Valon Behrami: Der grosse Gewinner der EURO. Kämpferisch und technisch überragend, starke Leistungen in allen Spielen. Klar der beste Schweizer im Turnier. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag stimmt noch nicht ganz. Perspektive: Behrami scheint endlich in der Nati angekommen zu sein. In EURO-Form ist er aus dem Team nicht mehr wegzudenken.
Gökhan Inler: Starkes Turnier des 23-Jährigen. Ballsicher, mit grosser Spielübersicht. Sicherster Wert im Mittelfeld, mit gefährlichen Weitschüssen auch offensiv aktiv. Hat bewiesen, weshalb er in der Serie A mit Lob überschüttet wird. Perspektive: Um Inler herum wird das Mittelfeld in der Nati künftig aufgebaut. Unverzichtbar.
Hakan Yakin: Einziger Schweizer EURO-Torschütze. Gutes Turnier mit drei Treffern. Mit Äusserungen zum Abgang von Köbi Kuhn aber weniger glücklich. Perspektive: Spielerisch gehört Yakin in nächster Zeit in die Mannschaft. Nur: Kommt Hitzfeld mit seiner Persönlichkeit klar?
Eren Derdiyok: Nach den Ausfällen von Frei und Streller plötzlich Hoffnungsträger im Sturm – als jüngster Spieler im Kader. Starkes Turnier trotz dem Druck. Zwei der drei Schweizer Treffer wunderbar vorbereitet. Perspektive: Derdiyok gehört die Zukunft. Mittelfristig der zweite Stürmer neben Frei, wobei abzuwarten ist, was Hitzfeld mit Nkufo vorhat.
Patrick Müller: Starkes Turnier nach einem Jahr ohne Ernstkampf. Unbestrittener und beinahe fehlerfreier Abwehrchef. Perspektive: Viel hängt von Müllers Klubwahl ab. Spielt er weiter auf hohem Niveau, bleibt er für die Nati bis zur WM 2010 unverzichtbar.
Alex Frei: Eine starke Halbzeit gegen Tschechien, dann der fatale Bänderriss. Blieb als Captain bei der Equipe und bewies damit viel Teamgeist. Perspektive: Frei ist für dieses Team unverzichtbar. Teamleader, bester Stürmer und wohl auch unter Hitzfeld Captain der Nati.
Diego Benaglio: Solide EURO der neuen Nummer 1, ohne aber wirklich zu brillieren. Hielt für die Schweiz keinen Punkt fest. Perspektive: Benaglio gehört die Zukunft. Er wird auch unter Ottmar Hitzfeld Keeper Nummer 1 bleiben.
Philippe Senderos: Steigerte sich im Vergleich zur Vorbereitung stark. Zeigte an der Seite von Müller ein gutes Turnier ohne grobe Aussetzer. Perspektive: Senderos bleibt ein defensiver Eckpfeiler in der Nati. Muss aber lernen, auch ohne Müller Verantwortung zu übernehmen.
Gelson Fernandes: Viel Licht und Schatten. Defensiv zuverlässig und ballsicher, offensiv kam von ihm aber zu wenig. Perspektive: Fernandes wird sich weiter entwickeln und über Jahre ein wichtiger Teil der Nati bleiben.
Stephan Lichtsteiner: Solides Turnier des Innerschweizers. Defensiv praktisch fehlerfrei, offensiv aber ohne grosse Wirkung. Perspektive: Lichtsteiner wird auf der rechten Bahn auch weiterhin ein Thema sein. Doch: Degen wechselt nach Liverpool, auch Behrami und Lichtsteiner sind auf dem «Mercato». Die Karten werden neu gemischt.
Johan Vonlanthen: Starke Leistungen als Joker gegen die Türkei, gegen Portugal über 60 Minuten dann eher enttäuschend. Perspektive: Vonlanthen muss sein Image als „ewiges Talent“ auf Klubebene und in der Nati ablegen und Konstanz zeigen.
