Liiribox
Nur angemeldete User dürfen liiren.
Der offizielle Lupo-Thread
- Barry Bonds
- Forumgott
- Beiträge: 1380
- Registriert: 18. Jul 2006, 17:19
- Wohnort: Caffé Portici
- Kontaktdaten:
- Yoda
- Forumgott
- Beiträge: 2929
- Registriert: 12. Mai 2005, 13:56
- Wohnort: Planet Dagobah
- Kontaktdaten:
INTERVIEW: MARCEL ROHR, Luzern
Heute (19.45 Uhr) kommt es auf der Luzerner Allmend zum Wiedersehen mit dem Mittelfeldspieler, der an einer Zerrung am Rücken leidet, aber dennoch spielen will.
Vor zwei Jahren und zwei Wochen bestritt er sein letztes Spiel im Dress des FC Basel - in der Champions-League-Qualifikation gegen Inter in Mailand. Dann wechselte der Zürcher in die Bundesliga nach Nürnberg, wo er auf Anhieb Stammspieler und später gar Captain wurde. Seine Leistungen waren herausragend. Trotzdem zog es Cantaluppi diesen Sommer zurück in die Schweiz. Bei Aufsteiger Luzern ist er als Leistungsträger und Wortführer verpflichtet worden. Und neben Calapes, N’Tiamoah, Aziawonou, Mehmeti und Tchouga einer von sechs einstigen Basler Profis.
baz: Mit welchen Gefühlen steigen Sie in den Match gegen den FC Basel?
MARIO CANTALUPPI: Das wird sehr seltsam. Ich freue mich aber, einmal gegen den FCB zu spielen. Allzu gross beschäftige ich mich aber nicht mit diesem Spiel, vielmehr kreisen meine Gedanken um die Schwächen unserer Mannschaft. Wir machen noch zuviele Fehler.
Wie gross ist Ihr Respekt vor dem FCB?
Vor diesem FCB ist er normal, noch vor zwei Jahren wäre er viel grösser gewesen. Ich meine dies nicht abwertend. Aber es ist schon nicht mehr der FCB der früheren Tage, er hat viele gute Spieler verloren. Trotzdem bleiben die Rot-Blauen für mich das Aushängeschild der Schweiz.
Können Sie dies genauer erklären?
Ich dachte schon vor einem Jahr, der FCB breche auseinander. Doch dann haben sich alle trotzdem wieder gefangen und super gespielt. Jetzt sind mit Delgado, Degen und Zuberbühler nochmals drei Stützen weggebrochen, das wiegt schwer. Trotzdem braucht sich in Basel keiner Sorgen zu machen.
Warum nicht?
Solange der Trainer Christian Gross heisst und er von Fritz Schmid assistiert wird, kann nichts passieren. Das Duo ist super.
Sie erwähnen Fritz Schmid…
Ja, er verdient es auch, endlich. Schmid ist ganz wichtig für den Verein, er arbeitet hart und viel, nur merken das nicht viele.
Wie kommentieren Sie denn die rund vierzig Spielerverkäufe, die der FCB seit 2002 getätigt hat?
Der Fussball wird immer schnelllebiger. In Basel kann ein Profi supergut verdienen. Aber der Reiz der fünf grossen Ligen Europas - Italien, Spanien, England, Frankreich, Deutschland - wird immer da sein. Das war ja bei mir auch so. Ich hatte in Basel einen tollen Vertrag, trotzdem musste ich die Chance in Nürnberg packen.
Hatten Sie Mitleid, als der FCB am 13. Mai in letzter Sekunde den Titel verlor?
Ja, schon. Vor allem für die Spieler, speziell für Pascal Zuberbühler, hat es mir leid getan. Wir beide stehen uns sehr nahe. Aber auch für die Fans spürte ich Mitleid, sie hatten das nicht verdient.
Hat der FC Luzern eine reelle Chance, den FCB zu besiegen?
Ja - wenn wir so auftreten wie zuletzt in St.Gallen. Dort verloren wir zwar mit 0:1, aber die Leistung stimmt mich optimistisch.
An was krankt der FCL noch?
Wir spielen noch zu oft wie ein typischer Aufsteiger. Wir brauchen viel zuviele Torchancen. Es fehlt die Effizienz. Dazu müssen wir cleverer, abgebrühter werden.
Wird es reichen, den Abstieg zu verhindern?
