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Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Chäfer
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Chäfer »

jojo hat geschrieben:
risto hat geschrieben:
jojo hat geschrieben:mein gott... wir können noch cupsieger werden, können noch wintermeister werden, können noch meister werden, ja wir können sogar noch den UEFA CUP holen und ihr seid nur am motzen...
Und wie siehts aus mit Abstiegskampf und EL Playoff out aus. Denke diese Szenen sind momentan realistischer als das was du nennst.
du kannst denken wie du willst, nicht mein problem... ich könnte nicht so leben!
ach, ein gutmensch. auch diese brauchts auf der welt. viel glück.
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risto
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von risto »

Man kann auch alles schönreden, zweifellos. Aber es bringt nichts. Wenn man etwas erreichen will (und das will der FCL ja scheinbar), dann muss man Fehler erkennen und diese verbessern. Logisch waren wir letzte Saison auf dem zweiten Platz, wie das zustande kam, darf man aber nicht ausser Acht lassen. Logisch haben wir in der zweiten Runde gegen Basel FAST gewonnen, bringt aber auch nix und logisch zwingen wir bisher den Gegnern unser Spiel auf, bringt aber nur was wenn man dann auch gewinnt. Wenn jeder Gegner sich auf uns einstellt weil wir einfach zu vorausschaubar spelen ists klar, dass die ihr System unserem anpassen und unsere Mannschaft somit vor Probleme stellt.
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LU-57
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von LU-57 »

wann sind wir eigentlich letztmals so schlecht in die saison gestarten?

greez
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\O/ cumk \O/ choooooom \O/

«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
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jossen
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von jossen »

LU-57 hat geschrieben:wann sind wir eigentlich letztmals so schlecht in die saison gestarten?

greez
Das ist noch gar nicht so lange her...
2008/2009 wurde nach fünf Spielen Sforza entlassen. Nach sechs Spielen (5x Sforza, 1x Interim Gross) eine Bilanz von 0-1-5 und ein Torverhältnis von 3:10 wurde Morinini für weitere sechs Spiele verpflichtet. Wenn wir nach 13 Spielen immer noch mit drei Punkten da stehen, muss man definitiv weiter zurückblicken... Auf jeden Fall ist Murat in einem sehr heiklen Bereich angelangt.
grantler
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Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von grantler »

... und danach begann die geilste Zeit seit ewig. Ich freu mich drauf!
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the_wolf
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von the_wolf »

LU-57 hat geschrieben:wann sind wir eigentlich letztmals so schlecht in die saison gestarten?

greez
saison 87 / 88 hat man erst in der Rückrunde den ersten sieg geholt, ein gewisser stefan marini hat das ding reingehauen...

marini marini marini...

http://www.youtube.com/watch?v=0wXiJgCRH4Y" onclick="window.open(this.href);return false;
Garfield
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Garfield »

Jetzt wirds definitiv eng für Murat Yakin. Die Leistung der Mannschaft und seine Aeusserungen an der PK sind eine eigentliche Kapitulation!
FCL quo vadis?
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von thor.royal »

jossen hat geschrieben:
LU-57 hat geschrieben:wann sind wir eigentlich letztmals so schlecht in die saison gestarten?

greez
Das ist noch gar nicht so lange her...
2008/2009 wurde nach fünf Spielen Sforza entlassen. Nach sechs Spielen (5x Sforza, 1x Interim Gross) eine Bilanz von 0-1-5 und ein Torverhältnis von 3:10 wurde Morinini für weitere sechs Spiele verpflichtet. Wenn wir nach 13 Spielen immer noch mit drei Punkten da stehen, muss man definitiv weiter zurückblicken... Auf jeden Fall ist Murat in einem sehr heiklen Bereich angelangt.
Tabelle 08/09 nach der Hinrunde: http://www.sfl.ch/de/Raiffeisen-Super-L ... 3326/a-rr/" onclick="window.open(this.href);return false;. Wer den ganzen Scheiss dann noch gerettet hat, ist ja bekannt.
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lucerne dynamite
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne dynamite »

