kannst du das file irgendwie online stellen?scusafcl hat geschrieben:Habe ein Video zu hause von der Zeit nach dem Meistertitel!
Zusammenschnitte aus den Jahren 92 - ca. 96.
Darauf sind z.B. Ausschnitte vom Servette Spiel in Genf zu sehen.
Nach 14 min. führte der FCL 3:2 nach 90 min. stand es 6:3 für Servette.
Oder das Cup Halbfinalspiel gegen Wettingen vor 17000 Zuschauern und dem Traumtor von Atze Knup.
Oder UEFA Cup Spiele gegen Rotterdam. Beat Mutters Zahnproblem und Oli Camenzinds Goali - Einsatz.
Oder die legendären Heimspiele gegen GC (damals noch mit Alian Sutter).
usw.....das waren noch Zeiten.....als B Club im UEFA Cup danach der Aufstieg u.a. Als Basel und GC mit Luzern in der Auf- Abstiegsrunde spielten. Luzern und GC setzten sich schlussendlich durch....
Liiribox
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Mal was für die Nostalgiker unter uns...
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Bei mir ist dies völlig anders. Ich gehen nicht wegen der Vergangenheit an die Spiele, sondern weil ich überzeugt bin, dass hier etwas Grosses entstehen wird. Und ich möchte die Renaissance des FCL von der 1.Min an miterleben !Pyrofreak 1 hat geschrieben:Genau so ist eslucerne hat geschrieben:es ist schon traurig.. das ganze ist schon so viele jahre her.. aber genau und nur wegen diesen erlebnissen gehe(n) jedenfalls ich oder wahrscheinlich die meisten hier überhaupt noch an die spiele..
FCL quo vadis?
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Das wird schwierig! Bringe ich glaub ich nicht hin.UNDERCOVER hat geschrieben:kannst du das file irgendwie online stellen?scusafcl hat geschrieben:Habe ein Video zu hause von der Zeit nach dem Meistertitel!
Zusammenschnitte aus den Jahren 92 - ca. 96.
Darauf sind z.B. Ausschnitte vom Servette Spiel in Genf zu sehen.
Nach 14 min. führte der FCL 3:2 nach 90 min. stand es 6:3 für Servette.
Oder das Cup Halbfinalspiel gegen Wettingen vor 17000 Zuschauern und dem Traumtor von Atze Knup.
Oder UEFA Cup Spiele gegen Rotterdam. Beat Mutters Zahnproblem und Oli Camenzinds Goali - Einsatz.
Oder die legendären Heimspiele gegen GC (damals noch mit Alian Sutter).
usw.....das waren noch Zeiten.....als B Club im UEFA Cup danach der Aufstieg u.a. Als Basel und GC mit Luzern in der Auf- Abstiegsrunde spielten. Luzern und GC setzten sich schlussendlich durch....
Wie müsste ich das machen technisch?
Es handelt sich um ein normales Videoband!
bin auf meiner recherche auf einen nzz-artikel gestossen..
.. noch nicht sooo alt, trotzdem irgendwie schon nostalgie..
.. noch nicht sooo alt, trotzdem irgendwie schon nostalgie..
Neue Zuercher Zeitung, 05.04.1997, S. 64
Sport
rwe Wesbonk, R.
