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Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

lucerne
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne »

Dieses grandiose Interview von Sepp Bieri muss unbedingt hier noch rein.
Langsam aber sicher greifen die verschiedenen Puzzle Stücke ineinander hinein und ich mag es gerade auch Sepp enorm gönnen, dass sich als Konsequenz auch der sportliche Erfolg einstellt. Es macht richtig Spass diesen FCL mitzuverfolgen:
https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 44880.html

Falls der Link mal verlorengeht die zusammenfassenden Punkte:
  • Stabilität im VR - Wertschätzung an Stef Wolf
  • Strategie als Ausbildungsverein - Fokus auf eigenen Nachwuchs (seit 4 Jahren), junge eigene Spieler, die das Vertrauen und konsequent Spielzeit in 1. Mannschaft erhalten / dieses Risiko eingehen - Wertschätzung gegenüber Laurent Prince als Initiant
  • Bestätigung für diese Strategie und auch Genugtuung, dass inzwischen "Championsleague-Clubs" [aus dem Ausland - nicht YB...] auf unsere Spieler aufmerksam geworden sind [und attraktive Transfererlöse ermöglichen]
  • Ebenfalls strategisches Ziel: Unabhängigkeit von den Aktionären, selbsttragend werden, dafür ist ein Sparprogramm notwendig ("Gürtel enger schnallen"), welches der neu CEO Simon Laager umsetzen wird; ausserordentliche Transfereinnahmen werden helfen, wir sind und bleiben ein Ausbildungsclub
  • Bis auf 1 Person gesamtes Aktonariat (10 Personen), die sich falls nötig solidarisch zeigen und verbleibende Löcher stopfen - das Ziel ist aber ganz klar selbsttragend zu werden
  • Das Credo im FCL (VR) ist immer: "was ist das Beste für den Club, uanbhängig von Personen"
  • Neuer VRP wird gesucht, Ziel sei Sommer 2025, aber der VR lässt sich Zeit die richtige Person zu finden, die zum FCL passt
  • "Es gibt nichts wichtigeres in einem Fussballclub wie dem FCL als die Kontinuität/Stabilität in der Leitung - v.a. im Sport - die bereits 8. Saison von Remo Meyer als Sportchef" - Wertschätzung gegenüber Remo und Mario Frick (& Staff), welcher die FCL-Strategie auch konsequent mitträgt und umsetzt
Danke, Sepp!
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Don Pedro
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

Finde das Interview auch sehr sympathisch und wichtig. Für den Verein ist es elementar, dass man die eigenen Errungenschaften und die Strategie gebetsmühlenartig wiederholt und verbreitet. Zudem wird er für Aussenstehende etwas fassbarer, wenn er selber kommuniziert und nicht nur über ihn berichtet wird.
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Lubamba
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

Danke Sepp & Co!

--> Tue Gutes und Sprich darüber! Grad von solchen tollen Interviews sähe ich gerne Schnippsel in den (a)sozialen Medien, schön Reingestreut zwischen einem Kontertor zuhause usw! Da der Journalismus tot ist --- muss mans selber in die Hand nehmen. Sonst tuns andere (siehe zweifelhafte Kräfte welche Wahlen gewinnen...).
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lucern
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucern »

Kann mir jemand bitte weiterhelfen in welchem Jahr wir das letzte Mal im Februar in den Top2 und nur max. 6 Pkte hinter dem 1. Platz waren?
ChatGPT nicht hilfreich, und bin kein TM-Freak.

Versuche den weiteren Kollegenkreis auch wiedermal zu aktivieren. Nach der Zuschauerzahl von gestern...

Merci!
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max power
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von max power »

Glaubs das war 2019/20 der Fall, als St Gallen und YB sogar gleich viele Punkte hatte, bis dann der Coronabreak kam.
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Lubamba
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucern »

Danke euch! Ich meinte spezifisch den FCL, nicht ein allgemein, enges Meisterrennen. Wann stand der FCL das letzte Mal im Februar so gut da?
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tuce
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von tuce »

1989. Do esch öppis e de Loft

https://www.weltfussball.com/spielplan/ ... ieltag/22/
https://www.weltfussball.com/spielplan/ ... pieltag/1/

Edit: Ich habe Spieltag 22 als Benchmark genommen und nicht Februar.
Zuletzt geändert von tuce am 10. Feb 2025, 17:35, insgesamt 3-mal geändert.
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Don Pedro
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

lucern hat geschrieben: 10. Feb 2025, 17:11 Danke euch! Ich meinte spezifisch den FCL, nicht ein allgemein, enges Meisterrennen. Wann stand der FCL das letzte Mal im Februar so gut da?
Sicher 2011, als man als Wintermeister am 05. Februar zum Rückrundenstart auswärts gegen Züri verlor. Danach gab es noch einen Sieg gegen Xamax (2 Punkte Rückstand) und nach zwei weiteren Niederlagen hatte man am 22. Spieltag bereits 8 Punkte Rückstand auf Basel.