thor.royal hat geschrieben: Tabelle 08/09 nach der Hinrunde: http://www.sfl.ch/de/Raiffeisen-Super-L ... 3326/a-rr/" onclick="window.open(this.href);return false;. Wer den ganzen Scheiss dann noch gerettet hat, ist ja bekannt.
der ist nichts, der kann nicht mit den jungen. (nur damit das hier auch noch einmal gesagt ist)
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Gary Southgate
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Gary Southgate »

tagesanzeiger.ch/steilpass hat geschrieben:Letzte Saison stand der FC Luzern nach 8 Runden an der Tabellenspitze, noch ohne Niederlage und mit lediglich vier Gegentoren. Nach der gestrigen Heimniederlage gegen die Young Boys findet sich der FCL mit nur 6 Punkten auf Platz 8 wieder, hat bereits eine Trainerentlassung hinter sich und nach dem derzeit erschreckenden Servette die meisten Tore kassiert. Wie hat es zu einem solchen Absturz kommen können?

Sinnigerweise fielen die ersten Niederlagen der letzten Saison just mit der Hakan Yakins Ankündigung zusammen, fortan bei Bellinzona «einen grossen Schritt in der Karriere» zu machen. Die Tabellenführung war Luzern bald darauf los, bis Saisonende wuchs der Rückstand auf Basel auf 20 Punkte. Dem zweiten Platz – die beste Klassierung seit Urzeiten – haftet zwar der Makel an, dass Sion mit Punktabzug bestraft und Xamax vernichtet wurde, aber dafür kann ja der FCL nichts. Vizemeister und Cupfinalist – nach einer solchen Saison gab es keinen Zweifel, dass man auf dem richtigen Weg ist in der Leuchtenstadt.

Und genau diese «falsche» Zuversicht ist mitverantwortlich für die derzeitige Baisse. Beim FCL war man sich wohl zu wenig bewusst, dass in der vergangenen Saison schlicht alles optimal gelaufen ist, und dass man nicht davon ausgehen kann, dass dies wiederum der Fall sein wird. Sinnbild dafür ist Adrian Winter, der zuvor kaum aufgefallen ist, aber die Saison seines Lebens spielte und es bis zum Nationalspieler brachte. Es wäre erfreulich, wenn er dieses Level halten könnte, es würde aber sehr erstaunen. Nicht nur die Leistungen von Winter, auch von der Platzierung liess man sich beim FCL wohl etwas zu sehr blenden und rechnete damit, auch dieses Jahr wieder vorne mitspielen zu können.

Immerhin einen Stürmer von Format haben sie geholt, sonst blieben die namhaften Zuzüge aus. Gleichzeitig liess man zwei wichtige Leute ziehen: Burim Kukeli und Nelson Ferreira. Während Kukeli mit Muntwiler einigermassen gleichwertig ersetzt wurde, vermisst man den wirbligen Ferreira, der einen grossen Anteil am letztjährigen Höhenflug hatte, schon jetzt schmerzlich. Die auffälligen Figuren fehlen in dieser Luzerner Mannschaft. Vieles sind solide Super-League-Spieler, einige über dem Zenit, aber ein Exploit ist mit diesen nur möglich, wenn wirklich alles stimmt und die Konkurrenz schwächelt. Überspitzt formuliert: Der Platz 2 in der letzten Saison war ein Ausreisser nach oben, jetzt stehen die Luzerner wieder da, wo sie mit dieser Mannschaft einzuordnen sind. Nun ja, vielleicht ein bisschen zu tief.

Murat Yakin wollte mit dem Verein einen Schritt nach vorne machen, drängte auf Transfers, wurde aber so oft vom früheren Präsidenten Stierli und dem neuen Sportchef Hermann ausgebremst, bis er die Lust verlor. Er müsse «irgendwelche Challenge-League-Spieler reaktivieren», beklagte er sich. Nach der Niederlage gegen GC wurde er freigestellt. Die Ansprüche von Yakin seien zu hoch gewesen für die finanziellen Möglichkeiten des Vereins, «ein zu grosses Paar Schuhe», wie es Stierli ausdrückte.

