Liiribox
Nur angemeldete User dürfen liiren.

Lugano .... jetzt Lausanne ..... wer folgt als nächstes?

Benutzeravatar
UNDERCOVER
Elite
Beiträge: 6271
Registriert: 26. Apr 2003, 00:29

Beitrag von UNDERCOVER »

Garfield hat geschrieben:- gibts keinen Konkurs, muss der SFV tätig werden und einen Punkteabzug veranlassen. Dies würde zusammen mit einem nun deutlich geschwächten Kader wohl den letzten Platz und damit einen Abstieg in die CHL bedeuten.
so sieht das aktuelle klassement aus:

7. Grasshopper 18 5 7 6 16:26 22
8. Servette* 18 6 5 7 24:28 20
9. St. Gallen 18 4 7 7 23:29 19
10. Schaffhausen 18 3 7 8 21:32 16

maximal können servette sechs zusätzliche punkte abgezogen werden. der worst-case, sofern die rettung zu stande kommt, sieht also so aus:

7. Grasshopper 18 5 7 6 16:26 22
8. St. Gallen 18 4 7 7 23:29 19
9. Schaffhausen 18 3 7 8 21:32 16
10. Servette* 18 6 5 7 24:28 14

schaffhausen liegt mit nur zwei punkten rückstand durchaus in reichweite, auch st. gallen ist meiner meinung nach noch zu knacken. kommt dazu, dass ich stark davon ausgehe, dass servette mit weniger als sechs punkten abzug davon kommen würde. man will den neuen investoren ja nicht gleich eins auf den deckel geben, etwa vier sehe ich als realistisch an.
zudem müssen die abgänge nicht zwingend auch eine massive sportliche verschlechterung mitbringen, ihr kader ist auch so noch relativ ansprechend besetzt und weit entfernt von einer gurkentruppe.

entsprechend meine prognose: morgen oder übermorgen werden in genf nägel mit köpfen gemacht, der spuk "roger" gehört dann der vergangenheit an, die grossverdiener sind entweder weg (karembeu) oder müssen wohl oder übel einen vertrag zu günstigeren konditionen unterschreiben, um überhaupt noch irgendwo zu spielen (moldovan), und servette kann sich (im dümmsten fall via barrage) in der nationalliga a halten.
Eddy

Beitrag von Eddy »

Undercover. Deine Rechnung stimmt was die Mathematik anbelangt, hingegen ist es kaum wahrscheinlich dass Herren Karembeu und Moldovan für ein Trinkgeld ( im Bezug auf anderere erhaltene Offerten) weiter spielen werden. Und dass Servette von den angeblichen Investoren gerettet wird, ist sehr unwahrscheinlich. Es besteht da noch ein politisches Problem welches ( noch) nicht sehr öffentlich ist. Für mich gehört Servette schon zur Vergangenheit, leider.
Spiritus
Experte
Experte
Beiträge: 453
Registriert: 13. Aug 2004, 15:44

Beitrag von Spiritus »

Eddy hat geschrieben:Undercover. Deine Rechnung stimmt was die Mathematik anbelangt, hingegen ist es kaum wahrscheinlich dass Herren Karembeu und Moldovan für ein Trinkgeld ( im Bezug auf anderere erhaltene Offerten) weiter spielen werden. Und dass Servette von den angeblichen Investoren gerettet wird, ist sehr unwahrscheinlich. Es besteht da noch ein politisches Problem welches ( noch) nicht sehr öffentlich ist. Für mich gehört Servette schon zur Vergangenheit, leider.
Karembeu ist eh schon wech (Bastia) und Moldovan findet in der momentanen Verfassung eh keinen Club, der ihm zig tausend in den Arsch shoppt.
Aber was ist das politische Probs, dass du da ansprichst?

Greetz
Bill Shankly
Elite
Beiträge: 6163
Registriert: 14. Nov 2002, 22:45
Wohnort: city of london
Kontaktdaten:

Beitrag von Bill Shankly »

Tagesanzeiger - 02.02.2005 hat geschrieben: «Das ist völlig jenseits des Erträglichen»

Der Fall Servette ist typisch für die Misswirtschaft im Schweizer Klubfussball. Ligapräsident Peter Stadelmann und Direktor Edmond Isoz analysieren die Lage.

Peter Stadelmann und Edmond Isoz, woran krankt der Schweizer Fussball?
Peter Stadelmann: Das erste Problem sind die beschränkten Möglichkeiten, die wir in der Schweiz haben. Die Einnahmen aus dem TV sind mit 6,5 Millionen Franken relativ gering. Auch die anderen Einnahmequellen liegen hinter dem Ausland zurück. Das hängt auch mit der Struktur der Schweiz zusammen. Sie bietet einen kleinen Markt, der zudem noch in die Deutschschweiz, die Romandie und das Tessin dreigeteilt ist. Es gibt wenige Firmen, die national tätig sind.

