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Basel und seine Fans!

STORM
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...

Beitrag von STORM »

Dräcksgoof hat geschrieben:Klar ist es Pflicht der Bullen Gefahren abzuwehren. Aber doch nicht in einer solch überrissenen Aktion. Die angereisten Fans zu kontrollieren geht ja noch, aber dann solche fest zu halten die wirklich nie etwas getan haben ist etwas sehr übertrieben. Logisch trifft es immer unschuldige und man kann nicht jedem glauben der sagt es sei nicht an jenem Spiel in Zürich oder wo auch immer gewesen. Aber 13 Jährige Kinder und Eltern dort fest zu halten kann nicht die Lösung sein. Auch dass die Arbeit so schleppend voran ging, dass die letzten erst nach Spielschluss von Altstetten weggebracht wurden kann nicht sein.
Das Ganze wird ganz sicher noch ein Nachspiel haben, wohl "auf und neben dem Platz...."
Ein Drittel der Zugfahrer verpasste das Spiel nicht. Die jüngsten der Festgehaltenen waren zwei 14-jährige (somit wohl eher als jugendlich denn als Kinder zu bezeichnen...). Von den über 400 Festgehaltenen waren weniger als ein Dutzend Frauen. Denke mal, dass die Zahl der wirklich unschuldigen verschwindend klein sein wird. Unfair ist höchstens, dass eine von langer Hand geplante Aktion jetzt als spontane Aktion dargestellt wird.
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Beitrag von Pyrofreak 1 »

Ich weiss gar nicht was ihr habt.ALLE unschuldigen vom Zug wurden nicht verhaftet und konnten das Spiel ansehen.Die bekannten Randalierer,solche mit verbotenen gegenstände ( Rauchpetarden,Fackeln,Gras,Messer) wurden länger festgenommen.

Also ich fand diese Aktion in Ordung,denn die Bas^ler fallen fast bei jedem Auswärtssieg negativ auf
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Pyrofreak 1
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Beitrag von Pyrofreak 1 »

Hier ein sehr serh ausführrlicher bericht von einem Basler fan:
Der Weg in den Knast!

--------------------------------------------------------------------------------

Da das offizielle Forum ausser Betrieb ist hier nochmals die Geschichte eines Bekannten von mir:

5.12.04
12.30 Die Basler Fans sind bereits zahlreich am Bahnhof Basel anzutreffen, heute gilt es ja schliesslich den Erzfeind zu schlagen. Der ursprünglich geplante Zug fuhr um 13.07. Doch man merkte bereits im vornherein an der sehr hohen Polizeipräsenz (in Vollmontur wohlgemerkt, mit Helm und Schild), dass man versuchen würde dies zu unterbinden. So beschloss man kurzfristig mit Umwegen nach Zürich zu gehen...
12.53 Der Basler Anhang begibt sich wie gesagt auf einen anderen Zug als geplant. Bald sind au alle zugestiegen. Doch der Polizei schien das nicht zu gefallen. Sie stoppte den Zug bzw. liess ihn gar nicht erst abfahren und zwang die FCB-Fans somit auf den bereitstehenden Extrazug.
13.15 Soweit so gut, dann geht es eben mit dem Extrazug nach Zürich und statt an den HB nach Altstetten. Man nimmt es zur Kenntnis.

Ca. 14.30 Ankunft in Zürich Altstetten. Hoppla, was für eine Überraschung, etwa 100 Polizisten in Vollmontur warten am Bahnhof und versperren jeglichen Ausweg. Mehrere Polizeifahrzeuge mit Gittern Davor stehen dort. Allfällige Löcher wo man hindurch gekonnt hätte wurden von Polizisten selbst versperrt. Es wurde bekannt gegeben, es gäbe eine Personenkontrolle. Man wird dies wohl oder übel über sich ergehen lassen müssen. Es gibt Schlimmeres.

