01.05.2006 | 22:11:45
ZÜRICH – Bundespräsident Moritz Leuenberger hielt seit wenigen Minuten seine Rede zum 1. Mai. Da war sie auch schon zu Ende.
Rund hundert vermummte Mitglieder des Revolutionären Blocks haben heute Abend die 1.-Mai-Ansprache von Bundespräsident Moritz Leuenberger in Zürich gestört. Sie stürmten wenige Minuten nach Beginn das Podium.
Leuenberger flüchtete vom Festgelände der Zürcher SP auf der Bäckeranlage ins nahe gelegene Quartierzentrum. Die Randalierer zerstörten in der Folge vor den Augen von rund tausend Personen Teile des Podiums samt den elektrischen Anlagen. Dann zogen sie sich unerkannt zurück. Die Polizei griff nicht ein.
Leuenberger sei unverletzt, habe aber unter diesen Umständen keine Lust, seine Rede fortzusetzen, sagte ein Sprecher.
Der Vorfall wurde von allen Seiten verurteilt. «Das ist eine Form von Terror, die wir nicht akzeptieren können», sagte der Zürcher Stadtpräsident Elmar Ledergerber. Es sei unverständlich, warum die Polizei nicht früher eingegriffen habe.
Leuenbergers Sprecher sagte, der Bundespräsident habe bereits im Vorfeld Bedenken wegen der Sicherheit angemeldet, sei aber beschwichtigt worden. Die Bäckeranlage sei ein offenes Gelände, das nicht hermetisch abgeriegelt werden könne, sagte hingegen Stadtpolizei-Sprecher Michael Wirz.
Bereits am Nachmittag war es zu massiven Krawallen gekommen. 200 bis 300 teilweise vermummte Aktivisten hatten sich zu einer illegalen Nachdemonstration versammelt und warfen Steine gegen die Polizei, die sämtliche Zugänge zur Innenstadt abgesperrt hatte.
http://blick.ch/news/schweiz/artikel36024
gibt's nun ticketpflicht für ersten mai in zh?
