Dass sich eine Vision durch ein einfaches Interview mit Wyrsch erklären lässt, wäre auch gar etwas vermessen. Ein bisschen Geduld und Zeit ist schon noch gefragt, ich bin selbst gespannt wie ein Pfeilbogen auf die kommenden Monate.timtim hat geschrieben:Kälin hat geschrieben:Kurzfristige Ergebnisse klammern wir aus und platzieren den FCL in der Innerschweiz als Unternehmung. Ich bin überzeugt, dass wir damit Leute gewinnen. Diese Leute kommen dann auch ins Stadion.
Nichts gegen das Projekt an sich und den guten Willen dahinter. Aber dieses Interview trägt schon nicht wahnsinnig viel zur Klarheit bei.
Grundsätzlich picke ich für mich folgendes heraus:
Meine Erwartung ist, dass vom FCL die Kernwerte vorgelebt werden, und zwar ohne Einschränkung und mit voller Konsequenz. Dass die beabsichtigte Haltung von allen eingefordert wird, vor allem aber von den Leuten, die beim FCL auf der Payroll stehen. Daran wird am Ende gemessen werden, ob das ganze einfach nur ein Papiertiger ist oder effektiv spürbar umgesetzt wird.CEO hat geschrieben:Hinter dem Pokal steht die FCL-Siegermentalität, bestehend aus den Kernwerten bodenständig, gewinnend und agil. Das soll eine Haltung werden, mit der man durchs Leben geht.
Der Weg ist ziemlich steil - wenn man sich überlegt, dass am letzten Mittwoch die Belegschaft über die Vision 2021 informiert wurde (O-Ton: "Wir begegnen uns auf Augenhöhe mit all unseren Partnern") und Fischer zwei Tage danach schon wieder völlig unnötig gegen die Medien ballert. Bodenständig? Gewinnend?
Wenn man sich überlegt, dass DF (Wichtig: Seine Initialen immer mindestens so gross wie FCL schreiben!) für ein Computer-Game (!) eine gigantische One Man-Show abzieht, mit dem erklärten Ziel, Sponsoren an Land zu ziehen, welche die Gamer-Community mit 50k CHF finanzieren soll. (Zitat aus "Unsere Mission": Ehrliche Arbeit und ein echtes Fussballerlebnis

Ob das alles jetzt und in Zukunft zur Vision 2021 passt? Wenn Ulrich, Fischer und Frank die nächsten Monate weiter rumwursteln dürfen wie bisher, macht man sich eher lächerlich. Vielleicht wird aber tatsächlich aufgeräumt?
An mir solls nicht liegen. Besonders bei Bieri und Kälin ist pure Leidenschaft zu erkennen und das mag ich sehr. Ich nehme ihnen ab, dass sie es ernst meinen, sie glauben an die vermittelte Botschaft. Man darf erfreut feststellen, dass sich vermutlich keine FCL-Führung je zuvor dermassen viel Gedanken über alle Anspruchsgruppen und die langfristige Ausrichtung gemacht hat, keine FCL-Führung suchte derart offensiv den Austausch mit den Fans. Keine FCL-Führung hat eine Vision dermassen breit kommuniziert wie die jetzige.VR-Präsi hat geschrieben: Aber es geht darum, eine Aufbruchstimmung zu schaffen, in der sich alle Beteiligten für dieses Ziel einsetzen.
Dass nicht alles bezüglich der Vision 2021 durchgestylt ist und immer wieder ein paar Fettnäpfchen betreten werden, stört mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mal so sehr. Fussballclub Luzern halt. Dass die Vision 2021 im Q1/2017 „nur“ ein Papier ist: Das liegt in der Natur der Sache.
Ob das am Ende ausreicht, um die Ziele zu erfüllen? Ich weiss es nicht – die Ausgangslage ist vermutlich ein bisschen besser als damals bei Mike, weil dieser „obendran“ immer noch dieselbe Crew hatte. Kälin scheint vergleichsweise etwas bessere Rückendeckung vom VR zu haben, der Auftritt des Dreigespanns Studhalter/Bieri/Kälin war bisher „wie aus einem Guss“ (sogar die Fettnäpfchen haben sie fair aufgeteilt
