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Schlägerei in Herisau
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- Forumgott
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Schlägerei in Herisau
Herisau und Chiasso prügeln sich durch den ersten Viertelfinal – Aufstiegsverzicht des SCH
Herisau führt in der Viertelfinalserie gegen Chiasso, hat aber wie erwartet den Verzicht auf einen allfälligen Aufstieg bekannt gegeben. Das erste Playoffspiel war von reichlich Nervosität und Strafen geprägt. Kurz vor Schluss kam es zu einer Massenschlägerei und zu Handgreiflichkeiten.
Lukas Pfiffner
Herisaus Eishalle ist derzeit an Wänden und Banden werbefreie Zone, und auch die Spieler hielten sich daran: Werbung für das 2.-Liga-Eishockey war die Partie nicht. Playoff ist dann, wenn der Anstand vergessen geht: 27 kleine Strafen waren in einer zerfahrenen Partie bereits gepfiffen worden, als nach 55 Minuten und sieben Sekunden die Dämme brachen. Gegen ein Dutzend Spieler gingen aufeinander los; vorausgegangen waren ein Tessiner Foul und eine üble Reaktion seitens des SCH.
Wüste Prügelszenen
Nachdem sich die Spieler auf dem Eis wieder beruhigt hatten, kam es zu wüsten Szenen zwischen den Spielerbänken. Nicht nur verbal wurde ausgeteilt. Was die Herisauer speziell erboste: Chiasso-Trainer Matteo Malfatti hatte seine Leute von der Auswechselbank zur «Unterstützung» auf das Eis beordert. «So etwas macht man nicht», meinte SCH-Trainer Reto Roveda. Je ein Spieler (Maasl und Franco) sah sich vorzeitig in die Kabine verabschiedet, auf beiden Seiten kamen als direkte Folge der Prügelei nur noch zweimal 2 Minuten dazu: Die Schiedsrichter hatten – was nachzuvollziehen war – den Überblick verloren.
Dass sich auch die Herisauer zahlreiche Aktionen jenseits des guten Geschmacks leisteten, stand ausser Frage. Aber sie lagen ab der 18. Minute stets in Führung, waren eine Spur ausgeglichener und effizienter, behielten das positive Ende für sich, weil der SC Herisau durch Krapf im Gegensatz zu den Tessinern wenigstens eine der Situationen mit fünf gegen drei Spielern durch einen Hocheckschuss zum dritten Tor nützte (38.) und Ciofalo einen (positiven) Energieanfall mit dem vierten Treffer abschloss (55.). «Es steht im Playoff jetzt 1:0. Das ist das, was jetzt noch zählt», meinte SCH-Trainer Reto Roveda.
«Wildwest» im Süden?
Im Kabinengang traf er sich im Anschluss an das Spiel mit Chiasso-Captain Ivano Grassi zum freundschaftlichen Gespräch. Die beiden kennen sich aus jener Zeit, als Roveda 1.-Liga-Trainer in Wil und Grassi Spieler in Uzwil war. «Am Mittwoch müssen wir beide sportlicher spielen. Wir waren keine guten Vorbilder für die Jungen», sagte Grassi, ehe er (kaum zu glauben) von seinem Trainer zurückgepfiffen wurde. Geballte Fäuste noch während des Spiels, andere Drohgebärden in beide Richtungen auch nach der Schlusssirene: Befürchtungen, dass sich im Rückspiel am Mittwoch in der Südschweiz ein noch üblerer «Wildwest»-Abend ereignet und das Geschehen eskaliert, sind nicht von der Hand zu weisen. Als sich die Situation zuspitzte, verliess vorgestern Schiedsrichterbetreuer Ruedi Mani die Medientribüne und postierte sich zur Beschwichtigung und Beobachtung beim Durchgang zu den Garderoben. Nach der Schlusssirene unterhielt er sich mit Chiassos Präsident und Captain. «Ich habe verlangt, dass sie für den Mittwoch eine einwandfreie Platzorganisation garantieren.» Er hoffe, sagte Herisaus Captain Andy Krapf, dass die Spieler («auch auf unserer Seite») am nächsten Mittwoch ruhiger auftreten würden und der Verband präsent sein werde.