Es gibt einige Widersprüche beim FCL. Da gibt es ein neues, gut besuchtes Stadion, reiche Investoren, endlich wieder Europacup-Spiele – und doch wagt man keine etwas grösseren Sprünge und kokettiert mit der Bescheidenheit. Zu viel darf man anscheinend nicht wollen beim FCL, auf Platz 8 stehen geht hingegen natürlich auch nicht. Kurz: Jede Saison soll genau so laufen wie die letzte. Eine Utopie.

«Der Verein hat seine Strategie», sagte Heinz Hermann nach der Entlassung von Yakin. Wenn diese tatsächlich heisst, mit dem aktuellen Kader ohne zusätzliche Investitionen längerfristig um die Europacup-Plätze mitzuspielen, dünkt mich diese Strategie etwas naiv. Beim FC Luzern sollte man sich selbst demnächst über die Ambitionen klar werden. Ist man wirklich bereits zufrieden mit einer «durchschnittlichen» Mannschaft, die alle paar Jahre eine Topplatzierung erreicht, oder will man das gute Umfeld, die neuen Möglichkeiten, das Schwächeln der ehemaligen Liga-Schwergewichte und die Euphorie um das neue Stadion nutzen, um zumindest zu versuchen, die Lücke nach oben etwas zu schliessen, sich vielleicht gar als zweite oder dritte Kraft der Liga etablieren? Nie wäre der Zeitpunkt besser gewesen als auf diese Saison. Schade um die verpasste Chance.
Guter Bericht!
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne »

Gary Southgate hat geschrieben:
tagesanzeiger.ch/steilpass hat geschrieben:Letzte Saison stand der FC Luzern nach 8 Runden an der Tabellenspitze, noch ohne Niederlage und mit lediglich vier Gegentoren. Nach der gestrigen Heimniederlage gegen die Young Boys findet sich der FCL mit nur 6 Punkten auf Platz 8 wieder, hat bereits eine Trainerentlassung hinter sich und nach dem derzeit erschreckenden Servette die meisten Tore kassiert. Wie hat es zu einem solchen Absturz kommen können?

Sinnigerweise fielen die ersten Niederlagen der letzten Saison just mit der Hakan Yakins Ankündigung zusammen, fortan bei Bellinzona «einen grossen Schritt in der Karriere» zu machen. Die Tabellenführung war Luzern bald darauf los, bis Saisonende wuchs der Rückstand auf Basel auf 20 Punkte. Dem zweiten Platz – die beste Klassierung seit Urzeiten – haftet zwar der Makel an, dass Sion mit Punktabzug bestraft und Xamax vernichtet wurde, aber dafür kann ja der FCL nichts. Vizemeister und Cupfinalist – nach einer solchen Saison gab es keinen Zweifel, dass man auf dem richtigen Weg ist in der Leuchtenstadt.

Und genau diese «falsche» Zuversicht ist mitverantwortlich für die derzeitige Baisse. Beim FCL war man sich wohl zu wenig bewusst, dass in der vergangenen Saison schlicht alles optimal gelaufen ist, und dass man nicht davon ausgehen kann, dass dies wiederum der Fall sein wird. Sinnbild dafür ist Adrian Winter, der zuvor kaum aufgefallen ist, aber die Saison seines Lebens spielte und es bis zum Nationalspieler brachte. Es wäre erfreulich, wenn er dieses Level halten könnte, es würde aber sehr erstaunen. Nicht nur die Leistungen von Winter, auch von der Platzierung liess man sich beim FCL wohl etwas zu sehr blenden und rechnete damit, auch dieses Jahr wieder vorne mitspielen zu können.