Wir wissen alle, dass die Saison lange und holprig wird. Wir müssen auf die Zähne beissen. Wir haben Spieler im Team, die unter der Woche noch in die Schule gehen. Das ist kein Vorwurf, macht die Sache aber nicht einfacher.
Ciriaco Sforza ist neu in der Trainerbranche. Wie ist der Umgang mit ihm?
Gut. Es ist typisch für Ciri, dass er diesen Posten angenommen hat - etwas vom Schwierigsten für einen Neueinsteiger. Wir haben ein Budget von gut sechs Millionen Franken. Das neue Stadion kommt, wenn überhaupt, erst in ein paar Jahren. Wenn alle begreifen, wie schwer das für einen Aufsteiger ist und wenn alle realistisch bleiben, schaffen wir es. Sonst nicht.
Nennen Sie uns ein Beispiel?
Im letzten Heimspiel gegen Schaffhausen haben wir 1:1 gespielt. Das ist zu wenig. Aber auch der FCB hat gegen Schaffhausen schon mal nur 1:1 gespielt. Es kann noch nicht alles klappen bei uns. Deshalb verstehe ich nicht, wenn unsere Fans pfeifen.
Wie sind Sie bislang mit Ihren Leistungen zufrieden?
Ein, zwei, Spiele waren gut, mehr nicht. Ich nehme noch zuwenig Einfluss im Mittelfeld. Und wenn wir von sieben Spielen deren fünf verlieren, kann ich sowieso nicht zufrieden sein. Aber ich kenne mich - meine Leistungen werden ganz sicher besser.
Ihren Wechsel von Nürnberg nach Luzern haben viele nicht begriffen. Weg von der hochbezahlten Bundesliga, hin zu einem Aufsteiger…
Das verstehe ich. Es kam ein Grund zum anderen. Ich habe gegen Ende Saison das Vertrauen von Nürnberg-Trainer Hans Meyer nicht mehr gespürt. Ich wollte einen neuen Vertrag und etwas mehr Geld. Das hätte ich als Captain und Leistungsträger verdient gehabt. Doch Trainer und Manager winkten ab. Dann kam Ciriaco Sforza. Er wollte mich, und ich wollte zurück in die Schweiz. Dazu ging es auch um die Sicherheit meiner Familie. Und: In Luzern habe ich die Option, 2008 oder 2009 als Trainer im Nachwuchs einzusteigen.
Möchten Sie das denn?
Ja, sicher. Ich werde im April 33 Jahre alt, die Zeit läuft schnell. Ich bin daran und bereite mich vor, die nötigen Diplome zu erarbeiten.
Was haben Sie in Nürnberg gelernt?
Ich weiss nun, was es heisst, Profi zu sein. Das hat mir zuerst Christian Gross beigebracht, dann Hans Meyer. Ernährung, Schlaf, Pflege, Training, Konkurrenzkampf, Druck - damit kann ich nun umgehen, ich weiss, auf was es im Profileben ankommt. Die Bundesliga ist schon faszinierend: Die schönen Stadien, die Medienpräsenz… aber auf dem Platz darf man noch viel weniger Fehler machen als in der Schweiz, sonst ist man weg vom Fenster. Das war eine tolle Erfahrung. Aber ich bereue meine Entscheidung keinesfalls.
Heute (19.45 Uhr) kommt es auf der Luzerner Allmend zum Wiedersehen mit dem Mittelfeldspieler, der an einer Zerrung am Rücken leidet, aber dennoch spielen will.
Vor zwei Jahren und zwei Wochen bestritt er sein letztes Spiel im Dress des FC Basel - in der Champions-League-Qualifikation gegen Inter in Mailand. Dann wechselte der Zürcher in die Bundesliga nach Nürnberg, wo er auf Anhieb Stammspieler und später gar Captain wurde. Seine Leistungen waren herausragend. Trotzdem zog es Cantaluppi diesen Sommer zurück in die Schweiz. Bei Aufsteiger Luzern ist er als Leistungsträger und Wortführer verpflichtet worden. Und neben Calapes, N’Tiamoah, Aziawonou, Mehmeti und Tchouga einer von sechs einstigen Basler Profis.
baz: Mit welchen Gefühlen steigen Sie in den Match gegen den FC Basel?
MARIO CANTALUPPI: Das wird sehr seltsam. Ich freue mich aber, einmal gegen den FCB zu spielen. Allzu gross beschäftige ich mich aber nicht mit diesem Spiel, vielmehr kreisen meine Gedanken um die Schwächen unserer Mannschaft. Wir machen noch zuviele Fehler.
