LU-57 hat geschrieben: ↑31. Jan 2021, 23:00
von LU-57 » 31. Jan 2021, 23:00
ich seh weiterhin keine anhaltspunkte, als dass sich irgendwer gedanken darüber macht, dass man den weg, den man in den vergangenen fünfzehn jahre genommen hat, und der sich je länger je mehr als sackgasse entpuppt hat, doch endlich verlassen müsste. auch beim fcl nicht ...

Der post von LU-57 ist nicht zu toppen und spricht mir aus der Seele.
Nach dem peinlichen Studhalter Interview bei Zentralplus hat es mich «gepackt» und habe mal ein wenig recherchiert.
Quelle: www.baspo.admin.ch/de/aktuell/covid-19- ... raege.html
Grundsätzlich sind die Klubs verpflichtet, die durchschnittlichen Jahreseinkommen der Angestellten über CHF 148'200 auf diesen Höchstbetrag bzw. um 20% zu senken. Klubs, deren Gesamtlohnsumme in der Saison 2018/2019 mehr als 30 Prozent unter der durchschnittlichen Gesamtlohnsumme aller Klubs der Liga lagen, müssen das durchschnittliche Jahreseinkommen jedoch lediglich auf den Betrag von 148'200 Franken oder mindestens 10 Prozent senken. Die Klubs werden vom Verband bzw. von der Liga informiert, ob sie in der Saison 2018/2019 mehr als 30 Prozent unter der durchschnittlichen Gesamtlohnsumme aller Klubs der Liga lagen. Klubs, welche seit der Saison 2018/2019 einen Aufstieg in eine höhere Liga realisiert haben, können bei der Senkung die Option «-50%» auswählen, da sie das durchschnittliche Jahreseinkommen um 50% erhöhen dürfen.
Den Klubs steht es offen, als Referenzzeitraum zur Senkung des Gesamteinkommens den 13. März 2020 zu wählen (auf Antrag). Bei fehlendem Antrag gilt der Basiswert für die Einkommenssenkung die Gesamtlohnsumme aus der Saison 2018/2019.
Als Aussenstehende können wir feststellen, dass der FCL Luzern Innerschweiz AG im schlechtesten Fall 20% der Lohnsumme von den über CHF 148'200 verdienenden Angestellten senken muss. Bei der FC Luzern Innerschweiz AG sind die Profis, der Staff und die Nachwuchstrainer mit der Nachwuchsadministration angestellt.
Quelle FCL Geschäftsberichte 17/18; 18/19 und 19/20
Dank einem transparenten Geschäftsbericht (
Grande Kälin und Furrer und ein grosses Danke dafür) wissen wir über vieles Bescheid. In der Saison 18/19 bescheinigen uns die FCL-Unterlagen zu den Personalkosten der 1. Mannschaft mit Staff von CHF 7'146'708 (Personalkosten inkl. Spesen sowie Sozialabgaben) und für den Nachwuchs CHF 2'228'915. Der FCL muss folglich eine Lösung mit Covid-19 A-Fonds-perdu-Beiträgen für einen Personalaufwand von Total CH 9'375'623 finden.
Gemäss Geschäftsbericht beinhaltet der Personalaufwand alle Kosten wie z.B. Lohn, Sozialleistungen, Spesen, Aus- und Weiterbildungen, Rekrutierung sowie Mitarbeiteranlässe.
Aus dem Geschäftsbericht 2019/2020 entnehmen wir einen Personalaufwand von CHF 6'094'007 für die 1. Mannschaft und den Staff sowie CHF 1'780'308 für den Nachwuchs, was Total CHF 7'874'315 ausmacht.
Die Total Lohnsumme vom FCL hat folglich auf die Saison 19/20 gegenüber 18/19 um 17% abgenommen und Remo Meyer (chapeaux) hat die Vertragsaltlasten mit A. Frei, Rolf Teleclub und Blick Liebling Fringer sowie dem gescheiterten Remo FCB Gaugler bereinigt. Der aktuelle Kader und der Staff ist mit Sicherheit nicht teurer als in der Saison 19/20 und ich verstehe definitiv das Jammern unseres Verwaltungsratspräsidenten gegenüber dem Bundesamt für Sport (BASPO) nicht.
Hoppala, vielleicht mache ich ja auch einen Überlegungsfehler. BASPO will ja «nur» die Löhne über CHF 148'200 durchschnittlich um 20% senken. Stimmt ja so auch nicht (es sind mit Sicherheit weniger, weil die Löhne dann gegen unten ja gedeckelt werden bei CHF 148'200 und so der Schnitt nicht um die 20% gekürzt werden muss, sondern eben schlussendlich viel weniger).
