Schweiz - Venezuela 1:0 (0:0)
St.-Jakob-Park. -- 12 500 Zuschauer. -- SR Hamer (Lux). -- Tor: 86. Frei 1:0.
Schweiz: Zuberbühler (46. Benaglio); Philipp Degen, Müller, Grichting, Magnin; Huggel (46. Spycher); Gygax, Hakan Yakin (68. Regazzoni), Wicky (81. Inler); Frei, Streller (68. Lustrinelli).
Venezuela: Vega; Vallenilla, Vizcarrondo, Rey, Rouga; Guerra (60. Giroletti), Vielma (46. Arango), Mea Vitali, Rojas (72. De Ornelas); Torrealba (79. Chacon), Paez (83. Gomez).
Bemerkungen: Schweiz ohne Vogel, Cabanas (beide angeschlagen), Djourou, Barnetta, Margairaz, Dzemaili, Vonlanthen (alle in der EM-Qualifikation der U21 engagiert) und Senderos (verletzt). A-Team-Debüts von Regazzoni und Inler. 83. Vega lenkt Schuss von Lustrinelli an die Latte. Verwarnungen: 33. Magnin (Reklamieren), 40. Frei, 40. Rojas (beide Unsportlichkeit), 41. Guerra (Ballwegschlagen), 60. Mea Vitali (Foul), 77. Arango (Reklamieren).

Der 1:0-Erfolg gegen Venezuela musste lange erdauert werden. Erst in der 86. Minute gelang Alex Frei das siebringende Tor gegen die aufopfernd verteidigenden Südamerikaner.°
Luduvic Magnings Freistoss in die Mitte des Strafraums schien gar nicht richtig anzukommen; Daniel Gygax brachte gerade noch irgendwie den Fuss halb mit dem Absatz, halb seitlich an den Ball und realisierte so die ideale Vorlage auf Frei. Der Topskorer hatte die Situation richtig antizpiert und schob den Ball sicher zu seinem 30. Länderspieltor ein. Der 27-jährige Stürmer hievte sich damit in der ewigen Bestenliste auf die Höhe Trello Abegglens und ist noch vier Treffer von der Bestmarke von Kubilay Türkyilmaz entfernt. Kaum enrsthaft geprüft wurde die Abwehr. Pascal Zuberbühler, der in der Pause Diego Benaglio Platz machte, ist nun bereits 560 Minuten ohne Gegentreffer; die Schweiz nun immerhin auch seit sechs Partien.
Die Schweizer begannen die "erste EM-Vorbereitungspartie" (Köbi Kuhn) schwungvoll. Daniel Gygax schnappte auf der rechten Seite seinem Gegenspieler den Ball weg und bediente nach seinem Lauf an die Grundlinie den an der Strafraumgrenze lauernden Raphaël Wicky. Dessen harmloser Schuss wurde jedoch mühelos abgelenkt. Der Schwung flachte im knapp zur Hälfte gefüllten St.-Jakob-Park (12 500 Zuschauer), der wegen der halb fertiggestellten Zusatztribüne noch leerer wirkte, jedoch bald ab. Das Schweizer Spiel war zu träge und vor allem zu wenig präzis um die gut organisierten Südamerikaner in Bedrängnis zu bringen.
Zwar hatte Topskorer Alex Frei in der 24. Minute die wohl grösste Chance vor dem Seitenwechsel, doch schien er überrascht, dass Huggels Hereingabe bis zu ihm durchkam, und drosch den Ball weit übers Tor. Und je länger die erste Halbzeit dauerte, desto besser fanden die Venezulaner Mittel gegen die Schweizer Abwehr, die sich teils ungewohnte Fehler leistete. Philipp Degen liess sich auf der rechten Seite vion Andreas Rouga wie ein Junior vorführen, doch vergab in der Mitte der nicht austrainiert wirkende José Torrealba die Flanke Rougas.
In der Offensive waren Streller und Frei wohl sichtlich bemüht, doch verzettelte sich der Neo-Dortmunder immer wieder mit seiner Wühlarbeit im Mittelfeld. Und Streller blieb seinem Ruf als Sturmtalent abermals einiges schuldig. Der 25-jährige Basler agierte an alter Wikrungsstätte mehr als einmal -- positiv formuliert -- unglücklich. Sein Schuss in der 36. Minute war, obwohl mit seinem starken linken Fuss, mehr eine Rückgabe als ein gefährlicher Abschluss; gleiches gilt für seinen Kopfball unmittelbar vor der Pause. Und unmittelbar vor seiner Auswechslung in der 68. Minute scheiterte Streller am ausgezeichnet spielenden Keeper Renny Vega.