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FC St. Gallen - NLB
sion ist doch auch in der barrage für xamax aufgestiegen oder? von dem herr ist st.gallen nicht der einzige club in der geschichte...Haxen-Paule hat geschrieben:http://www.woz.ch/artikel/2008/nr21/sport/16368.html
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fußballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei."
Bernhard Heusler
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richtigfesch hat geschrieben:sion ist doch auch in der barrage für xamax aufgestiegen oder? von dem herr ist st.gallen nicht der einzige club in der geschichte...Haxen-Paule hat geschrieben:http://www.woz.ch/artikel/2008/nr21/sport/16368.html
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Communiqué Dachverband 1879: Polizei und Verein auf Augenhöhe mit Randalierern
Polizei und Verein auf Augenhöhe mit Randalierern
Communiqué Dachverband 1879 zu den Vorfällen rund um das Barragespiel
Die Polizei und die Sicherheitsverantwortlichen des FC St. Gallen erhielten in den letzten zwei
Tagen viel Platz, um ihre Version der Krawalle im und um das Espenmoos zu schildern. Wir
wollen an dieser Stelle die Vorwürfe entgegnen und zuerst einmal klarstellen: Wir bedauern den
Abstieg des FCSG zutiefst und verurteilen die Ausschreitungen, zu denen es im Anschluss an das
Spiel des FC St. Gallen gegen die AC Bellinzona gekommen ist.
Polizei verweigerte Dialog
Wir widersprechen der Polizei aber auch in einem zentralen Punkt: «Die Fans verweigerten das
Gespräch» (O-Ton Einsatzleiter Ralph Hurni). Das ist eine Lüge. Fakt ist: Am Spieltag wurde
kein einziger Vertreter der Fanszene kontaktiert. Anrufe von unserer Seite wurden ignoriert.
Weder die Mitglieder des Dachverbands, noch der Fanbetreuer Urs «Bömmel» Baumgartner,
hatten die Gelegenheit, mit den Sicherheitsverantwortlichen zu sprechen. Als dann die Polizei
kurz vor Schluss auf das Spielfeld marschierte und sozusagen prophylaktisch Pfefferspray in die
Südkurve sprühte, versuchten mehrere Fan-Vertreter auf die Sicherheitsverantwortlichen
zuzugehen. Die Antwort der Stadtpolizisten war immer dieselbe: «Wir können da nichts machen.
Befehl von oben.» Es waren Mitglieder des Dachverbandes, die dann den Leuten, die ob des
Aufmarsches auf den Zaun geklettert waren, sagten, sie sollen sofort vom Zaun herunterkommen,
damit die Situation nicht eskaliert.
Irrsinniger Polizeiaufmarsch und Drohungen
Bei der Polizei haben sich offenbar die Hardliner durchgesetzt, denen eine Konfrontation egal
schien – Hauptsache, sie gewinnen. Die Polizei hat sich am Dienstag auf Augenhöhe mit den
Randalierern begeben. Sie hat sich, statt kühl und überlegt zu handeln, mit potenziellen
Randalierern auf ein Machtspiel eingelassen.
Es gab mehrere ältere Fans, die den Störern sagten: «Hört auf mit dem Scheiss.» So ungefährlich
erschienen vielen jene sehr jungen Fans, die da auf den Platz stürmten. Doch es wollte sich zu
diesem Zeitpunkt auch niemand mehr zum verlängerten Arm von Polizei und Verein machen, die
mit ihrer Gesprächsverweigerung an der Eskalationsspirale mitgedreht hatten. Man verliess lieber
die Südkurve. Denn was kommen sollte, war jetzt absehbar. Von wegen Dialog: Seit Monaten
schüchtert der Verein Exponenten der Fanszene mit Anrufen und Drohungen für ein
Stadionverbot ein. Gespräche zwischen Verein und Fans sind unterkühlt.
Der irrsinnige Aufmarsch von siebzig Polizeigrenadieren in Vollmontur in der 83. Minute kam
einem Spielabbruch gleich. Der Einsatzleiter stand mehrere Minuten im Torraum von Daniel
Lopar, der Verein kämpfte noch immer gegen den Abstieg. Der polizeiliche Platzsturm kam einer
Kapitulation des FCSG gleich. Den Polizisten mag das egal sein, uns Fans hat dies das Herz
gebrochen.