Comics-Sprüche und Querelen
Der FC Luzern mit einer ebenso gefährlichen wie leichtsinnigen Politik
Dass für die Nationalliga-A-Klubs die Auf-/Abstiegsrunde kein lockerer Spaziergang mit kurzweiligen Aufenthalten in Kriens, Solothurn, Carouge oder Schaffhausen werden würde, durfte allgemein erwartet werden. Dass für die höher klassierten Vereine der Weg in die (Fussball-)Provinz aber derart steinig und hindernisreich sein würde, ist dagegen als veritable Überraschung zu werten. Einzig Servette brachte bisher den Parcours ohne nennenswerte Anzeichen von Schwäche hinter sich; der FC Luzern, der FC Lugano und die Young Boys sind längst in Atemnot geraten. Die Gründe dafür sind zwar mannigfaltig, aber keineswegs gleich. Denn was Lugano ins Stolpern gebracht hat, gilt nicht im gleichen Mass für die Young Boys. Und wieder ganz andere Kriterien gelten für den FC Luzern, der punkto Ansehen, das er in der Zentralschweiz geniesst, und Zuschaueraufkommen das Potential zu einem Spitzenverein hätte. Weshalb er davon zurzeit meilenweit entfernt ist, soll hier etwas näher erörtert werden.
Keine längerfristige Planung
Hauptübel für die derzeitige Misère sind die Ungeduld und die daraus resultierende fehlende Bereitschaft, langfristig zu planen und entsprechend zu handeln. Der Titelgewinn von 1989 hat vielen den Blick für die Realität getrübt. Die Klubführung und die Fans haben damals verkannt, dass sich ein solcher Erfolg nicht beliebig wiederholen lässt. Dass nur mit aussergewöhnlich seriöser und zielgerichteter Arbeit von erstklassigen Fachleuten ein Etablieren (oft nach langer Durststrecke) unter den Besten möglich ist. Als gutes Beispiel für ein solches Vorgehen kann der FC Aarau bezeichnet werden, der mit bescheidenen finanziellen Mitteln eine bewundernswerte Kontinuität erreicht hat und seit einigen Jahren in der vorderen Hälfte der Rangliste zu finden ist. Selbst den Grasshoppers fallen die Erfolge nicht einfach in den Schoss. Kaum ein anderer Verein hierzulande steuert so beharrlich auf ein Ziel zu und überlässt so wenig dem Zufall.
Aber in Luzern ist der langjährige Präsident Simioni (wie übrigens auch der Anhang) davon überzeugt, dass auf Knopfdruck oder mit einem Taschenspielertrick sämtliches Malheur aus der Welt geschaffen werden kann. Kaum ein anderes Ereignis illustriert die vorherrschende Denkweise besser, als die Nomination von Kurt Müller zum neuen Trainer. Da wird einem Mann, der bis zu diesem Zeitpunkt die 16jährigen geschult hat, ein Kader anvertraut, das selbst in der derzeitigen Verfassung mit weit über einer Million Franken zu bilanzieren ist. Eine Mannschaft zudem, die sich in der grössten Krise seit vielen Jahren befindet. Bei einer solchen Handlung wird deutlich, wie gering der Präsident die Arbeit und Person eines Trainers einschätzt. Für Simioni ist ein Ausbildner offenbar ein Gaukler oder Zampano, der mit ein paar Faxen und Sprüchen dem Team zu guter Form, vorteilhafter Konzeption und Stilsicherheit verhilft.
Unzufriedenheit und Unsicherheit
Und in der Tat: Müller präsentiert sich so, wie gemäss dem Verständnis des Präsidenten ein Trainer zu funktionieren hat. Er leitet die Übungen auf hemdsärmlige Art, mit munteren Gesten, spricht wie die Helden in einer Comic-Geschichte (keine ganzen Sätze), wobei das stakkatoartig vorgebrachte Tac-tac, Tac-tac, die Basis des Vortrages bildet. Mittlerweile haben sich denn auch pfiffige Anhänger bereits zu einem "Tac-tac"-Fanklub zusammengeschlossen. Die Mannschaft spürt ohne Zweifel, dass auf dieser Grundlage ein markanter Schritt nach vorne, und ein solcher wäre gegenwärtig dringend nötig, schwierig zu vollziehen ist. Unzufriedenheit und Unsicherheit finden Ausdruck in gegenseitigen Gehässigkeiten, die während des Matchs auf dem Feld ausgetauscht werden. Aber auch Querelen über die Frage, wer das Amt des Captains übernehmen soll (oder darf), sind bezeichnend für die derzeitige Befindlichkeit der Equipe.
