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Re: Murat Yakin

Verfasst: 3. Mai 2012, 21:09
von Schalker jung
dieser Hasan Irizik ist das der sohn oder der Bruder des ex st.galler Irizik?

Re: Murat Yakin

Verfasst: 12. Mai 2012, 14:05
von dragao
http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... 80914.html" onclick="window.open(this.href);return false;
Er gehört damit zusammen mit dem Dänen Michael Schjönberg zum Favoritenkreis der Geschäftsleitung und steht in Konkurrenz zu FCL-Coach Murat Yakin. Jener Lösung, die der Verwaltungsrat favorisiert. Die Trai­nerwahl bei YB bleibt weiterhin spannend.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 12. Mai 2012, 14:48
von fesch
Selbst wenn beim FC Hinterlupfigen ein Posten frei wird würde der Blick noch Murat Yakin vorschlagen...

Re: Murat Yakin

Verfasst: 13. Mai 2012, 08:22
von tangojoe
«Mir ist wohl in meiner Haut»
Murat Yakin redet über sein Image, seine Beharrlichkeit – und den Cupfinal mit Luzern gegen Basel

VON THOMAS SCHIFFERLE
Murat Yakin, in jungen Jahren hatten Sie und Ihr Bruder Hakan ein Idol …
(lacht) Ist das noch aktuell?
… das war Sylvester Stallone.
In der Jugend war das halt so: Jeder hatte sein Idol, und da wollten wir halt auch eines haben. Wenn ich die Filme von ihm heute sehe, habe ich immer noch schöne Erinnerungen an damals.
Sie erzählten einmal, dass Sie sich stärker gefühlt hätten, wenn Sie ihn in einem seiner Filme als Rocky oder Rambo gesehen hätten.
Es ging um das Bild von einem, der von unten nach oben kommt, der sich durch sein Leben kämpft.
So wie Sie?
Genau.
Wie möchten Sie, dass man Sie heute sieht?
Eigentlich ist mir das egal. Mir ist wohl in meiner Haut. Die Entscheide, die ich getroffen habe, stimmen für mich – ob das nun dem einen oder anderen passt oder nicht. Aber klar ist auch, dass ich mich immer weiterentwickeln will.
Sind Sie so abgebrüht, wie Sie sich jetzt gerade geben?
(überlegt wieder lange) Wenn es um Herkunft geht, um meine Familie, wehre ich mich.
Dann sind Sie empfindlich.
Ja, und jetzt ist die Frage, ob das eine Stärke oder eine Schwäche ist. Ich habe gelernt, dass es in dieser Gesellschaft als Schwäche ausgelegt wird, wenn man Emotionen zeigt. Ich bin feinfühlig, aber genau das ist etwas, was mir in meinem Beruf hilft, was es mir erlaubt, ein gutes Gefühl für meine Spieler zu bekommen.
Ihre türkische Seite drückt sich durch den familiären Sinn und die Warmherzigkeit aus …
… ja …
… aber ein Trainer kann nicht immer nur warmherzig sein.
Nein. Und das ist die andere Seite, die ich auch habe. Wenn Sie so wollen: eine andere Kultur.
Jüngst störten Sie sich daran, dass Sie in einem Online-Portal als «Schweiztürke» bezeichnet wurden. Sie nannten das despektierlich. Wieso das?
Weil man immer versucht, die Herkunft zum Thema zu machen.
Ich bestritt 49 Länderspiele für die Schweiz, ich bin hier geboren, aufgewachsen, ich glaube, ich habe die Pflichten erfüllt, um mich zu integrieren und in dieser Gesellschaft zu leben. Aber es hat erstens für mich keinen Sinn gemacht, dass in diesem Bericht eine acht Jahre alte Geschichte hervorgeholt wurde.
Es ging um ein Rapper-Video, in dem Sie damals mitspielten.
Ich wollte darin doch nur den Unterschied der Kulturen zeigen: dass einer, der aus einer glamouröseren Welt kommt, sich auch bescheiden geben und in einem Kebab-Laden Döner verkaufen kann. Aber zweitens frage ich mich: Was hat das mit Schweiztürke zu tun? Wieso muss bei einer negativen Meldung immer stehen, woher einer kommt? Wieso muss so etwas mit seiner Kultur in Verbindung gebracht werden?
Sie verstehen sich durch und durch als Schweizer. Was ist denn das typisch Schweizerische an Ihnen?
Nicht so aufzufallen.
Das ist eine erstaunliche Aussage für einen, der Yakin heisst.
Warum? Ich habe ein Image verpasst bekommen, und ich habe akzeptiert, damit umzugehen.
Ein Yakin fällt eben auf.
Das heisst doch nicht, dass ich das auch so empfinde. Bei Hakan ist das genauso: Er ist der Letzte, der sich privat gerne in der Öffentlichkeit wichtig nimmt.
Als Trainer werden Sie öffentlich beurteilt.
Das bringt der Beruf mit sich. Aber mittlerweile ist klar, dass ich das nicht mehr steuern kann.
Stört es Sie denn wirklich, wenn früher in Thun oder jetzt in Luzern der Club-Präsident sagt, der Glamourfaktor, den Sie mitbringen, würde dem Verein gut tun?Inzwischen kann ich das einschätzen, wie das gewertet wird. Oftmals wird das eben negativ gewertet. Und das ist das, was störend ist. Was ist denn Glamour?
Schickimicki, Jetset.
Genau.
Oder auch ein Boot auf dem See zu haben, wie Sie das tun.
Aber das ist nichts, mit dem ich prahle. Wenn ich ein schönes Auto habe, schöne Kleider oder eine schöne Uhr, dann ist das etwas, an dem ich meine Freude habe. Mir geht es dabei doch gar nicht darum zu zeigen, was ich besitze.
Was bedeutet Ihnen Anerkennung?