Forderung nach professioneller Fanarbeit
Wir sind entsetzt darüber, dass je länger je mehr der Eindruck entsteht (und offenbar bei der
Polizei diese Sicht herrscht), die Fanszene sei eine wilde Horde. Wir müssen an dieser Stelle
etwas Grundsätzliches klar stellen: Viele von uns Fans aus der Südkurve sind mit dem
Szenekenner der Stadtpolizei, Martin Link, per Du. Wir haben ein gutes Verhältnis. Ein Dialog
wäre immer möglich gewesen. Als die Polizei in der 83. Minuten das Feld betrat, sprachen wir
ihn an. Es kam immer dieselbe Antwort: «Ich kann nichts machen. Ich habe nichts zu sagen.»
Es wäre ganz dringend Zeit für einen Dialog und eine Basis des Vertrauens zwischen Fans und
Verein, Fans und Stadtpolizei. Statt immer weiter immer mehr Geld für Sicherheit (sprich:
Repression) auszugeben, wie dies momentan der Fall ist, wäre der FCSG gut beraten (und auch
die Stadt, und auch wir, die Kurve) sich auf das Experiment einzulassen, wie es in Basel seit
Jahren praktiziert wird, nämlich einen Fanarbeiter einzustellen – keinen Fronarbeiter, keinen
motivierten Fan, sondern einen Profi aus dem Bereich der Sozialarbeit.
Denn die Repression bringt nicht viel. Denn gerade die Demontage des Stadions (damit wurde
der Polizeieinsatz vor dem Spiel und auch schon eine Woche zuvor gegen Aarau gerechtfertigt),
liess die Polizei ja zu: Sie stellte sich vor den Grünen Sektor und provozierte damit die
enttäuschten und aufgebrachten Fans der Südkurve, während im Blauen Sektor mit Sackmesser
und anderem Werkzeug Souvenirs (Stühle, Tafeln, etc.) abmontiert wurden. Was wir übrigens
gar nicht verwerflich finden. Denn dies ist eine Frage, die bisher nicht gestellt wurde: Warum
eigentlich wehrte sich der FCSG derart massiv gegen die Demontage eines Stadions, das 98 Jahre
lang tapfer seinen Dienst tat, und nun teilweise abgebrochen wird? Warum wehrte man sich
derart gegen eine liebevolle Demontage durch Fans, die ähnlich tapfer wie das Espenmoos selbst,
dort jahrelang den Verein unterstützten? Aus einer liebevollen Demontage wurde ein Kampf
zwischen Polizei und Randalieren. Es ist ein Ende mit Schrecken.
Angebliches Waffendepot als Rechtfertigung?
Zur Stimmung in der Kurve: Bis die Polizei das Feld betrat, war die Lage friedlich (vielleicht ein
wenig traurig) und klar: immer emotional, wie das immer ist, wie es das immer war, im
Espenmoos. Aber den Szenekennern ist das ja bekannt! Schmährufe gegen den Vorstand wurden
schnell unterbunden, wir wollten den FCSG anfeuern.
Und: Die ersten Gegenstände gegen die Polizei kamen übrigens keineswegs aus der Südkurve
geflogen. Stöcke, Bretter und Toilettendeckel flogen vor allem vom Blauen Sektor her, wo kein
Sicherheitsnetz hängt. Warum aber auch die Polizei eine Stunde lang vor dem Sektor ausharrte,
als ob sie endlich beworfen werden wollte, ist uns völlig unklar.
Zur Meldung, es seien Waffendepots gefunden worden: Wir stellen die Existenz dieser
Waffendepots in Frage. Denn diese Meldung ist auch für uns eine schockierende Nachricht, eine
neue Dimension – das hat es hier noch nie gegeben. Das können auch die Szenekenner
bestätigen. Wir können nicht glauben, dass jemand tatsächlich Stöcke und Waffen vor dem
Stadion versteckt haben soll. Und warum vor dem Sektor der Bellinzona-Fans? Wenn es dieses
Depot wirklich gab, wurde geprüft, ob dieses nicht womöglich von den Fans der AC Bellinzona
angelegt wurde? Denn schon beim Hinspiel versuchten aufgebrachte Tessiner, St. Galler Fans mit
Stöcken anzugreifen. Es wäre ein entscheidendes, wichtiges Detail. Aber vor allem: Was haben
die Stöcke draussen mit der Situation im Stadion zu tun? Wir können nicht verstehen, warum der
angebliche Fund eines Waffendepots draussen einen Einfluss auf den Einsatz drinnen hat? Wer
drin war, konnte ja draussen keine Waffen schwingen!