Immerhin einen Stürmer von Format haben sie geholt, sonst blieben die namhaften Zuzüge aus. Gleichzeitig liess man zwei wichtige Leute ziehen: Burim Kukeli und Nelson Ferreira. Während Kukeli mit Muntwiler einigermassen gleichwertig ersetzt wurde, vermisst man den wirbligen Ferreira, der einen grossen Anteil am letztjährigen Höhenflug hatte, schon jetzt schmerzlich. Die auffälligen Figuren fehlen in dieser Luzerner Mannschaft. Vieles sind solide Super-League-Spieler, einige über dem Zenit, aber ein Exploit ist mit diesen nur möglich, wenn wirklich alles stimmt und die Konkurrenz schwächelt. Überspitzt formuliert: Der Platz 2 in der letzten Saison war ein Ausreisser nach oben, jetzt stehen die Luzerner wieder da, wo sie mit dieser Mannschaft einzuordnen sind. Nun ja, vielleicht ein bisschen zu tief.

Murat Yakin wollte mit dem Verein einen Schritt nach vorne machen, drängte auf Transfers, wurde aber so oft vom früheren Präsidenten Stierli und dem neuen Sportchef Hermann ausgebremst, bis er die Lust verlor. Er müsse «irgendwelche Challenge-League-Spieler reaktivieren», beklagte er sich. Nach der Niederlage gegen GC wurde er freigestellt. Die Ansprüche von Yakin seien zu hoch gewesen für die finanziellen Möglichkeiten des Vereins, «ein zu grosses Paar Schuhe», wie es Stierli ausdrückte.

Es gibt einige Widersprüche beim FCL. Da gibt es ein neues, gut besuchtes Stadion, reiche Investoren, endlich wieder Europacup-Spiele – und doch wagt man keine etwas grösseren Sprünge und kokettiert mit der Bescheidenheit. Zu viel darf man anscheinend nicht wollen beim FCL, auf Platz 8 stehen geht hingegen natürlich auch nicht. Kurz: Jede Saison soll genau so laufen wie die letzte. Eine Utopie.

«Der Verein hat seine Strategie», sagte Heinz Hermann nach der Entlassung von Yakin. Wenn diese tatsächlich heisst, mit dem aktuellen Kader ohne zusätzliche Investitionen längerfristig um die Europacup-Plätze mitzuspielen, dünkt mich diese Strategie etwas naiv. Beim FC Luzern sollte man sich selbst demnächst über die Ambitionen klar werden. Ist man wirklich bereits zufrieden mit einer «durchschnittlichen» Mannschaft, die alle paar Jahre eine Topplatzierung erreicht, oder will man das gute Umfeld, die neuen Möglichkeiten, das Schwächeln der ehemaligen Liga-Schwergewichte und die Euphorie um das neue Stadion nutzen, um zumindest zu versuchen, die Lücke nach oben etwas zu schliessen, sich vielleicht gar als zweite oder dritte Kraft der Liga etablieren? Nie wäre der Zeitpunkt besser gewesen als auf diese Saison. Schade um die verpasste Chance.
Guter Bericht!
Finde der Bericht schreibt am wahren Problem vorbei. Es geht viel weniger um die Qualität der Mannschaft und der Liga - erstere ist nicht schlechter und zweitere nicht besser als letztes Jahr - als um die neuen Machtverhältnisse im FCL, die das vermeintlich so sichere Boot aus dem Ruder haben laufen lassen.
Mike ist mit dem Ziel angetreten, den FCL zu etablieren und ihn dazu mit neuen Strukturen langfristig und breiter aufzustellen. Dies ist vorerst mal zu begrüssen und z.B. gerade in Sachen Kommunikation sind da riesige Fortschritte zu erkennen (sodass sie bald wieder den angestammten Platz eines Nebenschauplatzes einnehmen darf). Die Hauptaufgabe in einem Fussballclub - nämlich die langfristige sportliche Verantwortung - wurde neu vom Präsidenten zur neu geschaffenen Position des Sportchef ausgelagert, welcher gleichzeitig in den VR aufgenommen wurde und mit dem VR die sportlichen Entscheidungen zu tragen hat. Eine starke Persönlichkeit als Trainer, der ebenfalls Verantwortung bei den Transfers übernehmen möchte, wurde somit Geschichte - und zwar urplötzlich. Ich sage nicht, dass dieses System grundsätzlich schlecht ist. Ich frage mich jedoch, welches System endlich Konstanz auch auf der sportlichen Seite in den Vereins bringen würde. Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass es mit dem neuen System der Fall ist. Der Trainer hat zu wenig Macht und steht - wenns mal nicht läuft - sofort immer im Regen im Vergleich zum Sportchef im VR. Zudem glaube ich auch nicht, dass jene Trainer die erfolgreicheren sind, die sich in eine solche Organisation eingliedern lassen (alle jene die wirklich langfristig dabei sind - haben mehr Macht - ich bitte um Gegenbeispiele).

