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Mario Frick
Mario Frick
Herzlich willkommen in der schönsten Stadt der Schweiz, Mario Frick. Alles Gute und viel Erfolg beim FC Luzern. Vorerst einmal frohe Weihnachten. Wenn ich könnte, würde ich Dir ein Geschenkpaket voller richtiger Entscheidungen unter den Christbaum legen.
L a s s d i r d e i n G l i t z e r n n i c h t n e h m e n, n u r w e i l e s a n d e r e b l e n d e t ...
- Gabor_Gerstenmaier
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- Beiträge: 588
- Registriert: 12. Aug 2019, 11:24
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Re: Mario Frick
Aso ich muss ja schon sagen, dass mir der Super-Mario in den Interviews schon sehr souverän und saumässig bodenständig rein kommt. Spricht enorm viel von Einstellung, Demut, Körpersprache, Teamgeist, der Verbindung mit der Region und den Fans etc. Klar, das muss man ja sagen, aber irgendwie wirkt das sehr ehrlich und irgendwie sympathisch. Bin zumindest bis jetzt schüüüch positiv gestimmt. Hoffe insgeheim, dass dies wiedermal ein Trainer ist, der in passenden Situationen nachdem Spiel mit der Mannschaft vor die Kurve steht und sich mit einem Applaus bedankt. Oder zumindest 10 Meter dahinter. Hab ich immer vermisst die letzten Jahre. Nicht, dass sich der Trainer feiern lassen soll oder gefeiert werden muss. Aber One Team, One Spirit - da gehört der Trainer dazu, stellvertretend für alle im Hintergrund arbeitenden Assitrainer, Goalitrainer, Petra's, Tschuni's.
Würde mich freuen mal dem Frick zu zu klatschen. Zuerst müssen wir aber mal was zu jubeln haben.
Würde mich freuen mal dem Frick zu zu klatschen. Zuerst müssen wir aber mal was zu jubeln haben.

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„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“
1901 FC LUZERN - 1960 /// 1989 /// 1992 /// 2021
„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“
1901 FC LUZERN - 1960 /// 1989 /// 1992 /// 2021
Re: Mario Frick
+1
Gute Podcast Folge!
Gute Podcast Folge!

Re: Mario Frick
Finde es auch die bisher beste Folge, auch wenn sie von Seiten FCL(-Radio) schlecht vorbereitet bzw. recherchiert wurde.
Leider ist das Niveau des FCL-Podcasts oftmals eher tief...
PS: Mario Frick war vor etwas mehr als einem Jahr beim Podcast "Ehrenrunde" Folge 20 dabei.
Re: Mario Frick
Ich finde Niveau-Diskussionen immer schwierig. Aber: Echt jetzt? Die Jungs bringen vielen Fans den FCL und ihre Mannschaft auf eine äusserst ehrliche, sachkundige, unterhaltsame, nahbare und sympathisch-witzige Art und Weise rüber. Bisschen Rock'n'Roll. Da sehe ich im FCL-Podcast einen grossen Mehrwert im Vergleich zu den (ebenfalls wichtigen) nüchternen FCL-Infos auf den anderen Kanälen.Ronny hat geschrieben: ↑30. Jan 2022, 14:02
Finde es auch die bisher beste Folge, auch wenn sie von Seiten FCL(-Radio) schlecht vorbereitet bzw. recherchiert wurde.
Leider ist das Niveau des FCL-Podcasts oftmals eher tief...
PS: Mario Frick war vor etwas mehr als einem Jahr beim Podcast "Ehrenrunde" Folge 20 dabei.
Back to topic!
Re: Mario Frick
ja, da gebe ich dir bei beidem recht.cuervo hat geschrieben: ↑31. Jan 2022, 12:44Ich finde Niveau-Diskussionen immer schwierig. Aber: Echt jetzt? Die Jungs bringen vielen Fans den FCL und ihre Mannschaft auf eine äusserst ehrliche, sachkundige, unterhaltsame, nahbare und sympathisch-witzige Art und Weise rüber. Bisschen Rock'n'Roll. Da sehe ich im FCL-Podcast einen grossen Mehrwert im Vergleich zu den (ebenfalls wichtigen) nüchternen FCL-Infos auf den anderen Kanälen.Ronny hat geschrieben: ↑30. Jan 2022, 14:02
Finde es auch die bisher beste Folge, auch wenn sie von Seiten FCL(-Radio) schlecht vorbereitet bzw. recherchiert wurde.
Leider ist das Niveau des FCL-Podcasts oftmals eher tief...