Die Polizei scheint im Nachhinein ihr übertriebenes Aufgebot rechtfertigen zu müssen. Wir
hatten keineswegs die Absicht, Krawalle anzuzetteln oder das Feld zu stürmen, wie dies nun
unterstellt wird. Die Selbstdisziplin der Kurve ist in dieser Hinsicht lobenswert. Als etwa in
Bellinzona der Zaun einstürzte versuchte niemand, das Feld zu stürmen, im Gegenteil: Man hielt
Hitzköpfe zurück!
Wo blieb die Deeskalation?
Die Polizei goutiert das nicht. Sie redete nicht mit uns. Der Verein verweigerte auch das
Gespräch, stellte diverse Sicherheitsmitarbeiter ein, um den Fans das Handwerk zu legen – wegen
dem alten Streitpunkt Feuerwerk – und wir alle liefen mit offenen Augen in die absehbare
Katastrophe. Das werfen wir auch uns vor. Aber: Anders als von der Polizei behauptet, waren wir
zu Gesprächen bereit. Denn wir Fans, vor allen wir, kennen die Schwierigkeiten, Hunderte von
Menschen in einem derartig emotionalen Rahmen unter Kontrolle zu halten: Letztes Spiel!
Abstieg! Die Polizei hat durch ihren martialischen Auftritt nicht geholfen, die aufgeladene
Stimmung zu entschärfen. Im Gegenteil. Sie hat uns gezeigt, dass sie uns als Gesprächspartner
nicht ernst nimmt. Wir verurteilen die Gewalt nach dem Spiel. Aber wir verurteilen auch den
aggressiven und völlig übertriebenen Polizeieinsatz, der die Eskalation schürte.
Und sie beschützten einen alten Rasen, statt ihn irgendwann freizugeben – die Katakomben
waren ja gesichert, die Tessiner Fans längst abgezogen – um es uns allen zu ermöglichen, uns
würdig vom Espenmoos zu verabschieden. Warum dies nicht möglich war – und zwar mit einer
klaren, deeskalierend wirkenden Kommunikation im Vorfeld des Spiels – ist eine Frage, die nur
der Verein beantworten kann.
1901
Wie ein Satz doch so viel aussagen kann... .Und natürlich die Bilder des Abends selber: Der demonstrative Aufmarsch des Ostschweizer Polizeikonkordats vor dem Fansektor, die Dani Wyler am Schweizer Fernsehen live mit «So schürt man Aggressionen» kommentierte; und der Blick von der Südseite des Stadions eine Stunde nach Abpfiff der Partie: In der VIP-Lounge die Silhouetten der cüplischlürfenden Sponsoren und Vereinsfunktionäre vor dem Hintergrund eines hell erleuchteten Stadions, aus dem Tränengasnebelschwaden quellen wie der Rauch eines verbrennenden Traums.
- Chris Climax
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www.4-4-2.com hat geschrieben:Jiri Koubsky mit Angeboten
Der grossgewachsene Innenverteidiger hätte beim erfolgreichen Klassenerhalt seinen Vertrrag, wie bereits mündlich vereinbart, sicher verlängert.
Jiri Koubsky
Nach dem Abstieg des FC St. Gallen ist die Personalie Jiri Koubsky noch nicht zur Freude der St. Galler mit einem neuen Vertrag abgeschlossen worden. Der tschechische Innenverteidiger hat um Bedenkzeit gebeten. Am 1,95 m grossen Spieler haben der FC Basel und Liga-Neuling Vaduz Interesse. Auch aus Italien wird weiterhin das Interesse von Lazio Rom vermeldet, doch die unsichere Trainerfrage bei den Italienern ist ein Hemmschuh. Aus Österreich wird ebenfalls Sturm Graz mit dem Namen des Spielers in Veerbindung gebracht. Die Ostschweizer hingegen versuchen alles, damit ihr Abwehrspieler in St. Gallen bleibt. Koubsky könnte aktuell ablösefrei den verein wechseln, da sein Vertrag ausgelaufen ist.
