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Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

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Schalker jung
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Schalker jung »

Lubamba hat geschrieben: 4. Dez 2024, 17:03
Wo ist eigentlich die FCL-Basis?? Man hört so wenig, um nicht zu sagen nichts. Irgendwo müsste doch die Austausch in die Breite hinaus zum Volk stattfinden?
Verstehe deine Frage nicht ganz. Die 3 Stammtische, das Sommer/Herbstfest, die GV. Da waren doch einige tolle anlässe innert 12 Monaten. Hinzu kommt die Inklusion und die wiederauferstehung der Leuebandi. Was muss die Basis noch machen? Ist nicht ehrensache für jeden FCL Fan, möglichst viele Leute für unseren FCL zu begeistern. Ob nun USL, Basis, VFFC Gönnerverein oder einfach Fan ohne irgend einer Mitgliedschaft. JEDER KANN ETWAS DAZU BEITRAGEN
Darum nehmt am Samstag mal wieder eure Kollegen mit ins Stadion, denn unsere Gruppe "Jugend forscht" hat das absolut verdient, dass man sie im Stadion und nicht am TV verfolgt.
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Lubamba
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

Ich muss präzisieren, ich meine mehr eine laute, öffentliche Diskussion - man hat ja Einsitz im VR. Gerade wird die ganze Organisation von Kopf auf Fuss gestellt, Bieri spricht von grundlegenden Reformen um auf eine schwarze Null zuzusteuern --> nur WIE das inhaltlich geschehen soll - das wird ja überhaupt nicht diskutiert? Irgendwie scheint mir der Schleier des aktuell sportlichen Erfolges alles zu kaschieren. Zu beobachten sind primär kräftiges Köpferollen.

Ich erinnere daran, was in Basel jeweils abgeht und wieviel Druck und Mitsprache da von der Basis kommt - selbst bis und mit diesen Sommer und dem DD-"Regime". Mir ist das hier etwas zu Ruhig = mulmiges Gefühl.

Zu den Zahlen noch, Basel Stadt ist alleine deutlich doppelt so gross wie Luzern (von deren Erfolgshistorie mal abgesehen), dafür aber Gallen kleiner. Alles deutlich über 10-12k im Schnitt benötigt also einen enormen Effort über Jahre, Klinken putzen, usw. Güller zeigen, es ist möglich, sind aber auch die einzige Ausnahme, die die Regel bestätigt. Die CH hat übrigens nach Schottland die höchste Fussballbegeisterung / Stadiongänger gemessen zur Bevölkerung.
JEDER KANN ETWAS DAZU BEITRAGEN
Wäre mal toll, eine koordinierte Fanaktion, gegen irgend ein Hinterbänkler: Alle Stammgänger kaufen für diesen Spieltag zusätzlich ein Ticket & schenken dieses jemandem im Freundeskreis. (Mache ich mehrfach pro Saison, oft mit Kindern aus dem Umfeld, deren Eltern nicht so Fussballaffin sind - meist mit massiver Begeisterung, die Gesänge in der Kurve zu erleben ist oft ein Augenöffner für Kind und Eltern, nix von Gewalt und Vorurteilen, sondern ein Riesenerlebnis, von dem noch Monate geschwärmt wird).
Wie geil wärs denn, wenn dann im Dezember zuhaus gegen Yverdon oder so die höchste Zuschauerzahl erreicht würde?? Ein Statement.
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timtim
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von timtim »

Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 09:47 Gerade wird die ganze Organisation von Kopf auf Fuss gestellt, Bieri spricht von grundlegenden Reformen um auf eine schwarze Null zuzusteuern --> nur WIE das inhaltlich geschehen soll - das wird ja überhaupt nicht diskutiert? Irgendwie scheint mir der Schleier des aktuell sportlichen Erfolges alles zu kaschieren. Zu beobachten sind primär kräftiges Köpferollen.
Natürlich wird das diskutiert, aber hauptsächlich ausserhalb des Forums (wobei es hier auch immer wieder gute Grundsatzdiskussionen und konkrete Vorschläge gibt). Soll sich Bieri denn einen Forumsaccount zulegen und hier alles öffentlich diskutieren?
Aber ich gebe dir insofern recht, dass das ganze viel früher, zielgerichteter, und mehr aus Fan- statt lediglich aus Marketingheini-Sicht hätte geschehen können. Bezüglich Zeitpunkt würde ich sagen besser spät als nie. Das Ziel (die Voraussetzung für "zielgerichtet") scheint auch mehr und mehr klar zu werden. Und die Fan-Sicht wird mit dem Basis-Sitz im VR besser eingebracht. Was die Basis und die Leute dahinter innert kürzester Zeit auf die Beine gestellt haben verdient grossen Applaus. Wunder solltest du aber trotzdem keine erwarten. Die Situation ist aus bekanntne Gründen halt einfach auch ein bisschen kompliziert.
Aufwindfahne
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Aufwindfahne »

Interessante Diskussion.
das wird ja überhaupt nicht diskutiert?
Ist das wirklich so? An der FCL-Basis-Mitgliederversammlung wurde dies angesprochen, es gab eine Plattform für Fragen jeglicher Art, die auch rege genutzt wurde, sei es während der Versammlung oder danach beim Bier, der gesamte Verwaltungsrat war anwesend.