15.00 Als nach einer halben Stunde immer noch alle am Bahnhof festgehalten wurden, wurde es etwas unruhig und es begann ein leichtes Gedränge. Da ich ziemlich weit vorne, nahe der Polizisten stand, wurde ich gegen dieselben gedrückt. Die Polizistin vor mir fühlte sich darauf bedrängt, nahm ihren Pfefferspray hervor und spritzte damit in die Menge, nebenbei mir voll in die Augen. Ich schloss die Augen da es wie Feuer brannte. Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch der Schmerz war zu gross, ich nahm nur noch Stimmen um mich herum wahr. Zwei mir unbekannte Fans nahmen mich darauf zur Hand und etwas beiseite. Sie fragten mich ob es einigermassen gehe. Ich bejahte doch dem war nicht wirklich so. Darauf brachte mich einer der beiden nach vorne zu den Polizisten und forderte diese dazu auf, mich durchzulassen und mich irgendwie zu behandeln.
Dies wurde auch gestattet, man liess mich durch. Nun nahm mich ein Polizist an die Hand (ich nehme an es war ein Polizist, sicher bin ich allerdings nicht), der mich zu einem Brunnen führte, wo ich meine Augen etwas auswaschen konnte, so dass ich die Augen von Zeit zu Zeit etwas öffnen konnte.

Ca. 15.15 Nachdem ich meine Augen einigermassen ausgewaschen hatte, beorderte man mich an eine Wand zu stehen, die Hände an die selbe und über dem Kopf zu halten und die Beine wurden mir auseinandergerissen. Man durchsuchte mich, nahm mir alle Gegenstände die ich bei mir hatte aus den Taschen, steckte sie in eine Plastiktüte und hängte mir diese um den Hals. Danach wurde ich zu einem Sanitärwagen geführt wo ich eine feuchte Binde erhielt, die ich an meine Augen legen sollte. Dies nützte auch, schon bald konnte ich wieder die Augen mehrheitlich offen lassen. Kurz darauf wurden mir Plastikhandschellen (Kabelbinder) angelegt und ich wurde in einen Kastenwagen der Polizei geführt wo schon etwa 6 andere Fans sassen. Als dann das Fahrzeug mit etwa 10 Fans beladen war fuhr dieser los. Wohin? Man nahm an es gehe auf den nächsten Polizeiposten, was sich auch als richtig erwies. Während der Fahrt gelang es mir aus der einen Kabelbinde heraus zu schlüpfen, nicht ohne Schrammen davon zu ziehen, doch das war es mir Wert, denn nun konnte ich endlich vernünftig die feuchte Binde gegen meine Augen pressen.

Ca. 15.30 Ankunft Polizeiposten. Mehrere Festgenommene beklagten sich über Harndrang, doch ihnen wurde nicht gewährt ihre Notdurft zu verrichten. Aus dem Kastenwagen ausgestiegen erkannte man, dass ich aus meinen Handschellen geschlüpft war. Folge davon: ich erhielt neue, diesmal etwas satter. Doch nicht für all zu lange Zeit, denn ich bin von Natur aus nicht ein Mensch der gern gefesselt ist, also nahm ich weitere Schrammen in Kauf, um die Hände frei zu haben und doch wenigstens eine Zigarette zu rauchen, diese befanden sich zusammen mit allen anderen meiner Gegenstände zu diesem Zeitpunkt immer noch im Beutel um meinen Hals. Wir durften beim Hintereingang des Hauptpolizeipostens warten, wo schon alles, so schien es, vorbereitet war: ein standfestes Gitter stand so dass der Durchgang in 2 Wege geteilt wurde, der eine war mit festgenommenen Fans gefüllt, der andere diente als Durchgang für die Polizisten.

Ca. 16.00 Eine halbe Stunde warteten wir nun schon draussen, in dieser Zeit kamen manche zu mir und baten mich entweder ihnen eine Zigarette anzuzünden oder ihnen die Kabelbinder durchzubrennen, damit sie sich selbst eine anzünden konnten oder ihr Geschäft an die nächstliegende Wand zu verrichten. Die Polizei bemerkte nicht dass ich die Hände frei hatte, was ihnen jedoch bei anderen aufgefallen war die sich auch irgendwie befreien konnten, diese wurden aus der Menge herausgeholt und irgendwohin gebracht, was mich dazu brachte meine Hände auf den Rücken zu legen und mich an die Wand zu stellen, damit ich nicht auch noch herausgeholt würde. Einige hatten wohl ihre Blase ziemlich voll und waren heillos froh wenn ihnen jemand irgendwie half, ihr Geschäft zu verrichten.
Von Zeit zu Zeit öffnete sich die Polizeipostentüre und ein bis zwei Fans wurden hinein beordert.