Wie gross ist Ihr Respekt vor dem FCB?
Vor diesem FCB ist er normal, noch vor zwei Jahren wäre er viel grösser gewesen. Ich meine dies nicht abwertend. Aber es ist schon nicht mehr der FCB der früheren Tage, er hat viele gute Spieler verloren. Trotzdem bleiben die Rot-Blauen für mich das Aushängeschild der Schweiz.
Können Sie dies genauer erklären?
Ich dachte schon vor einem Jahr, der FCB breche auseinander. Doch dann haben sich alle trotzdem wieder gefangen und super gespielt. Jetzt sind mit Delgado, Degen und Zuberbühler nochmals drei Stützen weggebrochen, das wiegt schwer. Trotzdem braucht sich in Basel keiner Sorgen zu machen.
Warum nicht?
Solange der Trainer Christian Gross heisst und er von Fritz Schmid assistiert wird, kann nichts passieren. Das Duo ist super.
Sie erwähnen Fritz Schmid…
Ja, er verdient es auch, endlich. Schmid ist ganz wichtig für den Verein, er arbeitet hart und viel, nur merken das nicht viele.
Wie kommentieren Sie denn die rund vierzig Spielerverkäufe, die der FCB seit 2002 getätigt hat?
Der Fussball wird immer schnelllebiger. In Basel kann ein Profi supergut verdienen. Aber der Reiz der fünf grossen Ligen Europas - Italien, Spanien, England, Frankreich, Deutschland - wird immer da sein. Das war ja bei mir auch so. Ich hatte in Basel einen tollen Vertrag, trotzdem musste ich die Chance in Nürnberg packen.
Hatten Sie Mitleid, als der FCB am 13. Mai in letzter Sekunde den Titel verlor?
Ja, schon. Vor allem für die Spieler, speziell für Pascal Zuberbühler, hat es mir leid getan. Wir beide stehen uns sehr nahe. Aber auch für die Fans spürte ich Mitleid, sie hatten das nicht verdient.
Hat der FC Luzern eine reelle Chance, den FCB zu besiegen?
Ja - wenn wir so auftreten wie zuletzt in St.Gallen. Dort verloren wir zwar mit 0:1, aber die Leistung stimmt mich optimistisch.
An was krankt der FCL noch?
Wir spielen noch zu oft wie ein typischer Aufsteiger. Wir brauchen viel zuviele Torchancen. Es fehlt die Effizienz. Dazu müssen wir cleverer, abgebrühter werden.
Wird es reichen, den Abstieg zu verhindern?
Wir wissen alle, dass die Saison lange und holprig wird. Wir müssen auf die Zähne beissen. Wir haben Spieler im Team, die unter der Woche noch in die Schule gehen. Das ist kein Vorwurf, macht die Sache aber nicht einfacher.
Ciriaco Sforza ist neu in der Trainerbranche. Wie ist der Umgang mit ihm?
Gut. Es ist typisch für Ciri, dass er diesen Posten angenommen hat - etwas vom Schwierigsten für einen Neueinsteiger. Wir haben ein Budget von gut sechs Millionen Franken. Das neue Stadion kommt, wenn überhaupt, erst in ein paar Jahren. Wenn alle begreifen, wie schwer das für einen Aufsteiger ist und wenn alle realistisch bleiben, schaffen wir es. Sonst nicht.
Nennen Sie uns ein Beispiel?
Im letzten Heimspiel gegen Schaffhausen haben wir 1:1 gespielt. Das ist zu wenig. Aber auch der FCB hat gegen Schaffhausen schon mal nur 1:1 gespielt. Es kann noch nicht alles klappen bei uns. Deshalb verstehe ich nicht, wenn unsere Fans pfeifen.
Wie sind Sie bislang mit Ihren Leistungen zufrieden?
Ein, zwei, Spiele waren gut, mehr nicht. Ich nehme noch zuwenig Einfluss im Mittelfeld. Und wenn wir von sieben Spielen deren fünf verlieren, kann ich sowieso nicht zufrieden sein. Aber ich kenne mich - meine Leistungen werden ganz sicher besser.