Dazu gab es im November ein kurzes Statement im Tele 1, ein Artikel im Blick (aus Perspektive FCL-Basis) und auch an der I-AG GV hätte man bei Bedarf diese Dinge ansprechen können - ich hatte allerdings den Eindruck, dass das Meiste bis dahin schon ausdiskutiert worden ist, zu den ziemlich dürftigen Zahlen gab es an diesem Abend keine einzige Frage, kein einziger Kommentar.

Ich möchte an dieser Stelle festhalten: Im Sport hat der Fussballclub Luzern seit Jahren Kontinuität wie kein anderer Schweizer Club. Remo Meyer ist der dienstälteste Sportchef der obersten Liga, Mario Frick und sein Trainerteam sind ebenfalls sattelfest und die Nachwuchsabteilung sowieso.
Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst was dafür zu tun,
ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.

I don‘t have dreams. I have goals.
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Don Pedro
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

Zu den Zuschauerzahlen:
Es gibt wohl einige mögliche Gründe:
- Preise wurden erhöht in einer Phase der gefühlten Entfremdung zwischen Team und Fans. Das hat sich nun ja zum Glück wieder gebessert. Bei (zu) hohen Preisen nochmals was draufhauen ist dann eben auch nicht ganz einfach. Auch wenn eine Teuerungsanpassung durchaus Sinn ergab.
- Fade Kommunikation. immer nur reagieren, aktuell und seit einiger Zeit hat def. nicht der FCL die Oberhand in Sachen Meinungsbildung zum Verein. Das „Storytelling“ ist fast inexistent, es gibt kaum einen roten Faden, der proaktiv in die Welt hinaus getragen wird. Wer ist der FCL überhaupt und was will er sein? Graue Maus triffts momentan wohl am ehesten.
- Dem Verein fehlen ganze Fangenerationen. Bei Familien und Jungen ist es aktuell gut und wird immer besser. Viele andere haben ihr Urteil aber gefällt: FCL gleich uncool, Chaos, Chaoten. Der Sonntag ist für die aktuellen „Boomgruppen“ wohl einfach besser.
- Das Schützenhaus inkl. Stöbli ist trotz top Location ehrlich gesagt ein Reinfall und wurde vom FCL nicht aktiv selber beackert. Stattdessen wurde einem selbstverliebten Typen im Stöbli das Feld überlassen und auch in Sachen Einrichtung/Programm im Stübli weniger als nichts investiert. Jetzt ist es ein schlechter Abklatsch einer in die Jahre gekommenen Apres-Ski-Hütte. Der Treffpunkt, wo sich auch der Verein zeigt ist daraus auf jeden Fall nicht geworden. Das wurde massivst verkackt bis jetzt. Ein guter Treffpunkt, der das Spiel für Gelegenheitsbesucher auch abseits der Tribünen zum Erlebnis macht, fehlt also nach wie vor.
- Die Lokalzeitung und Polizeiführung sind nirgends im Land so negativ dem eigenen Verein gegenüber eingestellt wie hier. Unglaublich, wie oft ich von Leuten mit total verdrehten "Tatsachen" konfrontiert werde.
- Müdigkeit im Konflikt. Aktuell hat man einen eingefrorenen Konflikt mit einer blassen Geschäftsführung und einem müden Präsidenten. Es fehlt momentan am gemeinsamen Gegner wie auch an Visionen. Zu oft ist man schlicht nicht handlungsfähig.
-Wir bewegen uns trotz Allem immer noch in einer Phase mit hohen Zuschauerzahlen, wenn wir die Historie betrachten.

Finanziell sieht es wohl ticketmässig nicht so übel aus, wie es auf den 1. Blick scheinen könnte. Die Tickets sind 7.5% teurer geworden. Zudem wurden viele Gratisabos gestrichen. Mit einer ansprechenden Rückrunde ist ein höherer Schnitt gut möglich. Die aktuell fehlenden Zuschauer bezahlen zudem wohl überdurchschnittlich oft den sehr tiefen U16-Preis.
Fehlen werden aber auch die 2 Europaspiele, zu denen beide Male 13k+ erschienen waren.

Sorgen mache ich mir ehrlich gesagt auf der Einnahmenseite v.a. aufgrund der nochmals gesunkenen Sponsoringeinnahmen. Das zeugt nicht von guter Arbeit in den letzten Saison in der GL. so leid es mir tut.. Hier wurden zu wenig Klinken geputzt, Neue an Land gezogen und v.a. anscheinend auch alte Sponsoren vergrault. Da ist eine Trendumkehr unabdingbar.