Ohne Wenn und Aber: Massgebliche Schuld an der unerfreulichen Situation hat der allmächtige Präsident. Simioni wäre beispielsweise viel Unbill erspart geblieben, hätte er sich bereits Ende der Qualifikation von Trainer Brigger getrennt. Dann hätte in Ruhe ein ausgewiesener Nachfolger gesucht werden können, und dem neuen Mann wäre genügend Zeit geblieben, das Team optimal auf den Frühling vorzubereiten. Die Verpflichtung Wehrlis als Sportchef wiederum war eher eine taktische Massnahme als eine politische Notwendigkeit. Der ehemalige Internationale wird sich früher oder später in der Rolle des Sündenbocks wiederfinden. Es gilt aber auf der anderen Seite auch auf die Verdienste Simonis hinzuweisen. Bei seinem Amtsantritt vor 22 Jahren war der Klub tief verschuldet, und das Team mühte sich vor 300 bis 400 Zuschauern in der Nationalliga B ab. Heute ist der Verein - wenigstens im Vergleich mit den meisten anderen Klubs - finanziell gesund. Und der Zuschauerdurchschnitt lag in der Qualifikation über 8000. Dass dieses (Lebens-)Werk Simioni mit grossem Stolz erfüllt, ist verständlich. Und diese Genugtuung lässt ihn vermutlich auch derart verbissen am Amt festhalten.
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263782, NZZ , 05.04.97; Words: 753, NO: 449QK
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Dieser Artikel hat leider was....
Jean-Paul Brigger war sowieso einer meiner Lieblingstrainer der letzten Jahre.
1 Jahr zu Hause ungeschlagen, das soll mal einer nachmachen.
Zudem Typen in der Mannschaft, was heute halt einfach schon fehlt.
Jean-Paul Brigger war sowieso einer meiner Lieblingstrainer der letzten Jahre.
1 Jahr zu Hause ungeschlagen, das soll mal einer nachmachen.
Zudem Typen in der Mannschaft, was heute halt einfach schon fehlt.
FANCLUB SUPERMARIO
...........SINCE 2007...........
FANCLUB SUPER-HAKI
--------SINCE 2009---------------------
FANCLUB SUPER-SCHNÖWLY
--------SINCE 2014---------------
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Samstag, 29. Mai 2004 / 18:23:08
Fussball: 'Business as usual' beim FC Luzern
Der FC Luzern war einst der Vorzeige-Club der Innerschweiz. Doch die glanzvollen Zeiten sind vorbei. Bis letzte Woche musste der Verein gar gegen den Zwangsabstieg in die Anonymität des Erstliga-Fussballs kämpfen. fussball.ch resümiert die letzten 15 Jahre des FC Luzern und blickt hinter die Kulissen des Allmendstadions.
Es ist kühl. Vereinzelt strampeln Radfahrer über die Luzerner Allmend. Die Strahlen der Sonne sind noch zu wenig kräftig, um den Tau auf den Feldern zu trocknen. Im Lebenszentrum der Grünanlage erhebt sich das leere Luzerner Allmendstadion.
"Friedel, Friedel, Friedel" schallt es aus 24 000 Kehlen. Plötzlich greift Kultfigur Hanspeter Burri den Pokal und rennt zu den Fans auf der Stehrampe, als ob es um sein Leben gehe. Spieler, Fans und Trainer Friedel Rausch haben Tränen in den Augen. Minuten später erleuchtet ein farbenfrohes Feuerwerk den Luzerner Nachthimmel. Der FCL ist Schweizer Meister!
Seit diesem unvergesslichen 10. Juni 1989 ist viel Wasser die Reuss hinunter geflossen. Bachab geht’s seither auch mit dem FC Luzern. Zwei Abstiege, Trainerentlassungen, Flops mit angeblichen Investoren, eine schlechte Transferpolitik und finanzielle Probleme lassen den FCL zu einem Theater wider Willen mutieren.