PS: Mario Frick war vor etwas mehr als einem Jahr beim Podcast "Ehrenrunde" Folge 20 dabei.

ps: einiges, was frick angekündigt hat, sah man gestern wirklich schon. wenn auch nicht mit dem gewünschten resultat.
Re: Mario Frick
Fand den Podcast auch gelungen!
Kleiner Tipp für Transfermarkt-Recherche: Da gibt es jeweils eine Seite für die Zeit als Spieler und eine für die Funktionärs-Zeit.
So hätte man immerhin den Schweizer Cupsieg mit dem FCZ herausgefunden.
Kleiner Tipp für Transfermarkt-Recherche: Da gibt es jeweils eine Seite für die Zeit als Spieler und eine für die Funktionärs-Zeit.
So hätte man immerhin den Schweizer Cupsieg mit dem FCZ herausgefunden.

Die ganze Wahrheit unzensiert.
Re: Mario Frick
Raus!
Nicola Sturgeon, Premierministerin von Schottland, 19.06.2019 hat geschrieben:
"I still don’t fully understand how it works, but I understand enough to know that I hate VAR!"
-
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- Beiträge: 437
- Registriert: 10. Dez 2012, 20:53
Re: Mario Frick
«Ich bin sehr überzeugt von meinen Fähigkeiten»
Mario Frick Der Trainer des FC Luzern hat eine angenehm offene und direkte Art - im Moment arbeitet er am für ihn perfekten Ort, aber sein Ziel ist die Bundesliga.
Thomas Schifferle / Sonntgszeitung 12.3.2023
Mario Frick, Sind Sie ein guter Trainer?
Ich wäre jetzt ein schlechter Trainer, wenn ich Nein sagen würde. Ich bin sehr überzeugt von meinen Fähigkeiten - auch aufgrund der Erfolge in den letzten Jahren mit Vaduz und der Arbeit in Luzern. Wenn man sieht, wo wir hier vor eineinhalb Jahren angefangen haben und wo wir jetzt stehen, welche Spiele wir zeigen, welche jungen Spieler wir aus dem Nichts heraus entwickeln, wie Ardon Jashari, den wir wahrscheinlich im Sommer teuer verkaufen können - wenn man das alles sieht, ist das eine tolle Entwicklung.
Was macht Sie als Trainer aus?
Vor allem die Empathie und die Erfahrung, die ich selbst als Spieler gemacht habe. Ich nehme mir Beispiele von Trainern heraus, die mich entweder positiv oder negativ geprägt haben. Ich probiere, meine Spieler so zu behandeln, wie ich es gerne gehabt hätte.
Wie?
Es läuft sehr viel übers Menschliche. Ich will sehr offen mit meinen Spielern umgehen. Ich hatte Trainer, die liessen mich zwar oft spielen, sprachen aber in einer Saison vielleicht drei Sätze mit mir. Da bin ich komplett anders, ich will wissen, wie es einem Spieler geht. Gerade wenn er keine so gute Phase hat, um zu eruieren, woran das liegen könnte.
Als Vaduzer kommen Sie nicht gerade aus einer grossen Fussballnation
korrekt (lacht)
und Ihr Vater hatte nicht die grosse Freude an dem, was Sie machten.
Das ist falsch. Er hatte Freude, aber er war einfach nie zufrieden, wie ich es machte. Er versuchte, mich immer auf dem Boden zu halten. Er sagte mir: «Es gibt Tausende Talente wie du. Es reicht dir nicht.» Aus dem heraus hat sich bei mir vielleicht der Biss entwickelt, allen zu zeigen, dass ich es kann. Das treibt mich heute noch an, um Bestleistungen abzurufen.
Wie ist es heute mit Ihrem Vater? Ist er stolz?
Ja, sehr! All das, was ich früher vermisste, bekomme ich heute.
Und diese Wertschätzung geben Sie den Spielern weiter?
Zuerst einmal meinen Kindern und, wenn sie es verdient haben, meinen Spielern.
War es für Sie ein schwieriger Weg an die Spitze? Oder denken Sie, dass es eben genau der richtige gewesen ist?
Wenn man in Liechtenstein Profisportler werden will, werden einem nur Steine in den Weg gelegt, weil das als Beruf nicht anerkannt ist. Für mich ist mein Weg absolut der richtige gewesen. Meine beiden Söhne sind komplett anders aufgewachsen, sie hatten ganz andere Voraussetzungen - angefangen beim Talent, weiter beim Geld, weil wir als Familie nach den Jahren in Italien (er spielte von 2000 bis 2009 für Arezzo, Hellas Verona, Ternana und Siena) finanziell gut aufgestellt waren. Sie sahen gar nicht, was man machen muss, um so weit zu kommen. Das ist der grösste Fehler, den ich mir vorwerfe.