Also alles schlecht? Nein, nicht Alles. Aber es liegt doch einiges im Argen. Nun ist ein Turnaround nötig und da muss jetzt einfach die neue GL liefern. Mit der bisherigen GL scheint dies nicht absehbar gewesen zu sein. Bis die Neuen aber voll handlungsfähig sind, dürfte 2025 werden und erste Resultate erwarte ich diesbezüglich realistischerweise nicht vor dem Sommer.

Zur öffentlichen Diskussion:
Dieser Punkt wurde ja seit Jahren bzw Jahrzehnten abgetötet. Es war lange nicht das Ziel, dass überhaupt Aktionäre an einer GV auftauchen etc.
Diese Kultur muss man den Leuten erst mal wieder antrainieren.. Und wenn dann die heiklen personellen Wechsel durch sind, wünsche ich mir auch eine leicht offenere Diskussionskultur seitens Verein / VR. Aktuell unterstütze ich das Vorgehen aber voll, da hier auch Existenzen und der Ruf von Leuten auf dem Spiel stehen.

Was Dani Britschgi in diesem Jahr erreicht hat ist auf jeden Fall schon mal sehenswert. Ich hoffe schwer und bin überzeugt, dass die Massnahmen und ein gewisses Umdenken im Verein auch kurz- bis mittelfristig ihre Wirkung entfalten.
Die ganze Wahrheit unzensiert.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von 6tusig3 »

Zum Thema Zuschauerzahlen:

Nach Corona, sind bei den meisten Klubs die Zuschauerzahlen im Vergleich zur Saison 18/19 gestiegen.
Allgemein war das Aufkommen an Grossanlässen allgemein höher. Dieses Phänomen wird im Durchschnitt so wie es gekommen ist auch wieder abklingen.

Die Frage die sich nun stellt ist, welche Klubs diese Chance nutzen und bei welchen sich die Zuschauerzahlen wieder auf des Niveau auf vor Corona angleichen.
Natürlich ist die Sache etwas komplexer, da der sportliche Erfolg auch Einfluss nimmt.


Ich bin sehr gespannt wie die Zuschauerzahlen Ende dieser Saison aussehen werden. So wie es aktuell scheint, wird man beim FCL den Schnitt der letzten beiden Saisons nicht halten können.

Hier noch eine Tabelle der Saisons 2018/19 und 2022/23 (ChatGPT erstellt)

Bild
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Schalker jung
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Schalker jung »

Erlaube mir mal ein Parallelvergleich mit dem Schwingsport. Innerschweiz vs Ostschweiz. Warum gelingt es uns nicht, ob Fussball oder Schwingen vor den Ostschweizer zu sein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Weil wir nicht zusammen für etwas einstehen. Jeder hat Angst, der andere könnte mehr bekommen. Eifersucht und Zleidwärche ist an der Tagesordnung. Jeder versucht sich als wichtiges hinzustellen, als das ganze als ganzes zu sehen. Da ist die Ostschweiz uns um weiten voraus. Dies Zeigt sich sogar in Bern in der Politik. Oder warum hat Appenzell mehr Bundesräte als die Urkantone zusammen.

Noch kurz zu den Zuschauerzahlen. Im Meisterjahr betrug der Schnitt 16'000 in der nächsten Saison wurden nicht so viele Abos verkauft wie heute.
DANKE PAPA, DASS ICH EIN BLAU WEISSER GEWORDEN BIN
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

Schalker jung hat geschrieben: 5. Dez 2024, 13:13 Erlaube mir mal ein Parallelvergleich mit dem Schwingsport. Innerschweiz vs Ostschweiz. Warum gelingt es uns nicht, ob Fussball oder Schwingen vor den Ostschweizer zu sein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Weil wir nicht zusammen für etwas einstehen. Jeder hat Angst, der andere könnte mehr bekommen. Eifersucht und Zleidwärche ist an der Tagesordnung. Jeder versucht sich als wichtiges hinzustellen, als das ganze als ganzes zu sehen. Da ist die Ostschweiz uns um weiten voraus. Dies Zeigt sich sogar in Bern in der Politik. Oder warum hat Appenzell mehr Bundesräte als die Urkantone zusammen.

Noch kurz zu den Zuschauerzahlen. Im Meisterjahr betrug der Schnitt 16'000 in der nächsten Saison wurden nicht so viele Abos verkauft wie heute.
DANKE dafür! Ich lasse nie die Gelegenheit aus, mit scharfer Wortwahl Innerschweizer Bundesräte zu fordern - und wie oft die Augen gross werden und der Mund aufklappt...aber nach entsprechender Erörtertung...ah ja, hast schon recht, da müsste was gehen! --> wir hätten diesen dämlichen Bürgerkrieg nicht verlieren dürfen!
Wieder seriös - Schalker Jung bringts halt genau auf den Punkt, wo das Problem begründet liegt: in der Mentalität. Die dreht halt nicht von heut auf morgen - aber gute Ansätze sind gemacht - immerhin. Nur schon, dass wir ein Stadion haben - das ist echt eine LEISTUNG! Da werden wir in so einigen CH Städten beneidet, und ob man das Projekt heute nochmals durchbränge...ich habe grossen Zweifel.