Und was ist das zweite Problem?
Stadelmann: Das sind die Personen, die immer wieder in die Führungspositinen von Fussballklubs kommen und die , dann die Möglichkeiten falsch beurteilen, die sich in der Schweiz bieten. Viele dieser Leute unterschätzen den Schweizer Fussball.in sportlicher Hinsicht, aber sie überschätzen dafür die finanziellen Ressourcen unseres Landes. Es ist symptomatisch, dass vor allem jene Leute eklatant scheitern, die aus dem Ausland kommen.

Warum liefern sich so viele Vereine ausländischen Geldgebern aus?
Edmond Isoz: Weil es der Wirtschaft schlecht geht. Vorab in der Westschweiz und im Tessin finden die Klubs keine regionalen oder lokalen Investoren mehr. Und landesweit. sind viele Unternehmen, die traditionell in den Fussball investierten, in andere Sparten abgewandert, etwa in Trendsportarten. Sportlich wollten die betroffenen Fussballklubs trotzdem nicht zurückbuchstabieren, also suchten sie sich die Leute mit Geld anderswo.

Sie werfen sich an die Brust von Figuren, dieviel versprechen und wenig halten.
Isoz: Ja. Als zum Beispiel in Lausanne Jean-Francois Kurz als Präsident zurücktrat, kam Kita. In Sitten war es Kadji...

… ein Bierbraueraus Kamerun…
Isoz: ...und in Genf haben wir jetzt Marc Roger, Der Klub war vor drei Jahren noch im Achtelfmal des Uefa-Cups, heute hat er ein grosses Glaubwürdigkeitsproblem und ist in
der Region überhaupt nicht mehr verankert.

Weshalb akzeptieren die Verantwortlichen in den Klubs die begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten grundsätzlich nicht?
Stadelmann: Das ist kein typisches Schweizer Phänomen. Die grossen Fussballländer in Europa haben auch ihre finanziellen Probleme, nur auf einem höhe -
ren Niveau - und mit einer noch grösseren Absturzgefahr. Aber in diesen Ländern hat der Fussball einen so hohen Stellenwert, dass solche Probleme wohl auch leichter wieder behoben werden können als bei uns. Da greift auch einmal die Regierung oder der König in die Schatulle, um ein Loch zu stopfen.

Aber wie gross ist der Imageschaden für den Schweizer Fussball, den ein Präsident wie Roger seit Monaten anrichtet?
Isoz:. Wir haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von negativen Ereignissen gehabt: Lugano, Lausanne, Wil... Und nicht immer waren Ausländer für die Misere verantwortlich, wenn ich anJermini in Lugano denke. Servette, dieses ständige Hin und Her, diese monatelange Ungewissheit - das hat unserem Fussball einen grossen Schaden zugefügt.

Auffallend ist die Häufung von Finanzkrisen in den letzten fünf Jahren.
Isoz: Die Schweiz ist ein kleines Land. Viele Klubs waren nicht bereit, sich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Mit dem Bosman-Urteil sind die Transfersummen nach Ablauf eines Vertrages weggefallen.In den grossen Ländern haben die Klubs dank des Privatfernsehens ganz andere Einnahmen als bei uns. Und seit ihrer Einführung konzentriert sich alles auf die Champions League, weil es nur da viel Geld zu verdienen gibt. Auch in der
Schweiz blähten einzelne Klubs das Budget auf und versuchten mit allen Mitteln, sich für die Champions League zu qualifizieren. Doch diese Rechnung ging selten auf. Zurück blieben nur Schulden.

Aber wieso hat es die Klubs im Welschland und im Tessin besonders hart getroffen?
Isoz: Diese Regionen haben in den letzten Jahren enorm an wirtschaftlicher
Stärke eingebüsst. Viele Unternehmen, die zuvor im ganzen Land tätig waren, konzentrieren sich heute auf einen Standort in der Deutschschweiz. Viele Firmen aus der Bau- und der Industriebranche sind im Tessin und in der Westschweiz verschwunden. Diese Branchen investiertenbesonders in den 8oer-Jahren sehr viel Geld in den Fussball. Heute fehlen sie als Sponsoren.
Stadelmann: Noch vor ein paar Jahren spielte die Romandie eine führende Rolle im Schweizer Fussball. In der Deutschschweiz war nur GC stark und sonst niemand. Jetzt wollte Roger mit Servette dahin zurück, wo es einmal war. Nur handelte er jenseits der effektiven Möglichkeiten, ohne jeden Realitätssinn. Allerdings befinden sich viele Schweizer Klubs
immer wieder auf einer Gratwanderung. Sie wollen den grösstmöglichen sportlichen Erfolg. Aber was heisst das nun? Im absoluten Idealfall Champions League, mit viel Glück und wenn wirklich alles stimmt. Oder dann wenigstens Uefa-Cup. Der ganze Rest ist einfach für sich nicht selbsttragend. So einfach ist das.

