Die Sportarena auf der Allmend provoziert hitzige Diskussionen
Zum Projekt der Sportarena Allmend. Verschiedene Autoren.
«Luzern» ist eine der bekanntesten Schweizer Marken. Das kommt nicht von ungefähr. Ich möchte dazu auf drei wichtige Meilensteine in der weitsichtigen Entwicklung unserer Stadt (und Region) eingehen:
Meilenstein Nr. 1 in der Stadtentwicklung war der Entscheid für den internationalen Tourismus. Unsere Urgrossväter und Urgrossmütter waren überlegt, weitsichtig und mutig. Wo stünden wir heute ohne diesen wichtigen Wirtschaftszweig?
Meilenstein Nr. 2 war der Entscheid für das KKL. Weltweit bestaunt, anerkannt als erstklassiges Kunst- und Kongresshaus, und von den besten Musikern und Dirigenten hoch geschätzt. Und was wir Luzerner damit geschafft haben, ist dem grossen Zürich bisher nicht gelungen. Deshalb werden wir dafür zu Recht auch beneidet und gelobt.
Meilenstein Nr. 3 war der Entscheid für die Universität. Die kühnsten Erwartungen bezüglich der Entwicklung dieser wichtigen Bildungsstätte wurden längst übertroffen. Die junge Uni ist von Luzern nicht mehr wegzudenken.
Meilenstein Nr. 4 steht kurz bevor: die Sportarena Allmend. Der Name «Sportarena» wird diesem ganzheitlichen Projekt eigentlich nicht gerecht. Denn es geht um viel mehr. Die Messe Luzern wird signifikant aufgewertet, der Schiesslärm verstummt, der öffentliche Verkehr wird mit der Verlegung der Zentralbahn an Attraktivität gewinnen. Und schliesslich wird auch der Breitensport zu den Siegern zählen. Und die Allmend bleibt weit gehend «grün».
Die Geschichte der Stadtentwicklung zeigt uns auf, dass die Luzerner überlegt, weitsichtig und mutig handeln. Sie haben ein sehr ausgeprägtes Gespür für das Richtige, das Wesentliche und die Nachhaltigkeit von Grossprojekten.
Und darum bin ich überzeugt, dass wir in wenigen Jahren die Sportarena Allmend im gleichen Atemzug mit dem erfolgreichen Tourismus, dem KKL und der Universität nennen werden. Und wir werden stolz sein über diesen überlegten, weitsichtigen und mutigen Entscheid.
Karl Strebel, Geschäftsführer Intercity Luzern
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Der FCL verliert nur auf dem Rasen. Stadt und Kanton Luzern (das sind wir Steuerzahler) finanzieren 80 bis 90 Prozent der für 140 Mio. Franken geplanten Sportinfrastruktur auf der Allmend. Auf der anderen Seite kassiert der Investor Credit Suisse in den nächsten 99 Jahren jährlich 1,26 Mio. Franken Miete und Parkgebühren ab.
Gemäss Bericht und Antrag des Stadtrates bekommt der FCL-Nachwuchs in den nächsten 5 Jahren ein Geschenk von 1 Mio. Franken und dazu die FC Luzern-Innerschweiz AG, also der Profifussball noch eine weitere Million Franken für angebliche betriebliche und kommerzielle Einbussen. Zusätzlich kassiert der FCL 3 Mio. Franken für den Übergangsbetrieb unter dem Titel «Auslagern des Profi-Spielbetriebes». Der FCL hat diese Millionen von der Stadt jetzt dringend nötig, denn auf der Lohnliste stehen nicht nur teure ausländische Spieler, sondern auch drei Trainer, die viel Geld kosten. Verlierer bei dieser Geschichte sind alle übrigen Sportvereine, die vom Stadtrat verordnet seit gut zwei Jahren 50 Prozent höhere Hallengebühren bezahlen müssen. Der Stadtrat will sparen und muss nun flächendeckend die Gebühren erhöhen. Er hat für 2009 ein Defizit von 4,7 Mio. Franken (zusammen mit Littau 6,5 Mio.) budgetiert. Die Stadt erwartet weiter sinkende Steuereinnahmen und appelliert deshalb an den Kanton, die geplante Steuersenkung zu verschieben.
Nur mit einem Nein können wir die Verschandelung der Allmend und eine finanzpolitische Todsünde zu Lasten der Steuerzahler abwenden. Ich bin überzeugt, wenn die Stadt und der Kanton wollen, kann in zwei bis drei Jahren ein tolles Stadion à la Maladière in Neuenburg mit 12 000 Sitzplätzen (Sportarena 16 800 Plätze) zu einem vernünftigen Preis erstellt werden.
Hansjörg Kaufmann, Luzern
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Das Sprichwort lehrt uns, dass man das Kind nicht mit dem Bade ausschütten soll. Mit ihrem Nein wegen punktueller Kritik an den Wohnhochbauten schütten die Gegner der Sportarena Allmend aber gleich mehrere Kinder aus. Unter anderem versenken sie die Hoffnung auf ein neues Hallenbad auf Jahre hinaus. Unter ihnen trauern einige Unbelehrbare einer völlig unverantwortlichen Totalsanierung des Hallenbads im Steghof nach. Derweil droht im 40-jährigen Hallenbad die Decke einzustürzen, die Beckenböden mussten erneuert, die Heizung notfallmässig ersetzt und die maroden Duschen entsorgt werden. Und dies alles mit viel gutem Steuergeld, das in ein Hallenbad Allmend eingesetzt gehörte! Und die Agonie des Luzerner Hallenbades wird sich noch über viele Jahre hinziehen, wenn wir nicht dem Gesamtprojekt auf der Allmend mit einem zeitgemässen Hallenbad für Familien, Schulen und Wassersport zustimmen. Ein Ja zur Sportarena Allmend ist vor allem auch ein Ja zur Beendigung der Luzerner Hallenbadmisere.
Silvio Bonzanigo, Grossstadtrat CVP
Quelle:
www.zisch.ch