Ich werde als Trainer an Resultaten gemessen. Wenn ich erfolgreich sein will, muss auch etwas dahinterstecken. Ich mag nicht, wenn man etwas in den Schoss gelegt bekommt. Ich weiss, wo ich herkomme, was ich in meinem Leben gemacht habe. Das ist für mich schon Anerkennung genug.
Nach aussen hin wirken Sie anders: Sie sind ungezwungen, und Ihnen fällt alles leicht.
Das verstehe ich, wenn man das so sieht. Aber das heisst nicht, dass ich mich ändere, damit man von mir ein anderes Bild bekommt. Ich habe schon öfters bewiesen, dass ich weiss, wie man Erfolg haben kann. Darum geht es, um nichts anderes. Und daran wird sich auch nie etwas ändern. Es geht nicht um meine Person, sondern nur um Leistung. Man kann doch nicht sagen, mir sei alles leicht gefallen, ich hätte nur Glück gehabt. Hinter meiner Leistung steckt schon noch ein wenig mehr. Da kommt der Ehrgeiz in mir zum Ausdruck.
Wie muss man sich das vorstellen?
Ich weiss, in welcher Verantwortung ich als Trainer stehe: ob früher in Frauenfeld oder jetzt in einem grösseren Ausmass in Luzern. Die Leute verlangen von mir: Zeig uns den Weg. Ich weiss, wie ich damit umzugehen habe, ich bin ein Winnertyp, und ein Winnertyp hat eine Strategie. Ich überlasse nichts dem Zufall. Ich sehe nur das Positive, nie das Schlechte. Ich habe gelernt, vor anderen Leuten Respekt zu haben und anständig mit ihnen umzugehen, ich habe gelernt, mich an Regeln zu halten.
Regeln wie Pünktlichkeit? Zum Ende Ihrer Spielertage stellten Sie die Uhr zwanzig Minuten vor, um beim Training nicht zu spät zu sein.
Das war damals nur ein Mittel zum Zweck. Ich wollte keine Angriffsflächen bieten.
Es geht nur um Erfolg, sagen Sie. Der FC Luzern ist Zweiter in der Liga und im Cupfinal. Trotzdem bekommt man den Eindruck, ganz glücklich seien die Zuschauer damit nicht.Im Innersten sind sie schon zufrieden, das weiss ich. Aber dann kommt wieder die Frage auf: Wieso hat der Yakin Erfolg? Dabei ist doch nur eines wichtig: dass die Resultate stimmen.
Offenbar wird in Luzern Hurrafussball erwartet.
Dafür lasse ich mich nicht verbiegen. Ich gehe meinen Weg. Und entscheidend ist: Wir haben gegenüber der letzten Saison halb so viele Gegentore erhalten. Dass wir in der Offensive nicht die nötigen Qualitäten haben, um einen anderen Fussball zu spielen, habe ich von Anfang an gesagt. Warum soll ich also etwas erzwingen, was nicht möglich ist?
Dafür wurden Sie wiederholt kritisiert.
Diese Kritik war nicht schlau. Weil ein anderer Fussball Harakiri wäre.
Und doch gab es im Februar «Muri raus!»-Forderungen von einzelnen Fans.
Das begriff ich nicht. Darum suchte ich den Weg in die Offensive.
Das heisst?
Ich wehrte mich. Einmal an einer Pressekonferenz …
… als Sie einen Lokaljournalisten fragten, welche Medikamente er denn nehme …
… ja, ich würde mich in einem nächsten Fall anders ausdrücken, aber ich werde mich immer gegen Unwahrheiten wehren. Und ich tat das in längeren Gesprächen mit den Fans. Ich versuchte ihnen das Gefühl zu geben: Ich bin für euch da, ich will etwas bewegen. Ich machte das, um zu lernen: Um was geht es hier? Wie sind die Mechanismen? Offenbar hatten ein paar ihre Anlaufschwierigkeiten, um zu begreifen, wie das mit mir funktioniert.
Resigniert haben Sie nie?
Nein, nie. Die Kraft und das Selbstvertrauen besitze ich, um mich auch hier durchzusetzen.
Wie passen da Spekulationen um einen Wechsel zu Basel, zum FCZ, zu GC oder YB dazu?
Wie soll ich reagieren, wenn ich mit einem Gerücht konfrontiert werde? Was immer ich gesagt hätte, wäre falsch gewesen. Aber vielleicht wäre ein schnelles, klares Wort besser gewesen.
Gerade im Fall von GC, das Sie unbedingt wollte.
Vielleicht waren wir angreifbarer, weil bei uns nicht alles klar strukturiert war, wer was zu sagen hatte. Darum ist gut, dass wir jetzt Heinz Hermann als Sportchef haben. Ich bin froh, wenn ich mich nur um die Mannschaft kümmern kann. Warum soll ich weg von hier, solange es mir Spass macht und ich etwas bewegen kann? Und noch etwas: Seit dem Sieg im Cuphalbfinal bei Sion habe ich erstmals das Gefühl, dass ich hier die nötige Akzeptanz finde.
Von Ihnen als Person? Als Trainer?
Von meiner Arbeit. Ich habe erstmals den Eindruck, dass sich der Aufwand während der letzten zehn Monate gelohnt hat. Ich denke, die Leute merken, dass das erst ein Anfang ist und dass ich alles dem Erfolg unterordne. Was dieser Sieg gegen Sion an Emotionen ausgelöst hat, ist unglaublich.
Dann war dieser Sieg Ihr wichtigster überhaupt beim FCL?
Ja.
Und jetzt steht der Final gegen Basel an. Wie gross ist die Siegchance des FCL?
Das hängt von der Tagesform ab. Und vom Selbstvertrauen.
Was trennt Luzern von Basel?
Die Erfahrung und die Überzeugung jedes Einzelnen. Und die Fähigkeit, im entscheidenden Moment bereit zu sein.
Wenn die Spieler Ihr Selbstvertrauen haben, kann für Luzern im Cupfinal nichts schiefgehen.
(lacht laut) Dann geht wirklich nicht viel schief.