Was werfen Sie Roger speziell vor?
Stadelmann: Mit seinem Geschäftsgebaren kann man auch eine Bank ruinieren. Das ist völlig jenseits des Erträglichen. Es gibt aber auch Klubpräsidenten, die gemerkt haben, dass man nur noch so viel ausgeben darf, wie man einnimmt. Ich denke an Aarau, St. Gallen, Schaffhausen, Thun, jetzt auch an GC (schmunzelt). Allerdings unterscheide ich immer zwischen dem Datum der Proklamation und den Fakten. Wir sehen bald, ob und allenfalls durch wen Nunez ersetzt wird. Wenn die neue GC-Führung ihn nicht ersetzt, geht sie ein sportliches Risiko ein. Wenn sie ihn durch einen teuren Spieler ersetzt, wird sie ihren Grundsätzen bereits untreu. Der Fussball ist ein Vabanquespiel. Schliesslich will ja jeder Verein auch ein gutes Produkt auf dem Rasen präsentieren.

Ist eine Gesundung unter diesen Voraussetzungen möglich?
Stadelmann: Ich wünschte mir viele erfahrene Klubpräsidenten. Aber es gibt ein Problem: Wir haben bei den Präsidenten eine grosse Fluktuation. Die meisten neuen machen immer wieder die gleichen Fehler. Sie sind der Ansicht, dass die frühere Crew nichts getaugt hat, also machen sie alles anders und investieren sofort viel Geld. Und wenn ihre Fehler bemerkt worden sind, dann sind sie oft bereits nicht mehr im Amt. So dreht sich diese Spirale immer weiter.

Der Präsident mit der grössten Erfahrung ist Sven Hotz vom FC Zürich. Gerade er wird seinem Grundsatz, zu sparen, immer wieder untreu. Wenn der sportliche Erfolg fehlt, kauft er meistens neue Spieler.
Stadelmann: Herr Hotz in allen Ehren, aber er lebt ein anderes Prinzip. Er weiss, dass er in der Lage ist, den FCZ finanziell über Wasser zu halten. Er ist ein Mäzen, kein Fussballmanager. Ich denke, das Modell Hotz hat mehr oder weniger ausgedient. Es kann in einzelnen Fällen helfen, aber es birgt auch Gefahren. GC ist das aktuelle Beispiel. Die Verhältnisse unter Gut und Gerber waren für den Klub natürlich wunderbar, aber für deren Nachfolger waren sie Gift. Hunziker in Aarau ist ein anderes Beispiel. Als Präsident will er nicht selber investieren, er will nur ausgeben, was der Klub selber einnimmt.

Und was geschieht in Basel, wenn Frau Oeri einmal nichts mehr bezahlen sollte?
Stadelmann: Dann ist das für Basel auch unangenehm, wie es der Rückzug.
von Gut und Gerber für GC war. Aber in Basel ist ja nicht nur Frau Oeri am Ruder, Basel hat sich auch sonst in vielerlei Hinsicht massiv entwickelt. Sie haben dort Fans, die in Scharen ins Stadion strömen, sie haben eine gute Infrastruktur, sie haben eine gute Mannschaft, und der Klub ist sehr gut in der Region verankert. Und wenn gar nichts mehr geht, ist Frau Oeri da und hilft. Sie ist es ja auch, die die teuren Transfers mitfinanziert. Das ist zwar angenehm, aber eben ein Stück weit auch gefährlich.

Wegen der Probleme von GC und Servette ist die Vormachtstellung des FC Basel noch ausgeprägter. Kann eine Super League, in der neun Mannschaften keine Chance auf den Titel haben, im Sinn des Schweizer Fussballs sein?
Stadelmann: Die gegenwärtigen Verhältnisse sind eine Momentaufnahme. Der Schweizer Fussball befindet sich in einem Entwicklungsprozess. Wenn in den anderen Städten die Stadien erstellt sein werden, in Bern, Zürich, Neuenburg, Luzern oder St. Gallen, wird die Konkurrenz für die Basler wieder grösser sein. Sie sind wegen ihres Stadions den anderen Klubs um mehrere Jahre voraus, aber sie werden auf Dauer nicht meilenweit vor der Konkurrenz sein. Da bin ich mir recht sicher.
Isoz: Wegen des FC Basel haben viele Beobachter den Schweizer Fussball falsch eingeschätzt. Nach seinen Erfolgen vor zwei Jahren in der Champions League glaubten viele, wir gehörten zur Spitze in Europa. Aber solche Erfolge tragen sich vielleicht alle zehn Jahre zu. Der FCB gehört mit seinem Budget von 30 Millionen Franken nicht einmal zu den 100 finanzkräftigsten Klubs in Europa. Ein Verein, der immer in der Champions League dabei sein will, der braucht nicht 30, sondern 100 Millionen.

