als die rund 100 Beamten eine Kette bildeten und die Hooligans zurückdrängten, konnten die Rieder von Bord gehen. Auf dem Weg zum Stadion drohte die Situation zu eskalieren, als einige Fans aufeinander losgingen. Zum Glück gab es keine Verletzten, zwei Hooligans wurden festgenommen.

Bild

Wessun
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Beitrag von Wessun » 10. Aug 2007, 17:11

Als ich 1978 im Alter von 14 Jahren zum ersten Mal Spiele der Bundesliga besuchte, waren Stadien ungastliche Orte, an denen sich Männer trafen, um einen Kampf zu sehen. Und manchmal, um selbst zu kämpfen. Polizisten kamen, wenn etwas passiert war, vorher nicht. Wer bereit war, für seinen Verein die Faust einzusetzen, zeigte es durch das Tragen von Farben oder Absingen von Schmähliedern. Das Entwenden gegnerischer Fan-Utensilien gegen Androhung von Hieben auf den Wegen vom und zum Stadion (die man auswärts nicht selten rennend zurücklegte) galt noch nicht als erpresserischer Diebstahl, sondern als prestigeträchtiger Volkssport. Irgendwo brachen ständig Schlägereien aus, und das Wort Hooligan war ungebräuchlich, die Presse sprach von Fußballrowdys oder Fußballrockern. Probleme damit hatte man vielleicht in England. Hier interessierten sich nicht einmal die Eltern für solche Bagatellen, und kam man mit dicker Backe nach Hause, war man selber schuld. Kurz: Es war gefährlich, doch irgendwie romantisch. Pirat spielen in echt. Wer sich heute einem Bundesligastadion nähert, dem hallen statt Fangesängen die Fanfaren der Werbung entgegen. Endlos ziehen Prozessionen von bürgerlichen Trikotträgern einem hypermodernen Unterhaltungsdom entgegen, der nach einem Finanzinvestor statt einem toten Fußballer heißt. Keine Faust regt sich, wenn in der Menge ein Dortmunder auf einen Bayern trifft. Sähe ja auch ganz schön blöd aus, zwischen irritierten Freizeitangebotwahrnehmern von blitzartig heranstürmenden SEK-Polizisten in Schildkrötenpanzern und Headset auf den Boden genagelt zu werden, um anschließend eine Anzeige wegen Körperverletzung, eine wegen Landfriedensbruch und eine wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu erhalten.


Randale in den Stadien äußert sich heute durch Feuer und Raketen.Das bundesweite Stadionverbot für wenigstens fünf Lenze nicht zu vergessen. Stattdessen ergießt sich die Prozession der Konsumenten andächtig schweigend durch die besser als Flughäfen gesicherten Einlässe, um beobachtet von Kameraaugen Platz zu nehmen in einem umgitterten Block, wo man mit einem alkoholreduzierten Bierchen anstößt und gegen einen Wellenbrecher blickt. Wer außerhalb fest markierter Fanspielplätze das Vereinslied anstimmt, aufsteht, weil er ein Blauer ist, oder gar lautstark Schmähungen kundtut, zieht sich schnell den Unmut des umgebenden, nunmehr zu 30 Prozent weiblichen Publikums zu: »Hören Sie, hier sitzen Kinder!« Und: »Ich kann ja gar nichts sehen!« In den geschrumpften Fankurven haben »Ultras« das Kommando übernommen, eine junge, in den späten 90ern populär gewordene, sangesfreudige Gegenbewegung zu den als spießig empfundenen »Kutten«, die nicht so richtig weiß, ob sie Gewalt ablehnen oder nur, wie die italienischen Namensgeber, in gelegentlichen Fällen anwenden soll. Dafür grenzt man sich dann gern ab, gebärdet sich kritisch gegenüber den Auswüchsen des Kommerz und reagiert auf das Kommando eines Vorturners mit Megaphon. Keine Affenlaute von solchen Herrschaften, außer gegen Kahn, da darf man das.