Dass Sie sie verhätschelt haben?
Ja, klar.
Das ist doch auch schön.
Ja, aber darum fehlt ihnen vielleicht der Biss, um es ganz nach oben zu schaffen. (Noah und Yanik sind nach vielen Stationen jetzt zusammen beim FC Montlingen in der 2. Liga.)
Als Spieler waren Sie einer, der gerne sagte, was er dachte
korrekt
zum Beispiel in Basel, als Sie nach einer Niederlage über Jörg Berger sagten, der sei morgen nicht mehr Trainer.
Vor dem Auswärtsspiel bei Étoile Carouge hatte er überheblich gesagt: «Carouge? Wie schreibt man denn Carouge? Die müssen wir weghauen.» Wir verloren 1:2. Der Satz danach war sicher ein wenig unglücklich formuliert von mir.
Recht hatten Sie jedenfalls. Berger musste gehen.
Der Herr Jäggi (damals Präsident) hatte trotzdem weniger Freude an mir. Das kostete mich 1000 Franken Busse.
Oder Sie bewerteten Ihre Trainer öffentlich.
Aber das war mit ein wenig Abstand, ich war schon in Italien. Die Homepages kamen auf, und ich dachte, das sei noch lustig, eine Seite über meine ehemaligen Trainer zu machen und ehrlich zu schreiben, was ich von ihnen halte. Das war vielleicht zu ehrlich. (lacht) Heute wäre eine solche Aktion undenkbar.
Gilbert Gress, den Sie beim FCZ hatten, bezeichneten Sie als Steinzeitmenschen.
In der Menschenführung, ja. Unter ihm war ich total unglücklich.
Wer war der Gegensatz zu ihm?
Antonio Cabrini, der ehemalige Weltmeister, war bei Arezzo wie ein «papà» für mich. Er gab mir das ganze Vertrauen zurück, das ich in Zürich verloren hatte. In 23 Spielen schoss ich 17 Tore. Ich war der absolute Publikumsliebling. Acht Monate später konnte ich von der Serie C in die Serie A wechseln.
Mit 41 bestritten Sie Ihr 125. und letztes Länderspiel für Liechtenstein, aber zu der Zeit waren Sie schon Spielertrainer bei Balzers. Was hat Sie am Trainerberuf gereizt?
Als ich bei Balzers anfing, kam Guardiola zu Bayern, und ich als Bayern-Fan frass alles auf, was er machte. So habe ich alles getan, mich weiterzubilden: Ich habe sehr viele Videos geschaut, Übungen gesucht und mir Gedanken gemacht, wie ich es machen will. Ich durfte in der 1. Liga Fehler machen, und ja, so habe ich den Rucksack immer mehr füllen können.
Was hat eigentlich der Trainer Mario Frick vom Spieler Mario Frick gelernt?
Der Trainer vom Spieler? Die Basis meines Fussballwissens, das ich jetzt habe, habe ich mir als Spieler angeeignet. Gerade die Zeit in Italien war sehr wichtig, weil da sehr viel Wert auf Taktik gelegt wird. Ich habe da sehr viel über Laufwege gelernt. Natürlich nehme ich viel Erfahrung aus meiner Zeit als Spieler mit. Aber das Trainer-Sein ist schon komplett etwas anderes. Die Menschenführung, das Führen von Gesprächen, das Lösen von Problemen, die Auseinandersetzung mit Problemspielern Als Spieler konnte ich einen solchen Spieler umhauen, und es war Ruhe. Als Trainer kann ich das schlecht machen.
Sie stellen ihn halt nicht auf.
So etwas mache ich nicht aus persönlichen Gründen. Ich möchte immer die bestmögliche Mannschaft auf dem Platz haben. Vielfach ist es so, dass es die schwierigen Spieler sind, die einen Match entscheiden.
Haben Sie viele Problemspieler in Luzern?
Letzthin las ich ein gutes Zitat von Stefano Pioli, dem Trainer von Milan. Er sagte: «Es ist das Einfachste, die Champions zu trainieren, und es ist das Schwierigste, die zu trainieren, die meinen, sie seien Champions.» Das unterschreibe ich sofort. Die Stars wissen genau, was es braucht und wo sie hinwollen.