Fairerweise muss man aber schon sagen: Wir haben einen See, der all die Kantone trennt, wir haben zig Sprachen sogar innerhalb der Kantone, vom Muothatal bis Eschlismatt, von Giswil bis Ägeri. Es gibt halt keine "Zentralschweiz" als Gefühl. Und Innerschweiz ist selbst zerstritten, da sich ja ienige für die echten, wahren Eidgenossen halten - da wär der Kanton Luzern nichtmal inkludiert, der die Bundesverfassung bis heute nie so recht demokratisch korrekt angenommen hat (irrtum vorbehalten). Es ist also für die Schwinger viel einfacher, als Berner Verband anzutretten oder als NOS. Als Ironie kommt noch obendrein: wirtschaftlich sind wir Zentralschweizer extrem bis sehr stark...wir haben also auch intern nichtmal einen Leidensdruck, übermässig zusammenzustehen - im Gegenteil, die gengenseitigen Grabenkämfpe können wir uns sogar leisten.

--> auf gehts, Hopp Lozärn - Schtarch we de Wicki!
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

Don Pedro hat geschrieben: 5. Dez 2024, 10:55 Zu den Zuschauerzahlen:

- Fade Kommunikation. immer nur reagieren, aktuell und seit einiger Zeit hat def. nicht der FCL die Oberhand in Sachen Meinungsbildung zum Verein. Das „Storytelling“ ist fast inexistent, es gibt kaum einen roten Faden, der proaktiv in die Welt hinaus getragen wird. Wer ist der FCL überhaupt und was will er sein? Graue Maus triffts momentan wohl am ehesten.


Zur öffentlichen Diskussion:
Dieser Punkt wurde ja seit Jahren bzw Jahrzehnten abgetötet. Es war lange nicht das Ziel, dass überhaupt Aktionäre an einer GV auftauchen etc.
Diese Kultur muss man den Leuten erst mal wieder antrainieren.. Und wenn dann die heiklen personellen Wechsel durch sind, wünsche ich mir auch eine leicht offenere Diskussionskultur seitens Verein / VR. Aktuell unterstütze ich das Vorgehen aber voll, da hier auch Existenzen und der Ruf von Leuten auf dem Spiel stehen.

Wir müssen Sascha Ruefer vom Leutschenbach agdelegieren, geht ja eh den Bach runter dort - dann haben wir einen, der schweizweit unser Storytelling ins Land tragen kann uns polarisiert.

PS: Dass Sponsoringseitig aufgrund des Eigentümer-Rechtsstreits kaum was geht - verstehe ich vollkommen. Der Ruf steht auf dem Spiel, solange keine rechtssicherheit herrscht, wie das endet...wir können froh sein, dass uns die bestehenden Partnern +/- beistehen / erhalten bleiben. Ich habe öfters schon den diesjährigen Geschäftsbericht eher gelobt als verurteilt - es kann durchaus auch als kleines Wunder gewertet werden, ist der Verein nicht vollends an die Wand gefahren und vor dem Abgrund. Und sportlich brauchts man nicht zu diskutieren: overall überragend seit Frick da ist, den Cup mal vorne weg.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von tuce »

Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 14:24 Wir müssen Sascha Ruefer vom Leutschenbach agdelegieren, geht ja eh den Bach runter dort - dann haben wir einen, der schweizweit unser Storytelling ins Land tragen kann uns polarisiert.
Auf diesen Polteri-Entertainer kann ich gerne verzichten, der soll sich von der Allmend so weit wie möglich fernhalten. Und Polarisation hatten wir in den vergangenen Jahren ja wohl schon zur Genüge.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

:D :D :D

--> bringt Vorschläge von Zentralschweizer Persönlichkeiten mit Format & Ausstrahlung?
Ein Filippo Lombardi der Zentralschweiz.
Fabienne Bamert ja, aber ausser Sascha ist mir leider auf die Schnelle kein Besserer eingefallen...(womit wir bei der obigen Diskussion sind und unser kleine politische Einfluss erklärt (z.B. Tiefenbahnhof Luzern, Autobahnprojekt war auch keines bei uns am letzten Abstimmungssonntag).
Zuletzt geändert von Lubamba am 5. Dez 2024, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von dragao »

Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 14:14
Schalker jung hat geschrieben: 5. Dez 2024, 13:13 Erlaube mir mal ein Parallelvergleich mit dem Schwingsport. Innerschweiz vs Ostschweiz. Warum gelingt es uns nicht, ob Fussball oder Schwingen vor den Ostschweizer zu sein. Ausnahmen bestätigen die Regel. Weil wir nicht zusammen für etwas einstehen. Jeder hat Angst, der andere könnte mehr bekommen. Eifersucht und Zleidwärche ist an der Tagesordnung. Jeder versucht sich als wichtiges hinzustellen, als das ganze als ganzes zu sehen. Da ist die Ostschweiz uns um weiten voraus. Dies Zeigt sich sogar in Bern in der Politik. Oder warum hat Appenzell mehr Bundesräte als die Urkantone zusammen.

