Re: Liebe NLZ
Verfasst: 14. Aug 2012, 13:57
Kommentar Titelseite NLZ:
Aufwachen!
Es ist Leiden pur. Für die Fans. Und ebenso für die Verantwortlichen beim FC Luzern. Dies umso mehr, als man zum Saisonstart viel mehr erwartet hatte. Auf alle Fälle auf dem Spielfeld.
Doch es ist nicht nur der Zustand der Kicker, der zu Sorgen Anlass gibt. Auch die Zweifel an der neu bestellten Führung mehren sich. Insbesondere mit Blick auf den Präsidentenstuhl. Wenn es um strategische Fragen der Sicherheit geht, bewegt sich Mike Hausers Kurs zwischen Lavieren und Kneifen. Das tat er zwar schon in seiner Zeit als Sicherheitschef. Jetzt aber ist der Hotelier Präsident. Und da hat sein Mangel an Mut zur Auseinandersetzung mit Unbelehrbaren direkte Konsequenzen. Und bringt den Verein in schwieriger Zeit zusätzlich in Schieflage.
Das Katz-und-Maus-Spiel der Ultras widerspiegelt diese Sachlage eins zu eins: Schon zum Saisonstart ging es mit Pyros los. Derweil der FCL an die Vernunft appellierte und von Dialog sprach. Mantra- artig. Und sonst kaum etwas. Dies, während zum Beispiel der EV Zug vorangeht, Nägel mit Köpfen macht und Konflikte mit harten Jungs nicht scheut (vgl. Bericht im Regionalteil). Beim FC Luzern aber schlägt der mangelnde Mut direkt auf das Verhalten der unbelehrbaren grossen Buben durch. Mittlerweile sind wir bei einem Spielunterbruch und bei Pyro-Einlagen ausserhalb des Stadions angelangt. Bis zum ersten schweren Unfall auch bei uns scheint es nur noch eine Frage der Zeit.
Hausers Vorgänger Walter Stierli rackerte. Fürs Image, für die Zahlen und für den Fussball. Und fürchtete die Ultras nicht. Auf diesem Weg stand am Ende «sein» FCL oben. Jetzt riskiert sein Nachfolger die Schussfahrt ins Elend. Es sei denn, er lernt zügig hinzu.
THOMAS BORNHAUSER
thomas.bornhauser@luzernerzeitung.ch
Im Regionalteil der NLZ dann der nächste hochbrisante Erguss eines uns bekannten Schreiberlings:
Verbotene Pyros: Im Stadion, im Extrazug, in der Stadt
FUSSBALL Neue Pyro- Dimension beim jüngsten Heimspiel. «Das ist kein spezifisches Problem des FCL», heisst es bei den Blauweissen.
Die zweite Halbzeit des Fussballspiels zwischen dem FC Luzern und St. Gallen hat eben begonnen, da muss sie bereits wieder unterbrochen werden. In beiden Fansektoren brennen verbotene Pyros und nebeln die Swissporarena mit Rauch ein. Ein Vorfall, der den FC Luzern zum Handeln zwingt. René Baumann, Leiter Kommunikation des FC Luzern, sagt: «Der FCL verurteilt diese Vorfälle. Wir haben das ordentliche Verfahren bereits eingeleitet, um die fehlbaren Personen zur Rechenschaft zu ziehen.» Im Klartext: Der FCL hat sämtliches Videomaterial der Polizei zur Sichtung übergeben. «Wir hoffen, dass wir die fehlbaren Personen möglichst rasch identifizieren können. Die Betroffenen werden dann mit einem schweizweiten Stadionverbot belegt», kündigt Baumann an.
St. Galler im Extrazug bestohlen?
Mit den Vorfällen im Stadion aber noch nicht genug. Die St. Galler Anhänger zündeten nach Schlusspfiff munter weiter. Aus dem im Bahnhof Luzern wartenden Extrazug feuerten sie Knallpetarden ab. Daniel Bach, Mediensprecher der SBB, sagt: «Während die Anhänger des FC St. Gallen im Stadion waren, wurden ihnen Gegenstände aus dem wartenden Zug gestohlen. Sie waren bei der Rückkehr verärgert, weil sie glaubten, Luzerner Fans hätten sie bestohlen.» Das Abfeuern der Petarden habe zu einer unübersichtlichen Situation geführt, der Zug konnte deshalb erst mit einer Verspätung von rund 20 Minuten abfahren. Trotz dieses Vorfalls werden die SBB weiterhin Fussballfans in Extrazügen transportieren. «Unser oberstes Ziel ist es weiterhin, dass die Fans nicht in den Regelzügen fahren», sagt Bach. Die SBB wollen aber die Vereine stärker in die Pflicht nehmen, was die Verantwortung für die Sicherheit und Sauberkeit in den Fanzügen angehe. Eine entsprechende Partnerschaft mit YB bewähre sich bestens.