Dass man aber - um nun endlich zum Punkt zu kommen - einem erfolgreichen Trainer (beste Saison seit 20 Jahren) während laufendem Vertrag "entmachtet" und einen neuen zusätzlichen Sportchef vor die Nase stellt, ist bereits nicht ganz nachvollziehbar und hat bestimmt enormes Fingerspitzengefühl erfordert, um da alle zusammen an einem Strang zu ziehen. Scheinbar ist dies nicht geglückt und der Trainer hat sich in der Tat entmachtet gefühlt. Vieleicht hätte man diesen Übergang irgendwie besser gestalten können (nein, müssen). Denn nun steht man plötzlich mit einem "schwachen" Trainer da, welcher wieder alles umkrempelt, dem ich jedoch keine langfristige Anstellung beim FCL zutraue. D.h. wir haben nicht nur eine super Ausgangslage für die Zukunft verpasst, sondern verlieren jetzt auch zumindest eine Saison, bis dann hoffentlich sich ein langfristiger Trainer für die Konstellation finden lässt. Ich hätte momentan keine Ahnung, wer dies sein soll.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von grantler »

lucerne hat geschrieben:Zudem glaube ich auch nicht, dass jene Trainer die erfolgreicheren sind, die sich in eine solche Organisation eingliedern lassen (alle jene die wirklich langfristig dabei sind - haben mehr Macht)[...]
Ich glaube auch nicht, dass jene Trainer die erfolgreicheren sind, welche überhaupt nicht zu einer solchen Organisation (und Region) passen und mittelfristig lieber woanders arbeiten möchten. Alle jene, die wirklich langfristig dabei sind, haben auch deutlich mehr Bock, MIT der entsprechenden Organisation Erfolg zu haben.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von grantler »

lucerne hat geschrieben:Dass man aber - um nun endlich zum Punkt zu kommen - einem erfolgreichen Trainer (beste Saison seit 20 Jahren) während laufendem Vertrag "entmachtet" und Hakan Yakins Meinung über die des Trainers stellt, ist bereits nicht ganz nachvollziehbar und hat bestimmt enormes Fingerspitzengefühl erfordert, um da alle zusammen an einem Strang zu ziehen. Scheinbar ist dies nicht geglückt und der Trainer hat sich in der Tat entmachtet gefühlt. Vieleicht hätte man diesen Übergang irgendwie besser gestalten können (nein, müssen). Denn nun steht man plötzlich mit einem "schwachen" Trainer da, welcher wieder alles umkrempelt, dem ich jedoch keine langfristige Anstellung beim FCL zutraue. D.h. wir haben nicht nur eine super Ausgangslage für die Zukunft verpasst, sondern verlieren jetzt auch zumindest eine Saison, bis dann hoffentlich sich ein langfristiger Trainer für die Konstellation finden lässt. Ich hätte momentan keine Ahnung, wer dies sein soll.
Sorry, ich lese jetzt gerade nochmals diesen Text durch und realisiere, dass Du über die Fringer-Entlassung schreibst. Oder? Habe die Zeilen etwas präzisiert (siehe kursive Stellen). Und mit dem "schwachen" Trainer ist Murat gemeint. Jetzt bin ich Deiner Meinung.
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risto
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von risto »