Noch kurz zu den Zuschauerzahlen. Im Meisterjahr betrug der Schnitt 16'000 in der nächsten Saison wurden nicht so viele Abos verkauft wie heute.
DANKE dafür! Ich lasse nie die Gelegenheit aus, mit scharfer Wortwahl Innerschweizer Bundesräte zu fordern - und wie oft die Augen gross werden und der Mund aufklappt...aber nach entsprechender Erörtertung...ah ja, hast schon recht, da müsste was gehen! --> wir hätten diesen dämlichen Bürgerkrieg nicht verlieren dürfen!
Wieder seriös - Schalker Jung bringts halt genau auf den Punkt, wo das Problem begründet liegt: in der Mentalität. Die dreht halt nicht von heut auf morgen - aber gute Ansätze sind gemacht - immerhin. Nur schon, dass wir ein Stadion haben - das ist echt eine LEISTUNG! Da werden wir in so einigen CH Städten beneidet, und ob man das Projekt heute nochmals durchbränge...ich habe grossen Zweifel.

Fairerweise muss man aber schon sagen: Wir haben einen See, der all die Kantone trennt, wir haben zig Sprachen sogar innerhalb der Kantone, vom Muothatal bis Eschlismatt, von Giswil bis Ägeri. Es gibt halt keine "Zentralschweiz" als Gefühl. Und Innerschweiz ist selbst zerstritten, da sich ja ienige für die echten, wahren Eidgenossen halten - da wär der Kanton Luzern nichtmal inkludiert, der die Bundesverfassung bis heute nie so recht demokratisch korrekt angenommen hat (irrtum vorbehalten). Es ist also für die Schwinger viel einfacher, als Berner Verband anzutretten oder als NOS. Als Ironie kommt noch obendrein: wirtschaftlich sind wir Zentralschweizer extrem bis sehr stark...wir haben also auch intern nichtmal einen Leidensdruck, übermässig zusammenzustehen - im Gegenteil, die gengenseitigen Grabenkämfpe können wir uns sogar leisten.

--> auf gehts, Hopp Lozärn - Schtarch we de Wicki!

Haha, dann noch ausgerechnet Bern als Beispiel der Einheit anzubringen. :lol:
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

--> bezieht sich nur auf den Schwingerverband ;)
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von rocksack »

Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 14:24 Wir müssen Sascha Ruefer vom Leutschenbach agdelegieren, geht ja eh den Bach runter dort - dann haben wir einen, der schweizweit unser Storytelling ins Land tragen kann uns polarisiert.

PS: Dass Sponsoringseitig aufgrund des Eigentümer-Rechtsstreits kaum was geht - verstehe ich vollkommen. Der Ruf steht auf dem Spiel, solange keine rechtssicherheit herrscht, wie das endet...wir können froh sein, dass uns die bestehenden Partnern +/- beistehen / erhalten bleiben. Ich habe öfters schon den diesjährigen Geschäftsbericht eher gelobt als verurteilt - es kann durchaus auch als kleines Wunder gewertet werden, ist der Verein nicht vollends an die Wand gefahren und vor dem Abgrund. Und sportlich brauchts man nicht zu diskutieren: overall überragend seit Frick da ist, den Cup mal vorne weg.
Du bringst immerhin Vorschläge :) hast du dir gestern Basel vs. Sion gegeben auf SRF? Ich schon und wenn du den Sascha ins Spiel bringst denke ich, lieber nicht. Der Typ ist so komisch unterhaltsam, labert so viel am Spiel vorbei, verwechselt Spieler und interpretiert Situationen so fremd, dass ich mich jeweils frage, ob wir den selben Dealer haben.
Ich hoffe sehr er bleibt dem SRF erhalten, denn bei den meisten Begegnungen die im Schweizer Fernsehen gezeigt werden, ist's selten über 90min spannend, mit Sascha am Mikrofon werde ich immer unterhalten. Und genau diese Unterhaltungsgarantie möchte ich nicht als Aushängeschild unseres Vereins.

Betreffend der weiteren Entwicklung im Verein möchte ich den neu besetzten Stellen einfach mal Zeit geben. Ich für mich habe im vergangenen Jahr genügend Informationen erhalten, verstehe aber, wenn manche noch mehr dahinter sehen möchten. Ich denke um so mehr man sich einbringt, was ja jetzt durch die Basis noch einfacher ist, um so mehr bekommt man mit.