Sie haben einmal gesagt, dass Ihnen als Spieler die mentale Härte gefehlt habe, um eine Topkarriere zu machen
ja, mir fehlten gerade in den grossen Spielen in Italien die letzten zehn Prozent, damit, was weiss ich, Juventus oder die Roma angeklopft hätten.
Jetzt als Trainer? Haben Sie diese Härte?
Zu hundert Prozent.
Das würde dann heissen, dass Ihre Trainerkarriere nicht in Luzern zu Ende geht.
Davon gehe ich aus, ja. Ich glaube auch nicht, dass Luzern zehn Jahre mit mir plant.
Aber beim FCL ist es Ihnen wohl?
Ich bin sehr, sehr glücklich hier. Luzern und ich passen wie die Faust aufs Auge. Darum mache ich mir keine grossen Gedanken, ich habe einen Vertrag bis 2024. Mein grosses Ziel ist aber ganz klar, dass ich irgendwann in der Bundesliga arbeiten kann.
Wieso passen Sie und der FCL so gut zusammen? Weil das ein emotionaler Verein ist? Weil der Fussball hier, mit allen negativen Seiten, lebt?
Ganz genau: Es lebt vor allem. Es gibt sehr, sehr viele Leute, die sich für den Club interessieren. Ich will jetzt nicht von hemdsärmeligem Fussball reden, aber ich ticke ähnlich wie Zeidler, der mit St. Gallen den vertikalen Fussball bevorzugt. Und dieser Fussball kommt bei uns sehr, sehr gut an. Das sieht man bei den Zuschauerzahlen.
Der Fan kann auch überborden, wenn er unzufrieden ist.
Das ist sein gutes Recht und gehört dazu. In der Schweiz ist das noch immer in den Leitplanken. In Italien dagegen erlebte ich das ganz anders. Da wurde ich ein paarmal mit Polizeischutz nach Hause gebracht.
Wo?
Zum Beispiel in Verona, als die Fans nach unserem Abstieg Molotowcocktails auf unsere Autos warfen.
Kritik macht Ihnen nichts aus, auch wenn sie einmal laut ist?
Das ist part of the business. Hier ist das Umfeld eher pessimistisch eingestellt, und trotzdem ist die Erwartungshaltung hoch. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir letzte Saison noch in der Barrage waren. Aber jetzt sehen die Fans, dass der Abstand zu den vorderen Plätzen nicht gross ist. Und sie dürfen träumen, und wenn wir Punkte liegen lassen wie in den letzten Wochen, dann ist normal, dass gewisser Unmut aufkommt.
Seit bald einem halben Jahr schwelt der Streit zwischen Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg und der Clubführung. Wie sehr ist das für Sie ein Thema?
Dazu habe ich nie etwas vor der Mannschaft gesagt. Ich probiere, das von ihr wegzuhalten, weil das nur Energie kostet. Ich kann gut schlafen. Es ist nicht mein Business, und ich kann es nicht beeinflussen.
Aber Ihre Sympathien liegen bei Präsident Wolf und Sportchef Meyer?
Dazu habe ich mich in dieser Woche geäussert (am Donnerstag bei Blue), vielleicht zu sehr. Aber das bin ich: Wenn mir etwas auf der Zunge liegt, sage ich das auch. Stefan Wolf und Remo Meyer sind die Leute, die mir das Vertrauen geschenkt haben.
Was ist diese Saison möglich mit dem FC Luzern?
Das ist die Gretchenfrage. Das fragen sich viele Mannschaften. Ich sehe bei uns ein Riesenpotenzial. Unser Ziel ist es, in die Top 5 zu kommen. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir von Platz 2 oder 3 reden. Und vergessen wir nicht, in den Rückspiegel zu schauen. Es kann schnell gehen.
Mario Frick Der Trainer des FC Luzern hat eine angenehm offene und direkte Art - im Moment arbeitet er am für ihn perfekten Ort, aber sein Ziel ist die Bundesliga.
Thomas Schifferle / Sonntgszeitung 12.3.2023
Mario Frick, Sind Sie ein guter Trainer?
Ich wäre jetzt ein schlechter Trainer, wenn ich Nein sagen würde. Ich bin sehr überzeugt von meinen Fähigkeiten - auch aufgrund der Erfolge in den letzten Jahren mit Vaduz und der Arbeit in Luzern. Wenn man sieht, wo wir hier vor eineinhalb Jahren angefangen haben und wo wir jetzt stehen, welche Spiele wir zeigen, welche jungen Spieler wir aus dem Nichts heraus entwickeln, wie Ardon Jashari, den wir wahrscheinlich im Sommer teuer verkaufen können - wenn man das alles sieht, ist das eine tolle Entwicklung.
