Nationalliga A (Super League)
Verfasst: 14. Sep 2004, 07:58
Wenn wir schon nicht dazu gehoeren (darum ja auch im Off-Topic), lasst uns doch wenigstens ein wenig darueber laestern. Ich beispielsweise konnte meine Schadenfreude beim Lesen des folgenden Artikels im Tagi online nicht verbergen:
Thun ist dafuer der Aufsteller der Liga. Die zeigen wirklich erfrischenden Fussball, was man jeweils im Fernsehen mitverfolgen kann. Weiter zeigen sie auch, was mit wenig Budget moeglich waere, wenn die Einstellung der Vereinsfuehrung und der Spieler stimmt.
Desweiteren wundere ich mich auch immer wieder ob dem Geschaeftsgebahren in Genf. Der Marc Roger scheint ja ein ganz schlaues Buerschchen zu sein. Ein Schmunzeln ob den Leistungen von Servette Genf kann ich mir jedenfalls auch nicht verkneifen. Und trotzdem: Eric Hassli Fussballgott.Kommentar: Das totale Debakel
Von Thomas Schifferle, Basel
Auf den Tag genau vor fünf Monaten hatten die Grasshoppers letztmals im Basler St.-Jakob-Park gespielt. Damals blamierten sie sich im Cupfinal gegen den kleinen FC Wil und verspielten mit dem 2:3 die letzte Chance, eine arg missratene Saison mit einem Titel zu retten.
Gestern Sonntag kehrten sie in der Meisterschaft an den Tatort von damals zurück, und als sie am frühen Abend wieder heimreisten, taten sie das mit einer Niederlage klubhistorischen Ausmasses. Das 1:8 gegen den FC Basel macht sie zur Lachnummer der Liga. Sie konnten froh sein, dass sich der Meister nach der Pause vornehm zurückhielt. Es wäre sonst nicht beim 1:8 geblieben, sondern vermutlich ein 1:10 geworden.
Die Zürcher sind der Rekordmeister und Rekordcupsieger der Schweiz, und das bleiben sie auch noch auf Jahre hinaus. Nur sind sie längst nicht mehr der Klub, der im kleinen Fussballland das Mass aller Dinge darstellt. Sie sind ein ganz gewöhnlicher Verein geworden: ein Verein ohne Ausstrahlung und Charisma, ein Verein auf der Suche nach sich selbst, seit er im Frühjahr 2003 zufälligerweise nochmals Meister geworden war. Ein Verein vor allem auf permanenter Suche nach Geld, um sein Budget zu decken. 15 Millionen Franken gibt der Klub aus, obwohl er nur 10 Millionen einnimmt.
Der Nobelklub hat stets mit der Hoffnung argumentiert, sobald 2007 das neue Zürcher Stadion stehe, werde er mit ganz anderen Einnahmen rechnen können. Seit letzter Woche wissen wir, dass es damit nichts wird. GC steht wirtschaftlich vor einer schwierigen und ungewissen Zukunft.
Mit den finanziellen Mitteln sind die sportlichen Möglichkeiten verknüpft. Diese sind zumindest im Vergleich mit Basel limitiert, und Alain Geiger hat in den knapp neun Monaten, die er auf dem Hardturm arbeitet, noch nicht bewiesen, der richtige Trainer zu sein, um in diesem Umfeld zu bestehen.
Aber diese Kritik gilt nicht nur für Geiger. Sie trifft die gesamte Führung, die bis zum heutigen Tag den Beweis schuldig geblieben ist, GC vor dem Absturz in die Bedeutungslosigkeit bewahren zu können.
Thun ist dafuer der Aufsteller der Liga. Die zeigen wirklich erfrischenden Fussball, was man jeweils im Fernsehen mitverfolgen kann. Weiter zeigen sie auch, was mit wenig Budget moeglich waere, wenn die Einstellung der Vereinsfuehrung und der Spieler stimmt.