grantler hat geschrieben:
lucerne hat geschrieben:Zudem glaube ich auch nicht, dass jene Trainer die erfolgreicheren sind, die sich in eine solche Organisation eingliedern lassen (alle jene die wirklich langfristig dabei sind - haben mehr Macht)[...]
Ich glaube auch nicht, dass jene Trainer die erfolgreicheren sind, welche überhaupt nicht zu einer solchen Organisation (und Region) passen und mittelfristig lieber woanders arbeiten möchten. Alle jene, die wirklich langfristig dabei sind, haben auch deutlich mehr Bock, MIT der entsprechenden Organisation Erfolg zu haben.
Genau das ist der Punkt. Bei einem Sir Alex Fergusson ists eben nicht so, dass er lieber Arsenal trainieren würde und jetzt halt mit ManUtd vorlieb nehmen muss. Und uach Thomas Schaf als zweites Beispiel wäre nicht lieber bei Bayern oder beim HSV (wage ich jetzt so zu behaupten).

Mit wem man längerfristig Erfolg haben könnte ist schwierig zu sagen. Fakt ist in der Schweiz ist es halt sfchon eher so, dass Trainer nur kurz im Amt sind (eine grosse ausnahme war Basel mit Christian Gross). Entweder stellt sich Misserfolg ein und die Vereine haben keine Geduld oder der Trainer wird abgeworben. Sehe auch nicht, dass sich dies ändern wird.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Che »

Noch der Link zum Blog:
Die Luzerner Utopie

Mämä macht mir nicht den Eindruck, dass er die Situation von Nahem studiert hat. Ziemlich oberflächliche Analyse. Murat Yakin läuft auch für ihn mit einem Heiligenschein durch die Gegend.

@Lucerne: Mit dem Verändern der Machtverhältnisse hast Du recht, deshalb kam es wohl auch zum Knall. Allerdings wusste er bei seinem Antritt, dass ein Sportchef eingestellt würde. Er ist also an seinem eigenen Machtanspruch gescheitert, denn er offenbar nicht mehr revidieren wollte. Trainer kommen und gehen, im Misserfolg werden sie entlassen, im Erfolgsfall ziehen sie die lukrativere Offerte vor. Länger als zwei bis drei Jahre bleiben sie selten beim selben Verein. Denkst Du, dass wäre bei Murat ohne Entlassung anders gewesen? Da hab ich meine Zweifel. Genau das Risiko dieser Abhängigkeit wollte man minimieren. Yakin mag als Trainer in der ersten Saison vor allem spieltaktisch brilliert haben. Als Sportchef ad interim hatte er aber kein gutes Händchen.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne dynamite »

alex ferguson, thomas schaf und murat yakin. doch, das ist eine aufzählung, die man häufig liest. ;-)

der text trifft die sache nicht schlecht. es stellt sich die frage nach der ausrichtung des clubs. für mich ist der fcl auch nach der letzten saison ein mittelfeldclub. will man nach höherem streben, braucht es mehr als ein hübsches stadion. und es liegt bestimmt nicht an der existenz der postion eines sportchefs, ob dieser erfolg nun möglich wird oder eben gerade nicht. gerade wenn man langfristig arbeiten will, müsste man in sachen transfers auch eine gewisse geduld der trainer erwarten können. gerade in dieser beziehung könnte ein sportchef, der sich diesem thema intensivst widmen kann, doch durchaus die nötigen impulse bringen. ausserdem ist es gerade für einen kleineren club doch wichtig, dass er das potential des eigenen nachwuchses nutzt, damit auf einigen positionen auch mal auf käufe verzichtet werden kann. gerade unter yakin war da eher das gegenteil zu beobachten.