Ein neues Stadion führt nicht zwangsläufig zu einem Fussball-Boom, wie das Beispiel von Genf beweist.
Stadelmann: Wenn Sie ein neues Stadion haben und dennoch derart in die Misere geraten, müssen Sie ziemlich viel falsch gemacht haben.
lsoz: Servette hat das Problem, dass es nur über ein kleines Stammpublikum verfügt. Und die Genfer wollten ja auch nur ein Stadion für 22000 Zuschauer, die Erweiterung auf 30 000 Plätze wurde wegen der EM 2008 vorgenommen.

Was hat die Swiss Football League falsch gemacht, dass der Klubfussball in solche Schwierigkeiten geraten ist?
Stadelmann: Wenn sie solche Auswüchse, wie wir sie jetzt in Genf haben
verhindern wollten, dann müssten sie in die Geschäftsführung der Vereine zumindest eingreifen können. Das kann die Liga aber nicht, und das wollen die Klubpräsidenten natürlich auch nicht.

Die Liga behauptet doch immer, die Klubs im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens zu kontrollieren.
Stadelmann: Dort haben wir nichts anderes als die Funktion einer Revisionsstelle. Bei der Vergabe der Lizenzen betreibt die Liga einen relativ grossen Aufwand, aber wir müssen doch auch selbstkritisch sein. Wenn wir trotz aller Anstrengungen eine Situation wie jetzt bei Servette nicht lindern, geschweige denn verhindern können, dann läuft etwas falsch. Wenn wir nach Rogers 13. Transfer nicht einschreiten, sondern zuwarten, bis auch noch der 21. Transfer vollzogen ist, dann müssen wir uns Fragen gefallen lassen. Wir haben bei der Lizenzvergabe den Fokus zu stark auf die Ist-Situation gelegt, wir haben einfach geprüft, ob der Laden überschuldet ist. Vernachlässigt haben wir die Fortsetzung: Die Abgabe eines Budgets durch einen Verein ist der eine Vorgang, die Disziplin, dieses auch einzuhalten, ist der andere. Genau da müssen wir künftig aktiv werden können: über die Kontrolle hinaus, hin zum Vetorecht.

Die Klubs werden das doch nie zulassen.
Stadelmann: Viele Klubs denken nur von heute auf morgen. Sie brauchen zwei Dinge: Punkte und Geld. Wir von der Liga aber müssen weiter schauen, wir müssen Ideen entwickeln. Und dann kommen unsere Ideen auf den Tisch des Hauses, das heisst vor die Generalversammlung. Und dort werben wir für Mehrheiten. Doch wenn wir diese nicht bekommen, haben wir keine Chance, etwas zu verändern. Wenn ich vor den Klubpräsidenten sage: „Meine Herren, von heute an muss jeder Ihrer Entscheide, mehr als 5000 Franken auszugeben, von der Liga genehmigt werden“, lachen die doch nur.

Was haben Sie denn schon unternommen, um den Fussball gesünder zu machen?
Isoz: Wir haben das Lizenzierungsverfahren immerhin verschärft. Wir haben den Modus geändert und den Trennstrich abgeschafft, damit die Vereine wenigstens für eine ganze Saison planen können. Die Prämien der Spieler und die Ein nahmen von den Sponsoren hingen ja davon ab, ob sich ein Klub für die Finalrunde qualifizierte oder nicht.

Ihre Bemühungen genügen offensichtlich nicht.
Isoz: Die Liga hat immerhin ein Marketingkonzept, das fast so viel Geld einbringt wie der Fernsehvertrag. Wir generieren diese Saison 4 Millionen Franken mit dem Marketing, zum Beispiel mit den Drehbanden in den Stadien. Das sind zusätzliche Einnahmen durch die Liga, die auch den Vereinen zugute kommen. Natürlich: Der Schweizer Fernsehmarkt ist zu klein.

Das Budget der zehn Klubs der Super League liegt bei rund 100 Millionen Franken...
Stadelmann: ...in dieser Grössenordnung, ja.