https://www.transfermarkt.ch/super-leag ... pieltag=19
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Aufwindfahne
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Aufwindfahne »

Kurzer Vergleich Zuschauerzahlen Jan/Feb-Sonntagsspiele in den letzten Jahren - aus meiner Sicht relativiert das die Erwartungen dann schon ein wenig:

30.1.22 gegen Basel - 10'779
13.2.22 gegen Sion - 8'973

21.1.23 gegen Zürich - 13'979
5.2.23 gegen YB - 11'809

28.1.24 gegen Lausanne - 10'089
4.2.24 gegen St. Gallen - 12'195
18.2.24 gegen FCZ - 14'648

26.1.25 gegen FCZ - 14'030
2.2.25 gegen St. Gallen - 14'360
9.2.25 gegen Winti - 10'543

Gegen Sion hängt es wohl auch noch vom Resultat in Lugano ab, normalerweise dürften das knapp 10'000 werden.
Bei den darauffolgenden Spielen im frühlingshaften März/April gegen Basel, SG (trotz Wochentag) und YB sieht das dann vielleicht anders aus.
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucern »

tuce hat geschrieben: 10. Feb 2025, 17:28 1989. Do esch öppis e de Loft

https://www.weltfussball.com/spielplan/ ... ieltag/22/
https://www.weltfussball.com/spielplan/ ... pieltag/1/

Edit: Ich habe Spieltag 22 als Benchmark genommen und nicht Februar.
Don Pedro hat geschrieben: 10. Feb 2025, 17:32
Sicher 2011, als man als Wintermeister am 05. Februar zum Rückrundenstart auswärts gegen Züri verlor. Danach gab es noch einen Sieg gegen Xamax (2 Punkte Rückstand) und nach zwei weiteren Niederlagen hatte man am 22. Spieltag bereits 8 Punkte Rückstand auf Basel.

https://www.transfermarkt.ch/super-leag ... pieltag=19
Danke :!:
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne »

Daniel Wyrsch am 10.02.2025 in Luzernerzeitung.ch hat geschrieben: FCL-Lizenzierung für die nächste Saison ist gemäss Verwaltungsrat gesichert

Ein Informationsanlass des FCL-Verwaltungsrats befasst sich mit der Finanzierung des Klubs und strategischen Fragen. Via lokaler Verankerung, Identifikation und Wirtschaftlichkeit will die Führung auf den sportlichen Gipfel. Zentral bleibt die Nachwuchsförderung.


Der Verwaltungsrat des FC Luzern informierte am Montag über die aktuellen finanziellen Entwicklungen sowie den anstehenden Strategie- und Lizenzierungsprozess. Erfreulich ist aus Sicht des Zentralschweizer Fussball-Aushängeschilds die Bekanntgabe von Daniel Britschgi: «Die Finanzierung für die laufende Saison und die Lizenzierung für die Spielzeit 2025/26 sind dank breiter Unterstützung unserer solidarischen Aktionäre gesichert.»

Gemäss dem interimistischen FCL-Präsidenten Josef Bieri sind zehn von elf Aktionären bereit, das Defizit der laufenden Saison zu tragen. Er selbst ist ebenfalls beteiligt. Auf eine Frage zu Bernhard Alpstaeg verriet Ursula Engelberger: «Wir planen ohne ihn.» Alpstaeg beteiligt sich also weiterhin nicht am Minus des Geschäftsjahres. Der juristische Streit um die Aktienmehrheit läuft immer noch. Engelberger erklärte: «Die Parteien haben sich angenähert, aber es gibt noch keine Lösung.»

Ab kommender Saison soll der Klub selbsttragend sein
Der Gürtel wird beim FCL bekanntlich enger geschnallt: In der laufenden Saison werden auf der Geschäftsstelle und im Sport zusammen 3 Millionen Franken gespart. Trotz des Verkaufs von Luca Jaquez an den VfB Stuttgart für umgerechnet 5,6 Millionen Franken rechnet man mit einem Defizit von bis zu 2,5 Millionen. In der Saison 2025/26 sollen sogar 5,3 Millionen weniger ausgegeben und eine schwarze Null geschrieben werden. Das Sportbudget bleibt gleich, der FCL soll selbsttragend werden.

Der frühere Technische Direktor des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), Laurent Prince, sprach über die Philosophie des FCL bei den Junioren. Er stellte fest: «Unsere Nachwuchsstrategie geht auf.» Mit grossem Vorsprung erhalten Luzerner Talente die meisten Spielminuten in der Super League. «Wir setzen auf sehr hohe Qualität bei der Förderung junger Spieler», sagte Prince. Das Adjektiv «exzellent» wurde in diesem Zusammenhang verwendet.