Nach dem Bahn-Zwischenfall zogen kurz nach Mitternacht rund 70 FCL-Fans mit Pyrofackeln rund ums Seebecken (Ausgabe von gestern). Sie feierten offenbar den 111. Geburtstag des FC Luzern. Die Polizei beobachtete die Szenerie, schritt aber nicht ein. «Wir wollten keine Ausschreitungen provozieren», sagte Pikettoffizier Ernst Röthlisberger. Wie mehrere Augenzeugen berichten, wurde nicht nur bei der Werft, sondern auch zwischen Seebrücke und Schwanenplatz Pyromaterial gezündet.
FCL: «Kontrollen extrem schwierig»
Zurück ins Stadion. Wie ist es möglich, dass in dieser Saison schon zum wiederholten Mal in der Swissporarena Fackeln, die bis zu 1000 Grad heiss werden können, gezündet werden? FCL-Sprecher Baumann: «Es ist schon seit langem bekannt, dass es extrem schwierig ist, Matchbesucher zu kontrollieren.» Man könne ja nicht verlangen, dass sich die Fans bis zu den Unterhosen ausziehen. «Praktisch in allen Schweizer Stadien haben wir die gleichen Probleme. Es ist kein spezifisches Problem des FCL. Da Pyros aber gesetzlich verboten sind, werden wir gegen das Abbrennen von solchem Material auch weiterhin konsequent vorgehen.» Beim EV Zug setzt man bei der Eintrittskontrolle künftig auf Scanner (siehe Box).
Zum nächsten Heimspiel am Sonntag erwartet der FCL die Grasshoppers. Im Frühling kam es im Rahmen dieser Begegnung am Bahnhof zu wüsten Szenen. 24 von den bei den Randalen beteiligten GC-Chaoten konnte die Luzerner Polizei laut Mediensprecher Kurt Graf identifizieren. Nach einem Teil der Chaoten wird noch immer gefahndet. «Fürs nächste Spiel laufen die Vorbereitungen. Wir sind in Kontakt mit den Fanbetreuern», so Graf. Details nennt er aus polizeitaktischen Gründen nicht.
CHRISTIAN BERTSCHI
christian.bertschi@luzernerzeitung.ch
Im Sportteil gibts tatsächlich noch eine 4/5 Seite über den relevanten Teil des Geschehens. Wobei man auch hier sagen muss, dass ein grosser Teil von Roger Wehrli stammt. Die User dürfen sich selber ihre Sache denken........
Aufwachen!
Es ist Leiden pur. Für die Fans. Und ebenso für die Verantwortlichen beim FC Luzern. Dies umso mehr, als man zum Saisonstart viel mehr erwartet hatte. Auf alle Fälle auf dem Spielfeld.
Doch es ist nicht nur der Zustand der Kicker, der zu Sorgen Anlass gibt. Auch die Zweifel an der neu bestellten Führung mehren sich. Insbesondere mit Blick auf den Präsidentenstuhl. Wenn es um strategische Fragen der Sicherheit geht, bewegt sich Mike Hausers Kurs zwischen Lavieren und Kneifen. Das tat er zwar schon in seiner Zeit als Sicherheitschef. Jetzt aber ist der Hotelier Präsident. Und da hat sein Mangel an Mut zur Auseinandersetzung mit Unbelehrbaren direkte Konsequenzen. Und bringt den Verein in schwieriger Zeit zusätzlich in Schieflage.
Das Katz-und-Maus-Spiel der Ultras widerspiegelt diese Sachlage eins zu eins: Schon zum Saisonstart ging es mit Pyros los. Derweil der FCL an die Vernunft appellierte und von Dialog sprach. Mantra- artig. Und sonst kaum etwas. Dies, während zum Beispiel der EV Zug vorangeht, Nägel mit Köpfen macht und Konflikte mit harten Jungs nicht scheut (vgl. Bericht im Regionalteil). Beim FC Luzern aber schlägt der mangelnde Mut direkt auf das Verhalten der unbelehrbaren grossen Buben durch. Mittlerweile sind wir bei einem Spielunterbruch und bei Pyro-Einlagen ausserhalb des Stadions angelangt. Bis zum ersten schweren Unfall auch bei uns scheint es nur noch eine Frage der Zeit.
Hausers Vorgänger Walter Stierli rackerte. Fürs Image, für die Zahlen und für den Fussball. Und fürchtete die Ultras nicht. Auf diesem Weg stand am Ende «sein» FCL oben. Jetzt riskiert sein Nachfolger die Schussfahrt ins Elend. Es sei denn, er lernt zügig hinzu.
THOMAS BORNHAUSER
thomas.bornhauser@luzernerzeitung.ch
Im Regionalteil der NLZ dann der nächste hochbrisante Erguss eines uns bekannten Schreiberlings:
Verbotene Pyros: Im Stadion, im Extrazug, in der Stadt
FUSSBALL Neue Pyro- Dimension beim jüngsten Heimspiel. «Das ist kein spezifisches Problem des FCL», heisst es bei den Blauweissen.