Sonntagszeitung 13.Mai 2012

Murat Yakin

Verfasst: 13. Mai 2012, 09:59
von grantler
In der Analyse ist er wirklich gut, der Mann.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 13. Mai 2012, 20:29
von patience
fesch hat geschrieben:Selbst wenn beim FC Hinterlupfigen ein Posten frei wird würde der Blick noch Murat Yakin vorschlagen...
SF keinen Deut besser. Heute bei Thun-YB hat Salzgeber nach dem Spiel beim Thema Trainersuche ebenfalls Yakin ins Spiel gebracht.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 13. Mai 2012, 21:53
von fesch
patience hat geschrieben:
fesch hat geschrieben:Selbst wenn beim FC Hinterlupfigen ein Posten frei wird würde der Blick noch Murat Yakin vorschlagen...
SF keinen Deut besser. Heute bei Thun-YB hat Salzgeber nach dem Spiel beim Thema Trainersuche ebenfalls Yakin ins Spiel gebracht.
Fakt!

Ging auch mehr darum zu zeigen, dass die Forumsgemeinde mit Murat teilweise (oder zumindest in dieser Frage) etwas zu hart ins Gericht geht. (Über seine Art Fussballspielen zu lassen kann man natürlich diskutieren ;).

Aber Platz 2, Cupfinal und ein Trainer der sich freiwillig und von sich aus ein zweites Mal in der Zone 5 zeigt um den Fans seine Ansichten zu vermitteln... - spricht ämu doch noch viel für diesen Mann wenn ich alles in die Waagschale werfe.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 14. Mai 2012, 08:25
von Ehrengast
Ausserdem hat sich mittlerweile auch die Offensive der Mannschaft entwickelt. Es kann doch keiner mehr behaupten, dass elf Mann in der Verteidigung stehen...