Das ist ein Viertel des Budgets von Manchester United.
Stadelmann: Natürlich sind wir von der Liga dauernd bestrebt, aus unseren drei Haupteinnahmequellen mehr Geld zu generieren: aus dem TV, dem Marketing und dem Sport- Toto-Bereich, mit dem wir knapp 2 Millionen Franken einnehmen. Unsere Gesamteinnahmen belaufen sich auf rund 13 Millionen pro Jahr. Sie wollen wir steigern. Und nochmals: Wir wollen die Klubs wirklich nicht schikanieren. Aber wir müssen einfach durchsetzen können, dass sie im Rahmen plausibler Budgets arbeiten. Wenn ein Klub sein Budget massiv überzieht, müssen wir nicht nur ein Controlling-Recht haben, sondern wir müssen sofort eingreifen können. Und ich habe die Hoffnung, dass wir gerade bei den seriösen Vereinen dafür die Unterstützung bekommen. Wenn Servette Konkurs geht, jammern bei mir doch alle Präsidenten, wer ihnen nun die Einnahmen aus dem fehlenden Heimspiel ersetze.

Und wenn Servette tatsächlich verschwindet, wird endgültig nur noch in der Deutschschweiz Spitzenfussball gespielt.
Stadelmann: Das ist eine grosse Sorge von mir und wäre sehr schlecht für den Fussball. Er sollte eine nationale Angelegenheit sein. Es wäre ganz traurig, wenn diese Sportart zu einer fast reinen Deutschschweizer Veranstaltung würde.



Die Krisen des Schweizer Profifussballs seit 2000

1. Servette
115 Jahre nach seiner Gründung ist Sservette akut vom Konkurs bedroht. Die Spieler sind seit vier Monaten ohne Lohn, elf haben den Klub verlassen. Das Gericht entscheidet heute Mittwoch über das Schicksal des Vereins.

2. Lausanne
Der mit 6 Mio. Franken verschuldete Klub wird im Sommer 2002 in die NLB zwangsrelegiert. Weil er die Schulden nur auf 2 Mio. reduzieren kann, meldet er Konkurs an. Der neu gegründete FC Lausanne-Sports spielt in der 1. Liga.

3. Sion
2002 werden die Walliser wegen Ihrer Finanznöte in die NLB zwangsrelegiert. Ein Jahr später sollen sie gar in die 1. Liga absteigen. Dagegen wehren sie sich vor Zivilgericht erfolgreich.

4. Luzern
Verbindlichkeiten von 2 Mio. Franken führen zum Nachlass, der Anfang 2002 zustande kommt: Dem FCL werden wegen Lizenzvergehen für die Saison 2002/03 zwei Punkte abgezogen. 2003 steigt er aus der Super League ab.

5. Lugano
Im Mädrz 2002, begeht Präsident Helios Jermini Selbstmord. Der Klub wird in die Nationalliga B zwangsreleg1ert. Im März : 2003 geht er mit Verbindlichkeiten von 100 Millionen Franken in Konkurs. Die AC Lugano wird gegründet.

6. Winterthur
Wegen grober Lizenzverstösse werden dem FCW für die Saison 2002/03 acht Punkte abgezogen. Im Herbst 2003 kommt der Nachlass zustande, der Challenge-League-Klub ist von seinen 2,4 Millionen Franken Schulden befreit.

7. Wil
Nach dem Zwischenspiel einer Gruppe aus der Ukraine bleibt im Früjahr 2004 nur noch der Nachlass, um die FC Wil AG zu retten. Die AG wird in den Verein zurückgeführt. Wil steigt als Cupsieger in die Challenge League ab.




Zu den Personen:
Peter Stadelmann
Der 52-jährige Peter Stadelmann ist seit Januar vergangenen Jahres Präsident der Swiss Football League, der Profiabteilung des Schweizer Fussballs. Stadelmann war von 1995 bis 2003 Vorstandsmitglied des FC St. Gallen, zuletzt als Vizepräsident. Er ist Wirtschaftsanwalt in Gossau SG.

Edmond Isoz
Der 55-jährige Edmond Isoz ist seit 1992 Direktor der Swiss Football League (vormals Nationalliga). Der diplomierte Ingenieur HTL war selbst Spieler, von 1967 bis 1973 bei Etoile Carouge und von 1973 bis 1981 beim FC Sion. 1980 wurde er als unerschrockener Verteidiger mit den Wallisern Cupsieger.
COYI!
Eddy

Tagesanzeiger

Beitrag von Eddy »

Da könnten sich einige unserer "Führungsköbis" ein gutes Stück davon abschneiden. Gutes, sachliches und (leider) den Tatsachen entsprechendes Interview.
Master
Elite
Beiträge: 14124
Registriert: 9. Dez 2002, 10:31
Wohnort: I de Möscht

Beitrag von Master »

SERVETTE DEFINITIV KONKURS!!!

auf jetzt Grenats, Veille(?) Garde.. jagt diesen pisser durch die gassen! :evil:
L U C E R N E - Till I Die!

Kämpfe Lozärn, Kämpfe Lozärn!
mer wend Euch gwönne gseh!