CC.. uuuuuuuuuuuuralt!
L U C E R N E - Till I Die!
Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!
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mer wend Euch gwönne gseh!
Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
die provokation der polizei war eklatant. wieso Ruefer - übrigens ein grosser FCL fan, der zibung immerwieder in die nati fordert - wegen einer aussage mit klarem stellungsbezug ein vollidiot sein soll, musst du mir mal erklären.Refresco hat geschrieben:http://www.blick.ch/news/schweiz/randal ... llen-91239
Und Ruefer, dieser Vollidiot schwafelte die ganze Zeit etwas von friedlichen Fans & unverständliches Polizeiaufgebot. War doch klar das die Güller die Nerven verlieren!
dem gibts nix hinzuzufügen. Die spiele gegen die Ostschweizer zählten für mich zu den saisonhöhepunkte. schade .....g.love hat geschrieben:Surflehrer-Björn-Senjor hat geschrieben:Für den schweizer Fussball insbesondere die Ostschweiz ist der Abstieg definitiv tragisch...Begrüsse jedoch den Tessiner Club in der obersten Liga. Würde am liebsten Vaduz gegen FCSG tauschen....aber so ist halt Fussball
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Ich kann dein Beitrag nicht vertsehen. Hier immer von der Polizeiwillkür gesprochen. Dann getraut sich einmal ein Medienvertreter im TV!!! davon zu sprechen und nun ist dies ein Vollidiot?Refresco hat geschrieben: Und Ruefer, dieser Vollidiot schwafelte die ganze Zeit etwas von friedlichen Fans & unverständliches Polizeiaufgebot. War doch klar das die Güller die Nerven verlieren!
Ruefer ist der beste Kommentator den Sf hat.
1000 Trainer schon verschliessen, Spieler kommen Spieler gehen
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn
doch was stehts bleibt sind wir Luzerner die immer Treu zur Mannschaft stehn
http://www.bild.de/BILD/sport/fussball/ ... 03086.html
mal wieder ne kurzfassung und jeder weiss gleich um was es ging..
mal wieder ne kurzfassung und jeder weiss gleich um was es ging..
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Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
communiqué Dachverband 1879: Polizei und Verein auf Augenhöhe mit Randalierern
Polizei und Verein auf Augenhöhe mit Randalierern
Communiqué Dachverband 1879 zu den Vorfällen rund um das Barragespiel
Die Polizei und die Sicherheitsverantwortlichen des FC St. Gallen erhielten in den letzten zwei
Tagen viel Platz, um ihre Version der Krawalle im und um das Espenmoos zu schildern. Wir
wollen an dieser Stelle die Vorwürfe entgegnen und zuerst einmal klarstellen: Wir bedauern den
Abstieg des FCSG zutiefst und verurteilen die Ausschreitungen, zu denen es im Anschluss an das
Spiel des FC St. Gallen gegen die AC Bellinzona gekommen ist.
Polizei verweigerte Dialog
Wir widersprechen der Polizei aber auch in einem zentralen Punkt: «Die Fans verweigerten das
Gespräch» (O-Ton Einsatzleiter Ralph Hurni). Das ist eine Lüge. Fakt ist: Am Spieltag wurde
kein einziger Vertreter der Fanszene kontaktiert. Anrufe von unserer Seite wurden ignoriert.
Weder die Mitglieder des Dachverbands, noch der Fanbetreuer Urs «Bömmel» Baumgartner,
hatten die Gelegenheit, mit den Sicherheitsverantwortlichen zu sprechen. Als dann die Polizei
kurz vor Schluss auf das Spielfeld marschierte und sozusagen prophylaktisch Pfefferspray in die
Südkurve sprühte, versuchten mehrere Fan-Vertreter auf die Sicherheitsverantwortlichen
zuzugehen. Die Antwort der Stadtpolizisten war immer dieselbe: «Wir können da nichts machen.
Befehl von oben.» Es waren Mitglieder des Dachverbandes, die dann den Leuten, die ob des
Aufmarsches auf den Zaun geklettert waren, sagten, sie sollen sofort vom Zaun herunterkommen,
damit die Situation nicht eskaliert.