121 Personen arbeiten im FCL-Nachwuchs, das sind total 35 Vollzeitstellen. Insgesamt kosten die Luzerner Junioren in einer Saison zwischen 3,5 und 4 Millionen Franken.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Don Pedro
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

Zentralplus beschwört gar das Comeback von Walter.. äääh Josef Stierli ääääh Bieri herauf:

https://www.zentralplus.ch/sport/fc-luz ... n-2741469/
Der FC Luzern will sich noch stärker als Ausbildungsclub positionieren und krempelt die Ärmel hoch. Er will das Defizit gegen null bringen und weitere Aktionäre finden.

Für einmal will der Verwaltungsrat des FC Luzern nicht mit Breaking News auftrumpfen. Breaking News sind die Hintergrundinformationen zur Gestaltung der kurz- und mittelfristigen Zukunft des führenden Zentralschweizer Fussball- und National-Football-League-Clubs aber irgendwie trotzdem. So zumindest, wenn man das Präsentierte an den markanten Aussagen der Verwaltungsräte bemisst.

Erstmals geht der FCL die Medien nicht aus der Not, sondern mit Voraussicht an. Es geht nicht um kürzestfristige, sondern um kurz- bis mittelfristige Ziele mit Horizont Saison 2025/2026. Der FCL will in die finanzielle Unabhängigkeit: Dank effizienterer aufgestellter Geschäftsstelle und damit verminderter Ausgaben. Dank langsam, aber stetig mehr Umsatz und Einnahmen und dank des Fundaments einer gezielten Investition in den Nachwuchs.

Ausgangslage sei «hervorragend»
Das Bild dafür: Der Verwaltungsrat will den Luzerner Hausberg, den Pilatus, erklimmen. Die unverzichtbaren Wegmarken beim Aufstieg sind identifiziert: Lokale Verankerung, Identifikation, Wirtschaftlichkeit und Sport. «Gerade jetzt haben wir eine hervorragende Ausgangslage», erklärt sich der Verwaltungsratspräsident der FCL Holding AG, Josef Bieri, gegenüber den versammelten Medien im Medienzentrum der Swissporarena.

«Die erste Mannschaft überzeugt, schweizweit haben wir die beste Nachwuchsabteilung – allein im letzten Spiel vom Sonntag hatten wir sechs Nachwuchsleute in der Startformation – und unser VR und die Aktionäre sind überzeugt: Wir wollen uns besser verankern in der Zentralschweiz und darauf hinarbeiten, dass der FCL künftig nicht mehr von einem Einzelaktionär abhängig sein darf.»

Alpstaeg ist nicht mit im Boot
Überzeugt sind sie allerdings nur mit einer Ausnahme, wie VR-Vizepräsidentin Ursula Engelberger-Kohler in der Fragerunde zugibt: «Wir planen ohne unseren Grösstaktionär Bernhard Alpstaeg. Er gehört als einziger nicht zu den solidarischen Aktionären. Wir geben aber nicht auf, mit ihm eine tragfähige Lösung zu finden.»

Bevor sich Verwaltungsratspräsident Walter Stierli meldet, stellt Verwaltungsrat Daniel Britschgi, der bei Lindt Controllingverantwortlicher ist, den Finanzplan vor: Allerdings nicht mit exakt hinterlegten Zahlen, mehr im Sinne einer Vision. Auf seinen Charts zeigt er auf: Der FCL ist mittendrin am Einsparen auf der Geschäftsstelle. So ist die sechsköpfige Geschäftsleitung auf wenige Bereichsleiter geschrumpft.

Zusammen mit weiteren Einsparungen wie dem Wechsel der tausendfach gedruckten Matchzeitung zu einer elektronischen Ausgabe und der Einstellung des Stadionfernsehens dürften die Aufwände der Saison 2024/2025 gegenüber derjenigen der Saison 2023/2024 um drei Millionen auf nurmehr 22,9 Millionen Franken sinken.

Einsparungen von 5,3 Millionen Franken jährlich
Noch in der Saison 2025/26 erwartet Britschgi verzögerte Einspareffekte wegen auslaufender Verträge, was dann zu jährlichen Einsparungen von 5,3 Millionen Franken gegenüber dem Status Quo führen soll. Auf der Einnahmenseite sind Prognosen schwierig, weil diese erfolgsabhängig sind, vor allem betrifft dies die übrigen Matcherträge via UEFA-Spiele, für die sich der FC Luzern erst noch qualifizieren muss.

Deswegen ist er da vorsichtig und erwartet lediglich leichte Mehreinnahmen beim Ticketing. Ausdrücklich nicht budgetieren lassen sich Transfereinnahmen, die lässt Britschgi aussen vor. Summa summarum soll sich das Delta zwischen Ausgaben und Einnahmen respektive der Verlust gegen Null mindern lassen. Britschgi erhofft sich für die Saison 25/26 den «Break even». Mit Unterstützung von Transfereinnahmen allerdings.


Nachwuchsförderung als Hauptstrategie
Verwaltungsrat Laurent Prince betont gegenüber den Medien die Bedeutung der Nachwuchsarbeit für die Gegenwart und Zukunft des FC Luzern. «Wenn ich die Frage höre: Was ist die Strategie des FCL , dann antworte ich: ‹Luegid ufe Platz›, da kann man sie eins zu eins sehen.» Denn der FCL ziehe die Jungen konsequent für Spiele der ersten Mannschaft nach. Keine Mannschaft der Superleague bringe es auf nur annähernd so viele Einsatzminuten von Nachwuchsspielern.