Luzern hat den Anschluss verpasst
Einer, der sich noch gut an die glorreichen Zeiten mit Spielern wie Roger Wehrli, Jürgen Mohr oder Semir Tuce erinnern kann, ist FCL-Platzwart Robert Kaufmann. Seit 18 Jahren hegt und pflegt der 60-Jährige den Rasen, ist für den Unterhalt der Infrastruktur zuständig. Mit etwas Wehmut denkt er an die zahlreichen Feste im Allmendstadion zurück.
„Es ist klar: Das Stadion ist nicht mehr zeitgemäss. Trotzdem versuchen wir, es im Schuss zu halten.“ Kaufmann spricht die Entwicklung der letzten Jahre an. Die einstige Fussballhochburg Luzern hat dabei längst den Anschluss verpasst.
In Basel und Genf beheimaten moderne, multifunktionale Stadien die Fussball-Professionals, in Bern ist das Stade-de-Suisse im Bau und in Zürich und St. Gallen sind millionenteure Projekte in Planung. Derweil ist ein allfälliger Stadionneubau in Luzern nicht mehr als Stammtischgespräch.
Kopf aus der Schlinge gezogen
In den letzten Wochen prägten existenziellere Probleme das FCL-Umfeld. Dem Verein wurde sowohl in erster als auch in zweiter Instanz die Lizenz verweigert. Begründung der Lizenzkommission: Der Klub erfüllt finanzielle Auflagen nicht. Zudem wurden nicht alle erforderlichen Papiere eingereicht. Es drohte der Fall in die 1. Liga, in die Anonymität des Amateurfussballs. Im allerletzten Moment hat der FCL seinen Kopf - zumindest für eine Saison - wieder aus der Schlinge gezogen. Am Donnerstag wurde Luzern die Lizenz für die Challenge League erteilt.
Für die FCL-Anhänger ist die aktuelle Situation ein Déjà-Vu. Bereits 1999 stand der Verein vor dem Kollaps: Es fehlten vier Millionen Franken für eine Lizenz. Präsident Albert Koller schafft das Wunder und treibt das Geld innert 72 Stunden auf. Unter anderem wird das gesamte Aktienpaket des "Club der 200" zu Gunsten des Vereins verkauft.
Nur noch knapp 2000 Fans
Derweil bastelt Trainer Andy Egli fieberhaft an einer kompetitiven Mannschaft. Mit Erfolg. Luzern beendet die Meisterschaft überraschend auf dem 5. Rang. Der Turnaround scheint geschafft. Das Ganze erweist sich jedoch nur als Strohfeuer. Seither befindet sich der FCL auf Sinkflug.
Letztes Jahr erfolgte der erneute Abstieg, der avisierte sofortige Wiederaufstieg wurde mit dem 10. Platz meilenweit verpasst. Der Glanz des Meistertitels, der insgesamt zwei Cupsiege sowie die famosen Europacup-Auftritte gegen Juventus Turin oder den PSV Eindhoven ist längst verblasst. Gegen Ende dieser Saison pilgerten kaum mehr als durchschnittlich 2000 Fans an die Meisterschaftsspiele. Sie wirken im 1934 erstellten Luzerner Allmendstadion verloren.
Platzwart als Fussballfan
"Um diesen Job zu machen, muss man Fussballfan sein", sagt Platzwart Kaufmann als er die Türe zu den heiligen Hallen, den Katakomben im Innern der Haupttribüne öffnet. Der ockerfarbene Steinboden ist blitzblank gefegt, ein Meister-Propper-Duft schlängelt sich in die Nase. In einer Ecke stehen Putzwagen, vollbepackt mit Besen, Eimern und Putzmitteln. Sie scheinen noch "warm" zu sein.