Simon Laager soll in seiner Zeit in Langnau das Sponsoring ziemlich erfolgreich gepusht haben. Ich hoffe, dies gelingt ihm auch bei uns.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

:D :D
Ich habe bewusst einen polarisierenden Namen genannt - versteift euch nicht auf den.
Aber echt: was gibt's überhaupt für Aushängeschilder? Schwarmintelligenz let's go!
Simon Laager soll in seiner Zeit in Langnau das Sponsoring ziemlich erfolgreich gepusht haben. Ich hoffe, dies gelingt ihm auch bei uns.
Das wünschen und erhoffen wir uns --> der Aktionärsstreit ist aber ein schwebendes Damoklesschwert - da darf man keine Wunder von ihm erhoffen, solange der besteht - leider leider.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von rocksack »

Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 17:11 :D :D
Ich habe bewusst einen polarisierenden Namen genannt - versteift euch nicht auf den.
Aber echt: was gibt's überhaupt für Aushängeschilder? Schwarmintelligenz let's go!
Ich weiss nicht ob es nötig ist ein solches Aushängeschild zu haben. Es geht um den Verein und den gibt es hoffentlich länger, als das nächste Aushängeschild angestellt ist. Wichtiger fände ich wie von Don Pedro erwähnt, eine Vision, eine Geschichte,... wenn die stimmt, ist es doch fast egal wer Diese in die Welt hinausträgt.

Wenn du Namen aus der Wirtschaft suchts um Klinken zu putzen: z. B. jemand aus den Familien Schwenk, Schindler, Ineichen,....
Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 17:11 Das wünschen und erhoffen wir uns --> der Aktionärsstreit ist aber ein schwebendes Damoklesschwert - da darf man keine Wunder von ihm erhoffen, solange der besteht - leider leider.
Eben, keine Wunder erhoffen und arbeiten lassen. Laager hatte auch in Langnau keine einfache Aufgabe.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von dragao »

Loredana und dann Adeyemi holen. :clown:
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von lucerne »

rocksack hat geschrieben: 5. Dez 2024, 17:28
Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 17:11 :D :D
Ich habe bewusst einen polarisierenden Namen genannt - versteift euch nicht auf den.
Aber echt: was gibt's überhaupt für Aushängeschilder? Schwarmintelligenz let's go!
Ich weiss nicht ob es nötig ist ein solches Aushängeschild zu haben. Es geht um den Verein und den gibt es hoffentlich länger, als das nächste Aushängeschild angestellt ist. Wichtiger fände ich wie von Don Pedro erwähnt, eine Vision, eine Geschichte,... wenn die stimmt, ist es doch fast egal wer Diese in die Welt hinausträgt.

Wenn du Namen aus der Wirtschaft suchts um Klinken zu putzen: z. B. jemand aus den Familien Schwenk, Schindler, Ineichen,....
Lubamba hat geschrieben: 5. Dez 2024, 17:11 Das wünschen und erhoffen wir uns --> der Aktionärsstreit ist aber ein schwebendes Damoklesschwert - da darf man keine Wunder von ihm erhoffen, solange der besteht - leider leider.
Eben, keine Wunder erhoffen und arbeiten lassen. Laager hatte auch in Langnau keine einfache Aufgabe.
Einverstanden, das mit den Aushängeschildern hatten wir doch schon und was dabei rausgekommen ist, ist bekannt (Stierli, Alpstaeg).
Solche brauchen wir genau nicht mehr:
--> viewtopic.php?t=1400

Denn die Story ist geschrieben, sie liegt bereit: "FCL för ALLI". Vor paar Jahren war sie noch eine Vision, aber jetzt ist sie sehr greifbar.
Sie muss nun einfach breit und von allen erzählt werden. Dann steigt die Identifikation noch mehr, dann kommen noch mehr Zuschauer, dann steigen noch mehr Sponsoren ein (Aktionärsstreit hin und her - der darf keine Ausrede sein für Sponsorings):
--> viewtopic.php?p=595113#p595113
jossen hat geschrieben:Lucerne hatte immer recht! Asche über mein Haupt
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Lubamba »

Tolle Punkte, die hier aufgegriffen werden - der neuen Führung muss Zeit eingeräumt werden inkl. neue Zusammenarbeit mit der breiten Basis. Erfahrungsgemäss, ob privat oder beruflich, ohne organisiertes Vorgehen läuft aber beim Aufruf: jetzt ist es an jedem Individuell, die Botschaft hinauszutragen...in der Regel sehr wenig. So ehrlich müssen wir leider wohl sein, ist menschlich.