Was macht Sie als Trainer aus?
Vor allem die Empathie und die Erfahrung, die ich selbst als Spieler gemacht habe. Ich nehme mir Beispiele von Trainern heraus, die mich entweder positiv oder negativ geprägt haben. Ich probiere, meine Spieler so zu behandeln, wie ich es gerne gehabt hätte.
Wie?
Es läuft sehr viel übers Menschliche. Ich will sehr offen mit meinen Spielern umgehen. Ich hatte Trainer, die liessen mich zwar oft spielen, sprachen aber in einer Saison vielleicht drei Sätze mit mir. Da bin ich komplett anders, ich will wissen, wie es einem Spieler geht. Gerade wenn er keine so gute Phase hat, um zu eruieren, woran das liegen könnte.
Als Vaduzer kommen Sie nicht gerade aus einer grossen Fussballnation
korrekt (lacht)
und Ihr Vater hatte nicht die grosse Freude an dem, was Sie machten.
Das ist falsch. Er hatte Freude, aber er war einfach nie zufrieden, wie ich es machte. Er versuchte, mich immer auf dem Boden zu halten. Er sagte mir: «Es gibt Tausende Talente wie du. Es reicht dir nicht.» Aus dem heraus hat sich bei mir vielleicht der Biss entwickelt, allen zu zeigen, dass ich es kann. Das treibt mich heute noch an, um Bestleistungen abzurufen.
Wie ist es heute mit Ihrem Vater? Ist er stolz?
Ja, sehr! All das, was ich früher vermisste, bekomme ich heute.
Und diese Wertschätzung geben Sie den Spielern weiter?
Zuerst einmal meinen Kindern und, wenn sie es verdient haben, meinen Spielern.
War es für Sie ein schwieriger Weg an die Spitze? Oder denken Sie, dass es eben genau der richtige gewesen ist?
Wenn man in Liechtenstein Profisportler werden will, werden einem nur Steine in den Weg gelegt, weil das als Beruf nicht anerkannt ist. Für mich ist mein Weg absolut der richtige gewesen. Meine beiden Söhne sind komplett anders aufgewachsen, sie hatten ganz andere Voraussetzungen - angefangen beim Talent, weiter beim Geld, weil wir als Familie nach den Jahren in Italien (er spielte von 2000 bis 2009 für Arezzo, Hellas Verona, Ternana und Siena) finanziell gut aufgestellt waren. Sie sahen gar nicht, was man machen muss, um so weit zu kommen. Das ist der grösste Fehler, den ich mir vorwerfe.
Dass Sie sie verhätschelt haben?
Ja, klar.
Das ist doch auch schön.
Ja, aber darum fehlt ihnen vielleicht der Biss, um es ganz nach oben zu schaffen. (Noah und Yanik sind nach vielen Stationen jetzt zusammen beim FC Montlingen in der 2. Liga.)
Als Spieler waren Sie einer, der gerne sagte, was er dachte
korrekt
zum Beispiel in Basel, als Sie nach einer Niederlage über Jörg Berger sagten, der sei morgen nicht mehr Trainer.
Vor dem Auswärtsspiel bei Étoile Carouge hatte er überheblich gesagt: «Carouge? Wie schreibt man denn Carouge? Die müssen wir weghauen.» Wir verloren 1:2. Der Satz danach war sicher ein wenig unglücklich formuliert von mir.
Recht hatten Sie jedenfalls. Berger musste gehen.
Der Herr Jäggi (damals Präsident) hatte trotzdem weniger Freude an mir. Das kostete mich 1000 Franken Busse.
Oder Sie bewerteten Ihre Trainer öffentlich.
Aber das war mit ein wenig Abstand, ich war schon in Italien. Die Homepages kamen auf, und ich dachte, das sei noch lustig, eine Seite über meine ehemaligen Trainer zu machen und ehrlich zu schreiben, was ich von ihnen halte. Das war vielleicht zu ehrlich. (lacht) Heute wäre eine solche Aktion undenkbar.
Gilbert Gress, den Sie beim FCZ hatten, bezeichneten Sie als Steinzeitmenschen.
In der Menschenführung, ja. Unter ihm war ich total unglücklich.
Wer war der Gegensatz zu ihm?
Antonio Cabrini, der ehemalige Weltmeister, war bei Arezzo wie ein «papà» für mich. Er gab mir das ganze Vertrauen zurück, das ich in Zürich verloren hatte. In 23 Spielen schoss ich 17 Tore. Ich war der absolute Publikumsliebling. Acht Monate später konnte ich von der Serie C in die Serie A wechseln.