Irrsinniger Polizeiaufmarsch und Drohungen
Bei der Polizei haben sich offenbar die Hardliner durchgesetzt, denen eine Konfrontation egal
schien – Hauptsache, sie gewinnen. Die Polizei hat sich am Dienstag auf Augenhöhe mit den
Randalierern begeben. Sie hat sich, statt kühl und überlegt zu handeln, mit potenziellen
Randalierern auf ein Machtspiel eingelassen.
Es gab mehrere ältere Fans, die den Störern sagten: «Hört auf mit dem [zensiert].» So ungefährlich
erschienen vielen jene sehr jungen Fans, die da auf den Platz stürmten. Doch es wollte sich zu
diesem Zeitpunkt auch niemand mehr zum verlängerten Arm von Polizei und Verein machen, die
mit ihrer Gesprächsverweigerung an der Eskalationsspirale mitgedreht hatten. Man verliess lieber
die Südkurve. Denn was kommen sollte, war jetzt absehbar. Von wegen Dialog: Seit Monaten
schüchtert der Verein Exponenten der Fanszene mit Anrufen und Drohungen für ein
Stadionverbot ein. Gespräche zwischen Verein und Fans sind unterkühlt.
Der irrsinnige Aufmarsch von siebzig Polizeigrenadieren in Vollmontur in der 83. Minute kam
einem Spielabbruch gleich. Der Einsatzleiter stand mehrere Minuten im Torraum von Daniel
Lopar, der Verein kämpfte noch immer gegen den Abstieg. Der polizeiliche Platzsturm kam einer
Kapitulation des FCSG gleich. Den Polizisten mag das egal sein, uns Fans hat dies das Herz
gebrochen.
Forderung nach professioneller Fanarbeit
Wir sind entsetzt darüber, dass je länger je mehr der Eindruck entsteht (und offenbar bei der
Polizei diese Sicht herrscht), die Fanszene sei eine wilde Horde. Wir müssen an dieser Stelle
etwas Grundsätzliches klar stellen: Viele von uns Fans aus der Südkurve sind mit dem
Szenekenner der Stadtpolizei, Martin Link, per Du. Wir haben ein gutes Verhältnis. Ein Dialog
wäre immer möglich gewesen. Als die Polizei in der 83. Minuten das Feld betrat, sprachen wir
ihn an. Es kam immer dieselbe Antwort: «Ich kann nichts machen. Ich habe nichts zu sagen.»
Es wäre ganz dringend Zeit für einen Dialog und eine Basis des Vertrauens zwischen Fans und
Verein, Fans und Stadtpolizei. Statt immer weiter immer mehr Geld für Sicherheit (sprich:
Repression) auszugeben, wie dies momentan der Fall ist, wäre der FCSG gut beraten (und auch
die Stadt, und auch wir, die Kurve) sich auf das Experiment einzulassen, wie es in Basel seit
Jahren praktiziert wird, nämlich einen Fanarbeiter einzustellen – keinen Fronarbeiter, keinen
motivierten Fan, sondern einen Profi aus dem Bereich der Sozialarbeit.
Denn die Repression bringt nicht viel. Denn gerade die Demontage des Stadions (damit wurde
der Polizeieinsatz vor dem Spiel und auch schon eine Woche zuvor gegen Aarau gerechtfertigt),
liess die Polizei ja zu: Sie stellte sich vor den Grünen Sektor und provozierte damit die
enttäuschten und aufgebrachten Fans der Südkurve, während im Blauen Sektor mit Sackmesser
und anderem Werkzeug Souvenirs (Stühle, Tafeln, etc.) abmontiert wurden. Was wir übrigens
gar nicht verwerflich finden. Denn dies ist eine Frage, die bisher nicht gestellt wurde: Warum
eigentlich wehrte sich der FCSG derart massiv gegen die Demontage eines Stadions, das 98 Jahre
lang tapfer seinen Dienst tat, und nun teilweise abgebrochen wird? Warum wehrte man sich
derart gegen eine liebevolle Demontage durch Fans, die ähnlich tapfer wie das Espenmoos selbst,
dort jahrelang den Verein unterstützten? Aus einer liebevollen Demontage wurde ein Kampf
zwischen Polizei und Randalieren. Es ist ein Ende mit Schrecken.
Angebliches Waffendepot als Rechtfertigung?