Da grad GC aus diversesten Gründen in aller Munde ist, hatte ich ein persönliches Flashback meiner FCL-Sozialisierung ende 90er. Im D-Junioren Teams unseres FC's hats als Saisonbelohnung meine ich vom Assistenztrainer selig ein Team-Ausflug gegeben: FCL-GC. Unten an der Lumag-Tribüne, direkt am Gras. All die Stars. Einige hatten GC Shirts im FC-Training, keiner eines vom FCL. Gebrüder Yakin, Zuberbühler, Mats Green, Haas, Berner, Smilijanic, uhu Zanni, Rici Cabanas, Magnin, Vogel, Sermeter, Tararache, Comisetti...das Who is Who des damaligen Fussballs und viele Namen sind heute noch prominent, sodass auch die 00er Jahrgänge damit was anfangen können. Gekannt hatten wir sie alle, die Champions-League Helden, die, aus dem Farbfernseher. LuzernSpieler? Vielleicht 3-4 kannte man vom Namen her. Gefant hat man für GC! Man stelle sich vor...wären wir nicht so klein gewesen, man hätte uns zurecht rausgedroschen. Es ist mehr dem Glück und Zufall in meinem Dorf geschuldet, dass zwei Leute später eine ansehnliche Gruppe motivieren konnten, mitten in die LumagTribüne zu stehen, Frei & Kubi anzufeuern, mit den Gesängen mitzugehen als es noch keine USL gab. Danke dafür. Grad noch Glück gehabt.
Was will ich mit dieser Geschichte sagen...heute, wo jeder schon unter 10 Jährige ein Hosentelefon hat, wo jetzt YB Kleber an den Autos prangen auch hier in der Zentralschweiz, wo es früher FCB-Wimpel waren, wo jeder sein Lieblingsclub und Spieler in jeder Liga hat...wie schwierig und wichtig ist es, diese früh zu motivieren, dass ein Stadionerlebnis goldig ist. Ja - der Fussball ist nicht so gut wie jener der Nati an Endturnieren oder jener der Topligen. Aber er bietet Werte, Erlebnisse, welche es am Bildschirm und in den vielen Ligen mit mässiger Fankultur eben nicht gibt.
--> spannend ist übrigens, viele der privaten schweizer Podcasts mit Jungen Hosts sagen immer wieder dasselbe...zwischen 15-20 habe man nur International verfolgt und die NLA verschmäht...aber je mehr man sich mit der Liga befasst, auseinandersetzt, identifiziert...umso geiler wird diese. So isses.
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Re: Ausrutscher oder tiefgründiges Problem? FCL Quo vadis?

Beitrag von Don Pedro »

https://www.msn.com/de-ch/nachrichten/o ... 863b&ei=44
Der FC Luzern will auf den Pilatus steigen, bleibt aber im Konflikt mit Bernhard Alpstaeg hängen

Artikel von Peter B. Birrer

Im FC Luzern liegt die Metapher mit dem Hausberg Pilatus nahe. Die Verantwortlichen fragen: «Kommen wir bis zum Pilatus hoch?» Sie wollen die Zentralschweizer Institution seit Jahren zum Gedeihen bringen und fühlen sich dabei, als würden sie den Anstieg vergeblich in Angriff nehmen. Der Pilatus ist nahe – und doch weit weg. Also bemühen sie den chinesischen Philosophen Konfuzius: «Der Weg ist das Ziel.»

Obschon in der letzten Saison vor allem dank dem Wechsel des Spielers Ardon Jashari nach Belgien ein Transfer-Ertrag von netto über 5,5 Millionen Franken resultierte, beträgt der konsolidierte Verlust 2,5 Millionen. Das ist viel. Zu viel in Anbetracht des Transfergewinns. Und das verstärkt das Ansinnen, dass «wir Kosten herausnehmen müssen», wie sich der Aktionär und interimistische Klubpräsident Josef Bieri ausdrückt. Abgespeckt wird auch auf der Geschäftsstelle.

Luzern verliert mit Stefan Wolf einen Botschafter
Der langjährige Finanzchef ist nach acht Jahren und einer Krankschreibung weg, der Kommunikationschef nach über sieben Jahren ebenso. Auch Stefan Wolf, das Gesicht des Klubs, der in den letzten Jahren Präsident und CEO war, tritt zurück, weil er sich mit dem eingeschlagenen Weg nicht anfreunden kann. Betroffene mussten auf ihre Gesundheit achten und einen Schlussstrich ziehen. Der Weg von Luzern auf den Pilatus ist steil. 1700 Höhenmeter. Nicht alle wandern weiter.

Luzern hat den FC St. Gallen vor Augen, das Projekt «Volksklub» des Präsidenten Matthias Hüppi, die breite Abstützung, die lokale Verankerung. Die Ostschweizer schrieben zuletzt eine schwarze Null. Sie hatten einen Bruttoertrag von 40 Millionen (Luzern: 28,5), im Schnitt 17 700 Personen im Stadion (12 800), holen aus dem Sponsoring- und VIP-Bereich sowie aus dem Merchandising über 15 Millionen heraus (9) und hatten vor allem dank dem Abgang von Leonidas Stergiou nach Stuttgart einen Transfer-Nettoerlös von etwas mehr als 4 Millionen.

In Luzern reiben sich manche am Vorhaben, wie das Stadion besser gefüllt werden kann. In St. Gallen sind die Logen fast zum Selbstläufer geworden, dort sind das Stadion und die Masse grösser, der nächste Konkurrent ist 50 Kilometer Luftlinie entfernt der überschaubare FC Winterthur. In Luzern ist es der EV Zug (20 Kilometer, Eishockey). Auf die Geschäftsmodelle der Super League bezogen, gehört Luzern zu St. Gallen.

YB lebt von der Champions League, Basel von exzessiven Transfers. Lugano, GC und Yverdon von Amerikanern, der FC Sion von Constantin, der Servette FC von einer Stiftung, Lausanne von einem britischen Konzern, der FC Zürich von der Familie Canepa. Winterthur kommt in der Nische über die Runden und wird vom Volk getragen – wie St. Gallen und Luzern, die wenig Mäzenatentum haben. Eigentlich ist St. Gallen neben YB der einzige wirtschaftlich gesunde Klub der Liga.