Auf dem Weg zur Kabine der ersten Mannschaft erzählt Kaufmann, wie er den Job als Platzwart erhalten hat. Er habe nach einer Maschinenmechaniker-Lehre als Stahlbauer gearbeitet. Dann habe er das Inserat gesehen und sich beworben. Seither sei er dabei. Heute ist er von der Stadt Luzern angestellt und mit sieben Kollegen für den Unterhalt von 24 Plätzen verantwortlich. "Das gibt eine Menge zu tun, macht aber auch riesigen Spass." Dann öffnet er die Türe.
Allmendstadion wird gefegt
Die Kabine der ersten Mannschaft ist spartanisch aber zweckmässig eingerichtet. Neben den langen Holzbänken stechen die dunkelblauen Schränke ins Auge. Jeder Spieler hat seinen Platz, erklärt Kaufmann. Gleich im Nebenzimmer befindet sich das Reich der beiden Masseure. Stühle, Koffer und Wasserkübel sind auf die beiden Massagetische gestapelt, um die Reinigung zu erleichtern.
„In der Sommerpause nutzen wir die Gelegenheit und putzen alles gründlich mit Hochdruck, bessern aus und ersetzen Kaputtes oder Fehlerhaftes“. Dem charakteristischen Dul-X-, Perskindol- und Isostarduft ist aber auch mit dem hartnäckigsten Putzmittel nicht beizukommen.
Nach einem kurzen Abstecher in die Waschküche, wo die Dresses und die Trainingsutensilien der Fanionspieler gewaschen werden, steigt Kaufmann die Stufen zur Haupttribüne hoch. Sie ist alt, wurde bereits mehrmals erweitert. Trotzdem strahlen die Holztischchen für die Journalisten einen gewissen Charme aus. Beim Anblick des Grüns fangen Kaufmanns Augen zu glänzen an.
Das Leben beim FC Luzern geht weiter
Zweimal wöchentlich werde der Rasen während der Saison auf eine Schnittlänge von drei, maximal vier Zentimeter geschnitten. Im Sommer werde er gelüftet und an exponierten Stellen mit Saatgut versehen.
"Dieses Jahr verbessern wir zusätzlich die Drainage, um bei jedem Wetter den Spielbetrieb garantieren zu können", führt Kaufmann nicht ohne Stolz aus. Zu seinem Aufgabenbereich gehört aber auch das Putzen der Tribüne nach den Spielen. "Mir ist es lieber, wenn viele Menschen kommen. Reinigen muss ich sowieso das ganze Areal. "
Dann besteigt er seinen fünfbalkigen Mäher, der schon mehr als 200 000 Kilometer in den Rädern hat. "Heute wird gemäht. Meine Kollegen sind für die Markierung zuständig", ruft er durch den Motorenlärm noch zu und flitzt los. Rund ums Stadion ist Leben eingekehrt. Ein Restaurant wird gerade mit Getränken beliefert. Hundehalter führen ihre Vierbeiner spazieren. In ein paar Wochen wird auch im Stadion wieder emsiges Treiben herrschen. Business as usual beim FC Luzern!
von Roger Probst (Quelle: fussball.ch)
Fussball: 'Business as usual' beim FC Luzern
Der FC Luzern war einst der Vorzeige-Club der Innerschweiz. Doch die glanzvollen Zeiten sind vorbei. Bis letzte Woche musste der Verein gar gegen den Zwangsabstieg in die Anonymität des Erstliga-Fussballs kämpfen. fussball.ch resümiert die letzten 15 Jahre des FC Luzern und blickt hinter die Kulissen des Allmendstadions.
Es ist kühl. Vereinzelt strampeln Radfahrer über die Luzerner Allmend. Die Strahlen der Sonne sind noch zu wenig kräftig, um den Tau auf den Feldern zu trocknen. Im Lebenszentrum der Grünanlage erhebt sich das leere Luzerner Allmendstadion.