Master (am Do 20. Okt 2005 22:24 ) hat geschrieben:ich sage immer das gleiche.. dass er dem verein helfen wird, davon bin ich überzeugt!
dass er der fanszene schaden wird, davon bin ich genau so überzeugt! aber ich hoffe wir werden das überstehen!
Master hat geschrieben: 4. Mär 2021, 10:55 Danke sonnenkönnig*
*meine Prophezeiung in der Signatur ist kolossal falsch.. Die Fanszene hat sich geeint und geformt durch ihn, um den Verein steht es schlechter als erwartet..
H4
Forumgott
Forumgott
Beiträge: 1730
Registriert: 1. Okt 2004, 12:55
Wohnort: Seetaler

Beitrag von H4 »

Konkurs! Adieu Servette

GENF – Servette verschwindet von der Schweizer Fussball-Landkarte: Der Richter verhängte heute den Konkurs über den einst so noblen Genfer Verein!
Richter Patrick Chenaux liess um 9 Uhr in einer öffentlichen Verhandlung das Fallbeil sausen und erklärte Servette als bankrott!

15 Millionen Franken betragen die Schulden. Monatelang versuchte der umstrittene Präsident Marc Roger den Verein mit dubiosen Investoren zu retten. Zuletzt war eine Gruppe aus Syrien an der Übernahme von Servette interessiert. Bedingung: Ohne Marc Roger.

Die Syrer wollten das ganze Aktienkapital übernehmen. Doch nicht nur Marc Roger (57 Prozent), sondern auch der ehemalige Präsident Michel Coencas besitzt ein grosses Paket (30 Prozent). Beim Verkaufspreis schieden sich die Geister...

Das Handelsgericht in Genf hat immer wieder Aufschub gewährt, damit der Klub, der noch nie aus der höchsten Spielklasse abgestiegen ist, doch noch die rettenden Millionen finden könne.

Bis heute Morgen um 9 Uhr: Konkurs! Der Profibetrieb von Servette wird aufgelöst, der Verein muss in der 1. Liga neu beginnen.

Wie es in der Super-League (Start am 19./20. Februar) weitergeht, hat Swiss Football noch nicht entschieden. Anzunehmen ist aber, dass die Resultate aus dem letzten Herbst in der Wertung bleiben, die restlichen 18 Runden aber nur noch mit neun Teams gespielt werden.

Servette hat eine Rekursmöglichkeit gegen den Konkurs-Entscheid. Doch wer soll die Genfer jetzt noch retten?
Bild

-mehr Schutz für TT-

-Krüppelkicker Ottehuse-
Backofenvorheizer

Beitrag von Backofenvorheizer »

Endlich...
Benutzeravatar
Tegeränte
FCL-Insider
FCL-Insider
Beiträge: 671
Registriert: 11. Nov 2002, 14:02
Wohnort: RU-Town

Beitrag von Tegeränte »

Schade für diesen Klub... Good Bye Servette F.C.

Nun, da der Verein Konkurs gegangen ist, könnte man doch den einen oder anderen zu Luzern holen, So weit das Geld Reicht :roll: :roll:
Ein Herz schlägt Blau- Weiss

Sqadra Azzurra + FC Luzern
Phil Danker
Forumgott
Forumgott
Beiträge: 2543
Registriert: 16. Jan 2003, 14:10
Wohnort: im Netz

Beitrag von Phil Danker »

Ich glaubs nicht... Ich kanns nicht fassen... Sprachlos!!! Roger du ********** *******!!!
Wer einen Rechtschreibefehler findet, darf ihn behalten....
siaMesix
FCL-Insider
FCL-Insider
Beiträge: 811
Registriert: 16. Nov 2002, 14:07

Beitrag von siaMesix »

Bild
Bild


War ja nicht anders zu erwarten...

Benutzeravatar
Matula
Forumgott
Forumgott
Beiträge: 2811
Registriert: 21. Jan 2004, 19:12
Wohnort: Hotel Schiff Luzern

Beitrag von Matula »

Vielleicht zahlen die Syrer ja doch noch :wink:

Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!
Benutzeravatar
risto
Forumgott
Forumgott
Beiträge: 4564
Registriert: 6. Jul 2004, 21:19
Wohnort: NW

Beitrag von risto »

wann begreifft man es endlich, dass kaum jemand grosses Interesse hat einen maroden ASL Club zu kaufen oder zu sanieren...

welche interessen sollte auch irgend ein Ölscheich oder sonstiger Milliardär daran haben einen Schweizer Club zu besitzen...so gut ist die Liga nun auch nicht...
BCL '12
DCS '14
Bill Shankly
Elite
Beiträge: 6163
Registriert: 14. Nov 2002, 22:45
Wohnort: city of london
Kontaktdaten:

Beitrag von Bill Shankly »

BaZ 7.2.05

Genf fürchtet den Schaden und den Spott
NACH DEM SERVETTE-DEBAKEL BANGT DIE RHONE-STADT UM IHR IMAGE

Nach dem Konkurs des Servette FC steht Genf vor der nächsten Zitterpartie: Das Fussballstadion, in dem 2008 die EM stattfinden soll, ist noch nicht fertig finanziert. Im April wird abgestimmt.