Er lobt die herausragende Exzellenz des FCL in der Ausbildung. So sei er schon Jahre unterwegs gewesen in Europa und habe bei verschiedensten Clubs vorbeigeschaut. Da zähle der FC Luzern zu den besten und gelte bei anderen, viel grösseren Vereinen als Vorbild.

«Suchen nicht einfach den nächsten grossen Aktionären»
«Wir müssen definitiv mit dem ‹Jöh› aufhören, wenn es um den Einsatz unsere Nachwuchsfussballer geht», sagt VR-Präsident Josef Stierli. «Wir haben 634 Nachwuchsfussballer und -fussballerinnen in unseren Reihen, dürfen auf 89 Clubs in sechs Zentralschweizer Kantonen zugreifen und sind stolzer Flagschiffclub der Zentralschweiz.»

Für den FCL-Nachwuchs würden nicht weniger als 121 Leute respektive 35 Vollzeitstellen arbeiten: «Wir sind und bleiben ein Ausbildungsclub. Wir gehen den schwierigeren Weg, der ein grösseres Risiko einhaltet.» Der FCL suche ganz bewusst nicht den grossen Aktionär und Mäzen, der einfach sage: «Macht euch keine Sorgen, ich decke jeweils stillschweigend das Defizit.»

«Wir wollen selbsttragend sein, dafür müssen wir die Ärmel hochkrempeln», sagt Stierli im Brusston der Überzeugung. Auf die Frage, ob es denn realistisch sei, dass man zu einer schwarzen Null komme, wenn doch selbst nach den Verkäufen von Ardon Jashari und Luca Jaquez zu je einem Preis von rund sechs Millionen das letztjährige Defizit noch 2,5 Millionen Franken betragen habe, hat er eine klare Antwort.

«Wir wollen unseren Nachwuchs so gut ausbilden und in die erste Mannschaft integrieren, dass rasch klar wird, dass sich einer, der das erfolgreich überstanden hat, für einen internationalen Transfer aufdrängt. Wir geben unseren Nachwuchs nicht ab, um unsere Ligakonkurrenten zu stärken», lässt er die Medienvertreter wissen.

FCL will weitere Aktionäre anlocken
«Weiter entwickeln können wir uns nur, wenn wir versuchen, es hauptsächlich aus eigener Kraft zu schaffen», so Stierli. Das motiviere auch weitere Aktionäre dazu, beim FC Luzern einzusteigen. «Wir sind in einer Branche tätig, die per se defizitär ist, gewinnbringend arbeiten in der Schweiz lediglich die Young Boys dank UEFA-Prämien und der FC St. Gallen dank der regionalen Einbindung.»

Der Verwaltungsratspräsident fasst das Vorhaben und die Chancen in ein Bild. «Wenn wir das Defizit stark verkleinern, fühlen sich auch mehr Aktionäre dazu motiviert, die Last mitzutragen.»

Damit darf man nun gespannt sein, wie sich der FCL beim Besteigen des Pilatus anstellt und ob es ihm gelingt, das Defizit sukzessive zu mindern. Falls das Vorhaben Früchte trägt, dürfte die Personalie Bernhard Alpstaeg bald definitiv zum Nebenschauplatz mutieren. Der jetzige Erfolg mit Superleague-Zwischenrang zwei gibt dem aktuellen Verwaltungsrat und den zehn Aktionären, die hinter ihm stehen, derzeit auf alle Fälle Recht.
Der Artikel wäre abgesehen von den Freudschen eigentlich noch gut. Aber das Lektorat ist.. Nun ja, :eye:
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Gabor_Gerstenmaier
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Gabor_Gerstenmaier »

Don Pedro hat geschrieben: 10. Feb 2025, 18:52 Zentralplus beschwört gar das Comeback von Walter.. äääh Josef Stierli ääääh Bieri herauf:

https://www.zentralplus.ch/sport/fc-luz ... n-2741469/
Der FC Luzern will sich noch stärker als Ausbildungsclub positionieren und krempelt die Ärmel hoch. Er will das Defizit gegen null bringen und weitere Aktionäre finden.

Für einmal will der Verwaltungsrat des FC Luzern nicht mit Breaking News auftrumpfen. Breaking News sind die Hintergrundinformationen zur Gestaltung der kurz- und mittelfristigen Zukunft des führenden Zentralschweizer Fussball- und National-Football-League-Clubs aber irgendwie trotzdem. So zumindest, wenn man das Präsentierte an den markanten Aussagen der Verwaltungsräte bemisst.