"Friedel, Friedel, Friedel" schallt es aus 24 000 Kehlen. Plötzlich greift Kultfigur Hanspeter Burri den Pokal und rennt zu den Fans auf der Stehrampe, als ob es um sein Leben gehe. Spieler, Fans und Trainer Friedel Rausch haben Tränen in den Augen. Minuten später erleuchtet ein farbenfrohes Feuerwerk den Luzerner Nachthimmel. Der FCL ist Schweizer Meister!
Seit diesem unvergesslichen 10. Juni 1989 ist viel Wasser die Reuss hinunter geflossen. Bachab geht’s seither auch mit dem FC Luzern. Zwei Abstiege, Trainerentlassungen, Flops mit angeblichen Investoren, eine schlechte Transferpolitik und finanzielle Probleme lassen den FCL zu einem Theater wider Willen mutieren.
Luzern hat den Anschluss verpasst
Einer, der sich noch gut an die glorreichen Zeiten mit Spielern wie Roger Wehrli, Jürgen Mohr oder Semir Tuce erinnern kann, ist FCL-Platzwart Robert Kaufmann. Seit 18 Jahren hegt und pflegt der 60-Jährige den Rasen, ist für den Unterhalt der Infrastruktur zuständig. Mit etwas Wehmut denkt er an die zahlreichen Feste im Allmendstadion zurück.
„Es ist klar: Das Stadion ist nicht mehr zeitgemäss. Trotzdem versuchen wir, es im Schuss zu halten.“ Kaufmann spricht die Entwicklung der letzten Jahre an. Die einstige Fussballhochburg Luzern hat dabei längst den Anschluss verpasst.
In Basel und Genf beheimaten moderne, multifunktionale Stadien die Fussball-Professionals, in Bern ist das Stade-de-Suisse im Bau und in Zürich und St. Gallen sind millionenteure Projekte in Planung. Derweil ist ein allfälliger Stadionneubau in Luzern nicht mehr als Stammtischgespräch.
Kopf aus der Schlinge gezogen
In den letzten Wochen prägten existenziellere Probleme das FCL-Umfeld. Dem Verein wurde sowohl in erster als auch in zweiter Instanz die Lizenz verweigert. Begründung der Lizenzkommission: Der Klub erfüllt finanzielle Auflagen nicht. Zudem wurden nicht alle erforderlichen Papiere eingereicht. Es drohte der Fall in die 1. Liga, in die Anonymität des Amateurfussballs. Im allerletzten Moment hat der FCL seinen Kopf - zumindest für eine Saison - wieder aus der Schlinge gezogen. Am Donnerstag wurde Luzern die Lizenz für die Challenge League erteilt.
Für die FCL-Anhänger ist die aktuelle Situation ein Déjà-Vu. Bereits 1999 stand der Verein vor dem Kollaps: Es fehlten vier Millionen Franken für eine Lizenz. Präsident Albert Koller schafft das Wunder und treibt das Geld innert 72 Stunden auf. Unter anderem wird das gesamte Aktienpaket des "Club der 200" zu Gunsten des Vereins verkauft.
Nur noch knapp 2000 Fans
Derweil bastelt Trainer Andy Egli fieberhaft an einer kompetitiven Mannschaft. Mit Erfolg. Luzern beendet die Meisterschaft überraschend auf dem 5. Rang. Der Turnaround scheint geschafft. Das Ganze erweist sich jedoch nur als Strohfeuer. Seither befindet sich der FCL auf Sinkflug.
Letztes Jahr erfolgte der erneute Abstieg, der avisierte sofortige Wiederaufstieg wurde mit dem 10. Platz meilenweit verpasst. Der Glanz des Meistertitels, der insgesamt zwei Cupsiege sowie die famosen Europacup-Auftritte gegen Juventus Turin oder den PSV Eindhoven ist längst verblasst. Gegen Ende dieser Saison pilgerten kaum mehr als durchschnittlich 2000 Fans an die Meisterschaftsspiele. Sie wirken im 1934 erstellten Luzerner Allmendstadion verloren.