Die zweite Halbzeit des Fussballspiels zwischen dem FC Luzern und St. Gallen hat eben begonnen, da muss sie bereits wieder unterbrochen werden. In beiden Fansektoren brennen verbotene Pyros und nebeln die Swissporarena mit Rauch ein. Ein Vorfall, der den FC Luzern zum Handeln zwingt. René Baumann, Leiter Kommunikation des FC Luzern, sagt: «Der FCL verurteilt diese Vorfälle. Wir haben das ordentliche Verfahren bereits eingeleitet, um die fehlbaren Personen zur Rechenschaft zu ziehen.» Im Klartext: Der FCL hat sämtliches Videomaterial der Polizei zur Sichtung übergeben. «Wir hoffen, dass wir die fehlbaren Personen möglichst rasch identifizieren können. Die Betroffenen werden dann mit einem schweizweiten Stadionverbot belegt», kündigt Baumann an.
St. Galler im Extrazug bestohlen?
Mit den Vorfällen im Stadion aber noch nicht genug. Die St. Galler Anhänger zündeten nach Schlusspfiff munter weiter. Aus dem im Bahnhof Luzern wartenden Extrazug feuerten sie Knallpetarden ab. Daniel Bach, Mediensprecher der SBB, sagt: «Während die Anhänger des FC St. Gallen im Stadion waren, wurden ihnen Gegenstände aus dem wartenden Zug gestohlen. Sie waren bei der Rückkehr verärgert, weil sie glaubten, Luzerner Fans hätten sie bestohlen.» Das Abfeuern der Petarden habe zu einer unübersichtlichen Situation geführt, der Zug konnte deshalb erst mit einer Verspätung von rund 20 Minuten abfahren. Trotz dieses Vorfalls werden die SBB weiterhin Fussballfans in Extrazügen transportieren. «Unser oberstes Ziel ist es weiterhin, dass die Fans nicht in den Regelzügen fahren», sagt Bach. Die SBB wollen aber die Vereine stärker in die Pflicht nehmen, was die Verantwortung für die Sicherheit und Sauberkeit in den Fanzügen angehe. Eine entsprechende Partnerschaft mit YB bewähre sich bestens.
Nach dem Bahn-Zwischenfall zogen kurz nach Mitternacht rund 70 FCL-Fans mit Pyrofackeln rund ums Seebecken (Ausgabe von gestern). Sie feierten offenbar den 111. Geburtstag des FC Luzern. Die Polizei beobachtete die Szenerie, schritt aber nicht ein. «Wir wollten keine Ausschreitungen provozieren», sagte Pikettoffizier Ernst Röthlisberger. Wie mehrere Augenzeugen berichten, wurde nicht nur bei der Werft, sondern auch zwischen Seebrücke und Schwanenplatz Pyromaterial gezündet.
FCL: «Kontrollen extrem schwierig»
Zurück ins Stadion. Wie ist es möglich, dass in dieser Saison schon zum wiederholten Mal in der Swissporarena Fackeln, die bis zu 1000 Grad heiss werden können, gezündet werden? FCL-Sprecher Baumann: «Es ist schon seit langem bekannt, dass es extrem schwierig ist, Matchbesucher zu kontrollieren.» Man könne ja nicht verlangen, dass sich die Fans bis zu den Unterhosen ausziehen. «Praktisch in allen Schweizer Stadien haben wir die gleichen Probleme. Es ist kein spezifisches Problem des FCL. Da Pyros aber gesetzlich verboten sind, werden wir gegen das Abbrennen von solchem Material auch weiterhin konsequent vorgehen.» Beim EV Zug setzt man bei der Eintrittskontrolle künftig auf Scanner (siehe Box).
Zum nächsten Heimspiel am Sonntag erwartet der FCL die Grasshoppers. Im Frühling kam es im Rahmen dieser Begegnung am Bahnhof zu wüsten Szenen. 24 von den bei den Randalen beteiligten GC-Chaoten konnte die Luzerner Polizei laut Mediensprecher Kurt Graf identifizieren. Nach einem Teil der Chaoten wird noch immer gefahndet. «Fürs nächste Spiel laufen die Vorbereitungen. Wir sind in Kontakt mit den Fanbetreuern», so Graf. Details nennt er aus polizeitaktischen Gründen nicht.
CHRISTIAN BERTSCHI
christian.bertschi@luzernerzeitung.ch
Im Sportteil gibts tatsächlich noch eine 4/5 Seite über den relevanten Teil des Geschehens. Wobei man auch hier sagen muss, dass ein grosser Teil von Roger Wehrli stammt. Die User dürfen sich selber ihre Sache denken........