Erstmals geht der FCL die Medien nicht aus der Not, sondern mit Voraussicht an. Es geht nicht um kürzestfristige, sondern um kurz- bis mittelfristige Ziele mit Horizont Saison 2025/2026. Der FCL will in die finanzielle Unabhängigkeit: Dank effizienterer aufgestellter Geschäftsstelle und damit verminderter Ausgaben. Dank langsam, aber stetig mehr Umsatz und Einnahmen und dank des Fundaments einer gezielten Investition in den Nachwuchs.

Ausgangslage sei «hervorragend»
Das Bild dafür: Der Verwaltungsrat will den Luzerner Hausberg, den Pilatus, erklimmen. Die unverzichtbaren Wegmarken beim Aufstieg sind identifiziert: Lokale Verankerung, Identifikation, Wirtschaftlichkeit und Sport. «Gerade jetzt haben wir eine hervorragende Ausgangslage», erklärt sich der Verwaltungsratspräsident der FCL Holding AG, Josef Bieri, gegenüber den versammelten Medien im Medienzentrum der Swissporarena.

«Die erste Mannschaft überzeugt, schweizweit haben wir die beste Nachwuchsabteilung – allein im letzten Spiel vom Sonntag hatten wir sechs Nachwuchsleute in der Startformation – und unser VR und die Aktionäre sind überzeugt: Wir wollen uns besser verankern in der Zentralschweiz und darauf hinarbeiten, dass der FCL künftig nicht mehr von einem Einzelaktionär abhängig sein darf.»

Alpstaeg ist nicht mit im Boot
Überzeugt sind sie allerdings nur mit einer Ausnahme, wie VR-Vizepräsidentin Ursula Engelberger-Kohler in der Fragerunde zugibt: «Wir planen ohne unseren Grösstaktionär Bernhard Alpstaeg. Er gehört als einziger nicht zu den solidarischen Aktionären. Wir geben aber nicht auf, mit ihm eine tragfähige Lösung zu finden.»

Bevor sich Verwaltungsratspräsident Walter Stierli meldet, stellt Verwaltungsrat Daniel Britschgi, der bei Lindt Controllingverantwortlicher ist, den Finanzplan vor: Allerdings nicht mit exakt hinterlegten Zahlen, mehr im Sinne einer Vision. Auf seinen Charts zeigt er auf: Der FCL ist mittendrin am Einsparen auf der Geschäftsstelle. So ist die sechsköpfige Geschäftsleitung auf wenige Bereichsleiter geschrumpft.

Zusammen mit weiteren Einsparungen wie dem Wechsel der tausendfach gedruckten Matchzeitung zu einer elektronischen Ausgabe und der Einstellung des Stadionfernsehens dürften die Aufwände der Saison 2024/2025 gegenüber derjenigen der Saison 2023/2024 um drei Millionen auf nurmehr 22,9 Millionen Franken sinken.

Einsparungen von 5,3 Millionen Franken jährlich
Noch in der Saison 2025/26 erwartet Britschgi verzögerte Einspareffekte wegen auslaufender Verträge, was dann zu jährlichen Einsparungen von 5,3 Millionen Franken gegenüber dem Status Quo führen soll. Auf der Einnahmenseite sind Prognosen schwierig, weil diese erfolgsabhängig sind, vor allem betrifft dies die übrigen Matcherträge via UEFA-Spiele, für die sich der FC Luzern erst noch qualifizieren muss.

Deswegen ist er da vorsichtig und erwartet lediglich leichte Mehreinnahmen beim Ticketing. Ausdrücklich nicht budgetieren lassen sich Transfereinnahmen, die lässt Britschgi aussen vor. Summa summarum soll sich das Delta zwischen Ausgaben und Einnahmen respektive der Verlust gegen Null mindern lassen. Britschgi erhofft sich für die Saison 25/26 den «Break even». Mit Unterstützung von Transfereinnahmen allerdings.


Nachwuchsförderung als Hauptstrategie
Verwaltungsrat Laurent Prince betont gegenüber den Medien die Bedeutung der Nachwuchsarbeit für die Gegenwart und Zukunft des FC Luzern. «Wenn ich die Frage höre: Was ist die Strategie des FCL , dann antworte ich: ‹Luegid ufe Platz›, da kann man sie eins zu eins sehen.» Denn der FCL ziehe die Jungen konsequent für Spiele der ersten Mannschaft nach. Keine Mannschaft der Superleague bringe es auf nur annähernd so viele Einsatzminuten von Nachwuchsspielern.

Er lobt die herausragende Exzellenz des FCL in der Ausbildung. So sei er schon Jahre unterwegs gewesen in Europa und habe bei verschiedensten Clubs vorbeigeschaut. Da zähle der FC Luzern zu den besten und gelte bei anderen, viel grösseren Vereinen als Vorbild.

«Suchen nicht einfach den nächsten grossen Aktionären»
«Wir müssen definitiv mit dem ‹Jöh› aufhören, wenn es um den Einsatz unsere Nachwuchsfussballer geht», sagt VR-Präsident Josef Stierli. «Wir haben 634 Nachwuchsfussballer und -fussballerinnen in unseren Reihen, dürfen auf 89 Clubs in sechs Zentralschweizer Kantonen zugreifen und sind stolzer Flagschiffclub der Zentralschweiz.»