Zwischen den Vereinsfans und denen der Nationalteams gibt es große Unter- schiede.Letztere sind eindeutig gewalt- bereiter.Einst erteilten ehrenwerte Tribünenbesucher Hooligans den Rat: »Geht doch auf die Wiese und schlagt euch da, ihr Idioten.« Mutter Natur aber sagt: »Nicht Idioten – junge Männer.« Die fühlen nun mal den Drang, sich mit anderen zu messen. Klar kann dies auch gewaltlos tun, beim Schachspiel, im Wettsaufen, oder vor der Play-Station. Ein paar von uns aber sind archaischer gestrickt und wollen kämpfen. Das hat nichts mit Brutalität oder krimineller Energie, aber viel mit Abenteuerlust, Grenzerfahrung, Selbstüberwindung zu tun. Fußballgewalt ist mehr als eine Prügelei. Sie ist ein Real-life-Rollenspiel mit hunderten Beteiligter und ebensoviel Unwägbarkeiten. Adrenalin, Angst, Überraschung. Eben ein sehr spezieller Kick. Das mit der Wiese aber nahm man sich zu Herzen. Kämpfe auf Wald und Wiese, W&W-Matches, heißt die Notlösung für Hools, die nicht unbedingt ein Fußballspiel als Kulisse brauchen. In verabredeter Anzahl treffen sie sich auf abgelegener Scholle, die einen tragen Weiß, die anderen vielleicht Schwarz, und nach der Schlacht, bei der es selten ernsthafte Verletzungen gibt, stellt man den Film davon auf die zuständige Internet-Plattform. Die Polizei meint dazu: Landfriedensbruch, Körperverletzung, Stadionverbote. Selbst wenn niemand eine Anzeige erstattet, keiner sich geschädigt nennt, oder alle Teilnehmer vorher einen Vertrag unterschreiben, wonach sie mit allem einverstanden sind.


Schnitt auf Lens 1998. Das nationale Trauma: Deutsche Hools treten einen französischen Wachtmeister ins Koma. Das Gedenken liegt nahe, knapp ein Jahr vor Swiss/Austria 08. Aber Nationalmannschaften ziehen andere Leute an als Vereine. Ist anderswo nicht anders. In Holland gehen die Irren nur zu Rotterdam, Eindhoven und Amsterdam, während bei der Nationalelf selbst gegen Deutschland lustige Käsehutträger mit Trompeten aufl aufen. Auch in England glänzen die Fans großer Vereine wie Chelsea oder Manchester bei internationalen Begegnungen mit Abwesenheit, statt dessen entglasten 2001 Kneipenrüpel aus Burnley, Wolverhampton und Cardiff Teile der Münchner Innenstadt. Von den gefürchteten Deutschland-Hooligans war da nicht viel zu sehen, denn die fürchteten zu Recht das volle Sanktionspaket, während verhaftete Engländer einfach nur nach Hause geschickt wurden. Und dann gibt es noch die Schaben und Sadisten, Plünderer und Diebe, die sich an einen Mob hängen, um in dessen Windschatten ihr kriminelles Ding durchzuziehen. Nivel, der Flic aus Lens, wurde von der ersten Reihe zu Fall gebracht, beinahe umgebracht aber haben ihn Hinterherläufer, entfesselte Schwächlinge. Den einzigen deutschen Fußballrandale-Toten der letzten Jahrzehnte gab es 1990, als Ostpolizisten nach einem Spiel von Leipzig gegen den FC Berlin angesichts einer tobenden Übermacht von Wüterichen den jungen BFC-Fan Mike Polley mit scharfen Schüssen niederstreckten.

Noch immer steht der Osten im Mittelpunkt,wenn es um Randale geht. Während in den Bundesliga-Arenen eigentlich nur mehr über Rauchbomben und Bengalos geklagt wird (Minimum zwei Jahre Stadionverbot), gehen im Osten die Uhren wie im Westen der 80er. Mehr Männer, mehr Stehplätze, mehr Randale. Dazu ein ungetrübter Lokalpatriotismus verbunden mit diffuser Staatsverdrossenheit. Hier und auf den Rängen der unteren Ligen pulsiert noch die Subkultur der Gewalt.

Rechtsradikale haben die Hools nicht unterwandert, doch vielerorts sind sie einfach stark vertreten, und Nationalisten gehen nun mal lieber zum Fußball als Friedensbewegte oder Drag Queens. Da kann Fußball nichts dafür, und die Hooligans auch nicht. Als Hauptproblemkandidat gilt Dynamo Dresden. Deren Fans sind zwar keineswegs die gefürchtetsten Hooligans des Landes, doch tritt nur bei wenigen anderen Vereinen die breite Masse aus der Kurve vergleichbar gewaltbereit auf. So überrannten Dresdner Busbesatzungen nach dem Gastspiel in München Autobahnraststätten,gelbschwarze Horden lieferten sich im November in Berlin wilde Prügeleien mit der Polizei, und vermummte Dresdner Ultras statteten im März mediengerecht der eigenen Mannschaft einen Trainingsbesuch mit Androhung von Prügel ab. Ähnlich auf Bewährung spielt man bei Rostock, deren Fans in Essen filmreif zündelten und aus Frust über ein abgesagtes Spiel schon mal unbeteiligte Städte angreifen. Bei Lok Leipzig (Sachsenliga, 5. Liga) wurden im Februar nach einem Spiel gegen Aue II 36 Polizisten verletzt, 21 Einsatzwagen waren am Start und fünf Radaubrüder wurden festgenommen, was zu leidenschaftlichen Fernsehdebatten und Fragen nach dem Sinn des Ganzen führte.