und ich stelle mal in dern raum, das weder sforza noch yakin an langfristigem erfolg des clubs interessiert waren. beide sahen nur ihren kurzfristigen erfolg und die möglichkeit, den fcl als sprungbrett zu (miss-) brauchen. fringer hätte ich die langfristige ausrichtung (trotz seiner bekannten 2-jahres-zyklen) eigentlich eher zugetraut.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von grantler »

lucerne dynamite hat geschrieben:und ich stelle mal in dern raum, das weder sforza noch yakin an langfristigem erfolg des clubs interessiert waren. beide sahen nur ihren kurzfristigen erfolg und die möglichkeit, den fcl als sprungbrett zu (miss-) brauchen. fringer hätte ich die langfristige ausrichtung (trotz seiner bekannten 2-jahres-zyklen) eigentlich eher zugetraut.
100% agree. womöglich ist zwar fringer zu beginn auch nicht mit dem anspruch auf langfristige zusammenarbeit angetreten, das hat sich dann aber gut entwickelt (und zwar von allen seiten). bis halt muri ins gespräch kam. ich nehme in meiner naiven, unkritischen grundhaltung [...] dem rolf halt einfach ab, dass er hier seinen traumjob gesehen hat.

kann sein, dass koko mit dem fcl ähnlich zusammenwächst, vielleicht auch nicht. eine wichtige voraussetzung ist sicher schon mal gegeben: dass er sich mit HH gut versteht. und die bisher zurückhaltende transferpolitik ist m.e. doch genau DER beleg, dass man nicht meint, man müsse jetzt jede saison den besten kader der nati A stellen. man kann nicht gleichzeit "bodeständig" sein wollen und dabei andauernd nach glamour greifen.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Frizzel »

lucerne hat geschrieben:Zudem glaube ich auch nicht, dass jene Trainer die erfolgreicheren sind, die sich in eine solche Organisation eingliedern lassen (alle jene die wirklich langfristig dabei sind - haben mehr Macht - ich bitte um Gegenbeispiele).
Jeder Bayern-Trainer?

Um in der Schweiz zu bleiben:
Vogel hatte bei GC in der erfolgreichsten Zeit wohl mehr Macht als die Trainer, um ein Beispiel zu nennen. Auch bei Basel baute man in den letzten Jahren nicht alles um den Trainer herum auf, sondern setzte gezielt auf starke Strukturen mit gutem Scouting und einer starken Juniorenbasis. Entsprechend waren dort nicht die Trainer, sondern die Clubs verantwortlich.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von locärne »

Che hat geschrieben:Noch der Link zum Blog:
Die Luzerner Utopie
obwohl einiges recht gut thematisiert wird, sehe ich es nicht nur schwarz-weiss.
der fcl hat sicher letzte saison über seinen verhältnissen gelebt und wurde auch noch durch die Umstände in der Sl begünstigt. in dieser saison sehe ich aber den fCl auch nicht so schlecht wie er aktuell plaziert ist. der jetzige zustand hat auch vorteile: man beruft sich wieder auf seine wurzeln und versucht nicht den künstlich aufgebauten Glamourfaktor weiterzuziehen. dieses Umdenken nach der Aera stierli braucht seine zeit. die vorgegebene Richtung ist aber schon einmal keine schlechte. ich bin überzeugt, dass sich dies schon zeitnah auswirken wird. Für mich ist der FCL auf dem richtigen weg!!
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Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne »

locärne hat geschrieben: der jetzige zustand hat auch vorteile: man beruft sich wieder auf seine wurzeln und versucht nicht den künstlich aufgebauten Glamourfaktor weiterzuziehen. dieses Umdenken nach der Aera stierli braucht seine zeit. die vorgegebene Richtung ist aber schon einmal keine schlechte. ich bin überzeugt, dass sich dies schon zeitnah auswirken wird. Für mich ist der FCL auf dem richtigen weg!!
Klar. Sportchef da, künstlich aufgebauter glamourfaktor weg, alles gut.
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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