Re: Murat Yakin

Verfasst: 14. Mai 2012, 08:33
von Heiri
wenn er jetzt den Leczano noch konsequent nach jeder zweiten Schwalbe auswechselt gibts auch von mir ein scheues daumen hoch

Re: Murat Yakin

Verfasst: 14. Mai 2012, 10:47
von Bauseli
patience hat geschrieben:
fesch hat geschrieben:Selbst wenn beim FC Hinterlupfigen ein Posten frei wird würde der Blick noch Murat Yakin vorschlagen...
SF keinen Deut besser. Heute bei Thun-YB hat Salzgeber nach dem Spiel beim Thema Trainersuche ebenfalls Yakin ins Spiel gebracht.
Die erzählen ja immer was im Blick steht. Das ist also nicht wirklich eine Ueberraschung.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 14. Mai 2012, 12:18
von jossen
Heiri hat geschrieben:wenn er jetzt den Leczano noch konsequent nach jeder zweiten Schwalbe auswechselt gibts auch von mir ein scheues daumen hoch
Ab nach Kriens, Schüpfheim oder zu einem anderen vergleichbaren Club

Re: Murat Yakin

Verfasst: 14. Mai 2012, 12:38
von lucerne dynamite
interessant, dass gewisse "medien" schon vom nachfolger von murat yakin sprechen. martin rueda...
naja, wird wohl, wie meistens, nichts dran sein.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 14. Mai 2012, 13:01
von tuce
lucerne dynamite hat geschrieben:interessant, dass gewisse "medien" schon vom nachfolger von murat yakin sprechen. martin rueda...
naja, wird wohl, wie meistens, nichts dran sein.
Dass die Zürcher seit einiger Zeit krampfhaft versuchen beim FCL für Unruhe zu sorgen sollte inzwischen wohl jedem klar sein...

Re: Murat Yakin

Verfasst: 15. Mai 2012, 15:38
von tuce
http://www.tagesanzeiger.ch/sport/fussb ... y/19896677
Sie werden bei YB als Nachfolger von Christian Gross gehandelt. In gewissen Medien wurde gar behauptet, Sie hätten mit Benno Oertig, dem starken Mann im Verein, sogar schon Golf gespielt. Stimmt das und haben Sie Kontakt zu YB?
Erstens habe ich mit Herrn Oertig noch nie Golf gespielt. Zweitens habe ich zu YB überhaupt keinen Kontakt. Das interessiert mich auch nicht. Ich habe in Luzern noch einen Vertrag bis 2013. Und diese Arbeit will ich auch zu Ende führen.

Murat Yakin

Verfasst: 17. Mai 2012, 23:10
von lucerne
NZZ hat geschrieben: Murat Yakin - der Überraschungsmann

Murat Yakin verblüfft seine Kritiker, und er verblüfft neutrale Beobachter. (Bild: Keystone / Klaunzer)
Als vor acht Jahren ein Buch über die Yakin-Brüder erschien, verfasste Christian Gross das Nachwort. Gross schrieb, Murat habe ihm gesagt, er wolle Trainer werden – aber er, Gross, sehe ihn eher als Berater eines Klubs, als Technischen Direktor oder auch als Spieleragenten.

Benjamin Steffen, Bern

Am Mittwochabend bewies Murat Yakin in Bern, dass er mit seiner Selbsteinschätzung durchaus richtig lag. Im Cup-Final drängte er den in der Schweiz seit Monaten ungeschlagenen FC Basel an den Rand einer Niederlage. Yakin steuerte als Trainer den FC Luzern, der nach Papierform klar unterlegen war, aber so beherzt, offensiv und taktisch versiert aufspielte, dass sämtliche Papierformen alsbald auf einem Stapel uralter Zeitungen abgelegt werden mussten.

Reifeprozess des Ex-Baslers
Yakin zeigte, dass er mit vorgegebenen Bausteinen ein bemerkenswertes Mannschaftsgebilde zu zimmern versteht – ausgerechnet im Stade de Suisse, wo es sein Lehrmeister Gross seit Sommer 2011 nicht geschafft hatte, ein stetig aufgemotztes Team besser zu machen. In der Winterpause war Yakin vorgeworfen worden, er miste beim FCL ungebremst aus, ähnlich wie Felix Magath, der als Transfer-Wüterich verschriene Wolfsburg-Trainer.

Doch siehe da: Im Final gegen den FCB standen immerhin sechs Spieler in der Startformation, die schon vor Yakins Amtsantritt in Luzern gewesen waren – darunter vier Einheimische (David Zibung, Claudio Lustenberger, Alain Wiss, Michel Renggli), die für regionale Identifikation bürgen.