Mit 41 bestritten Sie Ihr 125. und letztes Länderspiel für Liechtenstein, aber zu der Zeit waren Sie schon Spielertrainer bei Balzers. Was hat Sie am Trainerberuf gereizt?
Als ich bei Balzers anfing, kam Guardiola zu Bayern, und ich als Bayern-Fan frass alles auf, was er machte. So habe ich alles getan, mich weiterzubilden: Ich habe sehr viele Videos geschaut, Übungen gesucht und mir Gedanken gemacht, wie ich es machen will. Ich durfte in der 1. Liga Fehler machen, und ja, so habe ich den Rucksack immer mehr füllen können.
Was hat eigentlich der Trainer Mario Frick vom Spieler Mario Frick gelernt?
Der Trainer vom Spieler? Die Basis meines Fussballwissens, das ich jetzt habe, habe ich mir als Spieler angeeignet. Gerade die Zeit in Italien war sehr wichtig, weil da sehr viel Wert auf Taktik gelegt wird. Ich habe da sehr viel über Laufwege gelernt. Natürlich nehme ich viel Erfahrung aus meiner Zeit als Spieler mit. Aber das Trainer-Sein ist schon komplett etwas anderes. Die Menschenführung, das Führen von Gesprächen, das Lösen von Problemen, die Auseinandersetzung mit Problemspielern Als Spieler konnte ich einen solchen Spieler umhauen, und es war Ruhe. Als Trainer kann ich das schlecht machen.
Sie stellen ihn halt nicht auf.
So etwas mache ich nicht aus persönlichen Gründen. Ich möchte immer die bestmögliche Mannschaft auf dem Platz haben. Vielfach ist es so, dass es die schwierigen Spieler sind, die einen Match entscheiden.
Haben Sie viele Problemspieler in Luzern?
Letzthin las ich ein gutes Zitat von Stefano Pioli, dem Trainer von Milan. Er sagte: «Es ist das Einfachste, die Champions zu trainieren, und es ist das Schwierigste, die zu trainieren, die meinen, sie seien Champions.» Das unterschreibe ich sofort. Die Stars wissen genau, was es braucht und wo sie hinwollen.
Sie haben einmal gesagt, dass Ihnen als Spieler die mentale Härte gefehlt habe, um eine Topkarriere zu machen
ja, mir fehlten gerade in den grossen Spielen in Italien die letzten zehn Prozent, damit, was weiss ich, Juventus oder die Roma angeklopft hätten.
Jetzt als Trainer? Haben Sie diese Härte?
Zu hundert Prozent.
Das würde dann heissen, dass Ihre Trainerkarriere nicht in Luzern zu Ende geht.
Davon gehe ich aus, ja. Ich glaube auch nicht, dass Luzern zehn Jahre mit mir plant.
Aber beim FCL ist es Ihnen wohl?
Ich bin sehr, sehr glücklich hier. Luzern und ich passen wie die Faust aufs Auge. Darum mache ich mir keine grossen Gedanken, ich habe einen Vertrag bis 2024. Mein grosses Ziel ist aber ganz klar, dass ich irgendwann in der Bundesliga arbeiten kann.
Wieso passen Sie und der FCL so gut zusammen? Weil das ein emotionaler Verein ist? Weil der Fussball hier, mit allen negativen Seiten, lebt?
Ganz genau: Es lebt vor allem. Es gibt sehr, sehr viele Leute, die sich für den Club interessieren. Ich will jetzt nicht von hemdsärmeligem Fussball reden, aber ich ticke ähnlich wie Zeidler, der mit St. Gallen den vertikalen Fussball bevorzugt. Und dieser Fussball kommt bei uns sehr, sehr gut an. Das sieht man bei den Zuschauerzahlen.
Der Fan kann auch überborden, wenn er unzufrieden ist.
Das ist sein gutes Recht und gehört dazu. In der Schweiz ist das noch immer in den Leitplanken. In Italien dagegen erlebte ich das ganz anders. Da wurde ich ein paarmal mit Polizeischutz nach Hause gebracht.
Wo?
Zum Beispiel in Verona, als die Fans nach unserem Abstieg Molotowcocktails auf unsere Autos warfen.
Kritik macht Ihnen nichts aus, auch wenn sie einmal laut ist?