Luzern wird den Fall Alpstaeg nicht los
Doch Luzern hat ein eigenes Problemfeld, eines, das den Klub seit zwei Jahren überschattet. Eines, das auf Neuankömmlinge abschreckend wirken kann. Eines, das zehrt und vermutlich letztlich dafür verantwortlich ist, dass der Klub strampelt und mittlerweile jeden Franken zweimal umdrehen muss. Der Konflikt mit dem Aktionär und schwerreichen Swisspor-Patron Bernhard Alpstaeg dauert an. Noch immer steht im Raum, dass sich die zwei Parteien 2025 in einem öffentlichen Prozess sehen werden.

Es geht um einen strafrechtlichen Teil, um Nötigung und um den Versuch von ungetreuer Geschäftsführung, die Alpstaeg vorgeworfen werden. Und um einen zivilrechtlichen Teil, um die 25 Prozent Aktien, die Alpstaeg 2022 weggenommen wurden. Diverse einflussreiche Personen haben in den letzten Monaten zu vermitteln versucht. Offenbar alle, die in der Stadt Rang und Namen haben. Bis jetzt vergeblich. Alpstaeg bleibt draussen, lenkt nicht ein. Wenn zehn Aktionäre wie letzten Winter für nachrangige Darlehen im Umfang von 5 Millionen aufkommen, bleibt Alpstaeg abseits.

Dank Alpstaeg frohlocken Juristen

Beide Seiten sind indessen weder auf den Kopf gefallen noch masochistisch veranlagt, hier wie da wird die Wahrscheinlichkeit einer aussergerichtlichen Einigung mit 50 Prozent beziffert. Das ist nicht wenig. Aber der Fall Alpstaeg ist kompliziert, ein erbitterter Männerstreit, der mit Klagen und Gegenklagen geführt wird.

Der Fall Alpstaeg macht Anwaltskanzleien und Kommunikationsagenturen glücklich. Je länger er dauert, desto mehr Geld springt für sie heraus. Wie in einer Kampfscheidung im üppig begüterten Bevölkerungssegment.

Ein früherer Aktionär des Klubs sagt, dass Alpstaeg die Chefetage des Klubs schlichtweg austrocknen wolle. Alpstaeg hat viel Geld und gibt dies Anwesenden wiederholt zu verstehen. Als Besitzer des Stadions stellt Alpstaeg derzeit offenbar höhere Mietpreise für den Klub in den Raum. Ein früherer Luzerner Verwaltungsrat spricht von einem «toxischen Hintergrund».

Letztlich sind die Verluste des Klubs nicht vom Fall Alpstaeg zu trennen. Er absorbiert viel. Er ist Belastung, ökonomisch, emotional. Doch Josef Bieri, der von den Aktionären den Hauptteil trägt, sagt: «Das darf kein Alibi und keine Entschuldigung sein.» Hat der FC Luzern noch ausreichend Atem? «Ja, den haben wir», sagt Bieri.

Der Weg des Klubs als einsamer Schweizer Meister in der Nachwuchsförderung wird kompromisslos weitergeführt. Dieser einzigartige Weg soll von Begeisterung getragen werden, da will man sich nicht aufhalten lassen. Junge, eigene Spieler, mutig voran. So etwas lebe in Europa sonst nur Athletic Bilbao vor, sagt man im Klub.

Simon Laager trat die Stelle bei YB nicht an
Für die Neuausrichtung wurde als CEO Simon Laager verpflichtet, der in den letzten Jahren in gleicher Funktion für die SCL Tigers tätig gewesen war und dort gute Noten erhalten hatte. Das Evaluationsverfahren habe gezeigt, dass der FC Luzern unvermindert eine starke Marke sei, sagt Bieri. Laager hätte im letzten Sommer Leiter Verkauf bei den Young Boys werden sollen. Der Vertrag war bereits unterschrieben, doch als sich die Berner abrupt vom CEO Wanja Greuel trennten, kappten sie auch die Verbindung zum Greuel-Vertrauten Laager. Dieser trat die Stelle in Bern nie an.

Was Laager in Luzern zu bewegen imstande sein wird, steht und fällt wohl mit dem Alpstaeg-Trauma. Auch andere Super-League-Klubs haben und hatten ihre Turbulenzen: St. Gallen am Ende der Ära des Klubchefs Dölf Früh 2017, als eine Gruppe das Vakuum auszunutzen versuchte. Basel im lauten Übergang von Bernhard Burgener zu David Degen 2021, YB im Sommer 2024 mit dem CEO-Knall, der FC Zürich mit unzähligen Personalwechseln 2023/24, GC immer wieder. Besitzerwechsel hier wie dort.

Aber nirgends dauerte die Zeit des Machtkampfs, der Unwägbarkeit und des Zweifels zwei Jahre an. Das ist die über allem liegende Luzerner Last auf dem Weg hoch zum Pilatus.
Die ganze Wahrheit unzensiert.
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