Für den FCL-Nachwuchs würden nicht weniger als 121 Leute respektive 35 Vollzeitstellen arbeiten: «Wir sind und bleiben ein Ausbildungsclub. Wir gehen den schwierigeren Weg, der ein grösseres Risiko einhaltet.» Der FCL suche ganz bewusst nicht den grossen Aktionär und Mäzen, der einfach sage: «Macht euch keine Sorgen, ich decke jeweils stillschweigend das Defizit.»

«Wir wollen selbsttragend sein, dafür müssen wir die Ärmel hochkrempeln», sagt Stierli im Brusston der Überzeugung. Auf die Frage, ob es denn realistisch sei, dass man zu einer schwarzen Null komme, wenn doch selbst nach den Verkäufen von Ardon Jashari und Luca Jaquez zu je einem Preis von rund sechs Millionen das letztjährige Defizit noch 2,5 Millionen Franken betragen habe, hat er eine klare Antwort.

«Wir wollen unseren Nachwuchs so gut ausbilden und in die erste Mannschaft integrieren, dass rasch klar wird, dass sich einer, der das erfolgreich überstanden hat, für einen internationalen Transfer aufdrängt. Wir geben unseren Nachwuchs nicht ab, um unsere Ligakonkurrenten zu stärken», lässt er die Medienvertreter wissen.

FCL will weitere Aktionäre anlocken
«Weiter entwickeln können wir uns nur, wenn wir versuchen, es hauptsächlich aus eigener Kraft zu schaffen», so Stierli. Das motiviere auch weitere Aktionäre dazu, beim FC Luzern einzusteigen. «Wir sind in einer Branche tätig, die per se defizitär ist, gewinnbringend arbeiten in der Schweiz lediglich die Young Boys dank UEFA-Prämien und der FC St. Gallen dank der regionalen Einbindung.»

Der Verwaltungsratspräsident fasst das Vorhaben und die Chancen in ein Bild. «Wenn wir das Defizit stark verkleinern, fühlen sich auch mehr Aktionäre dazu motiviert, die Last mitzutragen.»

Damit darf man nun gespannt sein, wie sich der FCL beim Besteigen des Pilatus anstellt und ob es ihm gelingt, das Defizit sukzessive zu mindern. Falls das Vorhaben Früchte trägt, dürfte die Personalie Bernhard Alpstaeg bald definitiv zum Nebenschauplatz mutieren. Der jetzige Erfolg mit Superleague-Zwischenrang zwei gibt dem aktuellen Verwaltungsrat und den zehn Aktionären, die hinter ihm stehen, derzeit auf alle Fälle Recht.
Der Artikel wäre abgesehen von den Freudschen eigentlich noch gut. Aber das Lektorat ist.. Nun ja, :eye:
Welches Lektorat? :-x
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

Ich finde die offensivere Kommunikation der letzten Wochen den langersehnten Schritt in die richtige Richtung. Man will wieder selber bestimmen, über was gesprochen wird, wenn der FCL Gesprächsthema ist. Man will so transparent wie halt möglich aufzeigen, wohin man will und mit welchen Mitteln. Lässt aber auch zu, dass der hoffentlich daraus resultierende Fortschritt und Erfolg messbarer wird.
Angefangen beim Basis-Stammtisch und der Mitgliederversammlung quasi als Primeur und im persönlichen Kontakt mit den Leuten, jetzt in Interviews und via Medien-Roundtable.
Nur so kann das Image des "Chaosklubs ohne Strategie" mittel- und langfristig umgeprägt und verbessert werden. Kommt hinzu, dass in der ziemlich handzahmen Schweizer Medienlandschaft fixfertig zubereitete Informationen sowieso gerne verbreitet und mit einem Kommentar versehen werden.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

Der Verschreiber ist schon sehr bedenklich, aber abgesehen davon:

+++ Kommunikation & positive Propaganda endlich in die eigene Hände nehmen: Siehe Zürich, da gibt der Sportchef eine äusserst
äusserst fragwürde PK - die Medienlandschaft spricht & schreibt aber eine Woche darüber...Ziel erreicht!

+++ Transferpolitik: noch vor kurzem belächelt, bereits beneidet: Statt all die Omlins, Ugrinic & Co. für zu billig Geld verschachern damit sie bei Ligakonkurrenten Titel holen und diese den grossen Transfer ins Ausland einleimen - damit ist endlich schluss! Top.


??? "Deswegen ist er da vorsichtig und erwartet lediglich leichte Mehreinnahmen beim Ticketing." Vernünftig so zu Budgetieren, aber Stadionerlebnis & Auslastung MUSS massiv hoch auf die Prioritätenliste gesetzt werden. Die nicht mal 11'000 gegen Winterthur haben auch in der Ostschweiz & Co für :shock: staunen gesorgt...gibts erst die "25k", wenn's gegen Servette wieder um den Meistertitel geht? - oder was muss das Team noch bieten?