Das ist part of the business. Hier ist das Umfeld eher pessimistisch eingestellt, und trotzdem ist die Erwartungshaltung hoch. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir letzte Saison noch in der Barrage waren. Aber jetzt sehen die Fans, dass der Abstand zu den vorderen Plätzen nicht gross ist. Und sie dürfen träumen, und wenn wir Punkte liegen lassen wie in den letzten Wochen, dann ist normal, dass gewisser Unmut aufkommt.
Seit bald einem halben Jahr schwelt der Streit zwischen Hauptaktionär Bernhard Alpstaeg und der Clubführung. Wie sehr ist das für Sie ein Thema?
Dazu habe ich nie etwas vor der Mannschaft gesagt. Ich probiere, das von ihr wegzuhalten, weil das nur Energie kostet. Ich kann gut schlafen. Es ist nicht mein Business, und ich kann es nicht beeinflussen.
Aber Ihre Sympathien liegen bei Präsident Wolf und Sportchef Meyer?
Dazu habe ich mich in dieser Woche geäussert (am Donnerstag bei Blue), vielleicht zu sehr. Aber das bin ich: Wenn mir etwas auf der Zunge liegt, sage ich das auch. Stefan Wolf und Remo Meyer sind die Leute, die mir das Vertrauen geschenkt haben.
Was ist diese Saison möglich mit dem FC Luzern?
Das ist die Gretchenfrage. Das fragen sich viele Mannschaften. Ich sehe bei uns ein Riesenpotenzial. Unser Ziel ist es, in die Top 5 zu kommen. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir von Platz 2 oder 3 reden. Und vergessen wir nicht, in den Rückspiegel zu schauen. Es kann schnell gehen.
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Re: Mario Frick
tangojoe hat geschrieben: ↑12. Mär 2023, 12:46Aber Ihre Sympathien liegen bei Präsident Wolf und Sportchef Meyer?
Dazu habe ich mich in dieser Woche geäussert (am Donnerstag bei Blue), vielleicht zu sehr. Aber das bin ich: Wenn mir etwas auf der Zunge liegt, sage ich das auch. Stefan Wolf und Remo Meyer sind die Leute, die mir das Vertrauen geschenkt haben.

blue hat geschrieben:https://www.bluewin.ch/de/sport/super-l ... 58075.html
Solidarisch mit Wolf und Meyer im Kampf gegen Alpstaeg
Keine Freude hat Frick auch an der Unruhe rund um den FCL, wo seit längerem ein Machtkampf tobt. Der Zeitpunkt des Interviews von Bernhard Alpstaeg kurz vor dem YB-Spiel nervte ihn total, die resultierende Niederlage – das 2:1 von YB fiel in der 95. Minute – nennt er schlicht «Karma». «Natürlich ist die Unruhe im Klub ein Thema in der Kabine», hält Frick fest. Trotzdem hat die ganze Affäre auch etwas Positives: «Wir haben uns mit den Fans verbrüdert.»
Zusammen mit Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf geht er durch dick und dünn. «Sie haben mir das Vertrauen gegeben, diesen tollen Klub zu führen. Darum bin ich absolut solidarisch mit ihnen, vor allem wenn sie mit Argumenten angegriffen werden, wo ich genau weiss, es ist das Gegenteil.»
STADION ALLMEND 1934 - 2009
\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
\O/ cumk \O/ choooooom \O/
«Stellen sie sich vor, ein Pyro mit 2000 Grad trifft ein Kind und das Kind stirbt. Was sagen Sie dann?»
«Gewaltanwendungen gab es zwar keine, es hätte aber auch anders kommen können!»
Romano Simioni, Allmend-Buch, 2009 hat geschrieben:Das KKL ist kein Ort, der für uns Luzerner und Innerschweizer
gemacht wurde, sondern ein Ort, der in erster Linie dazu da ist,
dem Prestige der Stadt gut zu tun. Ich befürchte, dass das neue
Stadion eher ein KKL des modernen Fusballs wird und nicht eine
lebendige Volksbühne, wie es die so sympathisch unperfekte
Allmend war.
Re: Mario Frick
https://www.luzernerzeitung.ch/sport/fc ... ld.2491084
Vielleicht beisst mich diese Aussage in ein paar Monaten wieder in den Arsch.......für mich ist Mario Frick als Gesamtpaket einer der besten Trainer die der FCL je verpflichtet hat. Erfolg hin oder her. Dafür hat er noch Zeit.
Vielleicht beisst mich diese Aussage in ein paar Monaten wieder in den Arsch.......für mich ist Mario Frick als Gesamtpaket einer der besten Trainer die der FCL je verpflichtet hat. Erfolg hin oder her. Dafür hat er noch Zeit.
Ich will Kampffussball!