Also rechnen wir nochmals und starten mit dem Nachwuchs. Der Nachwuchs hat gemäss FCL Jahresbericht 18/19 Vollzeitstellen (VZÄ) von 24.5. Mit der Gesamtlohnsumme von CHF 2'228'915 macht dies pro VZÄ CHF 81'645 aus. Berechtigt können wir daraus lesen, dass kein einziger Angestellter im Nachwuchs auf einen Lohn verzichten muss, damit der FCL zu A-Fonds-perdu-Beiträgen kommt. Die Lohngrenze des BASPO mit den CHF 148'200 macht Sinn (Ausbildungsliga) und unser FCL Nachwuchs kann ganz normal weiterarbeiten. Die Angst von Studhalter, dass das ganze System beim FCL und dem Schweizer Fussball kippt ist beim Nachwuchs schon mal Makulatur.
Da ist ja noch die 1. Mannschaft mit dem Staff. Nehmen wir nochmals die Zahlen aus dem Geschäftsbericht. Die erste Mannschaft hat 44.5 VZÄ und dies macht pro Stelle folglich pro Stelle CHF 160'600 für die massgebende Bemessungsperiode 18/19aus. Hier hat der FCL sein Problem, wenn auch ein marginales. Bereits mit den Zahlen aus 19/20 relativiert sich das Ganze. Wir, sorry der FCL liegt im Durchschnitt des Personalaufwand nur noch bei CHF 141’064 (CHF 6'094'007 für 43.2 VZÄ) also unter den vom Bund für die Berechnung verlangten CHF 148'200
Schätzungsweise hat rund ¼ der Spieler/Staff eine Entschädigung über den CHF 148'200. Wir sprechen also von 10 Personen (wenn überhaupt) mit welchen der FCL eine Lösung finden muss. Nochmals der Vergleich zum Jahr 2018/19 ist frappant und der FCL hat nicht viele Akteure, welche über die CHF 148'200 kommen und es wurden bereits Einsparungen von 13% gegenüber der Saison 18/19 gemacht.
Grossverdiener beim FCL dürften noch immer Chregu Schwegler , Lucas Alves, Dave Zibung und mit Abstrichen Marvin Schulz und Pasci Schürpf sein, welche bereits in der Saison 18/19 dabei waren. Nicht mehr dabei sind aber der Lohnausreisser gegen oben mit den Grossverdienern Juric, Eleke, Custodio und die neu von Meyer verpflichteten sind weniger teuer als besagtes Trio oder zum Glück wieder weg (Margiotta).
Also lieber Studi such doch als erstes einfach das Gespräch mit Schwegler und Zibung und nutz den «BASPO-Druck» als Identifikationsförderung. Da weisst Du und wir Fans gleich ob diesen beiden der FCL wirklich am Herzen liegt. Mit ein wenig oder auch keiner Phantasie kann man dem Schwegler einen Anschlussvertrag geben und mit einer Änderungskündigung mit Vertragsverlängerung für 2 Jahre wird einfach der aktuell massgebende BSAPO Lohn bei Schwegler kleiner und für 2 Jahre im Nachwuchs kriegt der gute Herr einen Lohn von sagen wir mal CHF 110'000 (lässt sich noch immer gut leben) und liegt über der FCL-Nachwuchs-Durchschnittsentschädigung von CHF 81'645. Das gleiche "Spiel" (Lohnreduktion, dafür Anschlussvertrag) kannst Du mit Dave Zibung machen und er kann als Goalietrainer auch noch Botschafteraufgaben übernehmen und sich mit dem Co-Sponsor Ernstli Marechaux beim Golf vergnügen oder dem Swisspor-Patron erklären, was die Buben den ganzen Tag so machen. Dave kann so im Anschlussvertrag endlich seine Wertschätzung gegenüber dem FCL zum Ausdruck bringen und sich seine jahrelange kassierte Treue-Apanage (Apanage, weil er dem FCL immer treu blieb und alle Angebote,
fragt sich welche, ausgeschlagen hat) anrechnen lassen. In guten, wie in schlechten Zeiten steht der Dave zum FCL.