Yakin, der Überraschungsmann. Er verblüfft Gross; er verblüfft seine Kritiker; und er verblüfft neutrale Beobachter, etwa mit seiner Reaktion nach dem Final. Er nahm die knappe Niederlage mit Grösse hin und erklärte sein Team zum «Gewinner der Herzen». Er palaverte und wütete nicht wild drauflos, als ihn ein Journalist mit umstrittenen Schiedsrichterentscheiden gegen Luzern konfrontierte. Nein, nach vieldeutiger Denkpause sagte Yakin bloss: «Wir sind souverän, kein Kommentar.»

Die eine oder andere Speerspitze gegen den Unparteiischen konnte er sich später nicht verkneifen, doch zu einer unhöflichen Fundamentalkritik liess sich der 37-Jährige nie hinreissen. Diese Beherrschung zeugte von einem Reifeprozess, der angesichts allzu harscher Äusserungen an zwei Pressekonferenzen im Dezember (gegen einen Schiedsrichter) und im Februar (gegen einen Journalisten) etwas erstaunte.

Ja, Yakin, der Überraschungsmann. Darin liegen auch für Luzern Unwägbarkeiten. Es würde nicht erstaunen, wenn Yakin den Young Boys nach der Entlassung Gross' mehr als ein Gedanke wert wäre – erst recht, nachdem er gegen Basel die Behauptung unterlief, er fröne dem Defensivfussball. Es ist anzunehmen, dass Yakin das Interesse von YB mehr schmeicheln würde, als er zugibt. Als er nach dem Final hartnäckig gefragt wurde, ob er die nächste Saison mit dem FCL absolviere, sagte Yakin, zuerst müsse die laufende Meisterschaft anständig zu Ende gebracht werden.

Was machen die Young Boys?
Bei YB drängt eher die Frage, wie die neue Saison anständig wird. Mindestens Michael Schönberg und Carlos Bernegger sollen zum Kandidatenkreis zählen. Schönberg, ein früherer Bundesligaprofi, steht dem YB-CEO Ilja Kaenzig aus gemeinsamen Hannover-Zeiten nahe. Der Zuschlag für den Dänen stünde dafür, dass Kaenzig nicht nur im Organigramm, sondern auch in der Praxis viel Macht hat.

Das Engagement des Basler U-21-Trainers Bernegger würde Mut spiegeln, aber auch ein Bekenntnis zu Angriffslust, Nachwuchsförderung und hiesiger Trainerschule. Letztere redete der heutige YB-Direktor Hansruedi Hasler stark, als er noch Schweizer Verbandsdirektor war.

Mit dem bejubelten Murat Yakin würde YB der Mode folgen. Seine Verpflichtung bärge auf den ersten Blick das kleinste Risiko – was aber an die Personalie Gross erinnert, der als Titeltrainer kam und erfolglos ging. Bei YB lauert überall das Scheitern. Nach dem Cup-Final in «ihrem» Stadion wissen die Berner immerhin: Yakin verliert so schön, dass er sogar nach Niederlagen «in» ist.

Re: Murat Yakin

Verfasst: 21. Mai 2012, 10:28
von Bauseli
Mag ja gut aussehen und die Worte fein säuberlich gewählt, aber schliesslich sieht jeder Bericht und jedes Interview in etwa gleich aus. Also, weder überraschend, noch abwertend. Muri dürfte sich auch einmal ganz klar zum FCL bekennen, das fehlt halt ein bisschen. Aber wenn er bleibt und nächstes Jahr um Cup und Meisterschaft mitspielt, hätte, glaub ich, niemand was dagegen.
Ich frage mich einfach langsam, „was, um Gotteswillen, bewegt die Presse stets dazu, dass man Muri zu anderen Vereinen schreibt, oder schreiben will?“

Re: Murat Yakin

Verfasst: 21. Mai 2012, 12:40
von jossen
Hoffe der darf dank dem Gelbe-Karte-Projekt wenigstens noch die Heimspiele coachen

Re: Murat Yakin

Verfasst: 22. Mai 2012, 08:50
von LU-57
stell dir vor, ein mülleimer trifft ein kind und das kind stirbt!

glubschi mach mol din tschopp!

greez

Re: Murat Yakin

Verfasst: 22. Mai 2012, 08:56
von grantler
da in der box niemand ernsthaft darauf antwortet: wie war muris auftritt in der sportlounge? muss man das noch sehen?

Re: Murat Yakin

Verfasst: 22. Mai 2012, 11:14
von Insider
würde mal sagen: im westen nichts neues.
also sein auftritt war nicht schlecht, aber am ende war es einfach nur bla, bla, bla...

kurz, um deine fragen zu beantworten: ok, nein.