Beitrag
von Radiohead » 29. Apr 2013, 12:53
«Wir können in Luzern viel bewegen»
Fussball Remo Gaugler (44) ist Chefscout beim FC Luzern. Er bringt Erfahrung und Ideen vom FC Basel mit und hat eine Vorstellung, wie der FCL seine Talente «nach oben» begleitet.
Die Anekdote stammt aus der Anfangszeit von Remo Gaugler beim FC Basel, sie ist 15 Jahre her. Der heutige Schweizer Vorzeigeklub hatte kein Geld. «Der Not gehorchend suchten wir Talente in der Region und setzten auf den eigenen Nachwuchs.» Gaugler baute damals beim FCB den Bereich Kinderfussball auf, lebte 24 Stunden für den Fussball. Dabei entdeckte er in Möhlin AG den Knirpsen Ivan Rakitic. Aus dem Talent ist ein internationaler Profi geworden, der nach Basel und Schalke nun für den FC Sevilla und das kroatische Nationalteam spielt. Ähnlich verlief die Geschichte von Xherdan Shaqiri. Gaugler entdeckte ihn beim FC Augst, holte ihn zum FCB - heute gehört der «Zauberzwerg» zu den Stars des deutschen FCB, dem FC Bayern München.
Allerdings ragte die Karriereleiter von Shaqiri längst nicht immer so steil nach oben, wie man glauben möchte. Xherdan sei in den Auswahlen immer wieder gesagt worden, dass er zu klein sei, erzählt Gaugler. «Ich impfte ihm ein, dass er sich dadurch nicht beirren lassen dürfe.» Für Gaugler, der zuletzt U-18-Trainer war und insgesamt 16 Jahre für Basel gearbeitet hatte, zählt nicht nur, ein Talent zu entdecken, mindestens so wichtig findet er es, den Spieler richtig «nach oben» in die erste Mannschaft zu begleiten. In Basel gelang ihm diese Begleitung neben Rakitic und Shaqiri bei Granit Xhaka (Mönchengladbach), Fabian Frei, den Degen-Zwillingen Philipp und David (alle FC Basel).
«Es braucht sportliche Stabilität»
Es braucht viel, damit ein junger Spieler wirklich in der Super League ankommt. Gerade beim FC Luzern war es in der Vergangenheit schwer, bei den Profis Fuss zu fassen. In den letzten sechs Jahren hat nur Alain Wiss den Durchbruch geschafft, Pirmin Schwegler und Fabian Lustenberger gelang davor aus Luzern gar der Sprung in die Bundesliga. Für Gaugler hat alles mit der ersten Mannschaft zu tun: «Einmal oben, einmal unten - so bringt man keinen Spieler in die erste Mannschaft. Spielt der FCL zwei, drei Jahre um Platz 5 oder Platz 3, dann kehrt Stabilität ein.» Das gebe dem Verein die Möglichkeit, mit jungen Spielern zu arbeiten.
Bei der aktuellen Tabellenlage, wo Luzern 8 Runden vor Schluss mit 6 Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Servette um den Ligaerhalt kämpft, sei es unmöglich, unerfahrene Profis einzusetzen und ihnen Verantwortung aufzuerlegen, die sie nicht tragen könnten. Künftig soll dies anders sein: «Wir müssen ihnen wieder Perspektiven geben, zeigen, dass wir an sie glauben - und mehr Winner-Mentalität einfordern.»
Das Selbstverständnis von Gross
Genau dieses Selbstverständnis, jeden Match gewinnen zu wollen, das einst Meistertrainer Christian Gross dem FCB einimpfte, fehlt Gaugler in Luzern. Er sieht das Potenzial im Verein und den zu entdeckenden «Shaqiris» in der Region. «Wir können in Luzern viel bewegen», ist er überzeugt. Grossartig findet er die Basis, die man hier mit dem Stadion, der Geschäftsstelle, den Trainerteams, den Trainingsbedingungen und den Möglichkeiten für die erste Mannschaft habe. Er fragte sich, wieso Luzern nicht weitergekommen ist. Die Antwort ist simpel: «Die Region gibt viel her, dass man bequem sein könnte.» Das Ferienflair, das er hier ausmacht, dürfe nicht bremsen. «Alex Frei, Carlos Bernegger und ich müssen vorangehen.»
Endlich jemand mit Sachverstand.
AFCA / CAN'T BE STOPPED
____________________________________
Heldhaftig - Vastberaden - Barmhartig
____________________________________
Landskampioen 1918, 1919, 1931, 1932, 1934, 1937, 1939, 1947, 1957, 1960, 1966, 1967, 1968, 1970, 1972, 1973, 1977, 1979, 1980, 1982, 1983, 1985, 1990, 1994, 1995, 1996, 1998, 2002, 2004, 2011, 2012, 2013, 2014, 2019, 2021, 2022
____________________________________
Dräggspagg