Zwei Ausfälle
Eishockey gespielt wurde auch. Im Falle Krapfs allerdings noch weniger als bei anderen. Seine Schulterverletzung ist ausgeheilt, aber ein Hexenschuss erschwerte die Einsätze. Spritzen verschafften ihm keine Linderung – auf das letzte Drittel musste er verzichten. Bei einer 5:3-Situation versuchte er es nochmals. «Ich hätte der Mannschaft gerne geholfen, aber es machte keinen Sinn.» Nach ein paar Sekunden verliess er das Eis wieder. Gleiches hatte nach 31 Minuten Torhüter Zurbrügg getan: Wie schwer wiegend seine Bänderverletzung am Fuss ist, wird sich weisen. Auf jeden Fall musste er durch Remund ersetzt werden. Dieser kam just in der schwierigsten resp. schwächsten Phase des SCH auf das Feld. Zweimal schossen Herisauer in der eigenen Zone mit Befreiungsaktionen einen Mitspieler an; das Anschlusstor Chiassos nur 42 Sekunden nach Remunds Eingreifen war so verdient wie logisch. Ciofalo und Thür hatten die Appenzeller kurz vor und nach der ersten Pause mit zwei Toren in Führung gebracht.
Das Schlussresultat des samstäglichen Spiels entsprach nicht unbedingt den Chancen und Anteilen: Buholzer, der auffälligste Spieler des Abends, vergab beim Stand von 0:0 drei exzellente Möglichkeiten. Überhaupt zeigten die Tessiner (wenn man ihren Auftritt denn einfach vom Spielerischen her beurteilt) immer wieder so gute Angriffsauslösungen, wie sie in dieser Saison noch selten im Sportzentrum gesehen worden waren.
Sportzentrum - 298 Zuschauer - Sr. Brechbühl/Burkhart. Tore: 18. Ciofalo (Moser) 1:0. 22. Thür (Schiess, Krapf, Ausschluss Danesi) 2:0. 32. Medici (Buholzer, Ausschluss Stämpfli) 2:1. 38. Krapf (Schiess, Thür, Ausschluss Consoli und Bertoli) 3:1. 53. Medici (Bu- holzer) 3:2. 55. Ciofalo (Moser) 4:2. Herisau: Zurbrügg (31. Remund); Diener, Krapf; Stämpfli, Schiess; I. Frischknecht; Ciofalo, Hadorn, Moser; Tanner, Th. Hauser, Thür; Derungs, Sonderegger, Maasl. Chiasso: Campana; Bertoli, Medici; Crivelli, M. Grisi; C. Grisi, Danesi, Aletti; Buholzer, Muttoni, Quadranti; Grassi, Zanetti, Consoli; Franco. Strafen: Herisau 16-mal 2 Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe Maasl, Chiasso 17-mal 2 Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinar- strafe Franco plus 10 Minuten Disziplinarstrafe Bertoli. Bemerkungen: Herisau ohne R. Hauser und P. Frischknecht (Junioren), Höhener (verletzt) und Maag (krank). 31. Zurbrügg verletzt ausgeschieden.
Herisau führt in der Viertelfinalserie gegen Chiasso, hat aber wie erwartet den Verzicht auf einen allfälligen Aufstieg bekannt gegeben. Das erste Playoffspiel war von reichlich Nervosität und Strafen geprägt. Kurz vor Schluss kam es zu einer Massenschlägerei und zu Handgreiflichkeiten.
Lukas Pfiffner
Herisaus Eishalle ist derzeit an Wänden und Banden werbefreie Zone, und auch die Spieler hielten sich daran: Werbung für das 2.-Liga-Eishockey war die Partie nicht. Playoff ist dann, wenn der Anstand vergessen geht: 27 kleine Strafen waren in einer zerfahrenen Partie bereits gepfiffen worden, als nach 55 Minuten und sieben Sekunden die Dämme brachen. Gegen ein Dutzend Spieler gingen aufeinander los; vorausgegangen waren ein Tessiner Foul und eine üble Reaktion seitens des SCH.
Wüste Prügelszenen
Nachdem sich die Spieler auf dem Eis wieder beruhigt hatten, kam es zu wüsten Szenen zwischen den Spielerbänken. Nicht nur verbal wurde ausgeteilt. Was die Herisauer speziell erboste: Chiasso-Trainer Matteo Malfatti hatte seine Leute von der Auswechselbank zur «Unterstützung» auf das Eis beordert. «So etwas macht man nicht», meinte SCH-Trainer Reto Roveda. Je ein Spieler (Maasl und Franco) sah sich vorzeitig in die Kabine verabschiedet, auf beiden Seiten kamen als direkte Folge der Prügelei nur noch zweimal 2 Minuten dazu: Die Schiedsrichter hatten – was nachzuvollziehen war – den Überblick verloren.
Dass sich auch die Herisauer zahlreiche Aktionen jenseits des guten Geschmacks leisteten, stand ausser Frage. Aber sie lagen ab der 18. Minute stets in Führung, waren eine Spur ausgeglichener und effizienter, behielten das positive Ende für sich, weil der SC Herisau durch Krapf im Gegensatz zu den Tessinern wenigstens eine der Situationen mit fünf gegen drei Spielern durch einen Hocheckschuss zum dritten Tor nützte (38.) und Ciofalo einen (positiven) Energieanfall mit dem vierten Treffer abschloss (55.). «Es steht im Playoff jetzt 1:0. Das ist das, was jetzt noch zählt», meinte SCH-Trainer Reto Roveda.