Den Ruf, dort die Härtesten zu sein, verteidigen seit fast einem Vierteljahrhundert die Jungs vom alten Stasi-Club erliner FC, im Osten Bifis genannt. Verbannt in die gegnerlose Welt der Oberliga Nordost sehnt man sich da nach alten Ostturnieren gegen die Feinde aus Sachsen oder von Union Berlin und muss sich doch über Nachwuchs nicht sorgen, er gute Ruf macht’s. Im August 2005 zeigte die Polizei den BFC-Fans, wer der Herr im Hauptstädtchen ist, und veranstaltete in der Berliner Szenedisco Jeton eine Razzia, die Unbeteiligte an die »Chilenische Nacht« von Genua erinnerte. Proteste zuständiger Menschenrechtsfreunde suchte man in der Presse vergeblich. Im Westen gilt die Lage als befriedet, was nicht bedeutet, das nichts passiert. Ultras auf Orientierungssuche sorgen immer wieder für Zwischenfälle. Zu trauriger Berühmtheit kam im Mai die »Münchner Schickeria«, als einige Mitglieder einer Busbesatzung auf einer Autobahnraststätte verfeindete Nürnberger Fans attackierten und die Frau eines Busfahrers durch einen Flaschenwurf ein Auge verlor. Der FC Bayern reagierte mit drakonischen Maßnahmen.Allen Schickeria-itgliedern und jedem, der über die Schickeria an eine Karte kam, wurden die Jahreskarten entzogen, insgesamt traf die Kollektivstrafe über 500 Leute. Wer künftig in Uli Hoeneß’ Hexenkessel selbigen befeuern soll, steht in den Sternen. Nicht einmal ihre Feinde würden bestreiten, dass ohne Schickeria in der Südkurve wenig los ist, und die äste aus den Business-Logen dürften sich als zwölfter Mann kaum eignen. In Bremen dagegen verläuft eine Frontlinie quer durch die eigene Kurve, seit politisch korrekte Ultras die hartgesottenen Standarte-Bremen-Jungs in ihrer Ehre itzelten und letztere mit Fäusten antworteten.

Gewalt: Alltag in deutschen Fussball- stadien.In St. Pauli dagegen sammelt sich bei Besuchen vermeintlich von Rechtsradikalen begleiteter Ostmannschaften ein autonomer und fußballfremder Punkerpöbel vor dem Stadion und deckt selbst harmlose Schalträger mit Wurfgeschossen ein. Zu Ausschreitungen beinahe klassischen Formats kam es zuletzt außerdem mal wieder beim früher zu Recht berüchtigten Revierderby Dortmund gegen Schalke. Als im Mai die Schalker mit hochfl iegenden Meisterhoffnungen n die Nachbarstadt fuhren, schlug ihnen dort eine Welle des Hasses entgegen. Beleidigungen flogen selbst auf der Ehrentribüne,vor, während und nach dem Spiel gab es heftige Massenschlägereien, und ein paar Tage später fiel beim Nachwuchskick von Wattenscheid gegen den BVB ein Schalker Rollkommando über Dortmunder Zuschauer her und jagte Flüchtige über Stock, Stein und Spielfeld. Trotz solcher Vorfälle: Fußballrandale klassischen Zuschnitts sind ein Ding von gestern. Der Staat, die Medien und die Mädchen haben gewonnen. Ist irgendjemand darüber traurig? Wohl nicht inmal die alten Hooligans selbst. Sie kommen zum Fußballgucken und Freundetreffen, denn es gibt längst keine Kämpfe mehr im modernen Stadion, keinen Kurvensturm und keine Schlachten auf der Wiese davor. Dafür gibt es im Gegensatz zu früher, als es schlimm war, heute Politiker, die mit Hinweis auf die Gewalt beim Fußball Bürgerrechte beschneiden, sowie eine Gesellschaft, die das nicht hinterfragt, weil sich ein in erbitterter Konkurrenz um Schmutz und Gewalt befi ndlicher Fernseh- und Yellow-Press-Boulevard überbietet, bei 35 Profi partien pro Spieltag jede Leuchtrakete oder ostelbische Prekariatsflatulenz als Terrorismus darzustellen.
Es gab Sozialhilfeempfänger und Akademiker,Linke und Rechte, Spießer und Freaks, nette Kerle und gefährliche Psychopathen. Fast alle liebten den Fußball, kaum einer ging nur wegen der Schlägereien hin. Alle fanden in der Fankurve eine Familie, die sie nahm, wie sie waren. Und alle gaben alles für ihren Verein: Zähne, Geld, Leidenschaft, Jahre. Jeder von ihnen ist mehr der Verein als jeder Fußballsöldner, der dort spielt, Schecks abholt, und eiterzieht. Nimmst du ihm den Verein, dann reißt du ihm sein Herz raus. Der Verein aber liegt mit der Reklame-Hure im Bett und plant eine Zukunft ohne ihn. Und daran ist nichts mehr romantisch.