Mit Fabio Celestini hat man gestern bekanntilch verlängert. Der FCL war sicher nicht so dumm und hat den Aspekt COVID-19 in der Verlängerung unberücksichtigt gelassen, damit der Fabio im Lohn 20% unter dem von René Weiler kommt (ist für das BASPO der massgebende Lohn aus der Saison 18/19) und so die vom Bund geforderte Reduzierung ohne viel Aufwand erreicht wurde. Vorstellen könnte ich mir beim Staff, dass die Co-Trainer Glöde Lustenberger und Geni Colatrella als Co-Trainer sowieso 20% weniger verdienen als Weiler’s Entourage. Also auch kein Problem. Jetzt kommt noch der Korsika-Schleifer Schmidt und seinem gut dotierten Frei/Sieber Vertrag. Auch der Christian dürfte mit einer Änderungskündigung zufrieden sein (zwar nicht happy, aber immerhin einen begehrten Job beim FCL in der schönen Schweiz gesichert). Da bleibt bald nur noch der VRP-Präsident selbst. Er sollte/müsste einfach seinen Lohn nicht mehr bei der FCL Innerschweiz AG beziehen sondern von der Holding oder der swissporarena event ag, wohin es rechtlich auch hin gehört. Zudem könnte er seine SFL-Komitte-Entschädigung als Lohngutschrift bei der FCL Innerschweiz AG hinterlegen und zur Entlastung der Lohnposition beitragen. Schliesslich ist er nur wegen dem FCL in diesem Gremium und selbstredend sollte er neben dem FCL Lohn nicht auch noch ein SFL Lohn beziehen. Wenn es dann mit der geforderten BASPO Reduktion noch immer nicht klappt, bleibt halt noch etwas beim Sportchef hängen. Stratege Remo Meyer ist sicher für seine Leidenschaft Fussball mit einer weniger hohen Entschädigung zu haben und es geht ihm finanziell immer noch besser als vor seinem FCL Engagement. Er hat so auch weniger zum verzocken, aber schlechter geht es ihm nicht.
Persönlich glaube ich, dass der FCL «nur» 10% als BASPO-Grundlage bei den Löhnen über CHF 148'200 einsparen müsste. In der Saison 18/19 hatten mit grösster Sicherheit die fünf Clubs FCB, BSC YB, GCZ, FCZ, und FC Sion im Schnitt 30% mehr Personalaufwand als die übrigen Clubs. FCB mit Mio-Gehälter Kuzmanovic, Stocker, Suchy, Frei oder knapp dran Ajeti, Oberlin, Bua. BSC YB mit Mio-Gehälter fürt Hoarau, Sulejmani oder knapp dran Nsame, von Bergen, Benito, Garcia. GCZ mit Mio.- Gehälter für Manu Huber CEO, Basic, Lindner, oder knapp dran Sigurjonson, Ravet, Djuricin. FCZ knapp dran an einer Mio-Entschädigung mit Lohn/Spieler- Handgelder Khelifi, Kolloli und überdurchschnittliches Verdienst bei Heki, Winter, Maxo sowie generell einem grossen Kader. Der FC Sion mit Constantin sowieso mit seinen x-Trainer und rund 40 Spieler auf der Payroll. Unser FCL, die Luganesi mit Abstrichen (Gerndt), der FC Thun, der und Xamax sind da in Bezug auf die Löhne wirkliche Chorknaben. Beim FCSG musste damals noch die Altlasten mit den hohen Löhnen Vilotic, Barnetta, Tafer stemmen, was wiederum dem FCL hilft, jedoch ein schlechtes Licht auf die Club-Funktionäre-Koryphäen (oder sagen wir Amateure) wirft.
Wo bleibt die Transparenz bei der Liga und von seinen Vorstehern Schäfer/Schifferle. Jetzt wo jeder weiss, dass die Fussballer in der Schweiz gar nicht viel verdienen und der Fussball systemrelevant ist, müsste doch auch jeder wissen, was der Personalaufwand pro Club ist. Mit Transparenz würde das BASPO bei Studhalter nicht im Regen stehen. Statt zu jammern, wäre dies ein erster Schritt und von Solidarität der Funktionäre (SFL und den Clubs) gegenüber den Fans und weniger oberflächlichen Fussballinteressierten. Wenn es schon an die Substanz der für die Schweiz als Land systemrelevanten Clubs geht und eine horrende Wertschöpfungskette brach liegt, muss doch der Studhalter erhört werden. Aber nein es zählt Clausula rebus sic stantibus und der Fussball ist weniger Wert als ein Skigebieten vergleicht. Daten liefern ist ja so kompliziert und was erlauben sich BASPO würde ein anderer (oder auch echter) Fussballheiliger sagen.
Fakt ist: Die EXCEL Liste vom BASPO ist einfach auszufüllen und jedes KMU bei Kurzarbeitsentschädigung oder jeder Gastrobetrieb mit der Härtefall-Regel hat ein wenig eindeutiges selbsterklärendes Formular als die Profisportler-Organisationen. Unser Dr. Iur. Ph. Studhalter spricht stattdessen von der «Clausula rebus sic stantibus» und zeigt sich in Lohngesprächen oder einem pragmatischen Lösungsansatz wenig agil.