Um 16.30 Die Nachricht, der FCB liege in Führung erreichte auch die festgenommenen Fans, was eine kurzzeitig positive Stimmung zur Folge hatte, es wurden einige Lieder angestimmt und man nahm alles etwas lockerer.

Kurz nach 16.30 war ich dann an der Reihe. Die Tür öffnete sich, ich ging hinein und sah mehrere Polizisten in einem langen Gang. Als erstes wurden mir die Kabelbinden abgeschnitten. Der Polizist bemerkte natürlich, dass ich meine Hände frei hatte, daraufhin wurde ich als VIP bezeichnet. So sagte er zu einem Kollegen: „Das isch denn än VIP hä!“ Ich dachte mir, na toll das auch noch, doch anscheinend wahr es nur ein Scherz des Polizisten, denn ich bemerkte keinen Unterschied zwischen meiner Behandlung und die der anderen Fans die auch in diesem Gang waren. Nachdem ich abermals an die Wand beordert wurde und einmal mehr durchsucht wurde, wurde noch ein schönes Erinnerungsfoto von mir geschossen. Ich musste mein Alter bestätigen bevor ich weiter den Gang entlang laufen konnte. Dort wurde mir der Beutel mit meinen persönlichen Gegenständen abgenommen und es wurde abermals ein Foto geschossen, diesmal allerdings professioneller, nicht nur mit irgendeiner billigen Kamera, nein, ich kam mir vor wie bei einem Fotoshooting und ich war das Model. Als das Foto gemacht war, steckte man mich in eine etwa 8 mal 10 Meter grosse Zelle wo schon um die 60-70 andere sassen/lagen/standen. Sitzmöglichkeiten gab es keine ausser dem blanken Boden. Zwei Toiletten standen zur Verfügung und ein Waschbecken wo man etwas Wasser trinken konnte.

Ca. 18.00 Nach rund eineinhalb Stunden auf dem blanken Boden kam die Nachricht durch, dass unser FCB gewonnen hatte. Die Stimmung liess sich nicht wirklich heben. Man ärgerte sich über das Geschehen und empfand es als unmenschlich und eher illegal. Dabei sei auch noch die Zusammensetzung der Fans in der Zelle erwähnt: Grösstenteils waren es 18-25 jährige Fans, doch es gab auch minderjährige, mich zum Beispiel. Und da war noch der 13 jährige Junge der ebenfalls seine Kollegen verloren hatte und niemanden kannte der in derselben Zelle war. Dieser wurde dann bald schon herausgeholt aus der Zelle.

18.45 Da ich noch nicht volljährig bin wurde ich schon früh (verhältnissmässig) herausgeholt. Ich dachte, jetzt gehe es wohl nicht mehr lange bis ich wieder draussen bin, wahrscheinlich gäbe es eine Befragung, die Eltern würden benachrichtigt, das wars dann. Doch so schnell ging es dann doch nicht. Die Zellentür wurde geöffnet und noch weitere drei Minderjährige kamen mit mir. Dabei durfte ich mit einem dieser drei neue Handschellen teilen, diesmal allerdings keine Plastikdinger mehr, sonder echte, metallene, wie sie sonst wirklicher Verbrecher erhalten. Wir wurden in ein anderes Gebäude auf dem Polizeigelände geführt, wo wir als erstes gleich mal wieder in eine Zelle gesteckt wurden. Diesmal allerdings hatten wir zu viert die Zelle für uns alleine, sie war auch dementsprechend kleiner (ca. 2.5 mal 2.5 Meter). Dort gab es dann auch wenigstens eine Bank wo man sich hinsetzen konnte. Man sagte uns es ginge nicht mehr lange...

19.00 Die ersten beiden durften aus der Zelle heraus und zur Befragung. Ich und der übriggebliebene durften noch eine Weile warten. Um 19.20 Uhr war ich dann an der Reihe. Es ging in ein Büro wo mich dann auch eine Polizistin zu den Geschehnissen befragte. Nach rund einer halben Stunde Befragung und vergeblichem Versuch meine Eltern zu erreichen liess man mich dann auch endlich gehen. Der Herr Polizist sagte auf Wiedersehen, in diesem Moment hätte ich platzen können, doch ich verkniff es mir.