Ihren Wechsel von Nürnberg nach Luzern haben viele nicht begriffen. Weg von der hochbezahlten Bundesliga, hin zu einem Aufsteiger…
Das verstehe ich. Es kam ein Grund zum anderen. Ich habe gegen Ende Saison das Vertrauen von Nürnberg-Trainer Hans Meyer nicht mehr gespürt. Ich wollte einen neuen Vertrag und etwas mehr Geld. Das hätte ich als Captain und Leistungsträger verdient gehabt. Doch Trainer und Manager winkten ab. Dann kam Ciriaco Sforza. Er wollte mich, und ich wollte zurück in die Schweiz. Dazu ging es auch um die Sicherheit meiner Familie. Und: In Luzern habe ich die Option, 2008 oder 2009 als Trainer im Nachwuchs einzusteigen.
Möchten Sie das denn?
Ja, sicher. Ich werde im April 33 Jahre alt, die Zeit läuft schnell. Ich bin daran und bereite mich vor, die nötigen Diplome zu erarbeiten.
Was haben Sie in Nürnberg gelernt?
Ich weiss nun, was es heisst, Profi zu sein. Das hat mir zuerst Christian Gross beigebracht, dann Hans Meyer. Ernährung, Schlaf, Pflege, Training, Konkurrenzkampf, Druck - damit kann ich nun umgehen, ich weiss, auf was es im Profileben ankommt. Die Bundesliga ist schon faszinierend: Die schönen Stadien, die Medienpräsenz… aber auf dem Platz darf man noch viel weniger Fehler machen als in der Schweiz, sonst ist man weg vom Fenster. Das war eine tolle Erfahrung. Aber ich bereue meine Entscheidung keinesfalls.

tinitus, gedächtnisschwund oder schlicht und einfach schwer von begriff, lupo?Yoda hat geschrieben:Nennen Sie uns ein Beispiel?
Im letzten Heimspiel gegen Schaffhausen haben wir 1:1 gespielt. Das ist zu wenig. Aber auch der FCB hat gegen Schaffhausen schon mal nur 1:1 gespielt. Es kann noch nicht alles klappen bei uns. Deshalb verstehe ich nicht, wenn unsere Fans pfeifen.
nette stadionkneipen in der haupttribüne, die kleinere, über eine metalltreppe zu erreichen welche sicher schon manchem schwierigkeiten bereitet hat, nimmt uns warm auf. allerdings dürfte keiner schwierigkeiten mit dieser wirklich gut beleuchteten - und auch mit hilfsbereiten vorlokalitätkräften besetzten - treppe haben der das abenteuer pissoir im rausch - oder anrausch - souverän umschifft hat. eine blechbarakene, überdachte pissrinne, deren eingang sich zurückzieht wie der scham einer frau zwischen zwei langen, weit geöffneten beinen. geile konstruktion, ohne jedes licht - das fördert die phantasie, bringt aber natürlich auch gefahren mit sich.
diese verdammte arschgeige, " wenn die fans pfeiffen"...! ist der typ taub?! bisher stand wohl noch immer der support im vordergrund, wüsste nicht seit wann in luzern gepfiffen wird (ausser ein paar unbelehrbare) aber wer weiss, vielleicht erlebt er irgendwann sein pfeiffkonzert!

-mehr Schutz für TT-
-Krüppelkicker Ottehuse-
-
- Forumgott
- Beiträge: 3813
- Registriert: 12. Feb 2003, 08:27
- Wohnort: Reussbühl
-
- Forumgott
- Beiträge: 3813
- Registriert: 12. Feb 2003, 08:27
- Wohnort: Reussbühl
-
- Supporter
- Beiträge: 114
- Registriert: 7. Aug 2005, 20:18
- Wohnort: Fiesch/Effretikon
- Kontaktdaten:
er hat ja lediglich gesagt, dass basel in seinem herzen sei und dass er in den 7 jahren, in denen er beim fcb spielte, nie gegen luzern gewonnen habe und dass dies zum glück auch jetzt so gewesen sei.
finde nicht dass es ihm leid getan hat. er wünschte basel dass sie wieder auf die "füsse" kommen aber freute sich über den sieg des fcl.
fazit: aus meiner sicht ein super interview von lupo der in ruhe überlegte was er sagte, nicht vom thema abschweifte und vor allem ehrlich war. ein profi halt.
finde nicht dass es ihm leid getan hat. er wünschte basel dass sie wieder auf die "füsse" kommen aber freute sich über den sieg des fcl.
fazit: aus meiner sicht ein super interview von lupo der in ruhe überlegte was er sagte, nicht vom thema abschweifte und vor allem ehrlich war. ein profi halt.