--> kommt gut, braucht aber Zeit!
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Delling »

Bezüglich der Thematik um die Zuschauerzahlen möchte ich gerne noch meine Gedanken weitergeben.
Es ist immer einfach das Unverständnis zu äussern, dass trotz sportlichem Erfolg und erhöhter Identifikation der vielen eigenen Junioren wieder einmal nur 10'500 gegen Winti an einem relativ schönem Sonntag Nachmittag auf die Allmend pilgerten (dass es das dritte SO-Heimspiel en suite war, war sicherlich auch nicht förderlich). Aber was bitteschön (ausser dem sportlichen Erfolg/erhöhter Identifikation) macht der Verein dafür, dass dieser SO-Ausflug für die Familie und speziell die Kids zu einem Erlebnis wird? Wie schon seit Jahren - so gut wie nichts. Die Kinder geben sich nicht mit 90 Minuten Fussball zufrieden, die wollen unterhalten werden. Und die einzige Unterhaltung neben dem Fussball ist die Fankurve mit ihrem Gesang und den Choreos/Pyros.
Vor dem Stadion sehe ich seit Jahren keine positive Veränderung (obwohl meines Wissen einmal eine Projektgruppe ins Leben gerufen wurde).
Es hat weiterhin:
- Keinen Fanshop (ausser dem USL-Stand, der leider aber bereits im Stadion ist)
- Keine musikalische Unterhaltung (warum keine Outdoor Konzerte von lokalen Musikern wenn die Temperaturen wieder angenehm sind)
- Keine Unterhaltung für die Kids (Schminken, Torwandschiessen etc.)
- Keine Grossleinwand vor dem Stadion um sich an diesem Sonntag z.B. Servette-Basel (oder spezielle FCL Momente) vor dem Stadion anzusehen.
- Kein breites kulinarisches Angebot

Die Konsequenz davon ist, dass ich mit meinen Kids dann halt direkt aufs Spiel komme. Und einige halt gar nicht mehr kommen, wenn das Fussballspiel selber auch langweilig war (was zum Glück derzeit selten der Fall ist).
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tuce
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von tuce »

Delling hat geschrieben: 11. Feb 2025, 12:44 Bezüglich der Thematik um die Zuschauerzahlen möchte ich gerne noch meine Gedanken weitergeben.
Es ist immer einfach das Unverständnis zu äussern, dass trotz sportlichem Erfolg und erhöhter Identifikation der vielen eigenen Junioren wieder einmal nur 10'500 gegen Winti an einem relativ schönem Sonntag Nachmittag auf die Allmend pilgerten (dass es das dritte SO-Heimspiel en suite war, war sicherlich auch nicht förderlich). Aber was bitteschön (ausser dem sportlichen Erfolg/erhöhter Identifikation) macht der Verein dafür, dass dieser SO-Ausflug für die Familie und speziell die Kids zu einem Erlebnis wird? Wie schon seit Jahren - so gut wie nichts. Die Kinder geben sich nicht mit 90 Minuten Fussball zufrieden, die wollen unterhalten werden. Und die einzige Unterhaltung neben dem Fussball ist die Fankurve mit ihrem Gesang und den Choreos/Pyros.
Vor dem Stadion sehe ich seit Jahren keine positive Veränderung (obwohl meines Wissen einmal eine Projektgruppe ins Leben gerufen wurde).
Es hat weiterhin:
- Keinen Fanshop (ausser dem USL-Stand, der leider aber bereits im Stadion ist)
- Keine musikalische Unterhaltung (warum keine Outdoor Konzerte von lokalen Musikern wenn die Temperaturen wieder angenehm sind)
- Keine Unterhaltung für die Kids (Schminken, Torwandschiessen etc.)
- Keine Grossleinwand vor dem Stadion um sich an diesem Sonntag z.B. Servette-Basel (oder spezielle FCL Momente) vor dem Stadion anzusehen.
- Kein breites kulinarisches Angebot

Die Konsequenz davon ist, dass ich mit meinen Kids dann halt direkt aufs Spiel komme. Und einige halt gar nicht mehr kommen, wenn das Fussballspiel selber auch langweilig war (was zum Glück derzeit selten der Fall ist).
Meiner Meinung nach geht es ja nicht wirklich nur um fehlende Kids / Familien. Auch wenn es für diese wie von Dir aufgelistet sicher teilweise noch Verbesserungspotential gäbe. Für mich persönlich ist jetzt die Kinderunterhaltung rund um das Spiel nicht wirklich so wichtig. Fast 2h im Stadion sind je nach Alter eh schon relativ lang, da muss ich nicht noch eine Stunde vorher dort sein um mich resp. meine Kids bespassen zu lassen. Aber da gehen die Meinungen sicherlich auseinander.