Ca. 20.00 ENDLICH DRAUSSEN! Nach rund etwa 5 Stunden Behandlung durch die Polizei, erlangte ich meine Freiheit wieder! Draussen standen einige andere bereits Freigelassene die noch auf ihre Kollegen warteten. Da viel mir ein, dass ich ja auch nicht allein nach Zürich gekommen war. Doch weil ich meine Kollegen bei der Pfefferspray-Aktion verloren hatte, wusste ich nicht ob sie auch festgenommen worden waren oder nicht und wenn ja, wie lange sie noch festgehalten würden. Deshalb beschloss ich mit meinen Zellengenossen zurück nach Basel zu fahren, wo wir dann etwa um 21.40 auch ankamen.
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Beitrag von FCL 4-ever »

Pyrofreak 1 hat geschrieben:Hier ein sehr serh ausführrlicher bericht von einem Basler fan:
Der Weg in den Knast!

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Da das offizielle Forum ausser Betrieb ist hier nochmals die Geschichte eines Bekannten von mir:

5.12.04
12.30 Die Basler Fans sind bereits zahlreich am Bahnhof Basel anzutreffen, heute gilt es ja schliesslich den Erzfeind zu schlagen. Der ursprünglich geplante Zug fuhr um 13.07. Doch man merkte bereits im vornherein an der sehr hohen Polizeipräsenz (in Vollmontur wohlgemerkt, mit Helm und Schild), dass man versuchen würde dies zu unterbinden. So beschloss man kurzfristig mit Umwegen nach Zürich zu gehen...
12.53 Der Basler Anhang begibt sich wie gesagt auf einen anderen Zug als geplant. Bald sind au alle zugestiegen. Doch der Polizei schien das nicht zu gefallen. Sie stoppte den Zug bzw. liess ihn gar nicht erst abfahren und zwang die FCB-Fans somit auf den bereitstehenden Extrazug.
13.15 Soweit so gut, dann geht es eben mit dem Extrazug nach Zürich und statt an den HB nach Altstetten. Man nimmt es zur Kenntnis.

Ca. 14.30 Ankunft in Zürich Altstetten. Hoppla, was für eine Überraschung, etwa 100 Polizisten in Vollmontur warten am Bahnhof und versperren jeglichen Ausweg. Mehrere Polizeifahrzeuge mit Gittern Davor stehen dort. Allfällige Löcher wo man hindurch gekonnt hätte wurden von Polizisten selbst versperrt. Es wurde bekannt gegeben, es gäbe eine Personenkontrolle. Man wird dies wohl oder übel über sich ergehen lassen müssen. Es gibt Schlimmeres.

15.00 Als nach einer halben Stunde immer noch alle am Bahnhof festgehalten wurden, wurde es etwas unruhig und es begann ein leichtes Gedränge. Da ich ziemlich weit vorne, nahe der Polizisten stand, wurde ich gegen dieselben gedrückt. Die Polizistin vor mir fühlte sich darauf bedrängt, nahm ihren Pfefferspray hervor und spritzte damit in die Menge, nebenbei mir voll in die Augen. Ich schloss die Augen da es wie Feuer brannte. Ich versuchte die Augen zu öffnen, doch der Schmerz war zu gross, ich nahm nur noch Stimmen um mich herum wahr. Zwei mir unbekannte Fans nahmen mich darauf zur Hand und etwas beiseite. Sie fragten mich ob es einigermassen gehe. Ich bejahte doch dem war nicht wirklich so. Darauf brachte mich einer der beiden nach vorne zu den Polizisten und forderte diese dazu auf, mich durchzulassen und mich irgendwie zu behandeln.
Dies wurde auch gestattet, man liess mich durch. Nun nahm mich ein Polizist an die Hand (ich nehme an es war ein Polizist, sicher bin ich allerdings nicht), der mich zu einem Brunnen führte, wo ich meine Augen etwas auswaschen konnte, so dass ich die Augen von Zeit zu Zeit etwas öffnen konnte.