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Beitrag von Master » 10. Aug 2007, 17:47

Wessun hat geschrieben:..heute Politiker, die mit Hinweis auf die Gewalt beim Fußball Bürgerrechte beschneiden, sowie eine Gesellschaft, die das nicht hinterfragt, weil sich ein in erbitterter Konkurrenz um Schmutz und Gewalt befi ndlicher Fernseh- und Yellow-Press-Boulevard überbietet, bei 35 Profi partien pro Spieltag jede Leuchtrakete oder ostelbische Prekariatsflatulenz als Terrorismus darzustellen.
Es gab Sozialhilfeempfänger und Akademiker,Linke und Rechte, Spießer und Freaks, nette Kerle und gefährliche Psychopathen. Fast alle liebten den Fußball, kaum einer ging nur wegen der Schlägereien hin. Alle fanden in der Fankurve eine Familie, die sie nahm, wie sie waren. Und alle gaben alles für ihren Verein: Zähne, Geld, Leidenschaft, Jahre. Jeder von ihnen ist mehr der Verein als jeder Fußballsöldner, der dort spielt, Schecks abholt, und eiterzieht. Nimmst du ihm den Verein, dann reißt du ihm sein Herz raus. Der Verein aber liegt mit der Reklame-Hure im Bett und plant eine Zukunft ohne ihn. Und daran ist nichts mehr romantisch.
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mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben:
4. Mär 2021, 10:55
Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..

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Beitrag von Barracuda » 10. Aug 2007, 18:12

Wessun hat geschrieben:Als ich 1978 im Alter ...*ichunterlasseausplatzgründendaszitierendesganzentextes*...daran ist nichts mehr romantisch.


Amen! :prayer:
Oder um es mit einem Buchtitel eines bekannten Schriftstellers zu umschreiben: "Nie kehrst du wieder, goldene Zeit"!!! (F.H. Achermann)
Reto Mattmann (Stadionverantwortlicher) in der NLZ am 06.08.2009 hat geschrieben:«Manchmal muss man halt auch eigene Wege gehen, vor allem wenn Reglementstheorie und Realität weit auseinanderliegen»

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Beitrag von hra » 11. Aug 2007, 21:50

guter text!
Hammarby IF de gör av Sverige !


Assauer sagt was andere denken

TB: "hra depp! ©®™"

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Saborio
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Beitrag von Saborio » 14. Aug 2007, 12:55

Hooligans; 100 Sekunden Wissen auf DRS2

Hinweis: Beitrag vom 14. August 2007

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Beitrag von Stumpen-Rudi » 14. Aug 2007, 13:28

Hooligans gegen alles Grüne – Gewerbe und Polizei sehen rot
Dieser Fussballkrieg ärgert die Steuerzahler: Weil schottische Hooligans alles in der Clubfarbe ihrer Rivalen zerstören, müssen in der Nähe Glasgows die grünen Ampeln mit Gittern geschützt werden.

Auf den Strassen in Glasgows Vorort Larkhall wird alles demoliert, was die Farbe Grün trägt. Beliebtes Ziel sind immer wieder die grünen Verkehrsampeln. Über 205 zerstörte Leuchten registrierte das Städtchen seit 2004. Die Reparaturen kosteten bislang 25 000 Euro. Jetzt muss die Verwaltung die Birnen mit Gittern schützen.

Dran glauben muss auch das Gewerbe: So bannte eine Apothekerkette, deren Schilder immer wieder beschädigt wurden, kürzlich die Farbe Grün aus ihrem Emblem. Auch die Sandwichkette Subway überlegt sich laut der «Süddeutschen Zeitung», auf die besagte Farbe in ihrem Logo zu verzichten.

Die Polizei ist sich nun sicher, dass es sich bei den Randalierern um «Fans» des Fussballvereins Glasgow Rangers handelt. Deren Angriffe gelten dem örtlichen Erzrivalen Celtic Glasgow, dessen Clubfarbe Grün ist.

Die beiden Clubs verkörpern die tiefe Spaltung der Schottenmetropole: Während die Rangers mit der Stammfarbe Blau traditionellerweise für die pro-britischen Protestanten stehen, solidarisieren sich die oftmals aus Irland stammenden Katholiken mit den Celtics.
Was du heute kannst besorgen, geht genauso gut auch morgen...

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