Viele Genfer waren des wochenlangen Seilziehens um den Servette FC und der leeren Versprechungen seines Präsidenten Marc Roger so überdrüssig, dass sie auf den am vergangenen Freitag verhängten Konkurs nur noch erleichtert reagierten - das unselige Auf und Ab ist endlich vorbei. Eingefleischte Fans sind zwar enttäuscht und traurig, andere sind froh, dass nun ein Neuanfang auf bescheidener, aber finanziell gesunder Basis ins Auge gefasst werden kann.

Imageschäden. In den vergangenen Tagen fürchteten etliche Genfer auch um den Ruf ihrer Stadt, den sie durch Rogers unsägliches Finanzgebaren in den Schmutz gezogen sahen. Als «extrem negativ für das Image der Stadt» bezeichnete Genfs liberaler Stadtpräsident Pierre Muller die Sache, und der freisinnige Fraktionschef im Stadtparlament, Pierre Maudet, ärgert sich. Genf mache sich in der ganzen Schweiz lächerlich mit dieser Affäre, die als «typische Genevoiserie» erscheine.

Laurent Moutinot findet in diesen tristen Zeiten Trost im Schicksal anderer. Im Unterschied zu Zürich habe es Genf doch immerhin geschafft, ein neues Fussballstadion zu bauen, liess sich der sozialdemokratische Genfer Regierungsrat im «Matin» zitieren. Etwas weniger versöhnlich stimmt die Genfer allerdings, dass das elegante Stadion fast doppelt soviel gekostet hat wie veranschlagt und zudem noch nicht fertig bezahlt ist. Aus den budgetierten 68 Millionen sind im Laufe der Jahre 120 Millionen geworden.
Das hat verschiedene Ursachen: Uefa-Normen verlangten 30000 statt 25000 Plätze, wegen der Nähe des Stadions zum SBB-Bahnhof La Praille mussten die Sicherheitsvorkehrungen verbessert werden, und weil die erste Baufirma konkurs ging, kam es zu Verzögerungen. Kritiker brandmarken zudem die schlampige Führung des Dossiers durch die Behörden. Vorwürfe hagelte es notabene gegen den vormaligen Stiftungsratspräsidenten, PdA-Stadtrat und Sportdirektor André Hediger. Der in Sportlerkreisen beliebte Exekutivpolitiker war bereits wegen der abgestürzten Genfer Casino-Kandidatur, die schliesslich im Konkurs endete, in die negativen Schlagzeilen geraten. Hediger hat sich nach Vorwürfen Moutinots, das Geld der Steuerzahler zum Fenster hinauszuwerfen, schmollend aus der Stiftung zurückgezogen.
Beklagt werden einmal mehr auch die mangelnde Koordination zwischen Stadt und Kanton sowie die unklare Verteilung der Kompetenzen; angesichts seiner Beteiligung von über 20 Millionen Franken hätte der Kanton laut einem Untersuchungsbericht die Führungsrolle übernehmen müssen. Als unglücklich erwies sich im Nachhinein zudem, dass die Stiftung dem Drängen Marc Rogers nachgab und ihm auch den Betrieb des Stadions anvertraute. Das Ergebnis ist bekannt: Mit dem Konkurs des Servette FC ging auch die mit 1,5 Millionen Franken verschuldete Betreibergesellschaft bankrott.
Insider berichten, dass das Zugeständnis an Roger auf das Konto des abgewählten FDP-Regierungsrats Gérald Ramseyer geht. Ramseyer ist seinen Posten als Vertreter des Kantons bei der Uefa inzwischen los; neu soll Laurent Walpen Genf in die Euro 2008 führen. Auch das Führungskonzept für das Stadion wird neu definiert.
Irgendwie sollte das Stadion aber auch ohne Servette betrieben werden, mit Freundschaftsspielen oder doch wenigstens mit Konzerten, heisst es in Genf. Doch nach dem Auftritt des französischen Rockers Johnny Halliday im Sommer 2003 hagelte es Rügen; offenbar ist die Veranstaltung von Konzerten im Stade de Genève unpraktisch und teurer als geplant. Das gerichtliche Nachspiel mit Klage und Gegenklage ist noch im Gange.

«Ein Eigentor». Offen ist auch, ob die Stadt Genf am 24. April einen Nachkredit von 2,5 Millionen Franken bewilligt, von dem die anderen Stiftungsmitglieder wiederum ihre Anteile abhängig machen. Wahrscheinlich sei der Bevölkerung ein Ja zum Kredit nach dem Konkurs des Servette FC noch etwas schwieriger zu vermitteln, fürchtet Pierre Maudet, auch wenn streng genommen kein direkter finanzieller Zusammenhang zwischen Stadion und Club bestehe. Immerhin aber haben Stadt, Kanton und Private das Stadion ursprünglich für Servette gebaut. Im Falle eines Neins prophezeit Maudet ein Katastrophen-Szenario.