Ca. 15.15 Nachdem ich meine Augen einigermassen ausgewaschen hatte, beorderte man mich an eine Wand zu stehen, die Hände an die selbe und über dem Kopf zu halten und die Beine wurden mir auseinandergerissen. Man durchsuchte mich, nahm mir alle Gegenstände die ich bei mir hatte aus den Taschen, steckte sie in eine Plastiktüte und hängte mir diese um den Hals. Danach wurde ich zu einem Sanitärwagen geführt wo ich eine feuchte Binde erhielt, die ich an meine Augen legen sollte. Dies nützte auch, schon bald konnte ich wieder die Augen mehrheitlich offen lassen. Kurz darauf wurden mir Plastikhandschellen (Kabelbinder) angelegt und ich wurde in einen Kastenwagen der Polizei geführt wo schon etwa 6 andere Fans sassen. Als dann das Fahrzeug mit etwa 10 Fans beladen war fuhr dieser los. Wohin? Man nahm an es gehe auf den nächsten Polizeiposten, was sich auch als richtig erwies. Während der Fahrt gelang es mir aus der einen Kabelbinde heraus zu schlüpfen, nicht ohne Schrammen davon zu ziehen, doch das war es mir Wert, denn nun konnte ich endlich vernünftig die feuchte Binde gegen meine Augen pressen.

Ca. 15.30 Ankunft Polizeiposten. Mehrere Festgenommene beklagten sich über Harndrang, doch ihnen wurde nicht gewährt ihre Notdurft zu verrichten. Aus dem Kastenwagen ausgestiegen erkannte man, dass ich aus meinen Handschellen geschlüpft war. Folge davon: ich erhielt neue, diesmal etwas satter. Doch nicht für all zu lange Zeit, denn ich bin von Natur aus nicht ein Mensch der gern gefesselt ist, also nahm ich weitere Schrammen in Kauf, um die Hände frei zu haben und doch wenigstens eine Zigarette zu rauchen, diese befanden sich zusammen mit allen anderen meiner Gegenstände zu diesem Zeitpunkt immer noch im Beutel um meinen Hals. Wir durften beim Hintereingang des Hauptpolizeipostens warten, wo schon alles, so schien es, vorbereitet war: ein standfestes Gitter stand so dass der Durchgang in 2 Wege geteilt wurde, der eine war mit festgenommenen Fans gefüllt, der andere diente als Durchgang für die Polizisten.

Ca. 16.00 Eine halbe Stunde warteten wir nun schon draussen, in dieser Zeit kamen manche zu mir und baten mich entweder ihnen eine Zigarette anzuzünden oder ihnen die Kabelbinder durchzubrennen, damit sie sich selbst eine anzünden konnten oder ihr Geschäft an die nächstliegende Wand zu verrichten. Die Polizei bemerkte nicht dass ich die Hände frei hatte, was ihnen jedoch bei anderen aufgefallen war die sich auch irgendwie befreien konnten, diese wurden aus der Menge herausgeholt und irgendwohin gebracht, was mich dazu brachte meine Hände auf den Rücken zu legen und mich an die Wand zu stellen, damit ich nicht auch noch herausgeholt würde. Einige hatten wohl ihre Blase ziemlich voll und waren heillos froh wenn ihnen jemand irgendwie half, ihr Geschäft zu verrichten.
Von Zeit zu Zeit öffnete sich die Polizeipostentüre und ein bis zwei Fans wurden hinein beordert.


Um 16.30 Die Nachricht, der FCB liege in Führung erreichte auch die festgenommenen Fans, was eine kurzzeitig positive Stimmung zur Folge hatte, es wurden einige Lieder angestimmt und man nahm alles etwas lockerer.