«Wildwest» im Süden?
Im Kabinengang traf er sich im Anschluss an das Spiel mit Chiasso-Captain Ivano Grassi zum freundschaftlichen Gespräch. Die beiden kennen sich aus jener Zeit, als Roveda 1.-Liga-Trainer in Wil und Grassi Spieler in Uzwil war. «Am Mittwoch müssen wir beide sportlicher spielen. Wir waren keine guten Vorbilder für die Jungen», sagte Grassi, ehe er (kaum zu glauben) von seinem Trainer zurückgepfiffen wurde. Geballte Fäuste noch während des Spiels, andere Drohgebärden in beide Richtungen auch nach der Schlusssirene: Befürchtungen, dass sich im Rückspiel am Mittwoch in der Südschweiz ein noch üblerer «Wildwest»-Abend ereignet und das Geschehen eskaliert, sind nicht von der Hand zu weisen. Als sich die Situation zuspitzte, verliess vorgestern Schiedsrichterbetreuer Ruedi Mani die Medientribüne und postierte sich zur Beschwichtigung und Beobachtung beim Durchgang zu den Garderoben. Nach der Schlusssirene unterhielt er sich mit Chiassos Präsident und Captain. «Ich habe verlangt, dass sie für den Mittwoch eine einwandfreie Platzorganisation garantieren.» Er hoffe, sagte Herisaus Captain Andy Krapf, dass die Spieler («auch auf unserer Seite») am nächsten Mittwoch ruhiger auftreten würden und der Verband präsent sein werde.
Zwei Ausfälle
Eishockey gespielt wurde auch. Im Falle Krapfs allerdings noch weniger als bei anderen. Seine Schulterverletzung ist ausgeheilt, aber ein Hexenschuss erschwerte die Einsätze. Spritzen verschafften ihm keine Linderung – auf das letzte Drittel musste er verzichten. Bei einer 5:3-Situation versuchte er es nochmals. «Ich hätte der Mannschaft gerne geholfen, aber es machte keinen Sinn.» Nach ein paar Sekunden verliess er das Eis wieder. Gleiches hatte nach 31 Minuten Torhüter Zurbrügg getan: Wie schwer wiegend seine Bänderverletzung am Fuss ist, wird sich weisen. Auf jeden Fall musste er durch Remund ersetzt werden. Dieser kam just in der schwierigsten resp. schwächsten Phase des SCH auf das Feld. Zweimal schossen Herisauer in der eigenen Zone mit Befreiungsaktionen einen Mitspieler an; das Anschlusstor Chiassos nur 42 Sekunden nach Remunds Eingreifen war so verdient wie logisch. Ciofalo und Thür hatten die Appenzeller kurz vor und nach der ersten Pause mit zwei Toren in Führung gebracht.
Das Schlussresultat des samstäglichen Spiels entsprach nicht unbedingt den Chancen und Anteilen: Buholzer, der auffälligste Spieler des Abends, vergab beim Stand von 0:0 drei exzellente Möglichkeiten. Überhaupt zeigten die Tessiner (wenn man ihren Auftritt denn einfach vom Spielerischen her beurteilt) immer wieder so gute Angriffsauslösungen, wie sie in dieser Saison noch selten im Sportzentrum gesehen worden waren.
Sportzentrum - 298 Zuschauer - Sr. Brechbühl/Burkhart. Tore: 18. Ciofalo (Moser) 1:0. 22. Thür (Schiess, Krapf, Ausschluss Danesi) 2:0. 32. Medici (Buholzer, Ausschluss Stämpfli) 2:1. 38. Krapf (Schiess, Thür, Ausschluss Consoli und Bertoli) 3:1. 53. Medici (Bu- holzer) 3:2. 55. Ciofalo (Moser) 4:2. Herisau: Zurbrügg (31. Remund); Diener, Krapf; Stämpfli, Schiess; I. Frischknecht; Ciofalo, Hadorn, Moser; Tanner, Th. Hauser, Thür; Derungs, Sonderegger, Maasl. Chiasso: Campana; Bertoli, Medici; Crivelli, M. Grisi; C. Grisi, Danesi, Aletti; Buholzer, Muttoni, Quadranti; Grassi, Zanetti, Consoli; Franco. Strafen: Herisau 16-mal 2 Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe Maasl, Chiasso 17-mal 2 Minuten plus 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinar- strafe Franco plus 10 Minuten Disziplinarstrafe Bertoli. Bemerkungen: Herisau ohne R. Hauser und P. Frischknecht (Junioren), Höhener (verletzt) und Maag (krank). 31. Zurbrügg verletzt ausgeschieden.
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