Der Family Sektor war auch in diesem Spiel wieder nicht so schlecht gefüllt. Die grossen Lücken im Stadion waren eher im D und C zu finden. Im Gegensatz zu den vorherigen zwei Heimspielen hatten wir ein Delta von ca. 4'000 Zuschauer. Gut gerechnet kam Winti mit ca. 1'000 weniger Auswärtsfans als die vorherigen beiden Gegner (im Schnitt), da wären wir also noch immer bei einem Unterschied von ca. 3000 Luzernern. Ich denke nicht das es sich dabei vorwiegend um Familien handelt.

Jetzt war Winti sicherlich nicht so attraktiv wie FCSG & FCZ und der Umstand von drei Heimspiel-Sonntagen in Folge kommt sicherlich noch dazu. Nichtsdestotrotz müssten wir es unter den aktuellen Bedingungen aber schon schaffen zumindest 1500 mehr ins Stadion zu bringen. An was es genau liegt ist für mich sehr schwer nachzuvollziehen. Meiner Meinung nach könnte der FCL aber in Sachen Werbung und "Heiss aufs Spiel machen" da schon noch etwas aktiver werden.

Um aber wieder auf die Kinder / Jugendliche zurückzukommen. Gerade für das geniale Angebot der U16 Tickets (überall im Stadion für CHF 11.-) wird meiner Meinung viel zuwenig Werbung gemacht. Ich habe es schon X-Mal erlebt das ich Leuten von dem Angebot erzählt habe und die nichts davon wussten und dann super überrascht waren das es so etwas gibt.
Dave_
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Dave_ »

- In jedem zweiten Kaff im Kanton Luzern und darüber hinaus war irgend ein Vorfasnachtsfest. Neben den Gästen auch die ganzen Leute, welche in den Guggen sind. Irgendwann willst du dich auch ein wenig erholen, dann lässt man halt das Spiel gegen den letzten sausen...

- Drittes Sonntagsheimspiel hintereinander

- Einigermassen schönes Wetter und gute Pistenverhältnisse, einige Leute in den Bergen / auf der Skipiste

- Es gibt immer noch Leute, welche die ganzen Diskussionen und die Machtkämpfe nicht leiden mochten und daher dem Stadion fernbleiben, es braucht Zeit...

war mitunter auch zu verkatert von Freitag+Samstag, Schande über mich :!:

Klar schaut man dann ein wenig neidisch nach Güllen aber whatever.
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Don Pedro
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

Man darf auch festhalten, dass wir uns im langjährigen Vergleich immer noch in den Top10 der Zuschauerschnitte der Vereinshistorie befinden. 10-11k sind nun mal eine Luzerner Realität. Man hat sich immerhin schon langfristig davon verabschiedet, 4-stellige Zuschauerzahlen bei solchen Partien vermelden zu müssen, wie dies in der seelenlosen Zeit vor Corona noch der Fall war. Yverdon mit der Kurvensperre und VVK-Stop war da die logische Ausnahme.

Hier mal einige Faktoren:
Hohe Preise:
Einfach mal der Vergleich mit dem häufig erwähnten FCSG:
U16 ist der FCL ausser in der Kurve und am Rand der Haupttribüne durchs Band teils krass (bis zu -56%) günstiger.
Alles über 16 Jahre:
FCL ist zwischen 8 und 85% (ein AHV-Tarif) teurer für die gleichen Plätze. In der Kurve (+50-60%) und Horwerkurve (ca. +40/+70%) ist es besonders krass.
Fairerweise ist die unsägliche 10% Vergnügungssteuer ääh Billettsteuer noch zu erwähnen.

Fanshop:
Zumindest ein Wagen ist an den letzten Spielen vor Ort. Mit kleiner Auswahl, aber das Angebot wird genutzt. Denke, diese Thematik wurde bereits erkannt und wird mit notdürftigen Mitteln bewirtschaftet.

Musik:
Gegen SG war eine Guggenmusik vor Ort zum Glück dann nicht im Stadion präsent. Ansonsten trällert die DJ-Musik vom Stöbli rüber. Etwas lieblos, ja. Aber ob Livemusik viel mehr Leute anziehen würde? Geil wär's ja schon. Vielleicht auch in Zusammenhang mit dem Stöbli und Stöbli-Vorplatz. Da waren in den letzten Jahren halt leider auch einfach Selbstdarsteller am Werk, was viele Leute vergrault hat.

Ich orte das Potential generell nicht primär bei den Jüngsten, sondern eher bei den "verlorenen Generationen", welche sich nach Jahren der Querelen und Lieblosigkeiten einfach coolere Hobbies angeschafft haben und höchstens sporadisch zu Spitzenspielen erscheinen. Diese zurückzuholen ist eine Langzeitaufgabe.

4. Spiel in 2 Wochen und 3. Heimspiel am 3. Weekend hintereinander: Ja, sicher auch ein Grund. Aber halt auch eine einfache Ausrede. Denn wären die Rahmenbedingungen schon top, kämen trotzdem mehr Leute.

Weniger Gratistickets auf diese Saison sind ebenfalls miteinzurechnen.
Die ganze Wahrheit unzensiert.
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