Kurz nach 16.30 war ich dann an der Reihe. Die Tür öffnete sich, ich ging hinein und sah mehrere Polizisten in einem langen Gang. Als erstes wurden mir die Kabelbinden abgeschnitten. Der Polizist bemerkte natürlich, dass ich meine Hände frei hatte, daraufhin wurde ich als VIP bezeichnet. So sagte er zu einem Kollegen: „Das isch denn än VIP hä!“ Ich dachte mir, na toll das auch noch, doch anscheinend wahr es nur ein Scherz des Polizisten, denn ich bemerkte keinen Unterschied zwischen meiner Behandlung und die der anderen Fans die auch in diesem Gang waren. Nachdem ich abermals an die Wand beordert wurde und einmal mehr durchsucht wurde, wurde noch ein schönes Erinnerungsfoto von mir geschossen. Ich musste mein Alter bestätigen bevor ich weiter den Gang entlang laufen konnte. Dort wurde mir der Beutel mit meinen persönlichen Gegenständen abgenommen und es wurde abermals ein Foto geschossen, diesmal allerdings professioneller, nicht nur mit irgendeiner billigen Kamera, nein, ich kam mir vor wie bei einem Fotoshooting und ich war das Model. Als das Foto gemacht war, steckte man mich in eine etwa 8 mal 10 Meter grosse Zelle wo schon um die 60-70 andere sassen/lagen/standen. Sitzmöglichkeiten gab es keine ausser dem blanken Boden. Zwei Toiletten standen zur Verfügung und ein Waschbecken wo man etwas Wasser trinken konnte.

Ca. 18.00 Nach rund eineinhalb Stunden auf dem blanken Boden kam die Nachricht durch, dass unser FCB gewonnen hatte. Die Stimmung liess sich nicht wirklich heben. Man ärgerte sich über das Geschehen und empfand es als unmenschlich und eher illegal. Dabei sei auch noch die Zusammensetzung der Fans in der Zelle erwähnt: Grösstenteils waren es 18-25 jährige Fans, doch es gab auch minderjährige, mich zum Beispiel. Und da war noch der 13 jährige Junge der ebenfalls seine Kollegen verloren hatte und niemanden kannte der in derselben Zelle war. Dieser wurde dann bald schon herausgeholt aus der Zelle.

18.45 Da ich noch nicht volljährig bin wurde ich schon früh (verhältnissmässig) herausgeholt. Ich dachte, jetzt gehe es wohl nicht mehr lange bis ich wieder draussen bin, wahrscheinlich gäbe es eine Befragung, die Eltern würden benachrichtigt, das wars dann. Doch so schnell ging es dann doch nicht. Die Zellentür wurde geöffnet und noch weitere drei Minderjährige kamen mit mir. Dabei durfte ich mit einem dieser drei neue Handschellen teilen, diesmal allerdings keine Plastikdinger mehr, sonder echte, metallene, wie sie sonst wirklicher Verbrecher erhalten. Wir wurden in ein anderes Gebäude auf dem Polizeigelände geführt, wo wir als erstes gleich mal wieder in eine Zelle gesteckt wurden. Diesmal allerdings hatten wir zu viert die Zelle für uns alleine, sie war auch dementsprechend kleiner (ca. 2.5 mal 2.5 Meter). Dort gab es dann auch wenigstens eine Bank wo man sich hinsetzen konnte. Man sagte uns es ginge nicht mehr lange...

19.00 Die ersten beiden durften aus der Zelle heraus und zur Befragung. Ich und der übriggebliebene durften noch eine Weile warten. Um 19.20 Uhr war ich dann an der Reihe. Es ging in ein Büro wo mich dann auch eine Polizistin zu den Geschehnissen befragte. Nach rund einer halben Stunde Befragung und vergeblichem Versuch meine Eltern zu erreichen liess man mich dann auch endlich gehen. Der Herr Polizist sagte auf Wiedersehen, in diesem Moment hätte ich platzen können, doch ich verkniff es mir.

Ca. 20.00 ENDLICH DRAUSSEN! Nach rund etwa 5 Stunden Behandlung durch die Polizei, erlangte ich meine Freiheit wieder! Draussen standen einige andere bereits Freigelassene die noch auf ihre Kollegen warteten. Da viel mir ein, dass ich ja auch nicht allein nach Zürich gekommen war. Doch weil ich meine Kollegen bei der Pfefferspray-Aktion verloren hatte, wusste ich nicht ob sie auch festgenommen worden waren oder nicht und wenn ja, wie lange sie noch festgehalten würden. Deshalb beschloss ich mit meinen Zellengenossen zurück nach Basel zu fahren, wo wir dann etwa um 21.40 auch ankamen.
Toller Text :P
FCLUZERN für immer..!!!