Zur Stimmung in der Kurve: Bis die Polizei das Feld betrat, war die Lage friedlich (vielleicht ein
wenig traurig) und klar: immer emotional, wie das immer ist, wie es das immer war, im
Espenmoos. Aber den Szenekennern ist das ja bekannt! Schmährufe gegen den Vorstand wurden
schnell unterbunden, wir wollten den FCSG anfeuern.
Und: Die ersten Gegenstände gegen die Polizei kamen übrigens keineswegs aus der Südkurve
geflogen. Stöcke, Bretter und Toilettendeckel flogen vor allem vom Blauen Sektor her, wo kein
Sicherheitsnetz hängt. Warum aber auch die Polizei eine Stunde lang vor dem Sektor ausharrte,
als ob sie endlich beworfen werden wollte, ist uns völlig unklar.
Zur Meldung, es seien Waffendepots gefunden worden: Wir stellen die Existenz dieser
Waffendepots in Frage. Denn diese Meldung ist auch für uns eine schockierende Nachricht, eine
neue Dimension – das hat es hier noch nie gegeben. Das können auch die Szenekenner
bestätigen. Wir können nicht glauben, dass jemand tatsächlich Stöcke und Waffen vor dem
Stadion versteckt haben soll. Und warum vor dem Sektor der Bellinzona-Fans? Wenn es dieses
Depot wirklich gab, wurde geprüft, ob dieses nicht womöglich von den Fans der AC Bellinzona
angelegt wurde? Denn schon beim Hinspiel versuchten aufgebrachte Tessiner, St. Galler Fans mit
Stöcken anzugreifen. Es wäre ein entscheidendes, wichtiges Detail. Aber vor allem: Was haben
die Stöcke draussen mit der Situation im Stadion zu tun? Wir können nicht verstehen, warum der
angebliche Fund eines Waffendepots draussen einen Einfluss auf den Einsatz drinnen hat? Wer
drin war, konnte ja draussen keine Waffen schwingen!
Die Polizei scheint im Nachhinein ihr übertriebenes Aufgebot rechtfertigen zu müssen. Wir
hatten keineswegs die Absicht, Krawalle anzuzetteln oder das Feld zu stürmen, wie dies nun
unterstellt wird. Die Selbstdisziplin der Kurve ist in dieser Hinsicht lobenswert. Als etwa in
Bellinzona der Zaun einstürzte versuchte niemand, das Feld zu stürmen, im Gegenteil: Man hielt
Hitzköpfe zurück!
Wo blieb die Deeskalation?
Die Polizei goutiert das nicht. Sie redete nicht mit uns. Der Verein verweigerte auch das
Gespräch, stellte diverse Sicherheitsmitarbeiter ein, um den Fans das Handwerk zu legen – wegen
dem alten Streitpunkt Feuerwerk – und wir alle liefen mit offenen Augen in die absehbare
Katastrophe. Das werfen wir auch uns vor. Aber: Anders als von der Polizei behauptet, waren wir
zu Gesprächen bereit. Denn wir Fans, vor allen wir, kennen die Schwierigkeiten, Hunderte von
Menschen in einem derartig emotionalen Rahmen unter Kontrolle zu halten: Letztes Spiel!
Abstieg! Die Polizei hat durch ihren martialischen Auftritt nicht geholfen, die aufgeladene
Stimmung zu entschärfen. Im Gegenteil. Sie hat uns gezeigt, dass sie uns als Gesprächspartner
nicht ernst nimmt. Wir verurteilen die Gewalt nach dem Spiel. Aber wir verurteilen auch den
aggressiven und völlig übertriebenen Polizeieinsatz, der die Eskalation schürte.
Und sie beschützten einen alten Rasen, statt ihn irgendwann freizugeben – die Katakomben
waren ja gesichert, die Tessiner Fans längst abgezogen – um es uns allen zu ermöglichen, uns
würdig vom Espenmoos zu verabschieden. Warum dies nicht möglich war – und zwar mit einer
klaren, deeskalierend wirkenden Kommunikation im Vorfeld des Spiels – ist eine Frage, die nur
der Verein beantworten kann.
"Glauben Sie nicht jenen, die nie in ein Stadion gehen, dass ein Fußballspiel ein Hochrisiko-Anlass sei."
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