Kämen die Debitoren ihren Verpflichtungen nicht nach, könnte die Baufirma Zschokke dank einer legalen Hypothek auf den ausstehenden zehn Millionen Franken das ganze Stadion für ein Butterbrot übernehmen. Rund 60 Millionen Franken an öffentlichen Geldern würden so in den Sand gesetzt, sagt Maudet. «Das wäre dann ein klassisches Eigentor.»
COYI!
Benutzeravatar
Mystery
Forumgott
Forumgott
Beiträge: 1562
Registriert: 27. Mai 2003, 19:54
Wohnort: ja

Beitrag von Mystery »

Servette legte Rekurs ein

14.02.2005 22:32

FUSSBALL - Servette Genf hat gegen den vom Handelsgericht verhängten Konkurs Berufung eingelegt. Nur wenige Stunden vor dem Ablauf der Frist verschickte die syrische Gruppe und neue Mehrheitsaktionärin das Rekursbegehren und eine Bankgarantie.

Eine schnelle Beurteilung des Genfer Gerichts ist nicht zu erwarten. Der zuständige Richter wird das Schreiben und die Garantien der Gruppe aus dem Nahen Osten minutiös begutachten. Erst am Mittwoch dürfte er über das endgültige Schicksal der Servette-Profiabteilung befinden.

Bis dahin verstreicht wertvolle Vorbereitungszeit für die noch rund 13 im Servette-Kader verbliebenen Spieler. Das Trainingszentrum der Grenats ist wegen des Konkurs' seit dem 4. Februar zugesperrt und für die Mannschaft nicht mehr zugänglich. Doch im Fall einer Rettung müsste Servette bereits am kommenden Sonntag gegen die Grasshoppers zum Rückrundenstart antreten.

Am Montag bangte Servette bis spät in den Abend, ob der Rekurs überhaupt eingereicht werden könnte. Die Syrer wollten sich gegen eventuelle Forderungen der ehemaligen Spieler schützen und warteten auf die letzten Verzichtserklärungen. Scheinbar hielt der ehemalige Eigentümer Marc Roger die Déchargen von Christian Karembeu und Stéphane Ziani lange Zeit zurück.
ACAB
Eddy

Beitrag von Eddy »

Stimmt leider nicht ganz, siehe Link unten. Gemäss 24H, fehlen mindestens noch 6 Unterschriften, unter denen jene von Karembu. Im weiteren ist die Bankgarantie noch nicht ertellt, die sogenannten Retter aus Syrien sind wohl nicht so seriös wie sie vorgeben. Abwarten bis zur nächsten Episode.

Link:

http://www.24heures.ch/home/journal/spo ... ique=Sport
Schmedi
FCL-Insider
FCL-Insider
Beiträge: 835
Registriert: 2. Mär 2003, 15:06

Beitrag von Schmedi »

Nun ist es wohl definitiv aus.

http://www.swisstxt.ch/SF1/184-00.html
Dräcksgoof
Forumgott
Forumgott
Beiträge: 1824
Registriert: 22. Dez 2002, 19:17
Wohnort: Theater of Dreams
Kontaktdaten:

Beitrag von Dräcksgoof »

Wurde auch auf Blickonline bestätigt:

Servette: Jetzt ists vorbei!

GENF – Lange dauerte nach der Konkurseröffnung das Hin und Her um den Traditionsklub Servette Genf: Rekurs, Einsprache, noch eine Frist. Doch jetzt ists definitiv: Die syrischen Investoren haben sich zurückgezogen. Servette ist nach 115 Jahren am Ende.
Was schon lange erwartet worden war, ist nun definitiv: Servette Genf existiert nicht mehr.

Noch bevor der Konkursrichter seinen Entscheid bekanntgab, meldet Servette auf der offiziellen Homepage das Ende.

Begründung: Die syrischen Investoren hätten sich entschieden, doch nicht in den Verein zu investieren. Damit verschwindet Servette Genf nach 115 Jahren Existenz von der Fussball-Landkarte.
Gelöscht

Beitrag von Gelöscht »

BYE BYE SERVETTE !
Benutzeravatar
Chris Climax
Problembär
Beiträge: 4923
Registriert: 21. Nov 2002, 14:21
Wohnort: Tierra Caliente

Beitrag von Chris Climax »

Verdammte Scheisse ! Noch ein Traditionsclub weniger :cry:
Ich hoffe die steigen so bald wie möglich ins B auf.
Habt euch lieb !!
Antworten