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Beitrag von chief »

@ Pyrofreak und STORM

zum Glück habt ihr wieder mal voll den Durchblick... :roll:
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Beitrag von Radiohead »

Die Aktion war sicher ein voller Erfolg um in Zukunkt Aggressionen und Ausschreitungen zu verhindern... :roll:
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Re: ...

Beitrag von UNDERCOVER »

STORM hat geschrieben: Von den über 400 Festgehaltenen waren weniger als ein Dutzend Frauen.
32 sind weniger als ein dutzend? basler sind alles linksextreme chaoten?
manmanman, überleg bitte wenigsten einen kurzen moment, bevor du in die tasten haust... oder informier dich einigermassen angemessen!
chief
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Beitrag von chief »

Chief, der Vorzeige-Linksautonome Chaot!!
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Beitrag von Dräcksgoof »

Steinewerfen und Schaufenster einschlagen rulez!
Auf jetzt!!
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Re: ...

Beitrag von UNDERCOVER »

UNDERCOVER hat geschrieben:
STORM hat geschrieben: Von den über 400 Festgehaltenen waren weniger als ein Dutzend Frauen.
32 sind weniger als ein dutzend? basler sind alles linksextreme chaoten?
manmanman, überleg bitte wenigsten einen kurzen moment, bevor du in die tasten haust... oder informier dich einigermassen angemessen!
korrektur: bei den 32 handelt es sich um "Jugendliche unter 15 Jahren", festgenommen wurden 11 frauen. entsprechend beziehe ich das halt auf deine aussage bzgl. "zwei 14-jährige".
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Beitrag von UNDERCOVER »

bericht von einem basler, der heute bei der zürcher stadtpolizei eine anzeige gemacht hat:
Bin a schalter gange bider stapo in zh.....

Ich: Griezi wohl, ich würdi gärn e azeig irreiche!!!

Bulle: Sie wend eini irreiche???????

Ich: Jepp, genau......

Bulle: Gege wer dänn? Isch ine öppis gstohle worde?

Ich: Jä mini Freiheit!!!!

Bulle: ???????????

Ich: Ich würdi gärn sie und iri ganzi Stapoverein azeige wege dere aktion vom Sunntig!!!!!!

Bulle: Mue go abkläre goh....ein Moment

Ich: (han 45 minute gwartet bisi dra ko bin und in der zwüscheziit sin 2 japanerli ko dene isch dhandtäsche klaut worde.......die hen keini 5 minute gwartet)

Bulle: (In sym Büro) blablabla etc.....Frage frage frage......

Ich: Jo do hender euch scho zimli was ibrockt he.....

Bulle: Jo wüsse sy....d`KAPO ZH....

Ich: Was Kapo???? Ihr hend isatzleitig gha und Baschta....

Bulle: Jo aber wenn die (wortwörtlich so wieners gseit het) Futzdumme vollidiote vo basel immer so radau mache.....

Ich: (Mich am beherrsche dasi nid duredreie)

Bulle: Die söttimer doch alli mol im Rhy versängge.....

Ich: Herr Polizist ich bin e azeig am mache wege Freiheitsberaubig.....sölli gad no atrag uf Beleidigung und Ruefschädigung stelle?????

Bulle: Schissfründlich worde....Verhör fertig und ich wieder deheim.....
übler dialekt zwar, aber sonst :D :D :D !
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Beitrag von hijacker »

hab gerade so ein bisschen halsweh bekommen... :roll:
Bild You know me, evil eye. You know me, prepared to die. You know me, the snake-bite kiss. Devils grip, the iron fist.
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@ Undercover!!!