Platzwart als Fussballfan
"Um diesen Job zu machen, muss man Fussballfan sein", sagt Platzwart Kaufmann als er die Türe zu den heiligen Hallen, den Katakomben im Innern der Haupttribüne öffnet. Der ockerfarbene Steinboden ist blitzblank gefegt, ein Meister-Propper-Duft schlängelt sich in die Nase. In einer Ecke stehen Putzwagen, vollbepackt mit Besen, Eimern und Putzmitteln. Sie scheinen noch "warm" zu sein.
Auf dem Weg zur Kabine der ersten Mannschaft erzählt Kaufmann, wie er den Job als Platzwart erhalten hat. Er habe nach einer Maschinenmechaniker-Lehre als Stahlbauer gearbeitet. Dann habe er das Inserat gesehen und sich beworben. Seither sei er dabei. Heute ist er von der Stadt Luzern angestellt und mit sieben Kollegen für den Unterhalt von 24 Plätzen verantwortlich. "Das gibt eine Menge zu tun, macht aber auch riesigen Spass." Dann öffnet er die Türe.
Allmendstadion wird gefegt
Die Kabine der ersten Mannschaft ist spartanisch aber zweckmässig eingerichtet. Neben den langen Holzbänken stechen die dunkelblauen Schränke ins Auge. Jeder Spieler hat seinen Platz, erklärt Kaufmann. Gleich im Nebenzimmer befindet sich das Reich der beiden Masseure. Stühle, Koffer und Wasserkübel sind auf die beiden Massagetische gestapelt, um die Reinigung zu erleichtern.
„In der Sommerpause nutzen wir die Gelegenheit und putzen alles gründlich mit Hochdruck, bessern aus und ersetzen Kaputtes oder Fehlerhaftes“. Dem charakteristischen Dul-X-, Perskindol- und Isostarduft ist aber auch mit dem hartnäckigsten Putzmittel nicht beizukommen.
Nach einem kurzen Abstecher in die Waschküche, wo die Dresses und die Trainingsutensilien der Fanionspieler gewaschen werden, steigt Kaufmann die Stufen zur Haupttribüne hoch. Sie ist alt, wurde bereits mehrmals erweitert. Trotzdem strahlen die Holztischchen für die Journalisten einen gewissen Charme aus. Beim Anblick des Grüns fangen Kaufmanns Augen zu glänzen an.
Das Leben beim FC Luzern geht weiter
Zweimal wöchentlich werde der Rasen während der Saison auf eine Schnittlänge von drei, maximal vier Zentimeter geschnitten. Im Sommer werde er gelüftet und an exponierten Stellen mit Saatgut versehen.
"Dieses Jahr verbessern wir zusätzlich die Drainage, um bei jedem Wetter den Spielbetrieb garantieren zu können", führt Kaufmann nicht ohne Stolz aus. Zu seinem Aufgabenbereich gehört aber auch das Putzen der Tribüne nach den Spielen. "Mir ist es lieber, wenn viele Menschen kommen. Reinigen muss ich sowieso das ganze Areal. "
Dann besteigt er seinen fünfbalkigen Mäher, der schon mehr als 200 000 Kilometer in den Rädern hat. "Heute wird gemäht. Meine Kollegen sind für die Markierung zuständig", ruft er durch den Motorenlärm noch zu und flitzt los. Rund ums Stadion ist Leben eingekehrt. Ein Restaurant wird gerade mit Getränken beliefert. Hundehalter führen ihre Vierbeiner spazieren. In ein paar Wochen wird auch im Stadion wieder emsiges Treiben herrschen. Business as usual beim FC Luzern!
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Wir kommen wieder zurück...!!!
Wir müssen wieder zurückkommen!!!
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\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
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«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
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