Re: Mario Frick
Starkes Zeichen!
- Gabor_Gerstenmaier
- FCL-Insider
- Beiträge: 588
- Registriert: 12. Aug 2019, 11:24
- Wohnort: Bocciastübli Allmend Luzern
Re: Mario Frick
Stark Mario. Bravo Remo. Geiles Zeichen.
Bei vorzeitigen Vertragsverlängerungen bis 2026 beschleicht mich seit Kurzem immer ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Will der etwa zu Basel? Wenn Schultz da nach 5 Spieltagen rausfliegt?
Spass beiseite - Frick ist für mich nicht weniger als der perfekte Trainer für uns. Bodenständig, demütig, ein Chrampfer, fussballbesessen, menschlich und im Umgang mit den Spieler fordernd, direkt, hart, klar, aber immer fair.
Für mich ein riesiger Glücksfall. Geniessen wir ihn so lange wir das können. Danke Mario!
Bei vorzeitigen Vertragsverlängerungen bis 2026 beschleicht mich seit Kurzem immer ein bisschen ein mulmiges Gefühl. Will der etwa zu Basel? Wenn Schultz da nach 5 Spieltagen rausfliegt?

Spass beiseite - Frick ist für mich nicht weniger als der perfekte Trainer für uns. Bodenständig, demütig, ein Chrampfer, fussballbesessen, menschlich und im Umgang mit den Spieler fordernd, direkt, hart, klar, aber immer fair.
Für mich ein riesiger Glücksfall. Geniessen wir ihn so lange wir das können. Danke Mario!
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„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“
1901 FC LUZERN - 1960 /// 1989 /// 1992 /// 2021
„Manche Leute halten Fußball für eine Sache von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr enttäuscht.
Ich kann Ihnen versichern, es ist sehr viel wichtiger als das!“
1901 FC LUZERN - 1960 /// 1989 /// 1992 /// 2021
- Schalker jung
- Forumgott
- Beiträge: 2186
- Registriert: 19. Mai 2008, 19:27
Re: Mario Frick
Super Zeichen. Bleibt zu hoffen, dass dies Misch Renggli nicht falsch versteht.
DANKE PAPA, DASS ICH EIN BLAU WEISSER GEWORDEN BIN
Re: Mario Frick
Ein enormer Glücksfall für uns aber auch für ihn. Seine Aussagen online, dass er und seine Familie sich in der Zentralschweiz pudelwohl fühlen, und er mittlerweile auch den Klub und die Fans mächtig fühlt, lösen in mir Glücksgefühle aus.
Ich gehe aktuell nicht davon aus, dass er über as Jahr 2025 beim FCL bleiben wird, dies aber in Absprache mit dem Klub so gewollt ist (guter Klub aus dem Ausland - Ablöse). Ein nationaler Titel wäre die Krönung seiner Arbeit hier (also ein internationaler wäre auch okay
).
Den Nachfolger haben wir mit Renggli bereits in den eigenen Reihen. Bis dahin, darf er sich weiterhin so fantastisch um den Nachwuchs kümmern und seinem zukünftigen Vorgänger noch ein oder zwei Tricks abgucken. Passt.
Ich gehe aktuell nicht davon aus, dass er über as Jahr 2025 beim FCL bleiben wird, dies aber in Absprache mit dem Klub so gewollt ist (guter Klub aus dem Ausland - Ablöse). Ein nationaler Titel wäre die Krönung seiner Arbeit hier (also ein internationaler wäre auch okay

Den Nachfolger haben wir mit Renggli bereits in den eigenen Reihen. Bis dahin, darf er sich weiterhin so fantastisch um den Nachwuchs kümmern und seinem zukünftigen Vorgänger noch ein oder zwei Tricks abgucken. Passt.
Ich will Kampffussball!
Re: Mario Frick
Einfach geil, wie der jeweils vor der Kurve abgeht nach nem Sieg! Ich hab das Gefühl, dass die Identifikation zwischen Trainer(-team) und Verein schon lange nicht mehr so gross war!
Re: Mario Frick
https://www.youtube.com/watch?v=Kes0M9aCeXE
Noch ein bisschen mehr Mario vor dem Saisonstart. Hab ich gefunden, als ich nach Mario Frick & Pressekonferenz gesucht habe - nicht dass noch falsche Eindrücke entstehen.

Noch ein bisschen mehr Mario vor dem Saisonstart. Hab ich gefunden, als ich nach Mario Frick & Pressekonferenz gesucht habe - nicht dass noch falsche Eindrücke entstehen.


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