Beitrag von STORM »

UNDERCOVER hat geschrieben:
UNDERCOVER hat geschrieben:
STORM hat geschrieben: Von den über 400 Festgehaltenen waren weniger als ein Dutzend Frauen.
32 sind weniger als ein dutzend? basler sind alles linksextreme chaoten?
manmanman, überleg bitte wenigsten einen kurzen moment, bevor du in die tasten haust... oder informier dich einigermassen angemessen!
korrektur: bei den 32 handelt es sich um "Jugendliche unter 15 Jahren", festgenommen wurden 11 frauen. entsprechend beziehe ich das halt auf deine aussage bzgl. "zwei 14-jährige".
Aus der Medienmitteilung der Polizei:

"Von rund 650 Personen, welche im Extrazug von Basel nach Zürich unterwegs waren, wurden insgesamt 427 Personen, darunter 11 Frauen im Alter zwischen 15 und 27 Jahren, vorübergehend festgenommen und zur Befragung auf eine Polizeidienststelle geführt. Unter den Festgenommenen befanden sich insgesamt 32 Jugendliche unter 15 Jahren, die drei jüngsten unter ihnen stehen kurz vor der Vollendung des 14. Altersjahrs."

Ob zwei oder drei ist ja wohl wirklich nicht relevant! Deine Erbsenzählerei ist wohl auf mangelnde Argumente zurückzuführen. Und merk Dir eines: STORM hat immer Recht!

Grüsse gehen an Gunner, Noiser, Rivella 88 und David Fairclough! Es wird, wie bereits darauf hingewiesen, gepflegte Erscheinung erwartet...
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Beitrag von chief »

Nana STORM.
32 waren unter 15, also 14-jährig
3 vollenden in nächster Zeit das 14 Alterjahr, sind also zZ noch 13. So ist das und nicht anders
STORM
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Beitrag von STORM »

chief hat geschrieben:Nana STORM.
32 waren unter 15, also 14-jährig
3 vollenden in nächster Zeit das 14 Alterjahr, sind also zZ noch 13. So ist das und nicht anders
Ich weiss. Tatsache ist, dass nicht massenhaft Kinder verhaftet wurden. Aber egal...
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Beitrag von chief »

Naja, in unserem Alter darf man doch 18-jährige als Kinder anschauen....
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Beitrag von STORM »

chief hat geschrieben:Naja, in unserem Alter darf man doch 18-jährige als Kinder anschauen....
Da hast Du wahrlich nicht ganz unrecht. Einigen wir uns also darauf, dass es doch Kids waren.

[-----------------------------------------------------] (vom Admin gelöscht)
Gelöscht

Beitrag von Gelöscht »

Mal was lustiges aus Basel:

Grosserfolg für die Kantonspolizei Zürich. Die Massenverhaftungen als Präventation für Krawalle bezüglich des Fussballspiels am 5.12. in Zürich haben die Ziele nicht nur erreicht, sondern waren so erfolgreich dass die "Superformel" nun auch auf andere Gebiete ausgedehnt wurde.
Gestern Abend nun konnte ein weiterer Erfolg vermeldet werden. Im Rahmen einer Grossaktion wurde die Autobahn A1 Bern - Zürich komplett gesperrt und 789 männliche Autofahrer vorübergehend verhaftet. Laut Kantonspolizei Zürich sei es sicher, dass "Vergewaltiger immer wieder mit dem Auto zum Tatort fahren", womit durch die Autobahn ein "erhöhtes Sicherheitsrisiko" bestand. Als Beweis legt die KaPo Zürich ärztliche Atteste vor, nachdem 98,3 Prozent der Verhafteten Männer tatsächlich mit einem Geschlechtsorgan ausgerüstet waren, die für eine Vergewaltigung verwendet werden konnten. Tatsächlich erreignete sich gestern Abend in Zürich keine einzige sexuelle Belästigung oder Uebergriff. Die Aktion hatte also vollen Erfolg. Doch damit nicht genug. Gleichzeitig mit den potentiellen Triebtätern erwischte die Polizei:
- 643 Messerstecher (mit rotem Klappmesser)

- 380 Menschenschlepper (ausgerüstet mit Landkarten vom In- und Ausland für illegale Zollüberquerungen)

- 234 Wilderer (mit Angelausrüstung für Vergehen gegen das Fischereigesetz)

- 195 schwerstgefährliche Kiffer

Es ist damit zu rechnen, dass das Zürcher Erfolgsmodell Schule macht.

Als nächsten Einsatzpunkt wird wohl der Flughafen Kloten in den Mittelpunkt rücken, denn es gäbe Hinweise, dass immer mehr Taschendiebe per Flugzeug ins Land kommen.
Thomas1365

Beitrag von Thomas1365 »

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Beitrag von Raubi »

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