Tranquillo Barnetta: Viel Pech mit der Knöchelverletzung in der Vorbereitung. Danach durchzogene Leistungen gegen Tschechien und die Türkei. Gegen Portugal nach der Einwechslung stark. Perspektive: Barnetta wird zu seiner Normalform zurückfinden. Wenn er zu einer absoluten Top-Adresse wechselt, wird er Alex Frei als «Gesicht» des Schweizer Fussballs ablösen.
Ludovic Magnin: Durchzogene Leistungen des Vize-Captains. An zwei der drei Gegentreffer zumindest mitschuldig. Dazu viele Fehlpässe, offensiv nicht wie gewohnt durchschlagskräftig. Perspektive: Magnin ist trotz schwacher EURO auf und neben dem Platz enorm wichtig fürs Team. Das spricht für den Romand, wenn unter Hitzfeld das Duell zwischen Magnin und Spycher um dem Stammplatz neu beginnt.
Pascal Zuberbühler: Starker Auftritt zum Abschied gegen Portugal. Perspektive:„Zubi“ tritt nach der EURO zurück. Seine Routine und seine Motivationskünste werden dem Team mehr fehlen, als gemeinhin angenommen wird.
Marco Streller: Pfeifkonzert in St. Gallen, Rücktrittserklärung, Leistenverletzung – ein Turnier zum Vergessen für den Basler. Perspektive: Ist Strellers Rücktritt aus der Nati definitiv? Gehört aufgrund der Klasse (und mangels Alternativen) eigentlich ins Team. Kann mehr, als er auch aufgrund der Verletzung zeigen konnte.
Ricardo Cabanas: Zwei Kurzeinsätze und eine Riesenchance kurz vor Schluss gegen die Türkei. Perspektive: Cabanas hat viel Konkurrenz auf seinen Positionen im Mittelfeld. Gibt er sich mit der Ersatzrolle zufrieden, dann bleibt er im Team.
Stéphane Grichting: Kurzeinsatz gegen Portugal, ohne nennenswerte Aktion. Perspektive: Zum Stammspieler wird es Grichting nicht mehr reichen. Als Ergänzung könnte der Romand noch zwei, drei Jahre wertvolle Dienste leisten.
Daniel Gygax:Kurzeinsatz gegen die Türkei, ohne Einfluss aufs Spiel. Perspektive: Gygax stand bei Kuhn hoch im Kurs. Ob er sich auch bei Hitzfeld empfehlen kann, hängt auch von seiner Klubwahl ab.
Eldin Jakupovic: Ohne Einsatz an der EURO. Perspektive: Zuberbühler ist zurückgetreten, Coltorti im Klub Ersatzspieler. Der Kampf um die Position hinter Benaglio ist also offen. Jakupovic gehört neben Keepern wie Coltorti oder Zibung zu den Kandidaten.
Philipp Degen: Ohne Einsatz an der EURO. Perspektive: Degen wechselt zu Liverpool. Setzt er sich in diesem Starensemble durch, kann er rechts Lichtsteiner und Behrami wieder unter Druck setzen.
Johan Djourou: Ohne Einsatz an der EURO. Perspektive: Djourou hat ohne Zweifel Talent. Nur braucht er einen Klub, in dem er zu Spielpraxis kommt. Dann wird er auch in der Nati wieder eine grössere Rolle einnehmen.
Christoph Spycher: Ohne Einsatz an der EURO. Perspektive: Spycher wird weiter gegen Magnin um einen Nati-Stammplatz kämpfen. Spycher gilt als defensiv solider als Magnin, der Stuttgarter ist aber für die Mannschaft als Antreiber wichtig. Wie entscheidet sich Hitzfeld?
Benjamin Huggel: Ohne Einsatz an der EURO. Perspektive: Huggel ist auch schon 31 Jahre alt. Er hat keine grosse Zukunft mehr in der Nati.
kann ich so eigentlich ziemlich unterschreiben.